Ratgeber: Campingkocher für Offroader

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Campingkocher nutzen unterschiedliche Brennstoffe, um Wärme zu erzeugen. Es gibt es in vielerlei Varianten. Michael Scheler, der Autor des Buchs "Off-The-Road" - Alles was du unterwegs brauchst - gibt uns Tipps, welche Gaskocher für den Einsatz in Allradfahrzeugen bzw. Offroadern beim (verschärften) Camping Sinn machen.

Unterwegs in der freien Natur – was will der offroad-affine Mensch mehr? Ach ja, da war noch etwas. Irgendetwas mit Essen, Trinken, Leib und Seele und so. Aber immer nur Käse- oder Wurstbrote aus der Konserve ist auch fad. Und klar, auch das Kochen oder Grillen am Lagerfeuer hat seinen Reiz. Aber mal ehrlich, jedes Mal ein Feuer entfachen, wenn einem nach einer Tasse Tee oder Kaffee ist? Und was tun, wenn es wegen absoluter Waldbrandgefahr ratsam ist kein offenes Feuer zu machen? Campingkocher mit Gasbetrieb sind eine tolle Option, damit die Küche nicht kalt bleibt.

Ratgeber Campingkocher für Offroader — Nicht jeder kann sich seine Campingküche gleich im Anhänger hinterherziehen. Foto: Kai.

Ein Gaskocher schafft hier sinnvolle Abhilfe. Mit einem tragbaren Campingkocher und einem kleinen Vorrat an Gaskartuschen kommst du auch gut ohne das gemütliche Lagerfeuer aus, wenn du dir etwas Warmes zubereiten willst.

Bei den Kochern haben zum Kochen außerhalb des Fahrzeugs im Laufe der Jahre zwei Kocher als reisegeeignet herauskristallisiert, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Gaskartuschenkocher und Zweiflammenkocher.

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Ratgeber Campingkocher: Tragbarer Gaskartuschenkocher – Der "Trucker-Kocher"

Der eine ist ein klassischer Butangas-Kartuschen-Kocher, der gern als "Trucker-Kocher" bezeichnet wird, da es bislang keinen wirklichen Namen, sondern nur die Modellbezeichnungen der verschiedenen Hersteller zu finden gibt. Trucker-Kocher bietet sich als Name an, da du ihn meist auf den Autobahn-Park- und -Rastplätzen immer wieder bei den LKW-Fahrern siehst, und weil es die passenden MSF-1a-Gaskartuschen dafür in jedem Truck-Stop zu kaufen gibt.

Er findet sich aber auch in zahlreichen Wohn- und Reisemobilen oder liegt als Notfall-Kocher in manchem Prepper-Set im Keller. Dieser Kocher ist von mehreren Herstellern erhältlich und im Internet schon für unter zehn Euro zu haben.

Auch die Kartuschen sind von verschiedenen Lieferanten zu bekommen. Sie kosten zwischen zwei und drei Euro das Stück, sind im Bundle mit mehreren Kartuschen aber auch schon für rund einen Euro pro Kartusche zu bekommen.

Dadurch ist dieser Kochertyp auch für Allrad-Reisende sehr gut geeignet. Stellst du keine allzu großen Ansprüche ans Kochen, reicht er vollkommen aus. Morgens das Kaffeewasser zu erhitzen, Nachmittgas das Teewasser und am Abend einen Eintopf oder ein paar Nudeln zu kochen, ist damit jederzeit machbar.

Das sagt Produkt- Tester Terzo über sein PRIMUS Primetech Stove Set: "Ein tolles Set, mit dem man perfekt ausgestattet ist". Er hat das Produkt selbst getestet, ist Mitglied bei OUTSIDEstories und ausgewählter ProduktScout im Produkttester*innen-Team.

Mit einem zweiten Kocher sind dann auch aufwändigere Gerichte drin, für die du eben zwei Kochplatten brauchst. Auf einen Klapptisch an der Innenseite der geöffneten Hecktür gestellt, ist die Außenküche schon fast perfekt und hat das Reisebudget dabei kaum geschmälert.

Der Betrieb ist einfach und – wie sagt man so schön – idiotensicher. Die Kartuschen lassen sich nur einlegen und verriegeln, wenn die am Kartuschenkopf eingestanzte Nut oben liegt. Außerdem muss die Topfauflage gedreht werden, da sie im Transport-Modus den Hebel blockiert, den es zum Einrasten der Kartuschen benötigt. Erst danach kann das Gas strömen. Dazu wird der Drehregler bis zur Piezo-Zündung gedreht, die Flamme entzündet und dann reguliert. Einen Liter kaltes Wasser bringt der Kocher in etwa sechseinhalb Minuten zum Kochen.

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Einziges Manko des Kochers: Die Töpfe sollten nicht größer sein, als 20 Zentimeter im Durchmesser, da sich sonst die Hitze stauen kann. Da die Gaskartuschen direkt neben dem Kochfeld liegen, kann das schnell zu einem ziemlich unwillkommenen Feuerwerk führen.

RAT_Campingkocher für Offroader_Campingaz — Am Campingaz Camp Bistro DLX für rund 40 Euro ist der Druckregler bereits eingebaut.

Vorteile eines Gaskartuschenkochers:

tragbar
leicht zu bedienen
robust
günstiger Anschaffungspreis

Nachteile eines Gaskartuschenkochers

relativ kleines Kochfeld
Gaskartusche nicht wieder befüllbar = Abfall

Ratgeber Campingkocher: Zweiflammenkocher/Mehrfachkocher

Gleich vorweg: Diese Art von Kochern sind nichts für Gewichtsfetischisten oder Reisende mit wenig Stauraum. Biker, Radreisende oder Backpacker können also gleich weiterklicken zu unserem Ratgeber Outdoorkocher.

Zweiflammkocher sind ideal für die Campingküche im Freien und den Transport im Fahrzeug. Dafür bieten sie quasi "All-In-One", d.h. neben den zwei Flammen ist in der Regel ein aufklappbarer Windschutz integriert und das Gas lässt sich per Drehknopf easy regulieren. Der Windschutz ist nicht unerheblich, denn es spart eine ganze Menge Gas, wenn die Flamme ordentlich brennt. Eine Piezozündung erleichtert das Entzünden und teilweise vorhandene Standbeine garantieren sicheres Kochen. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Kocher meist aus Metall gefertigt sind und damit fast unverwüstbar sind. Auf jeden Fall lassen sich einige Abenteuer damit bestehen.

Feuer frei: Die Brennleistung

Ein paar Worte zur Brennleistung. Diese unterscheiden sich zum Teil erheblich, sie reicht von zirka 1.400 Watt bis fast 3.400 Watt pro Brenner. Ein Topf Nudelwasser ist in letzterem Fall ziemlich schnell am Brodeln.

Campingkocher online kaufen — Zweiflammenkocher wie etwa der Primus Tupike lassen sich mit Schraubkartuschen oder großen Gasflaschen betreiben. Mit einem Adapter können auch Kartuschen mit Bajonett-Verschluss verwendet werden. Foto: Michael Scheler.

Vollgas? Welches Gas kommt infrage? Wie lange hält das Gas?

Einige Modelle lassen sich problemlos mit handelsüblichen großen Gasflaschen aus dem Baumarkt betreiben, andere sind für spezielle Flüssiggasflaschen konstruiert. Für sie benötigst du einen separaten Adapter bzw. Druckminderer für die Verwendung mit Butangasflaschen.

Wie lange hält das Gas? Wie viel Gas benötige ich eigentlich? Diese Frage stellen sich viele Camper und wie immer gibt es keine eindeutige Antwort: Es kommt eben drauf an, mit wie viel Power gekocht wird und wie etwa die Wind- und Temperaturverhältnisse sind.

Als Daumenregel bei Vollgas gilt:

R904 Gasflasche (1,75 kg) rund 5,5 Stunden
R907 Gasflasche (2,75 kg) rund 10 Stunden
5 Kilo-Gasflasche rund 16 Stunden

Übrigens: Die Kaufpreise für das Camping-Gas variieren doch sehr stark. So kann eine kleine 1,75-Kilo-Flasche bereits über 60 Euro kosten. Wer etwas Platz im Fahrzeug hat, fährt mit einer 5-Kilo-Leihflasche für rund 10 Euro am günstigsten. Diese kannst du in jedem Baumarkt austauschen.

Auch wichtig: Ausstattung, Reinigung und Pflege

Weitere Ausstattung und Pflege: Die erwähnte Piezozündung sollte zur Serienausstattung gehören. Nicht so weiteres Zubehör. Einige Hersteller bieten neben dem Standardkochfeld auch Grillaufsätze und teilweise sogar Toaster an. Bei der Platte des Campingkochers sollte eine Anti-Haft-Beschichtung vorhanden sein! Achte auch darauf, dass sich die Teile zur Reinigung leicht auseinanderbauen lassen.

Vorteile eines Zweiflammenkochers:

leicht zu bedienen
robust
Windschutz meist integriert
relativ günstiger Anschaffungspreis

Nachteile eines Gaskartuschenkochers

zu schwer zum weit Tragen (3 bis 5 Kilo)
nur für Camping geeignet (nicht Trekking o.ä.)
darf nur im Freien verwendet werden
Gaskartusche extern

Wo kann ich Campingkocher für Offroader online kaufen?

Einige Onlinehändler haben sich auf Campingzubehör spezialisiert, aber auch einige gut sortierte Outdoorfachgeschäfte führen Campingkocher wie hier im Artikel beschrieben.