Sehr hochwertiges Dachzelt - im Nu aufgebaut!
Vorteile
- schnell aufgebaut
- noch schneller abgebaut
- rundum belüftet - sehr guter Durchzug
- kompaktes Packmaß am Dach
- Verarbeitung sehr gut
- Fächer im Inneren
Nachteile
- Preis
- Vorzelt teuer
Bewertung
Ich bin Produkt-Scout von OUTSIDEstories und habe das Produkt vom Hersteller zum Testen bekommen. Für den Test werde ich nicht bezahlt. Zu dem Produkt darf ich mich frei äußern und somit sowohl positive als auch negative Dinge anführen. Die Bewertung basiert daher allein auf meinen persönlichen Einschätzungen und Erfahrungen und ist an keinerlei Verpflichtungen gegenüber dem Hersteller gebunden.
Über den Hersteller
Dometic ist eine schwedische Firma, die aber mittlerweile weltweit vertrieben wird. Fast 40.000 Händler bieten Produkte von Dometic an.
So liegt es auch nahe, dass nahezu jedem Outdoor-Enthusiasten, der schon einmal in einem Camper, Wohnmobil, Wohnwagen oder auf einem Boot war, der Name geläufig sein müsste. Bekannt ist Dometic vor allem für Kühl- und Eisboxen.
Mit immer neuen, innovativen Ideen treiben sie das Niveau der Produkte auf ein immer höheres Level und behalten dabei aber stets den Aspekt der Nachhaltigkeit im Blick.
Über das Produkt
Das Dometic TRT 140 Air ist ein ausblasbares Dachzelt, das sich mit Hilfe der mitgelieferten 12-V-Pumpe selbst aufrichtet. Die Air-Frames (Luftkammern), die das Gestänge ersetzen, werden automatisch befüllt, sodass man nach dem Anstecken der Pumpe nichts weiter tun muss, als fasziniert zuzusehen. Die integrierte Schaumstoffmatratze bietet zwei Personen ausreichend Platz zum Schlaf. Das atmungsaktive Polycotton-Material der Außenhülle ist ein zuverlässiger Wetterschutz und Insekten werden durch die Netzfenster abgehalten.
Details:
- Einpunkt-Aufblassystem
- Weathershield TC
- kleine Packungsgröße durch dreiteiligen Boden
- Belüftung mit Insektennetz
- Zugang über Aluminium-Ausziehleiter
- kleine Taschen zur Aufbewahrung innen und außen
In der Tabelle die technischen Daten und Abmessungen:
Für das Dometic TRT 140 Air ist ein Vorzelt erhältlich (500 - 530 €).
Im Test
Um das Dachzelt auf's Autodach zu bekommen, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein:
- Dachlast des Fahrzeuges beachten
- Dachreling
- passender Dachträger
- zweite Person
Geliefert wurde das Dachzelt per Spedition. Schön verpackt in einer Plastikhülle und einem großen Karton kam das TRT 140 Air an.
Mit Hilfe der Bildanleitung konnte man das Dachzelt recht schnell auf dem Dach montieren. Da ich (und meine Helfer auch nicht) noch nie ein Dachzelt montiert haben, es aber am Ende bombenfest montiert war, würde ich sagen, dass die Anleitung gut verständlich ist. Beim zweiten Aufbau ging das Ganze dann schon deutlich schneller, da man nicht mehr viel überlegen muss.
Man sollte darauf achten, einen Dachträger zu haben, der weit genug vom Autodach wegsteht, denn sonst ist es schwierig, die Schrauben festzudrehen. Kratzer auf dem Autodach möchte man ja doch nicht haben.
Die erste Montage erfolgte auf einem VW Passat, also einem eher niedrigen Auto. Die zweite Montage war auf einem Seat Ateca und somit höher. Beide Male war es aber kein Problem, die Leiter auf die richtige Höhe einzustellen. Beim Passat stand sie etwas flacher, aber noch im begehbaren Bereich.
Im Video sieht man das Aufblasen der Luftkammern. Der Kompressor schaltet sich bei Erreichen des eingestellten Drucks von selbst ab. Der Abbau des Zelts geht noch schneller. Man öffnet lediglich das Ventil, die Luft entweicht auf ca. drei Sekunden komplett und man kann die beiden Seitenteile einklappen.
Nachdem das Dachzelt nun montiert ist, man an seiner Zieldestination angekommen ist, muss man als erstes die schwarze Außenhülle abnehmen. Sie besteht aus einer robusten Plane und wird an der Unterseite des Zelts mittels Spanngurten in den Schrauben eingehängt. Beim Fahren flattert sie nicht und ist gut verzurrbar. Trotzdem ist sie nicht so knapp geschnitten, wie man es von vielen anderen Verpackungen und Aufbewahrungstaschen kennt. Sehr gelungen!
Wenn das Zelt nun ohne Hülle auf dem Dach ist, muss man die beiden Seitenteile aufklappen. Zuerst werden die Clips geöffnet. Auf der einen Seite (Beifahrerseite) wird der Boden durch das Aufstellen der Leiter aufgeklappt. Die Leiter wird im Anschluss auf die richtige Länge eingestellt und verriegelt. Danach klappt man die andere Seite (Fahrerseite) auf. Hier sind Griffe/Stangen angebracht, mit denen man die Seite aufklappen kann. Abschließend zieht man den Stoff über die Aluminiumschienen, sodass sich das Wasser nicht sammeln kann.
Das war eigentlich schon die ganze Krux.
Nun muss der Kompressor eingeschaltet werden. Nach dem Einstellen auf die richtige Baranzahl, pumpt der Kompressor automatisch die richtige Menge an Luft in die Luftkammern. Sobald er fertig ist, geht er automatisch aus, sodass man ihn abstecken und wieder verstauen kann.
Der Abbau des Zelts erfolgt rückwärts. Doch bevor man das Ventil öffnet, muss man die Seitenwände des Zelts öffnen. Ich vermute, dass liegt daran, dass das Zelt sauber zusammenfallen soll und die dicken Außenwände das behindern könnten. Zusammenbau:
- Zeltwände seitlich auf
- Ventil auf
- Fahrerseite einklappen
- Beifahrerseite (Seite mit Leiter) einklappen
- Stoff nach oben ziehen
- Clips schließen
- Plane drüber
An der Außenseite des Zelts befinden sich rundum Aluminiumschienen, in die man verschiedenes Zubehör einfädeln kann. Im Lieferumfang enthalten sind zwei Taschen, in denen z.B. Schuhe deponiert werden können.
Gut finde ich auch die vielen Taschen im Inneren des Zelts. Am "Himmel" befindet sich ein großes Fach zur Ablage und an allen vier Ecken gibt es je eine kleine Tasche für Handy, Schlüssel etc. Natürlich wurde auch an Haken für eine Zeltlampe gedacht.
Praktisch ist der Eingang für ein Stromkabel am Kopfende des Zelts. Ein kleiner Reißverschluss verhindert, dass man den Eingang öffnen muss, um Strom im Zelt zu haben.
Die Seitenwände lassen sich alle problemlos öffnen und aufrollen. Die Reißverschlüsse sind sehr leichtgängig und dadurch, dass man auf allen vier Seiten (und oben eigentlich auch noch) das Zelt öffnen kann, ist die angestaute Hitze sofort wieder draußen.
Während unseres Urlaubs hat es des Öfteren geregnet, sodass auch die Wetterbeständigkeit eingehend getestet werden konnte. In der Anleitung ist der Hinweis, dass man vor dem ersten Benutzen das Zelt mit Wasser übergießen soll. Das hat den Hintergrund, dass durch das Nähen kleine Löcher in die Außenwand gemacht werden. Durch das Wasser quillt die Naht allerdings auf und die Löcher verschließen sich wieder. Ich kann nur sagen: genau so ist es!
Beim ersten Wasserkontakt wurde die Naht im Inneren spürbar feucht. Im Anschluss hat sich das "Problem" von selbst ergeben, denn die Löcher waren jetzt durch den aufgequollenen Garn ausgefüllt.
Ein meist unvermeidbarer Begleiter im Zelt: Kondenswasser. Doch hier kann man sich leicht Abhilfe verschaffen, indem man entweder die obere Lüftung einen Spalt offen lässt oder die seitliche Wand nicht bis oben hin verschließt. Diese wird nämlich mit Reißverschlüssen links und rechts verschlossen und für die Ecke oben mit einem Klettverschluss fixiert. Wenn man dieses Eck offen lässt, hat man in der früh kein Kondenswasser im Zelt und falls es regnet, bleibt Innen alles dank der überstehenden Wände außen alles trocken.
Wie bereits erwähnt, hat es während des Tests mehrmals geregnet. Aufgrund dessen, dass der Boden dreigeteilt ist, steht das Zelt auf keiner Seite des Autos wirklich über, da es mittig aufliegt. Dadurch hat man allerdings auch nicht einmal eine kleine Sitzgelegenheit im Trockenen. Es ist zwar ein Vorzelt erhältlich, welches aber je nach Größe des Autos zusätzlich 500 € oder 530 € kostet.
Spannend wäre gewesen, das Zelt mit dem Vorzelt zu testen, damit man die Geräumigkeit und den Komfort bei Regentagen auch beurteilen kann. So wurde die Regenzeit auf der recht gemütlichen Matratze im Inneren des Zelts verbracht. Da der Innenraum allgemein sehr geräumig ist, kann man das schon mal aushalten. Auf längere Zeit ist das allerdings keine tolle Lösung.
Fazit
Alles in allem ist das Dometic TRT 140 Air ein super Dachzelt. Die Verarbeitung ist tadellos und äußerst hochwertig. Für mich als Dachzelt-Neuling war es eine sehr schöne und angenehme Erfahrung. Trotzdem schreckt mit der Preis und das noch zusätzlich zu kaufende Vorzelt ab, denn ohne Vorzelt hat man gefühlt nur die Hälfte. Zudem habe ich es bei einigen anderen Dachzelten gesehen, dass die Leute unter dem ausgeklappten Boden des Zelts sitzen konnten. Allerdings ist mir auch klar, dass bei diesem Dachzelt das Argument auf einem kleinen Packmaß liegt. Ich möchte lediglich darauf verweisen, dass es noch andere Optionen gibt.
Es hat mir viel Spaß gemacht, das Zelt zu testen. Aufgrund des Preises und der fehlenden Sitzgelegenheit bei Sonne/Regen ziehe ich einen Stern ab. Qualitativ und funktionell ist nichts auszusetzen.
Bis dann! Wir sehen uns draußen.
Sehr schön erklärt und…
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