Bist du mit dem Mountainbike unterwegs, ist immer auch Technik mit an Bord. Da wundert es nicht, dass auch mal etwas kaputt geht oder wegen Verschleiß ausgetauscht werden muss - auch auf dem Trail. Um vorzubeugen, empfehlen wir dir dein Lieblingsstück regelmäßig zu überholen und alle Einzelteile adäquat zu pflegen.
Und auch als Erste-Hilfe-Set unterwegs haben Multitool und Luftpumpe schon so manches Hinterteil gerettet - gesetzt man weiß es zu bedienen. Wir stellen die wichtigsten Tools für Reparaturen unterwegs vor.
Unsere Bike-Profis von OUTSIDEstories haben für dich das wichtigste Mountainbike-Werkzeug aufgelistet, das nicht nur in deiner gut sortierten Bike-Werkstatt zu finden sein sollte, sondern auch auf Tour nicht fehlen darf. Rüste dich gegen einen platten Reifen, eine quietschende Kette oder gar die falsche Einstellung deiner Federgabel.
Was gibt es bei der Luftpumpe beachten?
Als erstes ist es wichtig herauszufinden, welches Ventil sich an deinem Reifen befindet. Hier werden folgende drei Hauptventile unterschieden:
- Französisches Ventil (Sclaverand- oder Presta-Ventil)
- Autoventil (Schrader-Ventil)
- Fahrradventil (Dunlop- oder Blitz-Ventil)
Je nach Ventil benötigt deine Pumpe den entsprechenden Aufsatz, um den Reifen ohne Luftverlust aufzupumpen. Unser großes Glück ist, dass mittlerweile die meisten Pumpen über mehrere Aufsätze verfügen und somit kompatibel sind.
Ist dies nicht der Fall ist, gilt folgende Faustregel bei Ventilköpfen mit zwei Löchern - großes Loch ist für das Autoventil, während das kleine Loch für das französische und das Fahrradventil ist. Nebenbei ist die Anschaffung eines Adapters zum Befüllen von Schläuchen mit Französischem Ventil oder Fahrradventil an der Tankstelle sinnvoll.
Das sagt Produkt-Tester Mick.M über sein Fahrradwerkzeug: "Solides Multitool für das Standard-Equipment auf dem Trail" Er hat das Produkt selbst getestet, ist Mitglied bei OUTSIDEstories und ausgewählter ProduktScout im Produkttester*innen-Team.
Welche Typen von Fahrradpumpen sind zu unterscheiden?
Es werden verschiedene Pumpentypen unterschieden. Eine Handpumpe eignet sich, dank ihres geringen Gewichts und der minimalen Größe, hervorragend für unterwegs. Sie passt in jeden Rucksack und kann im Falle eines platten Reifens den Tag retten. Der Nachteil liegt auf der Hand: Eine kleine Pumpe bedeutet wenig Hub bedeutet längeres Pumpen. Immerhin muss man bei einer guten, kompakten Pumpe nicht viel Kraft aufbringen.
Bei Reparaturen am Reifen, die zu Hause stattfinden empfehlen wir den Einsatz einer Standpumpe. Sie setzt durch ihren langen Hebel viel Luft frei, welche in kurzer Zeit in den Reifen gelangt. Zudem ist der Vorgang mit einer Standpumpe weniger anstrengend, da sie auf dem Boden steht und nicht mit der anderen Hand festgehalten werden muss. Die neuesten Standpumpe haben eine integrierte Druckanzeige, so kannst du jederzeit sehen, wie viel Druck in deinem Reifen ist. Bist du mit dem Auto auf Tour, empfehlen wir auch immer eine Standpumpe im Auto zu haben.
Fährst du deine Räder ohne Schlauch, also Tubeless? Dann kannst du auch über die Anschaffung einer Standpumpe mit Reservoir nachdenken. Diese Spezialpumpen haben eine große Luftkammer, in der man Druck aufbauen kann, der dann auf einen Schlag entladen wird und somit den Mantel in die Felge "ploppen" lässt. Diese Pumpen sind relativ teuer und eigenen sich vorrangig für abfahrtsorientierte Mountainbiker.
Außerdem beachten: Um Tubeless-Mäntel auch unterwegs schnell reparieren zu können, solltest du immer "Salamis" dabei haben. Das sind zäh-klebrige Gummistreifen, die mit einem speziellen Tool in kleinere Löcher gestopft werden, um diese zu verschließen. Willst du auf Nummer sicher gehen - dann nimm außerdem etwas Dichtmilch und einen Ersatzschlauch für ganz schlimme Fälle mit auf Tour.
Keine Lust auf Pumpen? Dann informiere dich über die kleinen, aber druckvollen CO2-Pumpen inkl. Kartusche. Sie befüllen deinen Reifen in kürzester Zeit mit Hilfe von Gas. Dies wird freigesetzt, sobald du die Kartusche auf die Pumpe setzt. Dabei musst du unbedingt darauf achten, dass der Anschluss der CO2-Kartusche zu deiner Pumpe passt. Hier wird zwischen einem Drehventil und einem Steckventil unterschieden.
Durch das blitzartige Entweichen des CO2 entsteht eine plötzlich auftretende Kälte. Aus diesem Grund solltest du unbedingt darauf achten, dass deine Pumpe über einen Handschutz verfügt. Zudem empfehlen wir dir dringend die Gebrauchsanweisung zu studieren, damit das wertvolle Gas im Reifen landet. Am meisten verbreitet sind Patronen mit 16 Gramm CO2, es gibt aber auch Versionen mit 12 Gramm und 25 Gramm.
Um den Druck der Federgabel und des Dämpfers anzupassen wird eine Dämpferpumpe benötigt. Hier ist eine feine Anpassung des Drucks innerhalb der filigranen Dämpfer möglich. Dennoch gibt es Pumpen, die als normale Reifenpumpe und gleichzeitig auch als Dämpferpumpe eingesetzt werden können. So lassen sich zwei Fliegen mit einer Pumpe schlagen.
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Warum gehören Reifenheber zu den Basics in deinem Fahrradwerkzeug?
Wer schon einmal versucht hat einen Fahrradreifen, ohne einen Reifenheber zu wechseln, der wird es entweder aufgegeben haben oder über eine enorme Fingerkraft und Willensstärke verfügen, denn es gibt wenig Nervigeres. Die kleinen stabilen Helferlein können Nerven sparen und passen doch in jeden noch so minimalistischen Rucksack.
Die meisten Reifenheber bestehen aus einem stabilen Kunststoff, sind aber dennoch nicht 100% bruchsicher. Die hochwertigeren Modelle sind aus Aluminium oder mit einer Verstärkung im Kunststoff versehen. Das ist stabiler, aber natürlich auch schwerer. Prinzipiell ist ein längerer Reifenheber besser, da so ein größerer Hebel entsteht und weniger Kraft für den gleichen Effekt aufgewendet werden muss. Gleichzeitig ist der Hebel aber auch auf den Heber selbst größer, weshalb bei zu weichen Materialien ein Bruch desselben wahrscheinlicher wird. Preislich schwanken Reifenheber zwischen Werbegeschenk und 30 Euro - je nach Material, Robustheit und Größe.
Warum solltest du immer einen Ersatzschlauch und Flickzeug neben deinem Fahrradwerkzeug dabei haben?
Beim Fahrradschlauch kommt es vor allem auf die Größe, das Material und das Ventil an. So müssen diese Eigenschaften zu denen des Bikes, oder genauer gesagt zur Felge und zum Mantel passen.
Das gängigste Material von Fahrradschläuchen ist Butyl. Dies ist ein sehr robustes Material, das sich auch über längere Zeit nicht stark verändert und so kein häufiges Nachpumpen erfordert.
Latexschläuche sind im Gegensatz leichter, müssen öfter nachgepumpt werden und sind anfälliger für Löcher. So eignen sich diese hauptsächlich für den Rennrad- oder Crosscountry-MTB-Bereich, wo das Gewicht eine wichtige Rolle spielt.
Die Größe des Schlauchs hängt vom Reifen ab und lässt sich in drei Hauptkategorien aufteilen - Rennrad, Trekkingrad und Mountainbike:
- Ein Rennradschlauch ist leichter und in der Regel mit einem höheren Druck befüllt, als alle anderen Reifen im Bikesport. In der Breite sind die Schläuche meist 28-622 (700 x 28C).
- Schläuche für das Trekkingbike passen auf verschiedenste Reifengrößen: 28-622, 30-622, 32-622, 37-622 und bis zu 47-622 sind möglich und damit sind der individuellen Zuneigung keine Grenzen gesetzt.
- Beim Mountainbike spielt die Größe eine wichtige Rolle und ist von der Zollangabe der Felgen abhängig. Hier ist für (die inzwischen fast ausgestorbenen) 26 Zoll Reifen eine andere Größe notwendig, als für 27,5, 28 und 29 Zoll. Die drei Letzteren kommen mit der gleichen Größe zurecht, wobei sich die 29er von den 28er in der Breite unterscheidet. Bei 28-Zoll-Reifen werden Schläuche mit der ETRTO-Größe 622 benötigt, oder im Fall von 27,5-Zoll-Reifen die Größe 584. Bei 26-Zoll-Reifen hingegen brauchst du Schläuche mit der ETRTO-Größe 559.
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Nicht zu vergessen, ist das altbewährte Flickzeug. Damit du alle Materialien zusammen hast, legst du dir am besten ein kleines Set zu. Dies sollte ein Sandpapier zum Anrauen des Schlauchs enthalten, die Vulkanisierflüssigkeit kurz gesagt den Kleber und Flicken in verschiedenen Größen, die auf das Loch geklebt werden. Alternativ gibt es auch selbstklebenden Gummiflicken. Egal für welche Variante du dich entscheidest, es erspart dir in jedem Fall die Anschaffung eines neuen Reifens. Oft sind in einem Flickset auch noch Reifenheber mit dabei.
Was macht das Multitool zum Must-Have beim Fahrradwerkzeug?
Da beim Fahrrad jede Menge technische Kleinteile verbaut sind und Schrauben zum klassischen Befestigungsstandard der Zweiräder gehört, ist ein Multitool für kleine Reparaturen und Anpassungen unterwegs eine absolute Pflichtausstattung für jeden Radfahrer. Ob Inbus, Kreuzschlitz oder Kettennieter, Tools sind wahre Alleskönner und das im Taschenmesser-Format. Welche Funktionen die kleinen Helferlein mit sich bringen können ist nachfolgend kurz aufgeführt.
- Reifenheber: Schlauch ab- und aufziehen leichtgemacht, mit dem Reifenheber.
- Inbus-Schlüssel: Der Klassiker am Bike. Ohne Inbus geht gar nichts, die meisten Tools haben unterschiedlich große Inbus-Schlüssel integriert, um an den verschiedensten Stellen des Bikes ansetzen zu können. Eine sehr beliebte Schrauben Variante an Fahrrädern aller Art.
- Torx-Schlüssel: Auch oft am Bike verbaut sind Torx-Schrauben. Sie erinnern von der Form an einen Stern und befinden sich vor allem an modernen Mountainbikes.
- Schlitz- Kreuz-, Maul und Ringschlüssel: Sie kennst du aus dem Alltag und auch am Bike finden sie hin und wieder eine Anwendung.
- Kettennieter: Haben die Oberschenkel mal wieder zu viel Kraft und die Kette reißt im Anstieg, wars das mit dem Biketag – außer der Kettennieter am Tool wird gezückt und flickt das kaputte Teil wieder zusammen. Zudem wird ein Kettennietstift und ein Kettenglied bzw. Kettenschloss benötigt.
- Speichenschlüssel: Damit lassen sich die Speichen eines Laufrads auch unterwegs Nachspannen und das Laufrad kann zentriert werden. Da es sich hierbei um eine echte Detailarbeit handelt, kann das mit einem Tool nur bedingt sauber ausgeführt werden. Bei einem Schlag auf den Reifen oder einer anderweitigen starken Veränderung der Speichengeometrie ist dieses Werkzeug aber durchaus sinnvoll.
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Welche Funktion erfüllt das Kettenöl?
Um deine Bike-Kameraden und dich selber vor einer quietschenden Kette zu verschonen, solltest du diese regelmäßig mit Öl versorgen. Dadurch verlängerst du die Langlebigkeit der Kette und schonst deine Schaltung. Dank des Öls läuft die Kette reibungslos und verringert Abnutzungserscheinungen. Somit garantierst du eine effizientere Kraftübertragung. Zudem solltest du darauf achten, Schmutz in der Kette möglichst schnell zu entfernen, um unnötigen Schäden zu vermeiden.
Kettenöle kommen entweder aus der Tube und verfügen am Hals über eine Verjüngung, die das Auftragen auf die Kette erleichtern oder sie werden als Spray aufgesprüht. Um einen optimalen Schutz der Kette zu gewährleisten, muss ein Öl pflegen, den Verschleiß verringern und Korrosionsschutz bieten.
Wir von OUTSIDEstories und unsere Community helfen dir aus der Patsche - schau dir unsere wertvollen Produktbewertungen zum Thema Rad Werkzeug & Reparatur, Rad Pflege & Reinigung und Teile & Zubehör an.
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Was darf dein Fahrradwerkzeug kosten und wo kannst du es kaufen?
Der Preis eines Fahrradwerkzeugs hängt ganz von der Marke und dem jeweiligen Einsatzzweck ab. Je nachdem für welches Produkt du dich entscheidest, reicht die Preisspanne von 5 bis 200 Euro. Die oben aufgeführten Werkzeuge sind auch nur eine Grundausstattung, je nach Reparatur kann unter Umständen auch mehr oder weniger teures Spezialwerkzeug fällig werden. Wenn du immer wieder Reparaturen und Wartungen selbst durchführst wird dein Werkzeug-Arsenal schon bald die meisten Fälle abdecken. Wenn du einkaufst, nutze am besten den tagesaktuellen Preisvergleich von OUTSIDEstories und kaufe dein präferiertes Fahrradwerkzeug dort, wo es heute am günstigsten ist.
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