Foto: Emil Schultheiß
Ratgeber

Ratgeber: Bikepacking

Bikepacking bedeutet "aus dem Englischen übersetzt-Mixed-Terrain-Radtouren, in Nordamerika als "Rough Riding" bezeichnet und [...] gelegentlich als "Rough Stuff" bezeichnet, umfassen das Radfahren auf einer einzigen Route mit einem einzigen Fahrrad über eine Vielzahl von Oberflächen und Topografien," so Wikipedia. 
Sprich: Radtouren mit möglichst wenig und leichtem Gewicht auf immer unterschiedlichem Terrain. In den letzten Jahren hat sich dieser Radreise-Sport etabliert und eine feste Fangemeinde erobert.

Doch was genau versteht man eigentlich unter Bikepacking? Welche Ausrüstung ist dafür notwendig? Und wie plane ich meine Tour am besten? Im folgenden Ratgeber erfährst du alles rund ums Bikepacking und wie du deine nächste Fahrt richtig anpacken kannst.

Was versteht man unter Bikepacking?

Ganz allgemein steht Bikepacking für ultraleichtes Radreisen mit minimalistischem Gepäck. Es handelt sich um Mehrtagestouren auf dem Fahrrad, bei welcher man seine Verpflegung und Übernachtungsausrüstung selbst transportiert. Anstatt schwere und unstabilen Seiten- oder Lenkertaschen zu verwenden schnallt man all sein Gepäck direkt ans Fahrrad. So verliert man außerdem nicht an Tempo und ist zudem um einiges wendiger.

Bikepacking
Der neue Sporttrend: Bikepacking. Ultraleichtes Radreisen mit minimalistischen Gepäck. | Foto: Leo Algrang.

Beim Bikepacking fährt man vor allem abseits der asphaltierten Straßen, zum Beispiel auf sogenannten Singeltrails. Singletrails sind schmale und unbefestigte Pfade, die man entweder fürs Wandern oder eben auch fürs Fahrradfahren verwenden kann.

Es handelt sich also um eine spezielle Art von Radtour, bei der man sich selbst versorgt und größtenteils im Gelände unterwegs ist.

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Welches Fahrrad eignet sich fürs Bikepacking?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn Bikepacking funktioniert mit fast jeder Art von Fahrrad. Deswegen gibt es „das richtige Fahrrad“ auch nicht wirklich.

Um dein passendes Bikepacking Fahrrad zu finden, muss dir deine geplante Tour und deine Vorlieben fürs Fahrrad fahren bewusst sein. Außerdem solltest du dein zur Verfügung stehendes Budget nicht aus den Augen verlieren.

Am wichtigsten für dein Bikepacking Rad ist auf jeden Fall, dass es für unterschiedliche Untergründe geeignet ist. Du solltest also wissen, auf welchem Gelände du hauptsächlich fahren wirst.

Dieser Aspekt schließt das traditionelle Rennrad aus, da es nicht sonderlich tauglich für unwegsames Gelände ist. Es sei denn, du bist nur auf asphaltierten Straßen unterwegs.

Viel sinnvoller fürs Bikepacking sind daher das Mountainbike, das Fatbike oder das Gravelbike.

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Bikepacking mit dem Mountainbike:

Perfekt für das raue Gelände ist definitiv das Mountainbike. Durch eine gute Federung und Reifen mit grobem Profil lassen sie sich nicht von robusten Böden beirren. So kommen auch abwechslungsreichere Touren infrage. Du solltest dir nur bewusst sein, dass man mit einem Mountainbike etwas langsamer vorankommt.

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Für Offroad-Fahrer ist das Mountainbike die Beste Wahl für deine Bikepacking Tour. | Foto: unsplash.

Die Federung bedeutet Extragewicht, daher eignen sich vor allem Mountainbikes mit Starrgabel, eine Gabel, die hauptsächlich an Rennrädern zu finden ist. Diese Mountainbikes kannst du mit dickeren Rädern fahren, sind geschickter und leichter. Auch für die asphaltierte Straße sind die besser gewappnet.

Bist du also gerne Offroad unterwegs und plant eine Route mit wilderer Landschaft, dann ist das Mountainbike die richtige Wahl.

 

Bikepacking mit dem Fatbike:

Aufgrund der sehr breiten Reifen ist das Fatbike fürs Bikepacking ideal. Gefahren wird das Fahrrad mit niedrigem Reifendruck, was sich in einem hohen Fahrkomfort wieder spiegelt. Außerdem kann sich das Fatbike so optimal an verschiedenste Untergründe anpassen.

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Sandige, verschneite oder matschige Böden sind am Besten mit einem Fatbike zu meistern. | Foto: unsplash.

Touren mit schwierigerem Boden, wie zum Beispiel Schnee, Matsch oder Sand sind mit einem Fatbike perfekt zu meistern, denn durch die große Reifenfläche sinkt das Rad nicht schnell ein.

Zu beachten ist jedoch, dass das Fatbike viel schwerer ist und einen sehr großen Rollwiderstand hat. So ist man eher langsamer unterwegs und auch das Fahren auf asphaltierten Straßen kann anstrengend werden.

Bist du also lieber schneller unterwegs solltest du dir das Gravelbike einmal genauer anschauen.

 

Bikepacking mit dem Gravelbike:

Eine Kombination aus Mountainbike und Rennrad: das Gravelbike. Durch breitere, geländegängigere Reifen und dämpfenden Komponenten, wie zum Beispiel eine Carbon Gabel oder eine Sattelstütze, sind Gravelbikes für vielseitige Einsätze geeignet.

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Die Kombination aus Mountainbike und Rennrad lässt dich auch in wilder Landschaft hohe Geschwindigkeiten erreichen. | Foto unsplash

So können sie nicht nur auf asphaltierten Straßen, sondern auch auf robusteren Untergründen hohe Geschwindigkeiten erreichen.

Zudem besitzen Gravelbikes mehrere Befestigungspunkte für dein Gepäck. So kannst du problemlos dein Gepäck sicher anbringen. Auch Anschraubpunkte für Gepäckträger oder Schutzbleche sind häufig vorhanden.
 

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Die richtigen Taschen fürs Bikepacking

Die wichtigste Ausstattung beim Bikepacking sind die Taschen, denn in ihnen musst du all deine Ausrüstung verstauen können. Achte vor allem darauf, dass diese eng am Fahrrad befestigt sind, denn so wird das Gewicht nah am Fahrrad gehalten und auf schwere Gepäckträger kann verzichtet werden.

Hier kommen verschiede Taschen in Frage. Die Satteltasche, die Rahmentasche und die Lenker-Packtasche.

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Auf so ein Fahrrad passt doch echt viel drauf: um deine Ausrüstung am besten zu verstauen stehen die Statteltasche, die Rahmentasche und die Lenker-Packtasche zur Auswahl. | Foto: Emil Schultheiß

Satteltasche:

Satteltaschen bringst du direkt an der Sattelstütze oder am Sattel an. So wird dein Gepäck nahe am Schwerpunkt deines Fahrrads gehalten. So bist du wendiger und dynamischer unterwegs.

Am besten eignet sich die Satteltasche für deine mittelschweren Gegenstände. Achte aber unbedingt darauf, dass sie auch wasserfest ist.

Rahmentasche:

Wie der Name schon sagt, wird hier der Platz des Rahmen-Dreiecks genutzt. Es eignet sich also ideal für deine schwereren Gegenstände, wie zum Beispiel dein Zelt oder deine Werkzeuge. Der Schwerpunkt wird so optimal gelegt, da das Gewicht so nahe und tief an deinem Fahrrad liegt.

Lenker-Packtasche:

Die Lenkertasche ist vor allem für leichte Gegenstände passend. Hier sollten sich hauptsächlich die Gegenstände befinden, die sich leicht einrollen lassen und schnell zugänglich sein sollten. Wie zum Beispiel dein Proviant oder dein Schlafsack.
 

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Welche Ausrüstung wird fürs Bikepacking benötigt?

Je nach dem was für eine Tour du geplant hat, sollte dein Zubehör sich auch danach richten. Bestimmte Produkte solltest du aber immer dabeihaben. Da all deine Ausrüstung an deinem Fahrrad angebracht ist lohnt es sich ebenfalls auf Gewicht, Funktionalität, Notwendigkeit und Packmaß zu achten. 

  • Ein leichtes und kompaktes Zelt ist ein Muss. Es gibt sogar spezielle Bikepacking-Zelte, die besonders leicht sind und kompakt im Packmaß.
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Spezielle Bikepacking-Zelte lassen sich leicht transportieren und du sparst sogar noch an Gewicht. | Foto: unsplash.

 

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An deinem Fahrrad kann immer Mal etwas kaputt gehen. | Foto: Leo Algrang.

Wie plane ich meine Bikepacking-Route am besten?

Um deine Bikepacking Tour richtig genießen zu können solltest du die Routenplanung definitiv nicht vernachlässigen. Routenlänge, Reisedauer und auch das Wetter beeinflussen deine Reise und auch deine Ausstattung.

Zuerst solltest du dir darüber Gedanken machen, wie lange du unterwegs sein möchtest. Auch dein eigenes Können solltest du nicht überschätzen und dir genau bewusst sein, wie viele Kilometer du am Tag schaffen kannst.

Für Einsteiger eignet sich eine Tagesstrecke zwischen 30 und 50 Kilometer.

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Wichtig ist, dass du dein eigenes Können nie überschätzen solltest. | Foto: unsplash.

Am einfachsten deine passende Route zu finden ist immer noch bereits vorgeplante Routen zu verwenden. So kannst du dir selber viel Arbeit ersparen und du weißt direkt alles über die Höhenmeter, Übernachtungsplätze und Bodenbeschaffenheiten.

Willst du aber lieber deine individuelle Tour haben oder in deiner Umgebung gibt es einfach noch keine vorgeplanten Routen dann können die Apps wie zum Beispiel Komoot, Strava oder Bikemap helfen, deine eigene Bikepacking Tour zu planen.

Hast du nun deine Route fertig geplant und alle oben aufgeführten Punkte beachtet, kannst du dich nun perfekt vorbereitet auf dein Abenteuer Bikepacking freuen.

Was kostet Bikepacking-Ausrüstung?

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Bei seiner Ausrüstung ist es vor allem wichtig auf die Qualität und Langlebigkeit zu achten. | Foto: Emil Schultheiß

Das lässt sich fast nicht pauschal sagen, da die Ausrüstung vom Schlafsack bis zum Zelt ja sehr vielseitig sein kann. Klassische Bikepackung-Ausrüstung wie Rahmentaschen oder wasserdichte Taschen bewegen sich zwischen 20 und 175 Euro. 

Wo kannst du Bikepacking-Ausrüstung kaufen?

Einige Online-Bergsporthändler haben sich auch auf Bike-Bekleidung und -Ausrüstung spezialisiert. Nicht jeder Händler führt die Produkte unter dem Stichwort "Bikepacking", probiere auch "Rahmentaschen" und "Satteltaschen", wenn du online auf Suche gehst.

Hier einige ausgewählte Händler:

 

 

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