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Ratgeber: Wandersocken / Trekkingsocken

Wandersocken bzw. Trekkingsocken können unangenehme Blasen verhindern und auch lange Touren angenehm gestalten. Längst sind die Zeiten vorbei, zu denen Wandersocken noch knielang, aus reiner Schurwolle, von Oma selbst gestrickt und zwingend rot waren.

Moderne Wandersocken und Trekkingsocken sind hingegen regelrechte High-Tech-Strümpfe. Klingt komisch, ist aber so! Beim Material ist heutzutage alles möglich: von Natur pur bis High-Tech-Kunststofffaser – für Wandersocken wird jedes Garn versponnen. In unserem Ratgeber erklären wir dir, worauf es ankommt wenn du auf der Suche nach neuen Trekkingsocken bist.
 

Ratgeber: Wandersocken
Mit den richtigen Wandersocken wird jeder Trip zum Erfolg.​​​​ Foto: Unsplash

Was sind die Vorteile von Wolle bei Wandersocken bzw. Trekkingsocken?

Die gute alte Wolle – tatsächlich wirklich alt, wird sie doch schon seit rund 6.000 Jahren vom Menschen genutzt – ist ein nachwachsender Rohstoff und heute moderner denn je zuvor. Vor allem die zumeist aus Neuseeland oder Australien stammende Merinowolle erlebt gerade einen enormen Boom. Im Vergleich zu anderen Wollsorten ist Merinowolle geschmeidiger und softer auf der Haut. Damit kratzt sie nicht auf der Haut und erzielt einen angenehmen Tragekomfort.

Besonders interessant ist Wolle aber wegen seiner natürlichen bakteriziden Eigenschaften. Der typische „Alte-Socken-Geruch“ entsteht durch die Ausscheidungen von Bakterien, die sich im feucht-warmen Fußklima bilden. Wolle kann diese Exkremente natürlich chemisch binden. Somit riechen Wandersocken aus Wolle erst nach mehreren Tagen intensiven Tragens.

Auf Grund seiner natürlichen Struktur lässt sich Wolle besonders locker stricken. Somit bestehen Wollprodukte aus bis zu rund 70 Prozent Luft. Und da Luft ein idealer Isolator ist, halten Wollsocken je nach Dicke auch entsprechend warm bzw. lassen die Luft angenehm um den Fuß zirkulieren. Gleichzeitig ist Wolle hydrophob, nimmt also kein Wasser auf, und leitet Wasserdampf nach außen ab.

Welche Vorteile besitzt die Kunstfaser bei Socken fürs Wandern?

Wandersocken bzw. Trekkingsocken aus Kunstfasern enthalten zumeist einen sehr hohen Anteil aus Polyamid, Elastan und oft auch Polyester. Die Kunstfasern haben je nach Verarbeitung und prozentualer Zusammensetzung ein sehr leichtes Eigengewicht und eine enorm schnelle Trocknungszeit.

Gleichzeitig nehmen sämtliche Kunstfasern kein Wasser auf und transportieren Feuchtigkeit in großen Mengen nach außen. Allerdings können sich geruchsbildende Bakterien sehr leicht an den Fasern festsetzen. Schon nach einmaligem Tragen entstehen so unangenehme Gerüche. In Verbindung mit weiteren Kunstfasern oder auch Seide (Naturstoff) entsteht ein kühlender Effekt, der sich perfekt für sommerliche Touren eignet. Kunstfasereinsätze werden auch gerne als Verstärkungen oder Polsterungen an empfindlichen Punkten wie Knöchel, Balle oder Ferse verwendet.

Soll es doch ein Hybrid bei den Wandersocken werden?

Die häufigste Art moderne Wandersocken zu produzieren, beruht derzeit in der Verwendung von Mischgeweben: (Merino-)Wolle und Kunstfaser. Die Kunstfaser erhöht die Festigkeit und Lebensdauer der dünnen Merinofasern. Gleichzeitig unterstützen die meisten Polyamidfasern die positiven Eigenschaften beider Faserarten. Elastan macht die Wandersocken flexibel und dehnbar.

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Welches Material bevorzugst du bei deinen Wandersocken - Wolle oder Kunstfaser? Foto: Hi-Tec

Dicke oder dünne? Lange oder kurze Wandersocken?

Dicke Wandersocken halten die Füße bei kalten Temperaturen schön warm. Dünne Socken hingegen eignen sich besonders bei sommerlichen Temperaturen. So weit so gut! Allerdings sind moderne Wander- und Bergstiefel mittlerweile so gut gepolstert, dass dicke Socken häufig dem Komfort des Schuhs entgegenwirken.

Konträre Polsterungen an Schuh und Socken können unangenehm reiben, Druckstellen und Blasen erzeugen oder gar die betroffene Hautpartie aufscheuern. Um die passenden Wandersocken zu finden, solltest du also stets den Bergstiefel zum Testen dabei haben.

 

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Kurze Wandersocken – egal ob dick oder dünn – sind an der Wade natürlich luftiger. Sind sie zu kurz, also reichen sie nicht über den Schaftrand, kann dies Scheuerstellen an der Wade erzeugen. Dies ist vor allem bei Volllederschuhen besonders unangenehm. Daher sollten bei hohen Bergstiefeln auch vorzugsweise hohe Trekkingsocken getragen werden. Unter dem Aspekt der „Kompression“ (s.u.) ergeben sich hier auch wieder neue Möglichkeiten.

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Achte darauf, dass deine Wandersocken mit den Schuhen kompatibel sind. Foto: Falke

Inwiefern hilft Kompression bei Wandersocken?

Stützfunktion, Kompression, Antigeruchsbehandlung, Patches u.v.m. – moderne Socken warten mit purem High-Tech auf. Besonders auffällig und in Sportlerkreisen verbreitet sind Kompressionsstrümpfe. Sie sind besonders eng anliegend und unterstützen durch Kompression der Wadenmuskulatur die natürliche Muskelpumpe. So wird vermehrt frisches Blut in die stark beanspruchten Waden- und Fußmuskulatur gepumpt und einer vorzeitigen Ermüdung entgegengewirkt. 

Je nach Materialbeschaffenheit ist jedoch die Geruchsbildung verschieden stark ausgeprägt. Abhilfe schaffen hier behandelte Socken mit z.B. Silberionen. Diese wirken bakterizid, töten also geruchsverbreitende Bakterien, und sorgen so für eine länger anhaltende „Frische“. Silberionen haben allerdings nur eine begrenzte Haltbarkeit. Vor allem durch mechanische Einwirkungen entweichen sie aus dem Material. Aber auch vielzählige Wäschen dezimieren die Anzahl der Silberionen.

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Der neuste Trend - lange Wandersocken mit Kompression. Foto: CEP 

Wie helfen Wandersocken gegen Blasen?

Blasen entstehen durch Reibung. Es gibt viele Theorien, um Blasenbildung vorzubeugen. Die wichtigste ist dabei die richtige Wandersockenwahl. Reibung im Schuh kann nur entstehen, wenn Schuh und Fuß keine Einheit bilden. Kann die Wandersocke diesen Spielraum nicht adäquat ausfüllen, ist die Blasenbildung quasi vorprogrammiert.
 

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Dickere oder dünnere Socken können Abhilfe schaffen. Ebenso kann dir hier ein zweites Paar Socken helfen. Am besten nimmst du hierfür dünne Söckchen aus Feinstrumpfhosenmaterial. Diese tragen sich beinahe unmerklich auf der Haut, sind dünn und atmungsaktiv und sind in vielen verschiedenen Variationen – Füßlinge bis Strumpfhose – erhältlich.
 

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Gib Blasen keine Chance! Genieße das Abenteuer mit deinen Wandersocken. Foto: Jake Ingle | unsplash

Was kosten neue Wandersocken?

Je nachdem für welche Wandersocken du dich entscheidest und welches Material verarbeitet wird, reicht die Preisspanne von ca. 10 Euro bis an die 60 Euro. 

Wo kannst du Wandersocken kaufen?

Sportfachgeschäfte führen meist eine große Auswahl an Modellen, sowohl im Laden als auch online. Über den Preisvergleich in den Bewertungen, der auf OUTSIDEstories getesteten Wandersocken, kannst du herausfinden, bei welchem Online-Händler dein bevorzugtes Modell vorrätig ist.

Hier einige ausgewählte Onlinehändler, die eine große Auswahl an Wandersocken bieten:

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