Foto: Murron
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Ein Besuch bei C.A.M.P. in Premana: Kletter- und Outdoorausrüstung als Passion

Beim C.A.M.P.-Event in Premara dreht sich alles um die Frage: Wie und wo wird Kletter- und Outdoorausrüstung hergestellt? Viele denken dabei wohl an ein großes Fabrikgelände direkt neben der Autobahn. Den Bauklotz und auch die Autobahn kannst du bei C.A.M.P. lange und vergeblich suchen. Die Firma liegt nämlich in einem urigen Bergdorf in der Lombardei. Ganze 45 Minuten von der nächsten Autobahn in Lecco entfernt. Im Mai durfte sich unsere Produkt-Testerin "murron" drei Tage lang selbst einen Eindruck über dieses einzigartige Unternehmen C.A.M.P. („Costruzione Articoli Montagna Premana“) machen. Schauplatz war der Hauptsitz und Produktionsort der Firma in den Bergen von Premana auf 1000m Höhe mit einem traumhaften Blick auf den Comer See.

Ankunft beim C.A.M.P.-Event in Premana

Samstagabend trafen wir uns alle im Hotel Albergo Alpino in Casargo. Nach einem Begrüßungsgetränk begann der offizielle Teil mit dem Abendessen. Am Sonntag starteten wir früh Richtung Seilbahn oberhalb von Lecco, um dort auf den Gipfel Pizzo d’Erna (1366) zu gehen. Den geplanten Klettersteig musste der Bergführer leider krankheitsbedingt absagen. Trotzdem konnten wir die knapp 700hm auch über den klassischen Wandersteig gehen und die Aussicht auf den Comer See und die Bergwelt von Lecco genießen. Zur Abkühlung fuhren wir danach noch Eis- Essen in Lecco am See.

Ratgeber_CAMP_Blick auf den See

Am Abend wurden wir von den Firmeninhabern zum Essen in Premana eingeladen. Andrea und Eddy Codega sind zwei von den fünf aktuellen Firmeninhabern von C.A.M.P. und leiten dieses nun schon als vierte Generation. Auf dem Weg Richtung Gasthaus erlebten wir zum ersten Mal die urige Stimmung in den kleinen Gassen von Premana. Bei einem traditionellen Essen wurde über die Vision und den neusten Produkten von C.A.M.P. sowie über mögliche Bergtouren in der Umgebung diskutiert.

Werkbesichtigung beim C.A.M.P.-Event in Premana

Auch am Montag starteten wir schon früh mit der Besichtigung der Firma, damit wir am Nachmittag zeitig wieder Richtung Norden aufbrechen konnten. Dort wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Unsere Gruppe besichtigte vormittags die Produktionswerkstätte.

Ratgeber_CAMP_Maschine zur Herstellung von Prototypen

Später konnten wir Einblicke in eine der Familienheimwerkstätten erhalten, welche an diesem Tag gerade Steigeisen und Sicherungsgeräte für den Industriebereich herstellten. Mittags stand Pizza-Essen am Dorfplatz in Premana am Programm.

Gestärkt besuchten wir die Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Hier konnten die Fragen: „Wie wird ein Helm überprüft? Wie viel Kraft hält ein Karabiner aus? Und wie schaut ein ausgelöstes Klettersteigset aus?“ in der Praxis mit erleben. Nebenbei konnten wir ein paar Prototypen zukünftiger Modelle betrachten.

Ratgeber_CAMP_Testcenter und Produktion

Danach machten wir noch einen kurzen Abstecher in die Büros der Mitarbeiter. Die Mitarbeiter laufen dabei täglich durch den Hauptgang des Gebäudes, wo die Geschichte von C.A.M.P. und CASSIN zu sehen ist.

Einst zu Beginn die kleine Schmiedewerkstatt von Nicola Codega, wo damals vor allem Scheren, Kuhglocken und andere Eisen und Stahlprodukte produziert wurden. Bis zu einem innovativen Unternehmen mit Vertretung in über 80 Länder. Die Kuhglocken werden übrigens auch heute noch in großen Mengen in der gleichen Werkstätte hergestellt. Da wir kurz vor der Almsaison die Produktion besuchten, waren auch viele von diesen in der Herstellung zu sehen. Ansonsten hat sich das Sortiment der Produkte stark gewandelt.

Die Leidenschaft zu den Bergen und damit verbunden das Wissen der Bevölkerung und den Firmeninhaber sind in der modernen Kletterausrüstung stark integriert. C.A.M.P. gilt genau deshalb als eine der renomiertesten Produzenten in diesem Markt und kann mit mehrere internationale Produktauszeichnungen in der Kletterindustrie glänzen.

Auch zur Geschichte von CASSIN ist bei C.A.M.P. viel herauszufinden. Riccardo Cassin war ein Pionier im Bergsteigen und bekannt für die Entwicklung eines Haken und später auch passen dazu von einem Karabiner und Eispickel. Daraus entwickelte sich die Firma CASSIN, welche später von C.A.M.P. übernommen wurde. Seit Mai 2022 hat die Firma ein neues Logo als Firmenidentität vorgestellt, dass künftig unter einem Logo alle Geschäftsbereiche (Outdoor, Industrie und CASSIN) vereinen wird.

Ratgeber_CAMP_Produktion

Der Start einer neuen Ära bei C.A.M.P.

Der Rebranding Prozess: C.A.M.P. durchläuft gerade wieder den Start einer neuen Ära. Das neue Logo zeigt die Silhouetten der Bergkette hinter Premana in einem sehr modernen Stil. Unter diesem Logo laufen von nun an auch alle Produkte von CASSIN und der Industriekletterei. Nach vielen Jahren als Tochterfirma verschmilzt CASSIN nun bewusst in C.A.M.P., um mit einem ausdrucksstarken, modernen Logo gemeinsam zu glänzen. Weiter wird auch die Trennung der beiden Zweige Outdoorausrüstung und Industriekletterausrüstung noch deutlicher. C.A.M.P. Safety and C.A.M.P. Outdoor. Die Produkte von C.A.M.P. Outdoor sind sehr breit gefächert für jegliche Bergsportabenteuer. Von Steigeisen, Eisgeräte und sehr leichten Karabinern bis hin zu Trekkingstöcken, Bekleidung und CrashPads. Auf OUTSIDEstories wurden bereits eine große Auswahl an C.A.M.P.-Produkten getestet. Lies gleich mal rein.

Logo CAMP OUTSIDEstories
Das neue Logo der Marke C.A.M.P. schmückt ab nun die hochwertigen Produkte des italienischen Spezialisten für Outdoor- und Kletterausrüstung.



C.A.M.P. Work hingegen gehört zu den wichtigsten Vertretern im Industrieklettern und stellt unter anderem Produkte für Baumpfleger, Seilzugangstechniker, Höhenretter, Feuerwehren, Windkraftanlagen oder Wasserplattformen her.

Ratgeber_CAMP_Bergpanorama und Gruppenfoto

Nachhaltigkeit! Ein wichtiges Thema beim C.A.M.P.-Event

Während des Besuchs ist mir vor allem eines aufgefallen: Nachhaltigkeit ist generell ein wichtiges Thema in der heutigen Zeit. C.A.M.P. hat sich in diesem Sinne in eine klare Richtung ihrer Tradition bekannnt. Sie haben sich für die Nachhaltigkeit im Sinne des Ursprungs von C.A.M.P. entschieden. Nachhaltigkeit im Sinne von Premana und ihre Bevölkerung. Das Bergdorf als größter Arbeitgeber am Leben zu erhalten und zu entwickeln.

Das Dorf lebt förmlich vom Handwerk und damit verbunden auch mit C.A.M.P.! Das merkst du förmlich, wenn du durch die kleinen urigen Gassen des Dorfes gehst. Überall kleine Werkstätten für die Stahl- und Eisenverarbeitung. Sogar ein Dorfmuseum zeigt die Wichtigkeit dieser Industrie. C.A.M.P. fühlt sich somit verantwortlich für den Erhalt des Handwerks und somit den Erhalt des Dorfes. Viele Familien stellen in häuslichen Kleinproduktionen Produkte für C.A.M.P. her. In diesem kleine 2.500 Einwohnerörtchen ein internationales Unternehmen mit Firmensitz, Büros, Entwicklungsabteilung und eben sogar Produktion aufrecht zu erhalten ist eine Grundnachhaltigkeit, die mit Herausforderungen aber eben auch schöne Begegnungen verbunden ist.

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Sponsored Post: Dieser Blog-Post wurde mit freundlicher Unterstützung von C.A.M.P. erstellt. Siehe dazu auch unser Blog-Verhaltens-Kodex.