WAS STECKT HINTER DER MARKE OBICS?

Obics ist ein junges StartUp aus Stettfeld (Bamberg). Daniel & Daniel haben Obics Ende 2018 ins Leben gerufen und laut LinkedIn hat hier bis vor kurzem noch der CEO die Pakete selbst verpackt und zur Post gebracht. Erst durch die neuerdings wachsenden Bestellungen ist es Obics möglich geworden dies einem Logistiker anzuvertrauen. Beide ihres Zeichens Naturliebhaber, möchten auch ihre Kunden dazu anregen mehr Zeit in der Natur zu verbringen. Aber auch der Umwelt wollen sie etwas Gutes tun und setzen auf faire und nachhaltige Produktion sowie Verpackung. Obics ist im Bereich Outdoor anzusiedeln und vertreibt Produkte für Camper, Wanderer und Reisende. Mehr konnte ich bei meiner Internet-Recherche leider nicht in Erfahrung bringen. Auf Fragen meinerseits zur Klärung der ein oder anderen Frage habe ich innerhalb von nicht einmal einen Tag eine Antwort bekommen, was ich sehr positiv fand.

WAS BIETET DAS PICKNICK BUNDLE?

Das Picknick Bundle besteht aus einer Kühltasche (20l), welche in den Farben hellgrau, schwarz und blau erhältlich ist. Einem Kühlakku (200ml) sowie einer Lunchbox aus Edelstahl (1200ml). Mittlerweile scheint das Set so nicht mehr vertrieben zu werden. Jedoch können Picknick-Tasche inkl. Kühlakku und die Lunchbox separat im Obics Webshop erworben werden.

Die 20-Liter Kühltasche besteht aus 600D Polyester für das Außenmaterial und einem 5mm wasserabweisendem 18S PEVA (Poly-Ethylen-Vinylacetat, ein wärmebeständiger Kunststoff) Material im Innern. Die Maße belaufen sich auf 35x25x23cm. Als Toploader besitzt die Kühltasche oben einen Deckel, welcher mittels Reißverschluss zu öffnen ist. Zum Transport hat die Tasche einen zweiteiligen gepolsterten Tragegriff und einen abnehmbaren Schultergurt.

Die Tasche ist aufgeteilt in zwei Netztaschen an den Seiten, einer Fronttasche und einem Netz auf der Innenseite des Deckels.

Zusätzlich gibt es einen an der Front angebrachten Flaschenöffner.

Der 200ml-Kühlakku aus robustem Material ist belastbar und unempfindlich und soll laut Hersteller bis zu 8 Std. Kälte speichern. Zudem ist er frei von chemischen Schadstoffen. Er hat die Maße von 16,5x9x2cm und ein Gewicht von 200g. Der Akku ist beliebig oft widerverwendbar.

Die 1200ml-Lunchbox aus Edelstahl 304 (bzw. 18/8) wird durch den abnehmbaren Dichtungsring aus Silikon am Deckel auslaufsicher und hält durch ihn dicht. 

Der Edelstahl besteht aus 18% Chrom, 8% Nickel und 74% Stahl zudem ist die Box BPA frei. Im Lieferumfang befindet sich zudem eine flexibel einsetzbare Trennwand um die Dose in zwei Fächer aufteilen zu können. Die Box wird jedoch nicht von Obics produziert, sondern ist Bestandteil des Produktsortiments von Let’s Earth. Die Lunchbox ist spülmaschinentauglich und ofenfest (Ohne Silikonring). Die Silikondichtung sollte von Hand gereinigt werden.

WIE MACHT SICH DAS SET IM EINSATZ?

Als waschechter Bayer ist es immer wieder toll durch OUTSIDEstories die Möglichkeit zu bekommen Produkte von heimischen Startups testen zu dürfen, welche man vermutlich ansonsten nicht auf dem Radar gehabt hätte. Wer die ein oder andere Bewertung von mir gelesen hat, weiß, dass ich soweit es möglich ist regionale Produkte kaufe, sofern die Qualität stimmt. Dafür gebe ich dann auch gerne einen Taler mehr aus um diese Unternehmen zu unterstützen.

Leider war in Fall von Obics die Recherche zur Regionalität enttäuschend, ich konnte online keine Information zur Produkt-Idee und zum Produktionsstandort recherchieren. Auf meine Nachfrage bezüglich der Idee zum Produkt und dem Produktionsstandort habe ich in nicht einmal 24Std. folgende Antwort von Obics erhalten: „…Nach unserer Marktrecherche ist uns aufgefallen, dass es viele gute Kühltaschen gibt, die jedoch nicht alle Wünsche gleichzeitig erfüllen. Wir haben uns angeschaut was Kunden wollen und nach was gesucht wird und haben daraus unser Produkt entwickelt. Produziert wird das Produkt dann in Asian unter Beachtung aller gesetzlichen- und unserer internen Qualitätsvorschriften mit den nötigen Zertifikaten…“

Obics als Brand nur das sichtbare Ende einer Produktionskette irgendwo in Asien. Gleiches gilt für den Produzenten der Lunchbox. Der Import erfolgt hier zwar mittels Zug, wie man auf der Webseite von Let’s Earth lesen kann. Letzten Endes steckt meinem Empfinden nach eine typische Produktion hinter den Artikeln, wie man es von den meisten eCommerce Unternehmen kennt.

Ich habe mittlerweile schon einige neue und innovative Produkte von deutschen und österreichischen StartUps für OUTSIDEstories testen dürfen, welche sich Nachhaltigkeit und einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck auf die Fahnen geschrieben haben. Alle samt produzierten auch an ihrem heimischen Standort. Daher würde ich Obics und Let's Earth nicht in diese Liste nicht mit einsortieren.

Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass die Picknick-Tasche oder die Lunchbox von schlechter Qualität sind. Sondern lediglich, dass die Produkte durch den langen Transport-Weg einen nicht zu unterschätzenden ökologischen Fußabdruck haben. Bezogen auf die Qualität denke ich, dass beides ist sehr hochwertig verarbeitet und aus hochwertigen Materialien gefertigt ist. Ich habe auch bei der Recherche erfahren, dass man zum Beispiel auch den Silikonring der Lunchbox bei Ermüdung oder bei Schäden ersetzen lassen kann.

Ich konnte beides jetzt über einen Zeitraum von knapp sechs Wochen testen. Und hatte keinerlei Punkte, welche mir an Tasche oder Box negativ aufgefallen wären. Ich habe bei Amazon in den Bewertungen der Tasche gelesen, dass der Reißverschluss schnell kaputtgehen soll, das kann ich aber bisher nicht bestätigen, bei mir funktioniert er hervorragend. Eventuell war aber der Testzeitraum um dies feststellen zu können auch einfach zu kurz.

Ich muss gestehen ich hätte vorher nicht erwartet, dass ich die Picknick-Tasche der Art vielseitig einsetzen und so häufig benutzen werde. Die Tasche ist nicht nur sehr praktisch für den eigentlichen Einsatzbereich, nämlich picknicken, sondern auch zum Transport von Lebensmitteln, welche entweder kalt oder warm bleiben sollen. Auch hier kann man das Ganze wunderbar durch die Edelstahlbox ergänzen und diese anstelle von Plastiktüten für kleineres Gemüse oder Obst verwenden. Die Lunchbox ist in den Größen 800ml, 1200ml (getestet) und 1400ml erhältlich.

Um unserem ortsansässigen Wirtshaus über die Corana-Zeit zu helfen, bestellen wir dort regelmäßig Essen. Die Picknick-Tasche eignet sich durch die Größe und den Schultergurt hervorragend um die abgeholten Speisen für drei Personen auf dem Rad transportieren zu können. Auch zum Einkaufen habe ich die Tasche mittlerweile immer dabei, da ich für kleinere Einkäufe nicht extra einen Korb oder Einkaufswagen brauche. Hier ist der Schultergurt ebenfalls sehr von Vorteil. Die Tasche ist besonders gut zum Einkaufen von Kühlware, wenn es sehr hohe Außentemperaturen hat und ich nicht direkt wieder nach Hause fahre. Nach ein bis zwei Stunden ist das Inneres mit dem Akku schön kühl und hält somit die Kühlkette aufrecht.  

Ein weiterer für mich extrem positiver Punkt sind die vielen Fächer. So kann man Autoschlüssel, Geldbeutel und Co. super in der Tasche an der Front verstauen. Die vielen kleinen Taschen sind extrem praktisch und sorgen dafür, dass man alles ordentlich separat voneinander aufbewahren kann.

Dank der kompakten Maße stört sie nicht und wirkt auch nicht klobig. Trotzdem bekommt man alles rein was man entweder beim Supermarkt zum Beispiel für einen Grillabend einkauft, oder wir für unsere vierköpfige Familie für ein Picknick benötigen. Zudem passt sie durch die Maße auch perfekt in meinen Kids Croozer Trailer für’s Bike oder lässt sich prima mit den Klips des Schultergurts am Griff des Kinderwagens befestigen.

Auch der integrierte Flaschenöffner ist einfach saupraktisch. Über meinen Testzeitraum habe ich den kleinen Helfer wirklich sehr zu schätzen gelernt. Einzig die Frage, ob die Picknick-Tasche sich mit all ihren Eigenschaften von anderen ähnlichen Taschen abhebt kann ich nicht beantworten.

Die Lunchbox sieht erstmal sehr edel aus für mein Empfinden und hält wie versprochen absolut dicht, ich habe dies getestet in dem ich sie gefüllt mit Wasser ordentlich durchgeschüttelt habe. Verschlossen wird sie durch den im Deckel integrierten Silikonring, welcher sich für die Reinigung der Box in der Spülmaschine leicht entfernen lässt, welcher durch die beiden Spannverschlüsse auf den Rand der Dose gepresst wird. Der Trennsteg ist für Festes sehr praktisch. Um Trockenes und Flüssiges (Soßen oder dergleichen) voneinander getrennt zu halten reicht er leider nicht aus. Eventuell wäre es vorteilhaft diesem auch einen Silikonring zu verpassen.

Ich finde generell Edelstahl oder Bambus deutlich besser geeignet für Lebensmittel. Auch mein Sohn verwendet schon eine ganze Weile eine Edelstahlbox für seine Brotzeit im Kindergarten. Zuvor hatte er eine aus Bambus, diese war aber leider nicht stabil genug für seine Kinderhände und der Deckel ist gebrochen. Wir versuchen seit gut zwei Jahren auf Plastik, welches Mikroplastik abgeben kann zu verzichten wo es für uns geht und Sinn macht. Wie eben auch keine Brotzeitdosen aus Plastik für unseren Sohn und auch das Fläschchen unserer 4 Monate alten Tochter ist aus Glas und nicht aus Plastik. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch mal Süßigkeiten oder eine McDonalds Besuch für die Kinder gibt. Also nein, wir sind keine „Ökos“, sondern versuchen nur für uns sinnvolle Aspekte bezogen auf Nachhaltigkeit und gesunder Ernährung (Obst, Gemüse vom örtlichen Bio-Bauern) in den Alltag zu integrieren.

FAZIT?

Das Obics Picknick-Bundle ist bezogen auf die Qualität und vielfältige Einsatzmöglichkeiten eine super Ergänzung für meinen Familien-Alltag. Beide Produkte, sowohl Tasche als auch Lunchbox sind wertig, sehen edel verarbeitet aus und funktionieren gut.

Ein für mich allerdings großes Manko ist die Herkunft der Produkte (Asien). Wenn man als Firma sehr für Nachhaltigkeit und Natur wirbt so z.B. habe ich folgende Statements der Webseite entnommen „Alle Produkte werden in Deutschland entwickelt und nur mit den besten Materialien ausgestattet.“ und „Wir lieben die Natur. Deshalb setzen wir ausschließlich auf nachhaltige Verpackung und klimaneutralen Versand. Mit jeder Bestellung spenden an Naturschutzorganisationen.“ (Die Tasche war in Plastik verpackt) Letzten Endes wird einem Käufer nicht nur ein Produkt, sondern auch Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Naturschutz verkauft. Dass die Ware tatsächlich aber in Asien produziert wird und diese um den halben Erdball geschickt wird, wird nirgendwo erwähnt. Das empfinde ich als Verbraucher irreführend.

Abschließend würde ich daher sagen, die Produkte sind top, der Rest klingt für mich persönlich eher nach Marketing-Strategie. Das ist aber lediglich der persönliche Eindruck, welcher durch meine Recherche entstanden ist.

So ich gönn mir jetzt ein kühles Getränk und #wirsehenunsdraussen....