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Ratgeber: Daunenjacke

Die Daunenjacke gehört zur Basisausrüstung jedes Wintersportlers. Sie sind extrem warm und sehr leicht. Weniger beim Sport, aber danach, also am Gipfel oder beim Après-Ski ist sie unschlagbar. Doch was muss die perfekte Daunenjacke den alles erfüllen? Was muss sie können und wie funktioniert sie überhaupt?

Unser Ratgeber Daunenjacke gibt Aufschluss über den Mythos "Daunenjacke". Unser Ratgeber erklärt dir alles, auf was du zum Thema Daunenjacken wissen musst.

Die Top-5-Features - das Wichtigste in Kürze

  1. Gänse- vs. Entendaune: In dem Punkt Wärmeleistung ist die Gänsedauen klar im Vorteil. In der Preisfrage hingegen punktet ganz klar die Entendaune. Sinnvolle Kombination: Gänse-Entendaunen-Mix.
  1. Loft: Je höher der Loft, gemessen in Cubic Inch (cuin), desto besser die Isolierfähigkeit der Daune.
  1. Zertifikate: Nur zertifizierte Produkte garantieren eine lückenlos artgerechte Tierhaltung und damit Daune von „glücklichen“ Gänsen. Auf das RDS-Zertifikat solltest du achten (Responsible Down Standard)
  1. Imprägnierung: Um Daune vor Nässe zu schützen, gibt es Produkte bei denen die Daune imprägniert ist. Noch besseren Schutz vor Nässe garantieren Daunenjacken mit Membrantechnologie.
  1. Hybriddaune: Hier kommen  die besten Eigenschaften von natürlicher Daune und Kunstdaune zusammen. Sie trocknet verhältnismäßig schnell, ist sehr leicht und behält ein sehr kleines Packmaß.

 

Die Daunenjacke ist vielseitig einsetzbar wie z.B. beim Skifahrn
Daune ist nicht gleich Daune. Es gibt unterschiedliche Qualitäten. Foto: Dynafit

Warum besteht die Füllung einer Daunenjacke aus Daunen und Federn?

Am Anfang aller guten Daunenjacken steht die Gans.  Gänse sind – neben Enten und der speziellen Eiderente (Island, Grönland, Kanada) – der natürliche Lieferant guter Daunen. Auf Grund ihres hohen Isolationswerts ist die Gänsedaune der Favorit unter den Daunenarten.

Bei gleicher Qualität und Bauschkraft (s.u.) erreicht die Entendaune „nur“ einen Isolationswert von rund 87 Prozent der Gänsedaune – somit „nur“ zweite Wahl.

Das Spitzenprodukt ist jedoch unerreicht die Daune der Eiderente. Keine andere Daunenart erreicht solch eine hohe Isolationskraft. Jedoch ist dieser ganz spezielle Rohstoffe auf wenige hundert Kilogramm pro Jahr beschränkt und daher quasi unerschwinglich für Massenprodukte.

Mit der Daunenjacke zum Apres Ski
Daunenjacken speichern deine Körperwärme in ihren Luftpolstern. Foto: Dynafit

Wie hält eine Daunenjacke die Wärme? Was bedeutet Luft und Loft?

Um zu verstehen, warum eine Daunenjacke so angenehm warm, kuschelig und vor allem leicht ist, betrachten wir zunächst einmal das Rohmaterial: die Daune. Daunen sind der natürliche Schutz gegen Kälte für Vögel. Als quasi unterste Gefiederschicht speichern sie viel Luft und isolieren so die körpereigene Wärme.

Die Daunen sind der winzig klein verästelte Teil des Gefieders. Sie sind superleicht und kommen im Schnitt pro einzelne Daune auf gerade einmal 0,001 – 0,002 Gramm. An den Daunenenden haben sie nur noch einen Durchmesser von rund 2,5 Mikron (1 Mikron = 1/1000 Millimeter). Durch diese hauchfeine Struktur kann die Daune sehr viel Luft speichern. Gleichzeitig ist die Daune hochflexibel. 

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Drückst du sie zusammen wird die Luft zwischen den dünnen Daunenästchen herausgedrückt. Lässt du die Daune wieder los, so richtet sie sich von selbst wieder auf und speichert sofort wieder Luft ein. Du sprichst hier von der sogenannten Rückstell- oder Bauschkraft, englisch: Loft. Gemessen wird der Loft in Cubic Inch, kurz: cuin. Damit ist der Loft ein sehr gut vergleichbarer Messer für die Isolationskraft und die Qualität der Daune. Je höher der Loft, desto besser die Isolierfähigkeit und damit auch die Qualität! 

Die Daunenjacke gibt es in vielen Farben und Ausprägungsformen
Federn in der Daunenfüllung stabilisieren, die einzelnen Kammern halten die Füllung an Ort und Stelle. Foto: Dynafit

Welche Mischung der Daunen und Federn ist die Richtige?

Um die Jacke und die darin enthaltenen Daunen zu stabilisieren, wird den Daunen ein gewisser Prozentsatz kleiner Federn beigemischt. Dadurch ergeben sich Mischungsverhältnisse  von 50:50 bis hin zu 95:5 Prozent (Daune : Federn). Je größer der Daunenanteil, umso besser die Isolierung und natürlich die Daunenqualität.    

Weshalb brauchst du einzelne Kammern?

Damit bei Daunenjacken die Isolation immer am rechten Fleck bleibt, werden die Daunen in einzelne Kammern eingenäht. Somit verrutscht sie nicht und bleibt an immer der gleichen Stelle. Dadurch werden Kältebrücken umgangen. Und auch nach dem Waschen bleiben die feinen Daunen an Ort und Stelle und verklumpen nicht zu einem großen Haufen.

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Was sind die Vorteile bzw. Nachteile einer Daunenjacke?

Ganz klar: in Punkto Gewicht-Wärme-Relation kommt kein anderes Isolationsmaterial an der Daune vorbei. Ultraleichte, voll funktionsfähige Daunenjacken mit einem ordentlichen Isolationswert bekommst du bereits unter 100 Gramm. Sie sind ideal als Isolationsschicht bei Touren in kalten Temperaturen geeignet oder dienen als perfekte Ergänzung am Gipfel. Gleichzeitig lassen sich die quasi nur aus Luft bestehenden Jacken enorm klein verpacken (meist in die eigene Jackentasche), so dass sie auch im Rucksack kaum Platz wegnehmen.

Allerdings hat Daune einen entscheidenden Nachteil: ist die Daune feucht oder gar nass, verliert sie schlagartig ihre hohe Isolationskraft! Die feinen Daunenästchen verkleben, Luft kann nicht mehr gespeichert werden, der Loft sinkt und damit auch die Isolationskraft! Feuchte/nasse Daune erzielt nur noch einen Bruchteil der Wärmeleistung wie trockene. Zudem trocknet Daune nur relativ langsam. Gibst du beim Trocknen nicht Acht, kann sie auch schnell verklumpen und es braucht viel Zeit, die einzelnen Daunen wieder ordentlich auseinander zu bekommen.

Auf Skitour mit dabei die Daunenjacke
Unschlagbar im Gewicht und Wärmeleistung - aber anfällig auf Feuchtigkeit und schwer zu pflegen: Daunen. Foto: Dynafit

Was bedeutet Hybrid-Daune?

Um die Vorteile von Daune und der konkurrierenden Kunstdaune aus Kunstfasern zu vereinen gibt es mittlerweile sehr praktische Hybrid-Daunenjacken. Sie sind zumeist mit einem Mischungsverhältnis von 50:50 gemischt. Je nach Fokus – Gewicht vs. Feuchtigkeitsregulierung – kann die Mischung variieren.

Je mehr Kunstdaunenanteil, desto besser die Feuchtigkeitsregulierung und die Wärmeleistung im feuchten/nassen Zustand. Je mehr natürliche Daune verwendet wird desto leichter wird die Daunenjacke. Allerdings stehen die modernen Kunstdaunen der natürlichen Daune im Punkt Gewicht beinahe in nichts mehr nach – eher im Gegenteil! Kunstdaune erzielt mittlerweile bei fast identischem Gewicht und Loft dieselbe Isolierkraft.

Warum ist Wasser der natürliche Feind der Daunenjacke?

Was passiert, wenn es während der Tour plötzlich zu regnen oder auch zu schneien beginnt? - Die Daunenjacke wird nass und wie oben schon beschrieben, nimmt damit rapide die Isolationskraft stetig ab. Um die Daune robuster gegen Wasser und Feuchtigkeit zu machen verwenden einige Hersteller bereits imprägnierte Daune. Wie bei Hardshelljacken ist es auch möglich Daune in einem speziellen Verfahren zu imprägnieren. So nehmen sie wesentlich weniger Wasser auf und der Loft bleibt bis zu einem gewissen Grad gut erhalten. Die Jacke per se ist somit allerdings nicht wasserdicht!

Ein anderer Ansatzpunkt: membranbeschichtete Daunenkammern. So wird das Wasser direkt aus der Jacke gehalten und die Daune hat keinen Berührungspunkt damit; kann ergo nicht feucht/nass werden und bleibt somit mollig warm. Gleichzeitiger Vorteil: die komplette Daunenjacke ist wasserdicht!

Warum wird das Thema Daune heiß diskutiert?

Daune ist ein tierisches Produkt. Das lässt sich nicht verleugnen und dessen muss du dir auch bereits vor dem Kauf bewusst sein. Allerdings darfst du die Daune nicht grundsätzlich verurteilen. In der Regel wird die Daune von Tieren verwendet, die aus der Nahrungsmittelindustrie stammen. D.h. den toten Tieren werden zuerst die Federn und anschließend die Daunen entfernt. Somit wird das Tier auch ganzheitlich verwertet. Dennoch gibt es schwarze Schafe unter den Daunenproduzenten bzw. den Geflügelbetrieben.

Daher verwenden viele Outdoormarken mittlerweile ausschließlich zertifizierte Daune aus kontrollierten Betrieben. So wird die artgerechte und verantwortungsbewusste Tierzucht ohne Stopfen und in ausreichend großen Stall- und Gehegeflächen garantiert. Unabhängige Zertifizierungs- und Kontrollagenturen führen weltweit die entsprechenden Kontrollen durch. Das Zertifikat mit der höchsten Beachtung und den gängigsten wie auch transparentesten und umfassendsten Kontrollen ist das RDS Zertifikat (RDS = Responsible Down Standard). Dieses Zertifikat ist auf jedem zertifizierten Produkt gut sichtbar angebracht!

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Wo kannst du eine Daunenjacke kaufen?

Eine Daunenjacke ist ein wichtiger Begleiter am Berg. Deshalb empfehlen wir dir hier den Rat eines Fachhändlers heranzuziehen und die Daunenjacke anzuprobieren. Sportfachgeschäfte führen meist eine große Auswahl an Modellen, sowohl im Laden als auch online. Über den Preisvergleich in den Bewertungen, der auf OUTSIDEstories getesteten Daunenjacke, kannst du herausfinden, bei welchem Online-Händler dein bevorzugtes Modell vorrätig ist - oder stöbere einfach bei einem der OUTSIDEstories angeschlossenen kompetenten Online-Fachhändlern.

Was kostet eine Daunenjacke?

Je nachdem für welchen Daunenjacke du dich entscheidest, reicht die Preisspanne von 75 bis 400 Euro. Nutze den tagesaktuellen Preisvergleich von OUTSIDEstories. Kaufe deine präferierte Daunenjacke dort, wo sie heute am günstigsten ist.

Der Preis einer Daunenjacke hängt ganz von der Marke und dem jeweiligen Einsatzzweck der Jacke ab. Achte hierbei jedoch nicht zu sehr auf den Preis, sondern mehr auf die Passform und die Technologien, denn es geht um deine Sicherheit. 

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