Foto: Leki | Christoph Oberschneider
Ratgeber

Ratgeber: Skitourenstöcke

Sie sind auf jeder Skitour mit dabei: deine Skitourenstöcke. In diesem Ratgeber erklären wir dir die Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen, und worauf du beim Kauf neuer Skitourenstöcke achten solltest.

In unserem Ratgeber erfährst du alles über Skitourenstöcke_Komperdell
In unserem Ratgeber erfährst du alles über Skitourenstöcke. Foto: Komperdell

Die Top-5-Features - das wichtigste über Skitourenstöcke in Kürze

1. Längenverstellbarkeit: Skitourenstöcke sollten in der Länge verstellbar sein - schließlich müssen sie bei der Abfahrt kürzer als im Aufstieg sein. Zur Fixierung der einzelnen Segmente funktioniert am besten ein Clip-Verschluss - er macht ein schnelles, präzises Verstellen möglich und kann auch mit Handschuhen bedient werden. 

2. Material: Alu vs. Karbon: Karbon ist leichter, aber teurer - Alu ist stabiler und preislich günstiger, aber schwerer. Daher muss der Skitourengeher selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist. Es gibt auch Skitourenstöcke, bei denen beide Materialien kombiniert sind -so werden die besten Eigenschaften des jeweiligen Materials genutzt.

3. Größere Teller und Wechselmöglichkeit: Einige Skitourenstöcke lassen sich im Sommer auch zum Bergsteigen nutzen. Dann solltest du darauf achten, dass die Teller der Stöcke auswechselbar sind. Für Skitouren benötigst du auf jeden Fall die etwas breiteren Winterteller, um im weicheren Schnee nicht zu weit einzusinken.

4. Ergonomisch geformter Griff mit Manschette: Vorgeformte Fingermulden und eine Stütze für den Handballen sind von Vorteil, damit der Griff komfortabel in der Hand liegt. Eine Verdickung am oberen Ende des Griffs ermöglicht es, den Stock auch von oben zu greifen; umgekehrt ist eine Manschette unterhalb des Griffs hilfreich, damit der Stock auch weiter unten noch greifbar ist - das ist hilfreich auf steilen Querungen.

5. Robustheit und Langlebigkeit: Der ideale Skitourenstock muss robust und langlebig, aber dennoch leicht sein. Abgesehen vom Material macht ein größerer Durchmesser der Rohre den Stock stabiler. Bei Faltstöcken sollte die Spannung der Reepschnur, die den Stock zusammenhält, hoch genug sein. 
 

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Skitourenstöcke - ein unverzichtbarer Begleiter auf Touren durch den unberührten Tiefschnee_Komperdell
Skitourenstöcke - ein unverzichtbarer Begleiter auf Touren durch den unberührten Tiefschnee. Foto: Komperdell

Wie lang sollten deine Skitourenstöcke sein?

Ein sogenannter Teleskopstock (längenverstellbar) ist beim Skitourengehen ein Must-have! Im Aufstieg benötigst du ca. fünf bis zehn Zentimeter mehr Länge als in der Abfahrt, um optimalen Vortrieb mit den Armen zu generieren.Zunächst gilt es, die passende Länge für dich einzustellen. Zum Abfahren haben deine Skitourenstöcke die optimale Länge, wenn das Ellbogengelenk eine Beugung von circa 90 Grad aufweist und der Unterarm parallel zum Boden ist. Dabei ist die reale Länge ausschlaggebend, das heißt der Stock steckt bis zum Teller im Schnee und du hältst ihn am Griff fest.
 

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Wie kannst du deine Skitourenstöcke verstellen?

Ältere Modelle besitzen meist eine Klemmfixierung: Am Ende des unteren, dünneren Rohrs befindet sich ein Konus, der sich bei Drehung im inneren des oberen, dickeren Segments aufspreizt und sich so festklemmt. Nachteilig ist bei diesem System, dass viel Kraft zum Fixieren und Lösen aufgewendet werden muss. Außerdem kann mit der Zeit die Funktion durch Ausleiern, Verschmutzung oder Oxidation beeinträchtigt werden.

Eine weitere Variante ist die Rasterverstellung mit Feder-Druckknöpfen, die aber ebenfalls einige Nachteile mit sich bringt. Zwar ist das Handling relativ einfach und ein Verrutschen nicht möglich, allerdings sind die Stöcke weniger stabil und die Bedienung ist mit Handschuhen praktisch unmöglich.
 

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Moderne Skitourenstöcke setzen daher meist auf einen Clip-Verschluss, der wie der Schnellverschluss am Fahrradsattel funktioniert. Durch einen nahezu verschleißfreien Clip am unteren Ende des oberen Rohrs wird das untere Rohr festgeklemmt. Dieser lässt sich schnell, auch mit Handschuhen öffnen und schließen, vereist und verrutscht nicht. Durch eine Stellschraube, die sich, je nach Modell, entweder mit einem Schraubenzieher oder den Fingern drehen lässt, ist der Clip nachjustierbar - bei längerer Nichtbenutzung sollte er dennoch geöffnet werden.

Um für Aufstieg und Abfahrt die richtige Länge zu bieten, sollten deine Skitourenstöcke verstellbar sein_Leki_Torsten Wenzler
Um für Aufstieg und Abfahrt die richtige Länge zu bieten, sollten deine Skitourenstöcke verstellbar sein. Foto: Leki | Torsten Wenzler

Welches Material macht bei Skitourenstöcken Sinn?

Dein idealer Skitourenstock sollte stabil, robust, aber dennoch leicht sein. Dieser Kompromiss lässt sich mit den beiden Materialien Aluminium und Karbon am besten realisieren.

Aluminium ist zwar etwas schwerer, jedoch robuster gegen Schläge und steifer beim Anschieben. Wird der Alu-Stock, z.B. bei einem Sturz, etwas verbogen, lässt er sich normalerweise vorsichtig wieder zurückbiegen. Skitourenstöcke aus Karbon könnten hier brechen.

Karbon hat den großen Vorteil, dass es deutlich leichter ist. Da die Stöcke insbesondere beim Skitourengehen laufend in Bewegung sind und daher jedes Gramm zählt, ist das ein großes Plus. Zudem ist es flexibler, was beim Stockeinsatz leicht dämpfend wirkt. Andererseits ist das im Aufstieg aber eher von Nachteil - und  das Material bricht leichter. Daher gibt es bereits kevlarverstärkte Karbonstöcke.

Alu oder Karbon - achte auf das richtige Material deiner Skitourenstöcke_Leki_Hansi Heckmaier
Alu oder Karbon - achte auf das richtige Material deiner Skitourenstöcke. Foto: Leki | Hansi Heckmaier

Worauf solltest du bei Spitzen und Tellern deiner Skitourenstöcke achten?

Skitourenstöcke besitzen eine Spitze, die vom Teller gemessen meist ca. acht Zentimeter lang ist. Ist sie länger, besteht die Gefahr des Steckenbleibens oder Abbrechens; ist sie kürzer, bekommst du nicht ausreichend Halt. Als eigentliche Spitze ist eine sogenannte Rundkrone aus Karbid, die in den Stock eingesetzt wird, erste Wahl – sie nutzt sich nicht ab und du findest selbst auf sehr eisigem Untergrund genügend Grip.
 

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Teller gibt es in unterschiedlichen Varianten. Je weicher der Schnee, desto größer sollte der Teller sein, damit der Stock nicht zu weit einsinkt. Im Pulverschnee brauchst du einen großen Teller, im Firn einen mittleren und auf Eis praktisch gar keinen. Als Standardgröße (Durchmesser des Tellers) haben sich daher acht bis neun Zentimeter durchgesetzt.

Je größer der Teller ist, desto mehr behindert er dich und desto wichtiger ist es, dass er flexibel ist. Ansonsten rutscht der Stock ab, wenn er schräg im Schnee steckt und der Tellerrand aufliegt – das erzeugt nicht genügend Reibung. Um dem entgegen zu wirken, gibt es Teller aus Hartplastik mit einem Gelenk, oder weichere Teller, die in sich flexibel sind. Eine weitere Option stellen Wechselteller dar, die teilweise sogar mitgeliefert werden. Allerdings ist zum Tauschen meistens eine Zange notwendig. Außerdem gibt es Teller mit bestimmten Zusatzfeatures, die ein einfacheres Bedienen der Steighilfe oder ein Enteisen der Felle ermöglichen.

Achte auf die richtigen Spitzen und Teller deiner Skitourenstöcke - dann steht der nächsten Traumtour nichts im Wege_ Schöffel
Achte auf die richtigen Spitzen und Teller deiner Skitourenstöcke - dann steht der nächsten Traumtour nichts im Wege. Foto: Schöffel

Wie sollte der Griff deiner Skitourenstöcke in der Hand liegen?

Obwohl die Form des Griffs relativ einheitlich ist, kommen ganz unterschiedliche Materialien, wie Kunststoff, Gummi, Schaumstoff oder Kork zum Einsatz. Da du beim Skitourengehen meist Handschuhe trägst, ist das jedoch nicht ausschlaggebend. Lediglich von reinem Kunststoff ist abzuraten, da dieses Material sehr wenig Grip bietet. Es kommt mehr auf die ergonomische Form an, die du im Laden ausprobieren solltest; üblich sind zehn bis elf Zentimeter Umfang.
 

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Einerseits sind vorgeformte Fingermulden und eine Stütze für den Handballen wichtig, damit sich der Griff komfortabel deiner Hand anpasst. Andererseits macht eine Verdickung am oberen Ende des Griffs Sinn, falls du gerne den Stock von oben greifst, zum Beispiel beim Aufstieg in hängendem Gelände auf der Talseite. Umgekehrt besitzen gute Skitourenstöcke unterhalb des Griffs eine Manschette zum Greifen an der Bergseite.

Alles im Griff - mit den richtigen Skitourenstöcken_Komperdell
Alles im Griff - mit den richtigen Skitourenstöcken. Foto: Komperdell

Welche Schlaufen sollten deine Skitourenstöcke haben?

Beim Schlaufensystem deiner Skitourenstöcke kommt es ebenfalls auf die Breite und die ergonomische Form an: Wo die Schlaufe am Handrücken anliegt, ist sie optimalerweise breiter und mit dünnem Neopren verstärkt. Die Fixierung erfolgt mit Hilfe von einem Keil, der am oberen Ende des Griffs innen liegt. Mittlerweile gibt es auch Sicherheitssysteme, bei denen sich die Schlaufe ab einer bestimmten Zugkraft vom restlichen Teil des Stocks löst. Schlaufen mit Klett (Aufreiben der Kleidungsstücke) und spezielle Schlaufensysteme für Ski-Stöcke sind für den Skitouren-Einsatz dagegen nicht empfehlenswert.

Unterwegs im Powder mit den passenden Skitourenstöcken_Andy Hetz
Unterwegs im Powder mit den passenden Skitourenstöcken. Foto: Andy Hetz

Wie verpacke ich Skitourenstöcke mit einem Handgriff?

Für die Splitboarder unter uns ist ein kleines Packmaß essentiell, weil bei der Abfahrt die Stöcke meist im Rucksack verschwinden sollen. Auch wenn du deine Skitourenstöcke im  Sommer zum Trekking bzw. Bergsteigen einsetzen möchtest, solltest du darauf nicht verzichten. Mittlerweile gibt es Stöcke, die komplett in drei, mit einem dünnen Stahlseil verbundene, Segmente zerlegbar sind.

Das System ist bereits so weit entwickelt, dass sie sich im Handumdrehen zusammenbauen lassen. Das beste dabei: im oberen Segment ist bei den High-End-Modellen die Höhenverstellung mit Clip integriert. Das Ganze bietet dir den großen Vorteil, dass sich das Packmaß erheblich reduziert und der Stock auch im inneren eines kleinen Rucksacks verstaubar ist, du aber (fast) keine Abstriche bei Gewicht und Stabilität machen musst. Allerdings ist diese Art der Skitourenstöcke recht teurer.

Auf Skitouren erlebst du traumhafte Momente in der Natur - mit dabei sollten deine Skitourenstöcke sein_Leki_Hansi Heckmaier
Auf Skitouren erlebst du traumhafte Momente in der Natur - mit dabei sollten deine Skitourenstöcke sein. Foto: Leki | Hansi Heckmaier

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Was kosten neue Skitourenstöcke?

Je nachdem für welche Skitourenstöcke du dich entscheidest, reicht die Preisspanne von ca. 50 Euro bis an die 190 Euro. Dabei spielt vor allem die Wahl der Materialien eine große Rolle. Nutze den tagesaktuellen Preisvergleich von OUTSIDEsotires. Kaufe deine präferierten Skitourenstöcke dort, wo sie heute am günstigsten sind.

Wo kannst du Skitourenstöcke kaufen? 

Online-Fachgeschäfte führen meist eine große Auswahl an Modellen. Auch über den Preisvergleich in den Bewertungen, der auf OUTSIDEstories getesteten Skitourenstöcke, kannst du herausfinden, bei welchem Online-Händler dein bevorzugtes Modell vorrätig ist.

Hier einige ausgewählte Onlinehändler mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben:

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