Ganz nach dem Sprichwort "April, April, der macht was er will" wurde der Caldera 7 W vom Hersteller Brooks in den letzten Wochen von mir getestet. Das heißt konkret, Temperaturen fast wie in den Sommermonaten, Regen bis hin zu Graupelschauer und Schneefall. Wie sich die neue Generation des Caldera bei verschiedensten Bedingungen bewiesen hat lest ihr hier. 

Ein kurzer Blick hinter die Kulissen:

Die Philosophie von Brooks: "Wir glauben, dass ein Lauf deinen Tag, dein Leben, ja sogar die ganze Welt verändern kann."

Unternehmensgeschichte:

• 1914 Gründung in Philadelphia
• 1914-1972 Badeschuhe, Ballettschuhe, Baseball-Stollenschuhe, Rollschuhe, Fußballball-Stollenschuhe, Kinderschuhe, Softball-Stollenschuhe
• 1972 Fokus auf Laufschuhe
• 1972-heute viele, viele Inovationen im Laufschuh Bereich
• 2020 der Run Bra (ein BH der speziell auf die Bedürfnisse durch die starke Beanspruchung beim Laufen zugeschnitten ist.)

Strategien, Ziele und Umsetzung jetzt und in der Zukunft:

• Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion

Mehr Frauen in Führungspositionen, ethnische Vielfalt der Mitarbeiter, Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (Corporate Equality Index (CEI) der Human Rights Campaign Foundation), Lohngerechtigkeit, u.v.m.

• Verantwortungsvolles Sourcing

Nachvollziehbare Lieferketten, Menschenrechte respektieren, Verringerung der Umweltbelastungen bei der Fertigung

• Klimaschutz

THG-Emissionen (Anthropogene Treibhausgasemissionen) reduzieren, Bis 20240 Netto-Null-Treibhausgasemissionen erreichen (bedeutet, dass der Atmosphäre so viel Treibhausgase entnommen, wie produziert werden)

• Nachhaltiger Konsum

Umstellung auf recycelte und biobasierte Materialien, Produktionsabfälle reduzieren, Übergang zu zirkulären Produkten (können in den Produktionskreislauf zurückgeführt und dann für die Herstellung neuer Artikel verwendet werden), Re-Commerce und Rücknahmeprogramm

Der Caldera 7

Facts:

• Gewicht: ca. 274 Gramm (Größe 40,5)
• Farbauswahl:
  • 094 - Lunar Rock/Lemon Chrome/Black
  • 083 - Black/Ebony/Bluefish
  • 227 - Chateau Grey/White Sand
• Größenauswahl: 35,5-44,5
• Breite: Medium (1B)
• Obermaterial: TPEE-Luftnetz
• Sohle:
  • Außensohle: TrailTrack Green
  • Zwischensohle: DNA Loft v3 Zwischensohle mit Stickstoffinfusionen
• Sprengung: 6 mm

Erster Eindruck:

Beim Auspacken sticht sofort das knallige Design und die breite Sohlenkonstruktion ins Auge. Optisch wirkt der Caldera 7 durchdacht und hochwertig verarbeitet.

Aufbau:

Das Obermaterial besteht aus einem TPEE-Luftnetz. Dieses sogenannte technische Elastomer zeichnet sich durch hohe Festigkeit, Flexibilität aus und soll Atmungsaktivität gewährleisten. Die Zwischensohle besteht aus DNA Loft v3. Eine Kombination aus EVA-Schaum, Gummi und Luft.

Das Ziel dahinter ist eine Dämpfung, die Stöße absorbiert und ein super weiches Lauferlebnis bietet. Die Außensohle wird als TrailTrack Green bezeichnet! Nähere Informationen dazu konnte ich leider nicht finden.

Mit einer Sprengung von 6 mm befindet sich der Caldera 7 im mittleren Bereich der Allrounder.

Praxistest:

Noch am Tag der Lieferung ging es mit dem Caldera 7 auf den ersten Trail. Technisch sehr leicht,  mit kurzen Passagen auf Asphalt, und mäßig steilen Forststraßen.

Gleich nach dem Anziehen vermittelt der Trailrunning-Schuh ein stabiles Gefühl. Die Schnürung bietet einen guten, festen Sitz und die überstehenden Schnürsenkel können in einer Schlaufe an der Oberseite fixiert werden. Auf den ersten Kilometern bemerkte ich am Außenrist einen unangenehmen Druckpunkt und wahrscheinlich einen daraus resultierenden gefühlten Hang zur Pronation.

Bei den folgenden Laufeinheiten tauschte ich die original Einlagesohle gegen eine auf meinen Fuß angepasste Einlagesohle. Leider wurde das "Problem" dadurch auch nicht gelöst. Ich vermute deshalb, dass die Breite Medium (1B) zu schmal für meinen Fuß ist. Nach etwa vier Kilometern gewöhnt sich mein Fuß immer an den Druckpunkt und das Weiterlaufen stellt somit an sich kein Problem dar.

Der Caldera 7 punktet vor allem mit seinem extrem guten Grip. Egal ob nasse Wiese, Schotter oder erdiges Gelände. Der Schuh hält und bietet bergauf eine gute Kraftübertragung. Durch die breite Basis und die zusätzlichen Flex- Rillen in der Außensohle ist der Schuh auf unebenen Gelände sehr stabil. Die erhöhten Schaumstoffwände im hinteren Bereich bieten zusätzliche Sicherheit. Bei engen Radien (Wanderwegen) ist der Schuh dennoch flexibel und wendig.

Das Obermaterial bietet eine gute Passform und wirkt sehr robust. Zusätzliche Verstärkungen sorgen für Schutz vor Geröll und Ästen. Durch die Atmungsaktivität bietet der Caldera 7 auch bei höheren Temperaturen um die 25° ein angenehmes Fuß Klima. Bei nassem, hohem Gras stößt er an seine Grenzen und man ist relativ schnell komplett durchnässt.

Die moderate Sprengung von 6 mm in Kombination, mit einem hohem Grad an Dämpfung, ist für lange Trailruns, und vor allem beim Bergablaufen, angenehm und Gelenksschonend. Auf den geraden Passagen und bei höherer Geschwindigkeit ist die Kraftübertragung durch den hohen Dämpfungsgrad gefühlt nicht ganz optimal. Aaaaber die "eierlegende Wollmilchsau" gibt es ja auch nicht und in diesem Sinne kann auch nicht jeder Laufschuh überall überragend abschneiden.

Schlusswort:

Den Caldera 7 würde ich vor allem Läufern mit nicht zu breiten Füßen empfehlen. Der Komfort auf langen Trails und eine gute Stabilität sollten zudem über der maximalen Energierückführung stehen.