Im test

Test: DAINESE Linea 01 Mips - Fullface Downhillhelm

DAINESE Linea 01 Mips - Fullface Downhillhelm
Sehr leichter Integralhelm für den Parkeinsatz
Bewertung Ø: 3.00 Sterne

Vorteile

  • Gute Durchlüftung
  • Sehr leicht
  • Parkfreigabe
  • Fidlock- Schließsystem

Nachteile

  • Fehlendes Drehrad zur Feinjustierung

Bewertung

aktion

DAINESE Linea 01 MIPS

Auf der Internetseite wirbt Dainese, dass dieser Helm an die energiegeladenen Adrenalinjunkies geht. Mal sehen ob er dieses Versprechen halten kann. Weiter wird er als sehr leichter Integralhelm beschrieben. Wichtig bei dieser Art Integralhelme ist für mich jedoch, dass er trotz seiner Leichtigkeit eine Parkfreigabe besitzt für die harten Einsätze in Downhill- Geläuf.

Ich benutze diese Art von Helme entweder in Bikeparks oder Mountainbikegebiete wie Finale Ligure oder der Toskana, wo durchaus härtere Gangarten gefordert sind. Im heimischen Wald bevorzuge ich Helme mit abnehmbarem Kinnschutz. Wenn der Schutz benötigt wird, ist er so schnell wieder installiert.

Deshalb ist bei Vollintegralhelme, ohne abnehmbaren Kinnschutz vor allem die Durchlüftung sehr wichtig. So muss man einen guten Kompromiss eingehen, zwischen Schutz und Durchlüftung.

aktion

Ein Nachteil beim gepflegten Downhillfahren ist die gebückte Haltung, die es schwierig macht einen Rucksack zu tragen. Oftmals ist es nämlich so, dass der Rucksack die Hinterseite des Helms berührt oder nach vorne drückt. Deshalb muss darauf geachtet werden, dass der Helm nicht zu weit nach vorne rutscht, sodass eine Brille oder Goggle zu sehr auf den Nasenrücken drückt. Außerdem kann das Problem bestehen, dass durch die Abfahrtshaltung und das Rütteln die Brille an der Stirn am Helm ansteht und so ein ständiges Klackern verursacht.

 

Out of the Box

Bei Auspacken wird schon gleich klar, dieser Helm ist ein Leichtgewicht. Auf der Internetseite wird er mit 570 g in Größe M angegeben. Nachgemessen auf der Küchenwaage sind es bei mir 570 Gramm.

Außerdem fällt mir auf, dass das Visor, also der Sonnenschutz (Helmschirm) oben auf dem Helm sehr einfach gestaltet ist. Vermutlich ist das deshalb geschuldet, dass es im Falle eines Sturzes leicht abgeht und den Sturz selbst, durch Drehen nicht beeinflusst wird. Der Helmschirm ist auch mit Handschuhen leicht und flexibel, einhändig bedienbar und dafür ausgelegt, die Schutzbrille am Helm zu “parken“, wenn diese nicht getragen wird.

Dainese beschreibt auf der Internetseite, dass “ der EPS-Kinnschutz auch durch ein exklusives Exoskelett aus Nylon verstärkt ist und so eine sehr große Robustheit und Steifigkeit besitzt“. Mir fällt dabei auf, dass sich der Kinnschutz mit bloßer Hand eindrücken lässt. Außerdem ist bei erster Betrachtung erkennbar, dass er über viele Belüftungslöcher besitzt, was durch die Wabenstruktur des Kinnbereichs auch eine gute Belüftung hervorruft.

Der Helm besitzt kein Drehrad für die Feinjustierung des Helms am Kopf. Somit muss beim Kauf sehr genau auf den Kopfumfang geachtet werden und somit die richtige Größe des Helms gewählt werden. Man beachte auch, dass das Innenfutter mit der Zeit etwas nachgibt. Dies hat zur Folge, dass der Helm am Kopf rutschen kann. Durch ein Drehrad wäre es leichter, auch während der Fahrt den Helm sicher anzubringen.

innen

Auch der Linea 01 hat das Sicherheitssystem Mips an Bord. Hier gibt es sicher vielerlei Meinungen und Tests. Im Endeffekt minimiert es Rotationskräfte am Kopf und trägt somit zum Sicherheitskonzept bei. Für mich ein Muss, wenn es um die Aspekte der Sicherheit geht. Außerdem ist er mit dem NFC-twlCEme- System ausgestattet, welches eine schnellerer Übertragung von Personendaten und gesundheitlichen Informationen ermöglicht, wodurch Rettungszeiten reduziert werden können.

Aufbau und Zusammensetzung

Das Schutzkonzept des Helms wird unter anderem durch die äußere Polycarbonatschale gewährleistet. Dainese beschreibt es auf deren Internetseite so, dass sie eine EPS-Innenschale mit doppelter Dichte konstruiert haben, die entsprechend in den Bereichen des Schädels mit dem höchsten Aufprallrisiko angebracht wurde. Wie bereits schon erwähnt, wird die Robustheit und Steifigkeit durch ein exklusives Exoskelett aus Nylon verstärkt, das von den geometrischen Formen auxetischer Materialien inspiriert und in die Innenschale eingebettet ist, beginnend beim EPS-Kinnschutz bis hin zum gesamten Wangenbereich. Das heißt konkret, der Helm besteht aus:

total

  • Innenschale: 94 % Polystyrol
  • Außenschale: 1 % PA66 2 % Schaum, 1 % Polyester

Laut Dainese besitzt er zahlreiche Normen. Darunter sind Normen, wie CPSC 1203, CE EN1078, ASTM F1952-DH, ASTM 2032-BMX und AS/NZ 2063. Dabei sollte nicht verwechselt werden, dass der Helm ausschließlich für Fahrräder geeignet ist und nicht für Motorräder.

Entsprechend den Prüfnormen für Downhillhelme, dem Europäischen Prüfzeichen sowie anderen Normen entspricht dieser Helm denn erforderlichen Ansprüchen. Außerdem hat der Linea auch den Test ASTM F1952 für Helme mit Kinnschutz bestanden.  Beim CPSC sind die Anforderungen an Helme sogar noch strenger, was dieser Helm aber bestanden hat.

 

Komfort und Tragegefühl:

Mit Hilfe der Größentabelle auf der Internetseite muss bei jedem Helm die richtige Größe bestimmt werden. So auch bei Dainese, die dazu auf der eigenen Seite einen Größenratgeber bereitstellt. Hier kann man anhand eines fiktiven Kopfes genau sehen, an welcher Stelle man messen soll.

Idealerweise bekommt man den Kopfumfang gut heraus, indem man das Maßband um die breiteste Stelle des Kopfes, ungefähr auf halber Höhe der Stirn oberhalb der Augenbrauen legt. So viel zur Theorie. Tatsächlich gibt es jedoch bei jedem Menschen andere Kopfformen, angefangen von rund bis hin zu oval und und und. Dies sollte bei der richtigen Helmwahl auf jeden Fall berücksichtigt werden.

Wie ich persönlich finde, fällt dieses Modell etwas kleiner als gewohnt aus. Im Vergleich zu amerikanischen Marken, ist dies zum Beispiel auch bei Bekleidungsmarken bekannt. Meine persönliche Erfahrung dazu zeigt, dass Marken aus Italien etwas kleiner ausfallen. Ohne dies negativ werten zu wollen, brauchte ich bei einem Kopfumfang von 57,5cm eine XL Größe. Nichts desto trotz passte mein Modell dann ganz gut. Ich kann mir aber vorstellen, dass ich die Einsätze mit der Zeit wechseln muss, da sie an Halt verlieren. Dies wird sich aber erst im Langzeittest zeigen.

Ich hatte beim ersten aufsetzen den Eindruck, dass es ein sehr leichter Helm ist. Außerdem ist mir aufgefallen, dass das Drehrad zum Einstellen und Feinjustieren fehlt. Fahrerinnen mit langen Haaren müssen dabei nochmals besonders aufpassen, dass die Größe richtig stimmt und nichts rutscht.

hinten

Außerdem fiel mir auf, dass er durch die Zusammensetzung sehr laut wirkt. Dies ist allerdings ein ganz persönlicher Eindruck, der nicht auf alle Menschen zutreffen sollte.

Der Helm ist mit den gängigen Polster an der Stirn und oben am Kopf ausgestattet. Außerdem sind noch Ersatzpolster mit im Paket dabei. Für meine Verhältnisse ist der Helm am Hinterkopf und direkt oben genau richtig gepolstert. Auch seitlich sind die Polster breit genug. Das gibt auf längeren Touren den nötigen Komfort. Deshalb wirkt er auch nach längeren Touren richtig bequem.

Auch das Heck des Helms geht weit nach hinten hinunter, sodass der Hinterkopf ausreichend bedeckt war. Durch die großen Belüftungsöffnungen (29 Stück) war die Hitze am Kopf auch in der Toskana (34 Grad) kein nennenswertes Problem. Selbst durch die, unter dem Visor “geparkte“ Goggle kam noch ausreichend Wind zu meinem Kopf durch.

hinten

Ein weiteres Plus bei diesem Helm ist der Kinnverschluss mit einem Fidlock- System, welches sich auch mit Handschuhen oder während der Fahrt einfach schließen lässt.

FAZIT:

Der Dainese Linea 01 ist ein sehr leichter Helm, der sowohl für ruppiges Geläuf als auch für Parks geeignet ist. Ich habe ihn im Alltag oder auf der Feierabendrunde nicht benützt, weil er mir beim Bergauffahren zu geschlossen war. Die Verarbeitung und das Kantenfinish des Helmes war sauber und clean. Durch die fehlende Feinjustierung hatte ich immer den Eindruck, dass der Helm bei schweißnassem Kopf rutscht. Dies ist allerdings meine persönliche Meinung und könnte auch aufgrund meiner kurzen Haare der Fall sein. Ich wünsche mir trotz des Kinnschutzes bei dieser Art von Helmen trotzdem ein Drehrad zur Feinjustierung.

Ein gutes Plus war für mich das Sicherheitskonzept des Helmes mit Mips und der verarbeiteten Komponenten. Es ist auf meinen Fahrten nicht zu einem Sturz gekommen.

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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