Im test

Test: SCHRADER AIRsistant für Presta Ventile - Bluetooth Reifendruckkontrollsystem

SCHRADER AIRsistant für Presta Ventile - Bluetooth Reifendruckkontrollsystem
Eher etwas für Cargo-Bikes, als im Sportsektor
Bewertung Ø: 2.25 Sterne

Vorteile

  • Genaue Luftdruckkontrolle
  • Warnt bei Druckverlust
  • Lebensdauer
  • Sinnvoll im Cargobereich
  • Einfache Montage
  • Batterielaufzeit

Nachteile

  • Teuer
  • Sehr groß
  • Optik
  • App nicht ausgereift
  • Kein Mehrwert im Sportbereich
  • Batterietausch nicht möglich

Bewertung

Ich habe den AIRsistant von OUTSIDEstories im Sommer 2022 zum Testen bekommen. Ich werde für diese Bewertung weder bezahlt noch bin ich eine Verpflichtung dem Hersteller gegenüber eingegangen. Diese Bewertung spiegelt lediglich meinen persönlichen Eindruck zum bewerteten Produkt wider. Dabei hat sich der Testzeitraum auf ca. sechs Wochen begrenzt.

Schrader - Airsistant Schrader - Airsistant                                                                 

WAS BIETET DER AIRSISTANT?

Der AIRsistant wurden von Schrader entwickelt und ist ein so genanntes Reifendruckkontrollsystem (RDKS) für Bikes und E-Bikes. Schrader gilt als weltweit führender Hersteller dieser Systeme im Automobilesektor. Mit dem AIRsistant stellt Schrader diese Technologie jetzt auch im Bikesektor bereit.

Schrader - Airsistant

Der AIRsistant überwacht den Druck und die Temperatur von Fahrradreifen und soll dadurch zu erhöhter Sicherheit und Performance für Trekking-, City-, Mountain- und Cargo-Bikes beitragen. Der integrierte Akku hat eine Betriebszeit von ca. 5000 Stunden. Das bluetoothfähige Gadget ist sowohl für französische Ventile, auch Sclaverand- oder Presta-Ventil genannt und für Autoventile, auch Schrader-Ventil genannt erhältlich.

Der Sensor wird direkt am Ventil montiert, ist nach IP67 Staub- und Wasserdicht und übermittelt nach der Montage Messdaten an einen Fahrradcomputer oder die zugehörige App (iOS oder Andriod). Er ist für einen maximalen Druck von 8,3 bar (120 psi) ausgelegt. Die permanente Überwachung des Reifendrucks trägt zur Sicherheit im Straßenverkehr bei und alarmiert den Fahrer rechtzeitig bei einem schleichenden Plattfuß. Zudem trägt es laut Hersteller dazu bei mehr Fahrkomfort und Akku-Reichweite zu erzielen. Des Weiteren soll dies zu weniger Laufrad- und Felgenschäden sowie einer längeren Lebensdauer von Reifen und Felge führen.

Schrader - Airsistant

Das System ist in den Liefervarianten für einen Reifen mit einem Sensor, einem Ventilschaft mit Mutter, sowie als Doppelpack mit zwei Sensoren und zwei Ventilschäfte mit Mutter für Vorder- und Hinterrad inklusive einem Ventilkernausdreher und Montageschlüssel zum Einbau erhältlich.

 

WIE MACHT ER IM EINSATZ?

Leider habe ich zum Testen nur das Set für einen Reifen erhalten. Dieses hat wie oben schon erwähnt, weder einen Ventilkernausdreher noch einen Montageschlüssel zum Einbau. In meinem Fall war dies nicht allzu tragisch, da ich werkzeugtechnisch als Hobby-MTB’ler gut ausgerüstet bin und beides selbst habe, kann aber für nicht so gut ausgestattete Radler nervig sein, da die Montage ohne nicht oder nur schwierig zu bewerkstelligen ist.

Auf das Einzelset greift man wahrscheinlich nur zurück, wenn man entweder ein Cargo-Bike mit 3 Rädern hat und das Doppelset nicht ausreicht, oder man ein defektes RDKS ersetzen muss. Daher sollte in der Regel das Montage-Werkzeug vom Doppelset vorliegen.

Schrader - Airsistant Schrader - Airsistant

Aus welchem Grund man als Tester nur mit dem Erweiterungsset versorgt wird ist mir schleierhaft. Vielleicht liegt es am hohen Preis, denn immerhin legt man knapp unter Dreistellig auf den Tisch um sein Rad mit dem AIRsistant ausstatten zu können. Da ich das Doppelset noch nicht kannte und beide Sets die gleiche Anleitung mit Grafiken der Werkzeuge beinhalten, war ich erst mal verwirrt, weil mir die Tools nicht vorlagen und mir nicht bekannt waren. Daher hatte ich erstmal die ganze Schachtel zerlegt in der Annahme, dass ich etwas übersehen habe.

Schrader - Airsistant

Die Montage ist, sofern man das richtige Werkzeug besitzt kein Problem und leicht zu bewerkstelligen. Luft raus, Ventilkern raus, AIRsistant drauf, fertig. Für meinen Test habe ich mein Propain Ekano E-MTB mit Tubeless-Bereifung und SV-Ventil verwendet. 

Schrader - Airsistant Schrader - Airsistant  Schrader - Airsistant

Die Einrichtung der App ist simpel und schnell erledigt. Leider muss ich Schrader in der Android App dazu berechtigen mir Marketing-Material zukommen lassen zu dürfen, zu dem geht ohne Account mit persönlichen Daten gar nichts. Das ist sehr fraglich, weshalb das für ein solches System sein muss. Naja als Informatiker hat man ja nicht umsonst eine separate Spam-Emailadresse.

Für die Verbindung zwischen AIRsistant und App, muss man mit dieser einfach den QR-Code des Kontrollsystems einscannen (oder manuell eingeben). Das hat bei mir auf Anhieb und problemlos funktioniert. Zuvor muss man aber noch sein Fahrrad anlegen benennen und klassifizieren, da man mehrere Bikes mit diesem System in der App verwalten kann.

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Für die Erstbefüllung des Reifens wird man von der App durch ein Wizard angeleitet. Hier kann man sehr praktisch mittels des Druckrechners durch wenige Parameter, wie Fahrradtyp, E-Bike, Tubeless, Reifengröße und Fahrergewicht den Idealwert finden. Für den Laien ist das sehr hilfreich. Mir persönlich hat es nicht weitergeholfen, da ich, je nach Tour verschiedene Setups im Kopf habe.

Für ein MTB ist das Setup für eine Straßentour auf der einen und Bikepark auf der anderen Seite durch aus sehr verschieden. Auf Teer möchte ich möglichst wenig Rollwiderstand, ergo hoher Druck, auf Trails mehr Grip, was bedeutet, dass ich weniger Druck fahre. Mit der App ist es aber auch möglich basierend auf den persönlichen Vorlieben denn bevorzugten Druck für Vorder- und Hinterreifen manuell zu wählen. Sobald sich der Druck im ausgewählten Bereich befindet, wird der Reifen auf welchem sich der Sensor befindet grün dargestellt. Weicht der Druck ab ist dieser rot.

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Was mich wirklich nervt ist, dass ich die Parameter jedes Mal neue eingeben muss, und sich die App die Selektion nicht merkt. Im Hauptmenü lässt sich noch der Signalton einstellen, welcher ertönt, wenn der Luftdruck ein kritisches Level erreicht. Zudem lässt es sich mit der App navigieren, in meinen Augen aber unnütz da es unendlich viele Apps gibt, welche reine auf Navigation spezialisiert sind. Daneben existiert noch das klassische Einstellungen Menü für Sprache, Normeinheiten und Co.

Schrader - Airsistant

Als stylebewußtem MTB’ler ist die Optik des teuren Untersatzes nicht ganz unwichtig. Man ist ja durchaus eitel was das angeht, schließlich wird das Bike optimiert wo es nur geht. Das RDKS ist wirklich riesig und verschandelt in meinen Augen die Optik enorm. Daher wird es bei mir sicher nicht am Bike bleiben.

Der Sensor ist zudem frei drehbar, was bedeutet er kann seitlich herausstehen und im schlechtesten Fall irgendwo anecken und dabei kaputtgehen. Warum der Sensor nicht so fixiert werden kann, dass er parallel zwischen den Speichen bleibt, kann ich nicht nachvollziehen. Das Gewicht ist mit den ca. 20g am 29’ger MTB Reifen absolut nicht merkbar, wie es bei ultraleichten Carbon Rennrad-Rädern aussieht vermag ich nicht zu beurteilen. Bei den Grammfetischisten im Rennrad-Sport ist das vermutlich zu viel.

Schrader - Airsistant

In meinen Augen macht das System im Bikesport-Sektor keinen großen Sinn, da man je nach Tourenplanung den Reifendruck vorher justiert und mit einem Messgerät (erhält man für um die 30€) justiert. Ich fahr wie bereits erwähnt unterschiedliche Einstellungen, abhängig davon, ob ich eine Straßentour mit den Kindern mache, oder im Wald beim Trailsurfen oder eben auf Parkmodus fahre. Bei den beiden letzteren habe ich auch einen unterschiedlichen Druck im Hinter- und Vorderreifen.

Dem Laien reicht aber eigentlich auch der altmodische Daumedrucktest zum Prüfen des Drucks. Ich fahre schon sehr lange MTB und hatte noch nie einen schleichenden Plattfuß am Bike. Wenn ich bisher einen Platten hatte, dann gleich richtig. Meist auf einen Nagel, Durchschlag beim Springen oder andere spitze Gegenstände zurückzuführen. Das hört und merkt man sofort, dafür brauche ich also kein System, welches mir sagt, dass der Reifen platt ist.

Ich habe zudem immer ein Tubeless-Reperatur-Set oder Ersatzschlauch und Pumpe dabei. Bei Tubeless kann es auch mal vorkommen, dass ich erst Zuhause beim Putzen merke, dass etwas im Reifen steckt, weil die Milch unterwegs einen Druckverlust durch Versiegeln nahezu komplett verhindert hat. So habe ich schon so manchen Nagel durch die Gegend gefahren. Ich habe aber für mein Tubeless-Bike schon oft darüber nachgedacht es mit einen Runflat-Inlay auszustatten, das sieht man nicht und es schütz vor Stürzen bei einem schlagartigen Platten. Die Warnung des AIRsistant bringt mir in dem Fall nämlich wenig, wenn ich gerade einen Abflug mache.

Die direkte Kopplung des Systems an einen Fahrradcomputer kann ich leider nicht testen und bewerten, da mein Propain Ekano mit dem EP8 Motor und dem Steps-Computer von Shimano nicht kompatibel ist. Aktuell ist der AIRSystem meines Wissens nur mit Garmin Fahrradcomputern eine Verbindung realisierbar.

 

WAS STECKT HINTER DER MARKE SCHRADER?

Schrader

Die Firma Schrader existiert seit mittlerweile 165 Jahre und ist weltweit Markführer in der Messsensorentechnologie. Gegründet wurde es 1844 vom deutschen Einwanderer August Schrader in Manhatten (NY). Zu Beginn entwickelte der Mechaniker und Erfinder Anschlussstutzen und Ventile für Gummiprodukte wie Luftkissen und Schwimmwesten. Durch sein Interesse en am Tauchen wandte er sich der Verbesserung von Tauchhelmen und Luftpumpen zu. Dies verhalf dem noch jungen Unternehmen, zu seinen ersten großen Erfolgen. In zweiter Generation stieg Sohn Georg 1890 in das Geschäft mit ein und Vater August konnte seine Aufmerksamkeit Fahrrädern zu wenden, welche um diese Zeit mit den neuartigen pneumatischen Reifen ausgestattet wurden. Er entwickelte das auch heute noch bekannte, in und nahezu jedem Auto verwendete Schraderventil, welches auch als Autoventil bekannt wurde. Durch diese patentierte Pionierarbeit gelang den Schraders der große Durchbruch. Der Erfindungsgeist, tief verwurzelt im Unternehmen führte in jüngster Zeit zur Entwicklung eines Reifendruckkontrollsystems (TPMS), welches weltweit häufig auch Pflicht ist für Neuwagen. Schrader ist globalführender Lieferant von TPMS-Sensoren und -Ventilen. Mehr als 54 Prozent aller globalen OEM-Fahrzeugplattformen verwenden die direkte TPMS-Technologie von Schrader, wobei mehr als 300 Millionen Schrader TPMS-Sensoren weltweit eingesetzt werden.

 

FAZIT?

Der AIRsistant ist ein nettes Gadget zur Reifendruckkontrolle. Er könnte aber in meinen Augen deutlich kleiner sein. Die App hat durch aus noch Optimierungspotential. Ich vermute hier wird aber auch noch dran gearbeitet, das sieht man auch daran, dass man im Menü bei „Aktivitäten“ noch die Info „Kommt bald“ angezeigt wird.

Im Bikesportsektor ist er meinem Empfinden nach unsinnig. Zudem gibt es mittlerweile Runflat Inserts auf dem Markt, welche im MTB-Bereich zu erhöhter Sicherheit bei Platten beiträgt. Interessant ist ein RDKS aber durchaus für Lastenfahrräder zumal diese dank E-Support mittlerweile gar nicht mal so langsam unterwegs sind. 

Im Cargobereich mit schwereren Lasten (Ich denke dabei an Postboten, Mütter mit den Kids, Kurrierräder, Rikshas und viele mehr) kann es auch mal gefährlich werden, wenn etwas nicht stimmt mit dem Reifendruck. Daher finde ich das System für diesen Bereich gar nicht so verkehrt. Im Park werde ich es wohl eher nicht zu Gesicht bekommen, genug der Worte und ab aufs Bike #wirsehenunsdraussen

Schrader - Airsistant

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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WEITERE BEWERTUNGEN

Gadget mit Druckverlustproblem und fehlendem Einsatzzweck
Bewertung Ø: 2.25 Sterne

Vorteile

  • gute Verpackung
  • hervorragende Bedienungsanleitung
  • Sensor- und Ventilverarbeitung gut

Nachteile

  • Druckverlust
  • ich sehe keinen Nutzen darin
  • zusätzliche Schwachstelle
  • Schlauchwechsel komplizierter

Bewertung

Als Outside-Stories Produktscout bekam ich das Schrader AIRsistant SV Reifendruck Kontrollsystem zum Testen zur Verfügung gestellt. Bei diesem System handelt es sich um zwei Drucksensoren, die anstelle von SV-Ventilen eingesetzt werden und auf Abruf den Druck eines Fahrradreifens messen.

set

Das Set kommt mit einer eindeutig bebilderten Kurzanleitung im stabilen, wertigen Karton mit Schaumstoffeinlage. Das mir zur Verfügung gestellte Set enthält zwei Ventileinsätze mit Sensoren, sowie einem Montagewerkzeug. Es gibt zwei verschiedene Versionen, für SV und AV Ventile. Da meine Bikes außer dem Dirtbike SV, also Französische, Presta oder Sclaverand genannte Ventile haben, fiel meine Wahl auf diese Version. AV wäre passend für die größeren Autoventile. Der Unterschied der beiden Sets liegt lediglich in der Ventileinsatzform.

 

Das Reifendruckkontrollsystem ist für jegliche Art von Fahrrad geeignet, welches mit einem maximalen Druck von 8,3 bar bzw. 120 psi gefahren wird. Es ist Staub- und Wasserdicht nach IP67 und die Batterien sollen eine Lebensdauer von ca. 5000 Stunden haben, was etwas über 200 Tagen entspricht. Ob es sich dabei um die Betriebsstunden oder generelle Stunden handelt konnte ich leider nicht herausfinden.

 

Für den Einbau gibt es wie zuvor beschrieben eine gut bebilderte Anleitung und der Einbau ist wirklich sehr einfach. Meine Erfahrungen beschränken sich dabei jedoch auf Fahrräder mit Schlauch, da ich nicht Tubeless fahre.

Mithilfe des beiliegenden Werkzeugs wird der Venteileinsatz aus dem Schlauch ausgedreht. Vorher sollte man einen Großteil der Luft ablassen, damit das Ventil weitestgehend drucklos ist. Beim Ausdrehen entweicht dann recht schnell die restliche Luft. Danach wird einfach der neue Ventileinsatz eingeschraubt, auch dabei ist das beiliegende Werkzeug nützlich. Das Werkzeug ist jedoch aus Kunststoff, das hat einerseits den Vorteil, dass man den Ventileinsatz definitiv nicht zu fest anziehen kann, da vorher das Werkzeug „durchrutscht“, andererseits war ich mir immer recht unsicher, ob die Ventile wirklich richtig eingeschraubt waren, später mehr zu dieser Problematik.

Zuletzt werden die Sensoren aufgesetzt und mit einer Mutter gesichert. Danach einfach den Reifen wie gewohnt aufpumpen und die Kappe aufsetzen. Fertig!

Sensor

Die gemessenen Werte können auf Garmin Geräten abgerufen werden, dafür sind die Sensoren kompatibel mit Garmin Connect IQ. Alternativ gibt es eine Handyapp für Android und iOS Geräte. Diese App habe ich auf meinem iPhone 11 installiert.

account

Ohne das Anlegen eines Accounts ist die Nutzung mit einem Handy nicht möglich. Dafür müssen E-Mail Adresse, Name und Vorname angegeben werden. Außerdem ist es notwendig, dass man den Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien zustimmt UND ein Häkchen setzt, dass man Marketing-Updates zustimmt, ansonsten ging das Login bei mir nicht weiter. Den letzten Step kann ich nicht verstehen, wieso sollte das Notwendig sein für die Nutzung? Bisher blieben zwar nervige Mails aus, aber ganz wohl fühlte ich mich bei diesem Login nicht.

bike anlegen

Im nächsten Step legt man sein Bike an, dabei kann man einen Namen vergeben, sowie die Kategorie des Bikes auswählen, was nachher noch wichtig sein wird. Dazu kommt die Anzahl der Reifen, dabei geht es wohl um die Anzahl der koppelbaren Sensoren und man kann das Bike direkt als Favoriten hinterlegen.

Druckrechner

Für den in der App integrierten Druckrechner werden weitere Daten benötigt. Einerseits die Frage, ob es ein E-Bike ist, was es in meinem Fall nicht ist. Hier wird sicher das höhere Gewicht und die Anfahrmomente eines E-Bikes einbezogen. Außerdem ob man Tubeless fährt, was bei mir auch nicht der Fall war. Das wird den Hintergrund haben, dass man Tubeless nochmals mit etwas weniger Druck fahren kann. Die Größe der Reifen spielt eine erhebliche Rolle im Bezug auf den Druck, weswegen auch die angegeben werden muss, ebenso wie das Fahrergewicht im ausgerüsteten Zustand (also inkl. Rucksack, Kleidung etc.)

Heraus kommt eine Empfehlung für den zu fahrenden Druck, die auch in der Messung nachher einfließen wird.

Sensor Rückseite

Zum Koppeln der Sensoren mit dem Handy kann entweder der QR-Code auf dem Sensor in der App gescannt werden oder ein Code manuell eingegeben werden. Sobald die Sensoren erkannt wurden, wird im Hauptdisplay der aktuell gemessene Druck, sowie die Temperatur angezeigt. Ein grüner Haken und ein grünes Rad symbolisieren, dass sich der Druck im eingestellten Bereich befindet.

hauptscreen

Im Unteren Bereich dieses Displays gibt es mittig eine Hupenfunktion, sowie die Einstellungen der App links und eine weitere Analysefunktion, die zum Zeitpunkt des Tests jedoch noch nicht freigeschaltet war und in einem folgenden Update kommen soll.

EinstellungenGrenzwerte einstellen

Der Menüpunkt Einstellungen ermöglicht das ändern der Sprache, sowie den Ton der Klingelfunktion, außerdem natürlich alle gemessenen Einheiten auf die jeweilig passende Einheit einzustellen.

Der interessanteste Punkt bei den Einstellungen ist der untere Bereich. Dort sind die errechneten optimalen Druckwerte (grün) hinterlegt, sowie die Grenzwerte, die bei Über- bzw. Unterschreitung einen Alarm auslösen.

Die App muss bei jedem Neustart bzw. nach dem Ausschalten des Displays die Sensoren neu erkennen, dafür muss man das Rad ein paar Meter rollen bzw. die Räder drehen. Bei mir blieb bei eingeschalteter App das Handy dauerhaft an und schaltete nicht nach Systemeinstellungen nach 30 Sekunden den Display ab. Wer also dauerhaft seinen Reifendruck im Blick haben möchte, muss das Handy auch dauerhaft eingeschaltet lassen. Was das für die anstehende Analysefunktion in Zukunft heißt, kann man nur erahnen.

Die Messung im generellen ist wohl sehr genau, die gemessenen Werte stimmten 1:1 mit denen meiner SKS Pumpe mit digitalem Manometer überein.

Druckverlus

Wo Licht ist, ist aber oft auch Schatten. Leider hatte ich über den gesamten Testzeitraum einen beachtlichen Druckverlust zu verzeichnen. Es waren in einer Woche um die 0,5 bar. Dieses Problem hatte ich bisher bei herkömmlichen Ventilen nicht, weder vor, noch nach dem Test. Das kann auf Dauer schon sehr nervtötend sein, denn nur Sensorenventile zu verbauen, um festzustellen, dass diese einen Druckverlust verursachen, kann nicht Ziel des Produkts sein…

Immerhin konnte ich so auch schnell testen, wie ein zu geringer Druck in der App angezeigt wird.

Natürlich ist ein solches Reifenkontrollsystem auch etwas größer und schwerer, als herkömmliche Ventile. In Zahlen sind das ca. 20 g je Rad mehr und ca. 35 mm länger herausstehende Ventile. Die Sensoren sind ca. 26x37x21 mm groß. Diese Maße machten mir Anfangs recht viel Sorge, dass die Ventile schnell abreißen könnten, was sich aber nicht bewahrheitete, trotz einigem Enduroeinsatz.

Sensor verbaut

Schlussendlich blieb bei mir die Frage, für wen sollte dieses Reifendruck Kontrollsystem sein und welchen wirklich praktischen Nutzen könnte es haben. Ich für mich sehe keinen großen Mehrwert in dem System, durch den Druckverlust eher im Gegenteil. Praktisch kann es unterwegs sein, wenn man mal Luft ablassen oder nachpumpen möchte, hier hat man direkt den aktuellen Druck angezeigt. Andererseits ist es aber auch ein Nachteil, wenn man den Schlauch wechseln muss wegen eines Defekts, denn dafür muss der Ventileinsatz und der Sensor komplett demontiert werden. Anders lässt sich der Schlauch nicht mehr entnehmen.

Vielleicht übersehe ich etwas und es gibt einen guten Einsatzzweck, für Vorschläge bin ich offen.

Die Verarbeitungsqualität und die Funktionalität der App ist in Ordnung, trotzdem reichts bei mir nur für 2 Sterne aufgrund des Druckverlusts und des Anwendungsbereichs.

 

Fazit:

Das Reifendruck Kontrollsystem von Schrader bleibt für mich ein nettes Spielzeug, was aber a) durch seinen Druckverlust einen gravierenden Nachteil mitbringt und b) zumindest mir keinen wirklichen Mehrwert bietet.

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WEITERE BEWERTUNGEN

Teures technisches Gadget mit einigen Defiziten
Bewertung Ø: 2.25 Sterne

Vorteile

  • Optimierung des Reifendrucks möglich
  • Alarmierung bei zu geringem Reifendruck
  • lange Lebensdauer von 5000 Betriebsstunden

Nachteile

  • teuer
  • Montage suboptimal
  • großer Sensor (Gewicht + Anstoßgefahr)
  • keine Speicherung der Raddaten in der App
  • Batterie-Austausch kaum möglich
  • einige Features wie "Aktivität" funktionieren noch nicht

Bewertung

AIRsistant von Schrader

Bei dem AIRsistant von Schrader handelt es sich um ein digitales Hilfsmittel, mit welchem sich „einfach“ der Luftdruck des Reifens überwachen lässt. So kann man den AIRsistant sowohl beim Aufpumpen selbst nutzen, um zu schauen, wieviel Bar man bereits in den Reifen gepumpt hat, als auch während der Fahrt selbst als Anzeige, ob der Luftdruck noch in Ordnung ist. Doch der Reihe nach:

Lieferumfang:

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Der AIRsistant wird geliefert in einem kleinen Kästchen, in dem einerseits der Sensor und der Ventilschaft mit Mutter Platz findet.

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ACHTUNG: Zum Test habe ich nur das EINZELSET zur Nachrüstung erhalten. In diesem fehlt der Ventilkernausdreher und der Montageschlüssel. Dieses Set ist auch nur für einen Reifen zu nutzen und birgt daher einige Nachteile. Wer sich wirklich mit dem AIrsistant ausstatten will, sollte sich das Doppelset anschaffen. Das Einzelset macht ausser zum Test oder zum Nachrüsten m.E. eigentlich keinen Sinn. Warum in diesem Fall nicht ein Doppelset zum Testen zur Verfügung gestellt wurde, vermag ich nicht zu sagen.

Da ich jedoch nur das Einzelset testen konnte, wird dies auch die Grundlage meiner Bewertung sein. Und hier stellen sich erste Probleme bei der

Montage dar.

Denn da kein Ventilkernausdreher zur Verfügung steht, müsste man sich eigentlich diesen sich noch einmal zusätzlich anschaffen, da man den Ventilkern seines eigentlichen Prestaventils ausschrauben und durch den AIRsistant ersetzen muss. Nun muss man auch darauf achten, dass man auch ein Prestaventil mit ausschraubbaren Ventilkern hat, da nicht alle Prestaventile damit ausgestattet sind.

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Häufiges Problem: verbogene Ventilköpfe durchs Pumpen

Hat man dies nicht, muss man erst einen neuen Schlauch mit eben einem solchen Prestaventil einsetzen.  Da ich selbst keinen Ventilmontageschlüssel zur Verfügung habe und keine Lust hatte, mit eigens für den Test einen anzuschaffen, habe ich auf eine Spitzzange zurückgegriffen, um den Ventilkern auszuschrauben. Dies gelang tatsächlich auch recht schnell und einfach und ich konnte den Ventilkern einsetzen, auf welchen dann der Sensor von Schrader geschraubt wird. Hier stellte sich nun das nächste Problem für mich dar: der Sensor ist m.E. echt riesig und bringt neues Gewicht an den Reifen.

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Zusätzlich lässt sich der Sensor nicht zusätzlich am Speichen befestigen, so dass er weiterhin fast frei drehbar ist. Dies stellte bislang zwar keine Probleme dar, aber wenn man bislang darauf achtete, dass an seinem MTB kaum etwas ist, was klappern kann, ist es für mich keine glückliche Lösung. Eben gerade, wenn ich daran denke, auch über felsigen Terrain zu fahren, wo der Reifen auch mal seitlich einen Schlag abbekommen kann, gefällt mir dies gar nicht.

 

Kopplung mit dem Handy

Um den Airsistant nun auch nutzen zu können, bedarf es des Downloads der Airsistant App. Hier lässt sich nun erst einmal der Name des Rads einstellen (macht nur Sinn, wenn ich mehrere Airsistants und Räder nutze) , daneben gibt es einen Druckrechner. Über „Fahrradtyp“ „Ebike: Yes or No“ und  „Tubeless: Yes or No“ zeigt die App nun den optimalen Druck für den Reifen an.

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Dies wird noch dadurch optimiert, dass man auch noch zwischen Vorder- und Hinterreifen differenziert und man sein Gewicht angibt. Nach den Eingaben ermittelt mir die App einen optimalen Bar-Wert von 1,95 für mein Hinterrad. So weit so praktisch. Was jedoch absolut nervig ist, diese Eingaben müssen jedesmal neu vorgenommen werden. Zurück im Hauptmenü lässt sich noch ein „Klingel“-Signal einstellen, welches mich während der Fahrt darüber benachrichtigen soll, dass mein Luftdruck nicht mehr ausreichend ist.

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Dieses Signal ist jedoch so leise, dass es im Ernstfall auf einem Trail kaum zu hören ist. Netter Nebeneffekt ist noch, dass seitens der App die Temperatur angezeigt werden kann.

 

Im Einsatz:

Nach der etwas unglücklichen Montage des Airsistant und der einfachen Kopplung aber unglücklich angelegten Dateneingabe in der App machte ich mich auf ans Pumpen, denn der Schlauch musste zur Installation des Airsistants erst  einmal komplett luftleer gemacht werden. Und siehe da, die Anzeige der App dokumentierte mir eindrücklich die Luftzunahme im Schlauch. 

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Als ich den optimalen Luftdruck erreichte, gab es jedoch seitens der App keinerlei akkustisches Signal, dass sich genügend Luft im Schlauch befindet. Hier hätte ich es sinnvoll gefunden, einen kurzen Hinweis seitens der App zu erhalten. Bei der Fahrt selbst spielte bislang die App keinerlei Rolle.

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Nach der Fahrt kontrollierte ich immer wieder den Luftdruck durch die App, welche hin und wieder leichte Druckabnahmen anzeigten, ohne jedoch dass es in irgendeiner Weise beim Fahren ins Gewicht fiel.

Fazit:

Was lässt sich also in der Praxis festhalten? Einerseits ist es schon nett, seinen exakten Luftdruck zu kennen, um die beste Fahrqualität zu erhalten. Andererseits muss ich jedoch sagen, dass es bei all meinen bisherigen Fahrten dies kaum von Bedeutung war, der Mehrwert des Airsistance für mich als MTB und Gravelbike-Fahrer daher kaum eine Rolle spielte . Stattdessen emfand ich die Montage Des Airsistant als sehr umständlich, der Sensor kann klappern und kann wegbrechen. Dadurch, dass mir nur ein Ersatzkit zugeschickt wurde, benötigte ich  noch zusätzliches Werkzeug bzw. hätte mir welches dazukaufen müssen. Auch die App weist einiges an Entwicklungspotential auf, da die Daten immer wieder neu eingegeben werden müssen und auch der Signalton viel zu leise ist. Die Navigation, die über die App angeboten wird, benötigt man normalerweise auch nicht, da es genügend andere Möglicheiten gibt zu navigieren oder seinen Standort zu suchen. Das Submenü „Aktivitäten“ ist nicht verfügbar und kann daher auch nicht genutzt werden.  

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Wenn ich zudem überlege, dass der Airsistant für beide Reifen rund 99 Euro kostet, bleibe ich lieber dabei, vom Rad abzusteigen, und meinen Luftdruck im Reifen per Daumendruck zu überprüfen. Ist sicherlich nicht so hochwertig, aber für mich reichts. Zudem finde ich es mehr als schade, dass die Batterie nicht getauscht werden kann. Daher kann ich keine Kaufempfehlung aussprechen.

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