Im test

Test: THULE AllTrail X 35 Liter - Wanderrucksack

THULE AllTrail X 35 Liter - Wanderrucksack
Erstklassiger Wanderrucksack mit durchdachten Features
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Verstellbare Rückenlänge
  • Gut zugängliches Hauptfach + Shove-It-Fach
  • Trinkblasenaufnahme / Laptopfach / Seitentaschen
  • Raincover
  • Schlaufen für Stöcke/Pickel/Eisgeräte + Daisy-Chain
  • Deckelfächer + Schlüsselring

Nachteile

  • Nur eine Tasche am Beckengurt
  • Farbe des Raincovers

Bewertung

1. Produktbeschreibung

Bei dem Alltrail X von Thule handelt es sich um einen Wanderrucksack mit einem Volumen von 35 Litern. Er kommt in zwei verschiedenen Farben: Obsidian grau und Nutria braun - beide passen zu dem eher schlichten aber funktionellen Design des Rucksacks. Mit einem Volumen von 35 Litern eignet sich der Rucksack für fast alle alpinen Abendteuer. Von der Tageswanderung bis hin zu der Alpenüberquerung, wer sinnvoll packt dem reicht der Platz problemlos. Mit 1,4 Kilo Gewicht ist der Rucksack tendenziell etwas schwerer als andere vergleichbare Modelle, aber hier sprechen wir von 100-200 Gramm. Dies wird im Alltag keinerlei Rolle spielen, strebt man nicht gerade Rekordzeiten an...

Ich habe den Rucksack im Sommer 2024 zum Testen bekommen, dies hat allerdings keinerlei Einfluss auf meine Bewertung. Der Rucksack kostet bei Thule aktuell 135 €, bei Bergfreunde o.ä. ist er ab ca. 120 € erhältlich und findet sich damit im mittleren Preissegment.  

Produktbild
Produktbild Hersteller in der Farbe Nutria Braun.
Im Einsatz
Mit dem Rucksack beim Fotoshooting auf dem Zunterkopf 1.811 Meter bei Reutte.

2. Vorteile

  • Verstellbare Rückenlänge Dank des um 10 Zentimeter verstellbaren Rückenteils passt der Rucksack sowohl groß als auch klein und lässt sich auch unterwegs im Handumdrehen an die jeweilige Körpergröße anpassen. Das Rückenteil hält mittels Klett und läuft links und rechts in einer Art Schiene. So sitzt es stets fest und verrutscht auch nicht unterwegs.  
    Ansicht Rückenteil
    Das verstellbare Rückenteil (an dem blauen Ende zu erkennen) sowie der Durchgang für den Trinkschlauch
  • Hauptfach + Shove-It-Fach Dank des langen Reisverschlusses, der fast bis zur Mitte des Rucksacks läuft, hat man immer besten Zugriff auf das Hauptfach. So kommt man auch problemlos an Gegenstände heran, die etwas weiter unten im Hauptfach sind. Dies spart ein nerviges Aus- und Einpacken des gesamten Rucksacks. Führt man den Reisverschluss jeweils bis ganz nach unten kann man das Deckelfach fast "abklappen".

    Unter dem "Shove-It"-Fach versteht Thule das kleine Fach an der Front des Rucksacks. Dieses ist (geschätzt) ca. 8-10 Liter groß und perfekt um Gegenstände wie Karten, Kleinigkeiten zum Essen oder eine Regenjacke zu verstauen. Das Fach ist über eine Schnalle und einen Mesh-Einsatz zu dem Hauptfach verbunden.  

    Shove-It-Fach
    Zugriff auf das Shove-It-Fach. Perfekt für Regenjacken.

  • Trinkblasenaufnahme / Laptopfach / Seitentaschen Direkt am Rückenteil befindet sich ein abgetrenntes Fach, das als Fach für Trinkblasen oder einen Laptop dient. Ein 15-Zoll Laptop passt tatsächlich recht problemlos in das Fach und das auch ohne, dass man den Laptop hineinpressen muss.

    In der Praxis habe ich das Fach jedoch ausschließlich für meine Trinkblasen verwendet. Ein weiterer Pluspunkt ist hier, dass am Rückenteil eine kleine Öffnung zur Verfügung steht, durch die man den Schlauch der Trinkblasen fädeln kann. Ich habe den Rucksack sowohl mit einer 2-Liter- und 3-Liter-Trinkblase getestet und hatte damit jeweils kein Problem.

    Es geht vermutlich auch eine 5-Liter-Trinkblase hinein, aber dann wird es relativ eng bzw. die Blase beult in das Hauptfach aus. Hat man keine Trinkblase, kann man die beiden Seitentaschen als Taschen für Getränke verwenden. Eine Standard 1,5-Liter-Flasche passt dort problemlos hinein. Aufgrund der Tiefe der Taschen muss man auch keine Sorgen haben, dass diese bei Bewegung herausfällt. Alternativ eignen sich die Taschen auch für einen kleinen Regenschirm oder sonstige Gegenstände, die man schnell griffbereit haben will.  

    Trinkblase
    Aufnahme für die Trinkblase sowie Durchgang für den Trinkschlauch.

  • Raincover Für mich ein absolutes Must-Have. Auch wenn der Rucksack stark wasserabweisend ist - bei einem richtigen Regenschauer geht nichts über ein Raincover. Dieses kommt mit einer eigenen Tasche und ist so stets gut verstaut. Die Farbe ist etwas gewöhnungsbedürftig, eine der wenigen Negativpunkte an dem Rucksack.

    Raincover  

  • Befestigungsmöglichkeiten - Eisgeräte, Pickel, Stöcke und Daisychain Seitlich und unten am Rucksack angebracht sind je zwei Schlaufen zur Befestigung von Material. Das Befestigen erfolgt mit wenigen Handgriffen und die Ausrüstung hält einwandfrei. Die kleinen Daisychains sind geschickt, um unhandliche Gegenstände festzuzurren. Gerade bei Alpenüberquerungen oder ähnlichen Aktivitäten sind diese immer geschickt, um sperrige Gegenstände wie ein Zelt, eine Isomatte oder ähnliches am Rucksack zu verstauen.

    In der Praxis habe ich dort z.B. ein Stativ bei einem Fotoshooting (siehe Bild oben) befestigt. Dazu habe ich lediglich ca. 100-Zentimeter-Reepschnur verwendet und das Stativ hielt perfekt.  

    Befestigung
    Pickel und Stöcke sicher am Rucksack verstaut.
    Isomatte1
    Die Isomatte einmal vertikal an den Daisychains befestigt
    Isomatte2
    ...und einmal horizontal.

Deckelfächer + Schlüsselring Der Rucksack hat zwei Deckelfächer, ein äußeres und ein inneres mit Netz. Das Innere verfügt über einen Schlüsselring - für mich ein absolutes Muss am Wanderrucksack. So kann man den Autoschlüssel sicher verstauen und läuft nicht Gefahr, den Schlüssel beim Ein- und Auspacken des Rucksacks in den Bergen zu verlieren.  

Schlüssel
Schlüsselring im Deckelfach innen.

 

3. Nachteile

  • Fehlende Tasche am Beckengurt Für mich tatsächlich das einzige Manko, das mir am Rucksack aufgefallen ist. Am rechten Teil des Beckengurts ist eine verhältnismäßig große Tasche (für Snacks o.ä.) angebracht. Am linken Teil des Beckengurts findet sich - nichts. Ist mir tatsächlich unverständlich, wieso der Platz nicht genutzt wird um eine Tasche wie am rechten Teil anzubringen. Alternativ haben andere Rucksäcke statt einer zweiten Tasche auch eine Art Materialschlaufe am Rucksack, um z.B. die Karabiner eines Klettersteigsets einzuhängen.  
  • Farbe des Raincovers Das Raincover kommt in einer Farbe die ich als "Babyblau" bezeichnen würde. Bei einem so schlicht gehaltenen Rucksack hätte ich entweder ein ähnlich gehaltenes Raincover (grün/beige/braun) oder ein sehr auffälliges (orange/gelb/rot) für bessere Erkennbarkeit bei schlechtem Wetter erwartet - das ist aber wohl insgesamt eine Geschmackssache.

4. Fazit

Über die Jahre hinweg habe ich ja schon einige Wanderrucksäcke besessen und getestet - der Alltrail X von Thule gehört auf jeden Fall zu meinen Favoriten. Auch wenn die fehlende Tasche am Beckengurt für mich ein Unverständnis ist - das schlichte Design in Kombination mit dem großen und gut zugänglichen Stauraum sind ein absolutes Highlight.

Das Anbringen von Ausrüstung ist simpel und der Rucksack überzeugt mit durchdachten Features wie der Trinkblasenaufnahme, dem Shove-It-Fach und dem Schlüsselring.

Dass der Rucksack zu 50% aus recyceltem Polyester-Canvas hergestellt wird ist natürlich ein weiterer Pluspunkt im Sinne der Nachhaltigkeit.

Der Preis von 120-135 € ist definitiv gerechtfertigt und stellt ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis dar.

Bild in den Bergen

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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