Im test

Test: ALÉ CYCLING Klimatik K-Tour - Bibtight, Herren

ALÉ CYCLING Klimatik K-Tour - Bibtight, Herren
Sehr bequeme Radhose, mit minimalem Verbesserungspotential
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Sehr gutes Sitzpolster
  • Hochwertige Materialien
  • Made in Italy
  • Winddicht/Wasserabweisend
  • Bequeme Träger
  • Fairer Preis

Nachteile

  • Keine Taschen
  • Relativ wenige/kleine reflektierende Details
  • DWR als Beschichtung ist nicht so umweltfreundlich

Bewertung

Zum Fahrer: Ich fahre mittlerweile seit über 4 Jahren mit meinem Gravelbike. Mittlerweile müsste es so 30.000 Kilometer gefahren sein, evtl. auch etwas mehr. Ich fahre 2 x 15 Kilometer täglich Stadtverkehr; im Sommer unregelmäßig längere Touren (40-100 Kilometer), auch über unwegsames Gelände. Ich fahre dabei zwischen 20-30 km/h (i.d.R. Durchschnittsgeschwindigkeit von 23 km/h). Bei herbstlichem Wetter schwanke ich immer zwischen einer kurzen Rad Hose und einer Winterradhose.

Meistens trägt man entweder morgens oder abends zu warm. Ein Mittelding besitze ich bislang nicht. Zwar bin ich ich zwischenzeitlich mit einer langen Laufhose gefahren, richtig komfortabel war das aber auch nicht, zudem verschleißt eine solche Hose natürlich deutlich schneller als eine Radhose.

Hose auf dem Rad

Meistens trage ich dabei meine Softshellradjacke, welche viele Taschen hat. Meine kurze Radhose hat leider keine Taschen, die warme hingegen normale Hosentaschen. Diese sind aber auch nicht nutzbar, wenn man auf dem Rad sitzt.

Mal wieder zeitlich passend, kam dann OutsideStories mit einer Herbstradhose. Timing passt schon mal perfekt.

Zur Hose: Die Alé Trägerhose kommt recht unspektakulär in verpackt. Die Hose selber besteht aus mehreren Materialien.

Erstes Anziehen: Die Hose von Ale ist meine zweite Radhose mit Sitzpolster und meine erste Radhose mit Trägern. Der Prozess des Anziehens war dementsprechend zu Beginn etwas ungewohnt, gerade da ich in letzter Zeit gerne mit Pulsgurt fahre. Also Pulsgurt an, Sportshirt, Träger, dünne Radjacke (Link zur Vaude) und darüber meine Softshellradjacke. Die Hose selber sitzt recht eng an den Beinen. Dadurch dachte ich anfangs die Hose wäre etwas kurz, durch das hochziehen der Hose nach Oben, rutscht die Hose unten halt etwas hoch. Da die Hose aber sehr dehnbar ist, lässt sie sich aber auch gut ziehen, so dass die Fußknöchel nicht bei Wind exponiert sind.

Fester Abschluss am Fußknöchel, da zieht kein Wind rein.
Fester Abschluss am Fußknöchel, da zieht kein Wind rein.

Detailaufnahme am Fußgelenk

Mit kurzen Socken in den Radschuhen, könnte es aber etwas frisch werden. Die Träger selber sind ebenfalls sehr stretchig, ich muss auf jeden Fall ziemlich ziehen um diese über meinen Kopf zu bekommen. Ich hoffe, dass dies langfristig nicht der Haltbarkeit schadet. Die Träger selber sind auf zwei Materialien, vorne ist dieses etwas fester, hinten etwas lockerer. Clever gelöst, da man beim Radfahren ja auch nach vorne gebeugt ist. Insofern muss der Träger auf dem Rad bequem sein und nicht beim Stehen.

Hosenträger als gesamtes zu sehen

Detailaufnahme Träger

Vorne geht die Hose bis kurz unter dem Bauchnabel. In Verbindung mit dem hohen Stretchanteil führt dies ganz praktisch dazu, dass man bei voller Blase nicht die ganze Hose ausziehen muss, sondern auch so schnell mal auf Toilette kann.

Höhe des Hosenbundes (vorne). Gut geeignet, wenn während der Fahrt mal die Blase drücken sollte…
Höhe des Hosenbundes (vorne). Gut geeignet, wenn während der Fahrt mal die Blase drücken sollte…

Das Sitzpolster sitzt auch beim Gehen zum Rad super und bewegt sich fast gar nicht. Das Polster ist zudem sehr groß, wie es sich schlägt? —> weiterlesen.

Bequemes Sitzpolster (hier zwischen Sattel und Po)
Bequemes Sitzpolster (hier zwischen Sattel und Po).

Hose von der Seite

Erste Fahrt: Die erste Fahrt habe ich bei frostigen 3 Grad morgens um 06:00 Uhr gestartet. Anfangs fand ich es etwas frisch, das hat sich aber nach ca. 1,5 Kilometer gelegt, nach dem die Beinmuskeln angefangen haben Wärme zu produzieren. Ich hatte das Gefühl, dass die „frische“ daher kam, dass die Hose luftdurchlässig ist, mehr dazu bei der 3. Fahrt.

Das Sitzpolster sitzt nicht nur beim Gehen gut, sondern auch beim Fahren. Gefühlt ist es etwas dicker als meine andere (Sommer-)Radhose. Ich habe mich gefühlt als säße ich auf einem bequemen, dicken Gel-Trekking Sattel, ohne aber ein schwammiges Gefühl darauf. Auch die Hose selber war richtig bequem und ich habe mich sehr wohl gefühlt, obwohl es draußen recht kalt war. Zugegebenermaßen ging der Test aber auch nur über ca. 15 Kilometer.

Hose von hinten seitlich

Die zweite Fahrt war am Nachmittag mit 12 Grad. Auch hier wieder ein tolles Fahrgefühl. Obwohl es fast 10 Grad wärmer war, fand ich die Hose nicht zu warm. Für mich liegt der obere Rahmen des Wohlfühlbereichs irgendwo bei 14 Grad.

Die dritte Fahrt war eine die einem Radpendler morgens schlechte Laune bereitet. Mir normalerweise auch, aber da ich ja die Hose testen wollte, hat es mich dennoch etwas motiviert. 3 Grad, leichter Nieselregen, dunkel. Kurz gesagt: kalt und nass. Selbes Outfit wie oben, wieder ca. 15 Kilometer. Vor allem im ungeschützten Gesichtsbereich war das bekanntlich unangenehm, im Bereich der Beine dank der Hose zum Glück nicht. Die ersten zwei Kilometer waren wieder frisch, danach war es wieder sehr angenehm. Am Ziel angekommen war ich ziemlich überrascht, die Hose war überhaupt nicht feucht. Ein Foto habe ich mir erspart, weil nichts zu sehen war. Ich vermute das die Feuchtigkeit an der Hose wieder verdunstet ist, allzu stark war der Regen aber auch nicht.

Hier sind die kleinen reflektierenden Details zu sehen.
Hier sind die kleinen reflektierenden Details zu sehen.

Auf der Rückfahrt war das Regen deutlich stärker, dieses Mal bei mittlerweile ca. 13 Grad. So musste ich zwischendurch auch meine Brille absetzen, weil diese zu nass wurde. Als ich am Ziel war, war die Hose wieder nicht wirklich nass und auch die Fahrt war (zumindest außerhalb des Gesichtbereiches) wieder recht angenehm. Auf der Rückfahrt bin ich mal ohne Träger gefahren und habe diese einfach locker unter die Jacke gesteckt. Die Hose saß trotzdem gut und ist nicht gerutscht (war ja auch zwischen mir und dem Sattel).

Sitzt auch ohne Träger sehr gut
Sitzt auch ohne Träger sehr gut.

Fazit: Für mich ist die Alé meine erste Trägerhose, insofern kannte ich das Gefühl mit den Trägern noch nicht. Der Sitz hat mir echt gut gefallen, das Anziehen ist etwas gewöhnungsbedürftig, klappt aber nach kurzer Zeit super. Die wasserabweisende Beschichtung funktioniert (zumindest jetzt noch am Anfang) sehr gut.

Wer dickere Beine hat als ich, oder noch etwas größer ist, der ist wahrscheinlich mit XL zu klein unterwegs. Schade finde ich an der Hose, dass die Hose keine Taschen an den Oberschenkel hat (andere Modelle von Ale haben das). Auch ist die Hose insgesamt recht dunkel gehalten, ohne reflektierende Elemente. Klar weiß das der Käufer wenn er sich das Modell vorher intensiv anschaut, aber gerade da die kalte Jahreszeit auch meistens die dunkle ist, hätte dies sicherlich nicht geschadet.

Hose von der Seite

Ich habe auf eine bequeme, mittelwarme Radhose gehofft die wasserabweisend ist und ein Sitzpolster mitbringt. Die Ale Radhose erfüllt das hervorragend, nur zwei Punkte (Sichtbarkeit und Tasche) stören mich etwas. Ich komme daher auf 4/5 Sternen.

Sehr bequeme Radhose, mit minimalem Verbesserungspotential.

Hose von vorne

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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Servus, laut Hersteller verfügt die Hose über reflektierende Elemente? Als langjähriger Ale-Nutzer ist mir tatsächlich noch nie eine Radrennhose mit Taschen untergekommen. Das würde mich noch einmal interessieren, um welche Modelle oder welches Modell es sich da handelt. 30.000 km fast ohne Sitzpolster. Respekt. Da tut mir schon beim Lesen das Gesäß weh;) Als kleiner Tipp (zmdst. sieht es es auf den Bildern recht merkwürdig aus): die Träger trägt man unter dem Oberteil.....Vielleicht war es auch nur aus Darstellungsgründen so . Nichts für ungut, aber dass eine Radhose aus mehreren Materialien besteht, kann man sich fast denken...

Hallo Deichwart, Ich bin gerade nochmal mit einer Taschenlampe über die Hose in einem dunklen Raum gegangen und habe nichts Reflektierendes gefunden., das einzige was etwas auffällig war, ist der grüne Punkt mit dem Alé Zeichen (reflektierende Details halt). Die 30.000 waren überwiegend Kurzstrecke (ca. 15km), da habe ich aber nach kurzer Zeit in eine Hose mit Sitzpolster investiert. Das hier ist die erste mit Polster und Träger, das habe ich vielleicht etwas unklar ausgedrückt. Habe die Träger fürs Foto raus genommen, dachte dass es die Leute wahrscheinlich mehr interessiert wie die Träger sitzen, sonst sieht man ja nicht so viel von der Hose. War leider zu kalt für Fotos oben ohne. Gruß Nick

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