In der Zugspitz Region kommst du hoch hinaus und mit etwas Glück bei Inversionswetterlage auch über die Wolken. Dann sind die tristen Monate im Herbst gar nicht so grau. Es muss allerdings nicht immer die Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze, sein, die dich zum Frohlocken bringt.
Es gibt einige weniger überlaufene, dafür umso spannendere Touren in der Zugspitz Region, die du vielleicht nicht gleich auf der Uhr hast. Drei herbst-taugliche und gut machbare Bergtouren in in der Region sowie ein paar Tipps zum Wandern im Herbst haben wir für dich zusammengestellt.
Was macht Wandern im Herbst so besonders?
Der Herbst hat nicht nur in der Zugspitz Region weit mehr zu bieten als graues Nebelwetter und November-Depression. Da sind zum Beispiel die wunderbaren Natureindrücke, wenn sich die Blätter verfärben und die Wälder in ein rot-goldenes Farbenspiel verwandeln.
Gerade in den Bergen läuft alles ein bisschen ruhiger ab: Die großen Touristenströme sind erst einmal vorbei, und du hast Zeit dir in Ruhe einige tolle Ausblicke zu erwandern.
Der absolute Jackpot beim Wandern im Herbst: Eine so genannte Inversionswetterlage. Während unten im Tal der Nebel hängt, ragen dann die Gipfel bereits aus der grauen Masse heraus. Das bedeutet: Eine unbeschreibliche Fernsicht über ein Meer aus weißem Nebel. Auch die Temperaturen liegen dann weit über denen im Tal.
Du siehst: Es kann sich durchaus lohnen, auch spät im Jahr noch einmal in die Berge aufzubrechen. Aber: Es gibt natürlich auch einiges zu beachten. Darauf gehen wir im nächsten Abschnitt ein.
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Worauf solltest du beim Wandern im Herbst achten?
Bei nassem Laub auf den Wegen wird die Wanderung schnell zur Rutschpartie. Kräftige Regenschauer, Nebel oder tiefhängende Wolken bringen möglicherweise unangenehme Feuchtigkeit. Die genaue Tourenplanung und die richtige Ausrüstung sind daher bei Touren im Herbst besonders wichtig.
In unseren ausführlichen wie neutralen Ratgebern haben wir jede Menge Infos zum Wandern für dich:
- Festes Schuhwerk mit ausreichend Grip.
- Eine Regen- bzw. Hardshelljacke für den Notfall.
- Ein Daypack oder T(ages-)Rucksack mit zirka 30 Liter Inhalt.
- Ein wärmender Midlayer, damit du unterwegs nicht auskühlst.
- Eine vernünftige Wander- bzw. Trekkinghose dürfte selbstverständlich sein.
- Wander- bzw. Trekkingstöcke, die bei langen Wanderungen durchaus Sinn machen.
- Eine Stirnlampe, diese gehört im Herbst zudem ins Gepäck
Wo wir gerade schon beim Wetter und anderen äußeren Einflüssen sind: Natürlich wird es im Herbst, gerade nach der Zeitumstellung, besonders früh dunkel. Am besten planst du deine Touren also so, dass du am Nachmittag wieder im Tal bist.
Macht dir die Dunkelheit nichts aus und du bist bis in die Abendstunden unterwegs, solltest auf jeden Fall eine leistungsstarke Stirnlampe im Gepäck haben. Dann bist du zeitlich etwas flexibler.
Im Herbst haben zudem die meisten Berghütten meist bereits geschlossen. Das solltest du bei deiner Tourenplanung berücksichtigen. Erkundige dich vorher über die Öffnungszeiten. Achte also darauf, dass du ausreichend Verpflegung im Rucksack hast.
Doch genug der Theorie – im Folgenden bieten wir dir noch drei Tourenvorschläge in den bayrischen Alpen, respektive der Zugspitz Region. Alle Gipfel lassen sich auch im Herbst noch hervorragend besteigen und sind zum Beispiel von München aus in rund einer Stunde erreichbar.
Zugspitz Region Tour 1: Der Osterfeuerkopf bei Eschenlohe
Wenn du von München aus in Richtung Garmisch-Partenkirchen fährst, fällt dir sofort die mächtige Pyramide der Alpspitze ins Auge, links davon die Dreitorspitzen, rechts Deutschlands höchster, die Zugspitze. Der Osterfeuerkopf dagegen ist kein Gipfel, der sonderlich auffällt. Sehr unscheinbar steht er am Beginn des Loisachtals, quasi am Tor zu dem Alpen.
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Und doch – oder gerade deswegen – eignet er sich perfekt für eine Bergtour im Herbst in der Zugspitz Region. Der Anstieg ist eher südseitig ausgerichtet und daher meist nicht so schnell verschneit. Die geringe Höhe tut sein Übriges – das Gipfelkreuz liegt gerade einmal auf 1368 Metern. Umso eindrucksvoller ist aber der Ausblick auf die großen Gipfel des Wettersteingebirges, das Loisachtal und auf das Murnauer Moos. Von gegenüber grüßen die Ammergauer Alpen.
Die Schwierigkeiten fallen moderat aus – etwas mehr als 600 Höhenmeter sind auf einem kleinen Bergpfad zu überwinden. In knapp zwei Stunden ist der Gipfel also machbar, zusammen mit dem Abstieg kommen etwa 3-4 Stunden Gehzeit zusammen. Eine lohnende, nicht zu anstrengende Aussichtstour für die kürzer werdenden Herbsttage!
Kurzprofil Osterfeuerkopf:
- Höhenmeter: ca. 600
- Dauer: ca. 3-3,5 Stunden
- Schwierigkeiten: Bergpfad ohne größere Schwierigkeiten
- Talort: Eschenlohe
- Anreise: Mit der Bahn nach Eschenlohe, oder mit dem Auto von München kommend die A95 bis Eschenlohe zum Wanderparkplatz bei Wengwies
Zugspitz Region Tour 2: Das Ettaler Manndl
Zugegeben: Das Ettaler Manndl ist, gerade unter Kennern des Gebiets, schon lange kein Geheimtipp mehr. Das hat seinen Grund: Der Gipfel ist relativ schnell zu erreichen, ist dank seiner recht geringen Höhe lange schneefrei und bietet zum Finale ein paar Kraxel-Meter.
Bis zum Gipfelaufbau halten sich die Schwierigkeiten in Grenzen: Die anfängliche Forststraße mündet in einen steilen, aber technisch leichten Pfad. Die letzten 50 Höhenmeter musst du jedoch auf allen vieren zurücklegen. Hier ist absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt, bei Nässe kann der Aufstieg ganz schön heikel sein. Anfänger können sich hier mit einem Klettersteigset selbst sichern.
Ein mit Drahtseil gesicherter Steig vermittelt den Durchstieg bis zu einer kleinen Scharte zwischen „Ettaler Weibl“ und „Ettaler Manndl“. Von dort sind es nur noch wenige Meter bis zum Gipfel, der eine sehr schöne Aussicht auf Ammer- und Loisachtal bietet.
Zurück geht es auf dem Anstiegsweg, wer möchte kann jedoch dem nebenan gelegenen Laber noch einen Besuch abstatten und dann zum Passionsspielort Oberammergau absteigen. Geheimtipp: Die dortige Eisdiele ist eine der besten in der Zugspitz Region überhaupt!
Kurzprofil Ettaler Manndl:
- Höhenmeter: ca. 800
- Dauer: ca. 3-4 Stunden
- Schwierigkeiten: bis zum Gipfelaufbau Bergpfad ohne größere Schwierigkeiten, Gipfelaufbau Klettersteig der Schwierigkeit A/B
- Talort: Ettal
- Anreise: Mit dem Auto bis nach Ettal, Parkmöglichkeiten in der Nähe des berühmten Klosters. Öffentlich mit dem Zug bis Oberau oder Oberammergau, von dort mit dem Bus bis zur Haltestelle „Ettal Klostergasthof“.
Zugspitz Region Tour 3: Der Scheinberg
Der Scheinberg ist vor allem Skitourengehern ein Begriff – er eignet sich aber auch für eine Wandertour im Herbst. Der Grund: Der Weg verläuft komplett in der Südflanke. Das bedeutet viel Sonne, und damit weniger Schnee. Selbst wenn im Oktober ein erster Wintereinbruch die Berge leicht anzuckert, ist die Südflanke recht schnell wieder begehbar.
Landschaftlich ist die Tour egal zu welcher Jahreszeit ein Traum. Der Ausgangspunkt, das Graswangtal, ist nur durch eine kleine Bundesstraße erschlossen. Bewirtschaftete Berghütten, Seilbahnen oder auch nur größere Ortschaften suchst du in diesem Teil der Zugspitz Region, den Ammergauer Alpen, vergebens. Gerade im Herbst kannst du hier die unberührte Landschaft des größten Naturschutzgebiets in Bayern besonders intensiv erleben.
Die Wanderung auf den Scheinberg ist schon eine ausgewachsene Bergtour. Knapp 900 Höhenmeter sind bis zum Gipfel zu bewältigen. Der entschädigt aber mit einer tollen Aussicht auf die herbstlichen Waldhänge der Ammergauer Alpen. Die Schwierigkeiten bewegen sich in einem moderaten Bereich.
Ein bisschen Trittsicherheit solltest du schon mitbringen – das gilt aber für fast alle Bergtouren. Zeitlich musst du schon mit vier bis fünf Stunden rechnen.
Kurzprofil Scheinberg
- Höhenmeter: ca. 900 hm
- Dauer: ca. 4-4,5 Stunden
- Schwierigkeiten: Bergpfad ohne größere Schwierigkeiten
- Talort: Graswang
- Anreise: Mit dem Auto in Richtung Plansee zum Parkplatz im Graswangtal
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Haftungsausschluss: Diese Tour(en) wurde(n) nach bestem Wissen aufbereitet. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben wird dennoch nicht gegeben. Das Befahren und Begehen erfolgt stets auf eigene Gefahr. Lies hier den vollständigen Haftungsausschluss.
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