Im test

Test: ROTHER BERGVERLAG Fränkische Schweiz - Wanderführer

ROTHER BERGVERLAG Fränkische Schweiz - Wanderführer
Kleiner Wanderführer, der Lust macht und begleitet
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • klein und kompakt
  • übersichtlich gegliedert
  • charakterische Tourenkurzbeschreibungen
  • umfangreich

Nachteile

  • nicht so robuster Einband

Bewertung

TitelbildDie Fränkische Schweiz gehörte jetzt nicht unbedingt zu den Regionen, die mir etwas gesagt hätten. Liest man das Vorwort bekommt man aber gleich Lust. Es wird gleich klar, das ist keine Region der großen bombastischen Hingucker oder von tosenden Wasserfällen und steil abfallenden Felswänden. Aber es ist ein Ort der Ruhe, der Harmonie und des Innehaltens. Wie schön, dass es in Deutschland so viele verschiedene Landschaften gibt, die einem in der jeweiligen Stimmung in der Seele guttun!

Gleich zu Beginn findet sich eine Übersichtskarte. Das ist immer hilfreich, denn wenn man dort Urlaub macht, möchte man ja vielleicht ein Quartier in der Ecke beziehen, in der man hauptsächlich wandern will oder für einen Tagesausflug ein erreichbares Ziel auswählen.

Im Anschluss folgen einige allgemeine Hinweise auch zu den GPS Tracks. Im Gegensatz zu Wanderführern alpiner Regionen, bei denen richtigerweise noch ein Schwerpunkt auf der Ausrüstung, alpinen Gefahren und Besonderheiten bei Übernachtungen und Bergrettung liegt, kann man sich in Deutschland mit einer weitreichend guten Infrastruktur eher auf die persönlichen Vorlieben beim Packen verlassen. Ausreichend Getränke und ein kleines First-Aid-Kid sollten aber nie fehlen. Blutende Wunden z.B. sollten immer vor Schmutz und Ungeziefer geschützt werden, auch wenn man nur noch eine Stunde bis zum Auto hat.

Eine kleine Landschaftskunde über Gesteine, Höhlen, Flüsse und Flora und Fauna stimmen auf die fränkische Schweiz ein.

Und dann geht’s gleich ums Wesentliche. Im Inhaltsverzeichnis sind die Touren nach den Schwierigkeitsgraden blau, rot und schwarz gegliedert. Ok.....es gibt in der fränkischen Schweiz nur eine schwarze Tour, aber es ist eben auch nur ein Mittelgebirge.

Die Top-Touren, die in der Einleitung ebenfalls schon Erwähnung finden, sind hier auch nochmals klar ausgewiesen. Zudem ist im Inhaltsverzeichnis neben dem Namen der Tour auch die reine Gehzeit vermerkt. Immer wichtig. Vorallem in der kalten Jahreszeit, wo die Tage entsprechend kurz sind, muss man die Tour planen. Aber auch in heißen Sommern sollte sich niemand überfordern und vielleicht möchte man dann lieber nur eine Vormittagstour machen?

Tourenseite

Eine kurze Symbole-Übersicht erleichtert einem das Lesen der Tourenbeschreibungen.

Ich habe mir zwei Touren näher angeschaut. Eine, die tatsächlich als Tagesausflug von Stuttgart aus zu machen wäre und die schwarze – aus reiner Neugierde, falls ich mal ein Wochenende hoch fahre (von Stuttgart aus gesehen auf der Landkarte geht es hoch) würde sie mich schon reizen.

47 Neutrasfelsen und Zankelstein

Die Tour ist rot ausgewiesen. Sie ist mit einer Gehzeit von 4.30 Std und mit 355 hm Differenz angegeben. Die Distanz beträgt 11 km. Fahrtzeit für einen Weg beträgt von hier aus 2.30 Std. Das ist natürlich eine Menge für einen Tag, mit 5 Stunden insgesamt, aber deshalb fiel auch die Tour nicht ganz so lang aus. Gehen wir einfach mal von einem Tag aus, bei dem man zeitig aufsteht, gemütlich hinfährt und abends auch nicht hetzen muss (also NICHT in Corona-Zeiten mit Ausgangsbeschränkungen).

Die Tour ist ein Rundkurs mit der Möglichkeit ca. auf der Hälfte der Route abzukürzen und so die Gehzeit und -strecke wesentlich zu verkürzen. Gerade wer sich nicht sicher ist, ob beispielsweise die Knie mitmachen oder wenn das Wetter unsicher ist, ist das eine gute Wahl.

Schaut man sich das Höhenprofil an, so sieht man, dass es recht gleichmäßig verteilt immer wieder ein wenig rauf und runter geht. Von einem richtigen Aufstieg kann man hier nicht reden.

Obwohl die zu überwindenden Höhenmeter eher überschaubar sind, hat die Tour doch einen wunderschönen Ausblick vom Zankelstein aus zu bieten. Das Foto in der Tourenbeschreibung lädt förmlich zu einer Rast kurz vor Ende der Tour ein.

Dass die Tour überwiegend auf Feld- und Waldwegen verläuft finde ich etwas schade. Für mich unterscheidet sich eine Wanderung von einem langen Spaziergang durch die Länge, die Höhenmeter und aber auch über die Wegbeschaffenheit. Zum Wandern hätte ich schon gern zumindest immer wieder einen „Wander“weg.

Ich bin gespannt und hoffe, dass es im Frühsommer wieder möglich ist sich zumindest innerhalb von Deutschland touristisch zu bewegen.

 

45 Norissteig

Die schwarze Tour der fränkischen Schweiz! Die Kurzbeschreibung lässt mich schmunzeln. Ja mit einer Via ferrate hatte ich in der fränkischen Schweiz nicht gerechnet. Die Schwierigkeit dieser Route liegt nicht in der Länge oder Zeit und schon gar nicht in den Höhenmetern. Es ist die Wegbeschaffenheit. Hatte ich doch vorhin erst mein Bedauern über das Fehlen aufregender Wege geäußert. Hier scheine ich auf meine Kosten zu kommen. Es macht wirklich neugierig. Klettersteigpassagen inmitten des Waldes? Schön ist auch, dass man die Passagen umgehen kann. So gibt es keinen Point of no return sondern auf jeden Fall eine schöne gemeinsame Wanderung. Ob dann alle oder nur manche den einen oder anderen Weg nehmen bleibt dann offen.

Was mir hier leider wirklich fehlt ist eine Klassifizierung des Klettersteigs. Ja es ist nur die fränkische Schweiz. Aber zur Einordnung, gerade, wenn jemand mit Anfängern oder mit Kindern oder Jugendlichen gehen möchte, wäre die übliche Klassifizierung wirklich hilfreich. Dass ein Klettersteig mit entsprechender Ausrüstung begangen wird sollte sich für alle, die auf die Idee kommen einen Klettersteig zu machen, von selbst verstehen.

 

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
War diese Bewertung für dich hilfreich?
  • Ja
    1
  • Nein
    0
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Dazu bitte anmelden Anmelden oder Registrieren

WEITERE BEWERTUNGEN