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Test: TYROLIA VERLAG Lawine - Praxis-Handbuch

TYROLIA VERLAG Lawine - Praxis-Handbuch
Lawinenwissen verständlich, kompakt und aktuell!
Bewertung Ø: 4.82 Sterne

Vorteile

  • Strukturiert aufgebaut
  • Umfangreich und aktuell
  • Für "Laien" und "Profis" hilfreich
  • Theorie wird anhand vieler Fallbeispiele erklärt
  • Hochwertiger Druck
  • Aussagekräftige Grafiken

Nachteile

  • Teils unglücklich platzierte Seitenumbrüche
  • Einige Seiten weisen großen unbeschriebene Leerräume auf
  • Werbung auf der Umschlaginnenseite und auf den letzten Buchseiten

Bewertung

Meine Erfahrungsgrundlage: Einmal aufmerksam durchgelesen ;)

Das Buch "lawine. | Die entscheidenden Probleme und Gefahrenmuster erkennen" wurde mir über Outside-Stories vom Tyrolia Verlag zum Lesen zur Verfügung gestellt. An die Bereitstellung des Buches sind keine Verpflichtungen abgesehen von der Veröffentlichung einer Bewertung an dieser Stelle geknüpft! Nach dem Ende des Testzeitraumes darf ich es in mein Bücherregal stellen und behalten. Die folgende Bewertung basiert ausschließlich auf meiner persönlichen Erfahrung und spiegelt meine Meinung wieder.

Ich bin ein begeisterter Wintersportler und gerne mit dem Snowboard bzw. dem Splitboard in den verschneiten Alpen unterwegs. Obwohl ich mit der Interpretation der Lawinen-Gefahrenstufen schon vor der Lektüre dieses Buches vertraut war, muss ich ehrlicherweise sage, dass ich nicht sonderlich belesen war was das Hintergrundwissen zu Lawinenabgängen angeht.  Im Folgenden möchte ich darauf eingehen wie das Buch aufgebaut ist und wie gut das Wissen dem Laien vermittelt wird.

Lawine.  

Kurz und knapp vorweg:

Lohnt es sich? Ja, sehr wahrscheinlich für fast jeden! Will oder kann es praktische Erfahrung, wie zum Beispiel in einem Lawinenkurs des Alpenvereins erworben werden, ersetzen? Nein!

Es hilft aber dem Interessierten Leser, abhängig vom vorherigem Wissenstand, sich Grundwissen über den Lawinenwarndienst und die damit einhergehenden 5 Lawinenprobleme, die 10 entscheidenden Gefahrenmuster und deren Hintergrundwissen anzueignen. Weiterhin zeigen die zahlreichen analysierten Fallbeispiele dem Leser wie das Theoriewissen angewandt werden kann um so den ein oder anderen Lawinenunfall eventuell verhindern zu können.  

 

Das Buch und die Autoren: 

  • Autoren: Dr. Rudi Mair (Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol); DI Patrick Nairz (Stv. Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol)
  • 7. aktualisierte Auflage (2020), Tyrolia Verlag, Innsbruck
  • 229 farbige Seiten, ca. 140 farbige Abbildungen,  40 farbige Grafiken
  • ISBN: 978-3-7022-3504-8
  • Preis: 29.95€
  • Leseprobe [PDF]

"lawine." ist erstmals vor über 10 Jahren erschienen und mittlerweile in der 7. überarbeiteten Auflage erhältlich. Beide Autoren haben sich durch ihr Studium und ihre Arbeit im Lawinenwarndienst Tirol sehr viel Erfahrung und Wissen im Umgang mit Lawinen und der Vorhersage dieser angeeignet. Man kann das Buch mit Sicherheit als Standardwerk und die Autoren als Experten ihres Faches bezeichnen. Dies gibt einem die Sicherheit aktuelle und gut recherchierte Informationen mit diesem Buch leicht verständlich zusammengefasst zu Hand zu haben. Nicht nur von der Größe und dem Gewicht her, sondern auch Inhaltsmäßig ist es kein Buch für die Tour, sondern für die Vorbereitungszeit daheim! Es handelt sich nicht um ein Notfallnachschlagewerk, wie man am schnellsten den verschütteten Kollegen ausbuddeln kann, sondern um ein lehrreiches Werk um erst gar nicht in die Situation zu kommen.

 

Aufbau und Inhalt:

Das Taschenbuch ist grob in drei Teile aufgeteilt. Dabei bildet das Vorwort, Erfahrungen & Entwicklungen, Grundlagen und Statistik & Konsequenzen für die Praxis den ersten Teil. Gefolgt ist dies von den 5 Lawinenproblemen. Abschließend werden die 10 entscheidenden Gefahrenmuster ausführlich beschrieben.

lawine

1 Erster Teil:

Im ersten Teil des Buches der mit knapp über 30 Seiten kurz gehalten ist und wie eine Einleitung in die Materie zu sehen sein kann beschreiben die Autoren zunächst warum sie die Notwendigkeit für das Buch gesehen haben, gehen kurz auf die geschichtliche Entwicklung des Lawinenwarndienstes und den Aufbau des Lawinen Report ein. Für jemanden der schonmal einen Lawinen Report gesehen hat ist da für die Praxis erstmal nichts neues dabei!  Darauf folgt der Grundlagenteil der besonders für die, welche sich noch nie mit Lawinen / -Warnstufen auseinandergesetzt haben, hilfreich ist. Aber nicht nur für den absoluten Neuling ist dieser Teil hilfreich. Da auch der Aufbau der darauf folgenden Teile beschrieben wird und Definitionen erklärt werden sollte zum besseren Verständnis jeder hier mit dem Lesen beginnen. Abgerundet wird das Ganze mit einer Zusammenfassung der Häufigkeiten von verschiedenen Gefahrenmustern und Unfällen die in den letzten Jahren die in Tirol festgestellt wurden.

lawine

2 Zweiter Teil: 

Im zweiten Abschnitt wird auf jeweils zirka einer Buch-Doppelseite auf die 5 Lawinenprobleme eingegangen, die in der Lawinenvorhersage eine dominante Rolle inne haben: Neuschnee, Triebschnee, Altschnee, Nassschnee, Gleitschnee.

Einer kurzen Einleitung folgt je eine tabellarische Übersicht, die immer dem gleichen Schema folgt: Was, Wo, Warum, Wann - ist das Problem? und wie gehe ich damit um?  Dem nachgestellt werden noch die möglichen Gefahrenmuster aufgeführt die mit diesem Problem auftreten können und dienen als nützliche Hinweise um zu wissen wo man am besten weiter ließt falls man das Buch zurate zieht um eine aktuelle Lawinenvorhersage im Detail aufzuarbeiten.

lawine

Viel Wissenswertes wird hier auf wenigen Seiten sehr übersichtlich dargestellt und ist schön zum Nachschlagen zusammengefasst.  Wer hierzu einen Vorgeschmack möchte kann sich auf der lawinen.report Webseite eine etwas kürzer gefasste aber im Grunde gleich aufgebaute Version durchlesen.  

3 Dritter Teil:

Der letzte und mit Abstand längste Abschnitt des Buches behandelt die 10 Gefahrenmuster. Diese bilden die Klassifizierung der Lawinen unmittelbar zugrundeliegenden Prozesse ab. So heißt das Gefahrenmuster 1 zum Beispiel "bodennahe Schwachschicht. Alle 10 Gefahrenmuster werden in einem eigenen Kapitel nach dem immer gleichen Schema erklärt. Dieser Abschnitt des Buches ist der meiner Meinung nach der Lehrreichste und Wichtigste und bildet das Herzstück des Buches. Wer wirklich etwas lernen möchte ließt sich die Beschreibung der Gefahrenmuster aufmerksam und eventuell auch mehrmals durch!

Auf einer doppelseitigen Übersicht findet man zunächst zwei Grafiken und eine kurze Einleitung. Die eine Grafik visualisiert dabei die räumliche Verteilung, die andere das zeitliche Auftreten des Gefahrenmusters.

lawine

Der kurze Text kann auch schon vor Erwerb des Buches eins zu eins unter dem jeweiligen Gefahrenmuster hier auf der Webseite Lawinen.report nachgelesen werden. Zusätzlich findet sich hier als Ergänzung zum Buch auch noch je ein Video.

Gefolgt ist dies von einem mehrseitigen Lawinenunfallbericht mitsamt Analyse. Der Bericht ist ausführlich aber dennoch nicht zu langatmig beschrieben. Auf Fachsprache wird weitgehend verzichtet und die Darstellung anhand von eingezeichneten Fotografien erleichtert das Verständnis des Hergangs.

lawine.

Wetterbedingungen, Gelände und Lawinenhergang werden erklärt und so bietet es vor allem erfahrenen Tourengehern je ein lehrreiches Beispiel wo, wie und wann mit diesem Gefahrenmustern gerechnet werden kann. Dem absoluten Laien wird es zumindest als Motivation, so einen Unfall nicht selbst erleben zu müssen, dienen das darauf folgende Hintergrundwissen besonders aufmerksam zu verinnerlichen. Die Beschreibung des Hintergrundwissens benötigt keinerlei Vorkenntnisse und ist selbsterklärend, in einfacher Sprache, logisch und schlüssig zusammengefasst. Top!

lawine

Jedes Kapitel endet dann mit zwei Kurzanalysen von Lawinenunfällen um das zuvor gelernte Grundwissen angewandt wiederzufinden. Auch hier hilft das eingezeichnete Foto das Lawinenausmaß und das zugrunde liegende Gelände nachzuvollziehen.

Layout:

Das Buch ist im Gesamten grafisch schön gemacht und beeindruckt durch viele Fotografien. Grafiken sind selbsterklärend und sinnvoll eingesetzt. Obwohl Text auch öfters auf Bildern vorkommt ist die Lesbarkeit durchwegs gegeben. Das einzige was mir negativ aufgefallen ist sind die manchmal ungünstig auftretenden Seitenumbrüche. Durch eingeschobene ganzseitige Abbildungen und Einschübe kommt es  vor, dass der Text erst drei Seiten später weitergeführt wird. Bildüberschriften die nicht über dem Bild sondern auf der vorhergehenden Seite Platz finden und unnötig große Textlücken erschweren weiter den Lesefluss.

lawine

Fazit:

Abschließend möchte ich das Buch "lawine." jedem Wintersportler ans Herz legen. Es fasst alles Wissenswerte über Lawinen gut, verständlich zusammen und ermöglicht nach aufmerksamer Lektüre Gefahren, nicht nur am Berg sondern schon bei der Routenplanung besser zu erkennen und zu meiden! Zwar ersetzt es keine praktische Erfahrung und Lehre im Schnee am Berg aber bietet umfassendes Grundwissen für Jeden! Mit Hilfe des Buches wird der Laie den Lawinenbericht besser verstehen und einschätzen können!

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WEITERE BEWERTUNGEN

Kompetent recherchierte nachvollziehbare Lawinenlektüre
Bewertung Ø: 4.82 Sterne

Vorteile

  • Übersichtlich
  • Aktuell
  • Einfach verständlich
  • Für alle Wintersportler geeignet
  • Systematischer Aufbau

Bewertung

Im Test: „lawine. Das Praxis-Handbuch von Rudi Mair und Patrick Nairz. Lawinenwissen – komplett überarbeitet, mit den neuesten Unfallanalysen 7. Aktualisierte Auflage 2020 aus der Verlagsanstalt Tyrolia“

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Vorliegend geht es also um die Bewertung der Neuauflage des absoluten Standardwerks und Bestsellers im Bereich der Lawinensicherheit.

Für alle, die noch keinen Kontakt zu diesem Werk hatten einmal kurz vorab: Die Autoren beschäftigen sich bereits seit vielen Jahren mit den Gefahren im Gelände im Zusammenhang mit Lawinen. Zum Zweck der Sammlung ihres Wissens und der Aufklärung von Bergsportlern über diese entstand im Jahr 2010 erstmals das Buch „lawine.“. In diesem werden Interessierte über die bestehenden Gefahren und mögliche Analysen derer aufgeklärt. Dabei analysieren die Autoren jede Saison entstandene Unfälle und nehmen neue Erkenntnisse und Gefahrenmuster ins Buch auf, um stets das neue Wissen zur optimalen Gefahrenabwehr bereitzustellen. Der Blick in die regelmäßig erscheinenden Neuauflagen kann also sehr lohnenswert sein!

Im Vorwort des Buches heißt es: „Am 08.04.2009 unternimmt ein erfahrener Bergrettungsmann eine Skitour auf den knapp 3000 m hohen Zischgeles in den Stubaier Alpen. Nach einer sternenklaren Nacht ist die Schneedecke in den Morgenstunden hart gefroren. Ein Firnenerlebnis par excellence sollte die Belohnung für den frühen Aufbruch sein. Die Abfahrt endet in einer Tragödie. Der Mann stirbt um 10:50 Uhr in einem selbst ausgelösten Schneebrett auf 2000 m Seehöhe.“ Direkt darauf wird ein weiteres Beispiel eines tragischen Unfalls.

Diese zunächst brutal und abschreckend erscheinende Einleitung nutzen die Autoren als Stilmittel, um die bestehenden Gefahren im freien Gelände sowie die Bedeutung der richtigen Einschätzung dieser darzustellen. Es wird unmittelbar klar, dass der Schneesport im Gelände tödliche Gefahren birgt und selbst erfahrende Bergsportler vor diesen nicht zwingend geschützt sind. Damit wird deutlich, dass eine ständige Aktualisierung und Auffrischung seines Wissens zwingend für den Schutz des eigenen Lebens sind.

Aber bei aller Abschreckung geht es nicht darum die Leser von der Bewegung im freien Skiraum abzuhalten, sondern vielmehr darum, diesen aufzuklären und damit künftig tragische Unglücke zu vermeiden.  Die Auswertung der Unfälle ermöglicht die formulierte Darstellung eines Systems von Gefahrenmustern, die dem Bergsportler eine sichere Planung ermöglichen und unter Umständen sogar sein Leben retten soll.

Zunächst einmal kurz zu den beiden Autoren:

l

Sie haben sich beruflich und privat ganz der Analyse von Lawinenunfällen verschrieben.

Rudi Mair studierte Meteorologie und Glaziologie an der Universität Innsbruck. Im Zeitraum zwischen 1988 bis 1990 arbeitete er als Wissenschaftler am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und verbrachte seine Zeit überwiegend auf der Georg-von-Neumayer-Station in der Antarktis. Seit 1990 ist er zurück in Österreich und arbeitet beim Lawinenwarndienst in Tirol. Diesen leitet er ist seit 1999 und ist überdies seit 2000 als Gerichtssachverständiger für Meteorologie, Lawinenkunde, Lawinenunfälle und Lawinenschutz tätig. Seit 2011 unterrichtet Mair zudem als Universitätslektor für Lawinenkunde. Ein interessanter Artikel findet sich auch >>hier<<.

Patrick Nairz studierte Wildbach- und Lawinenverbauung in Wien und Vancouver. Im Jahre 1995 schloss er erfolgreich die Ausbildung zum staatlich geprüften Skitoureninstruktor ab und schloss sich 1998, nach bestandener Prüfung, der örtlichen Bergrettung an. Seit 1999 fungiert er stellvertretender Leiter des Lawinenwarndienstes in Tirol unter Rudi Mair. Im Zeitraum zwischen 2009 bis 2013 trug er mit seinem Wissen als Leiter der Arbeitsgruppe der europäischen Lawinenwarndienste zu einer Bündelung der gesammelten Lawinenerkenntnisse der Union bei.

Dies zeigt schon, die beiden Autoren sind auf dem Gebiet der Lawinen absolute Koryphäen! Vor ungefähr fünf Jahren führten sie dann gemeinsam das von ihnen entwickelte Konzept der Gefahrenmuster in die Lawinenkunde ein. Die Erkenntnis, dass immer wieder die gleichen Gefahrenmuster für einen Großteil der Lawinenunfälle verantwortlich sind und dass – bei entsprechender Kenntnis und angemessenem Verhalten – Unfälle dieser Art vermeidbar wären, führte zu neuen Standards im Umgang mit den bestehenden Gefahren und hat mit Sicherheit schon sehr viele Unfälle vermieten.

Der Aufbau des Buches gestaltet sich wie folgt:

Zunächst werden die aktuellsten Entwicklungen und die europaweit einheitliche Struktur der Lawinenvorhersagen anhand einer Informationspyramide vorgestellt und Grundlagen der Gefahrenstufen sowie, warum und für wen dieses Werk ist dargestellt. Im Übrigen werden wichtige Definitionen angeführt und die 10 Gefahrenmuster, auf die später in Einzelheiten eingegangen wird, im Überblick genannt.

Es folgt dann die Darstellung der 5 Lawinenprobleme: Neuschnee, Triebschnee, Altschnee, Nassschnee und Gleitschnee. Diese werden immer nach dem Muster „was? wo? warum? wann? und wie gehe ich damit um?“ vorgestellt.

l (Eindruck der Darstellung)

Diese grundlegenden Probleme werden in der Folge ebenfalls vorgestellt und in die 10 entscheidenden Gefahrenmustern untergliedert und ausführlich vertieft.

 

Als Beispiel sei hier einmal das Gefahrenmuster 6 „lockerer Schnee und Wind“ dargestellt (alle weiteren Gefahrenmuster sind ebenso aufgebaut):

Anhand eines Kreisdiagramms, welches nach Himmelsrichtungen ausgerichtet ist und ebenfalls die Höhenlage bezeichnet, wird mit Hilfe von Farbintensität die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Lawine bei diesem Gefahrenmuster dargestellt. Des Weiteren lässt sich anhand eines Zeitstrahls direkt übersehen, in welchen Monaten das Gefahrenmuster die größte Gefahr darstellt. Dies ermöglicht einen schnellen ersten Eindruck und ermöglicht einen einfachen Einstieg in eine Tourenplanung.

k Gefahrenkompass

k Gefahrenmonate

 

Mit einer Beispielszene aus der Praxis wird dieses Gefahrenmuster exemplarisch erklärt, so dass der Leser für die Erkennbarkeit sensibilisiert wird.  Der Theorieteil gewinnt durch den Praxisanteil bzw. die Beispiele an Lebendigkeit und selbst der unerfahrene Leser erhält damit eine vereinfachten Zugang zur jeweiligen Problematik. Dabei fehlt es auch nicht an farbigen Bildern und Abbildungen, die den Lawinenabgang zu verstehen lernen helfen.

l Unfallbeschreibung

l Gefahrenmuster

 

Prominent hervorgehoben wird in einem rot umrandetet Kasten, woran man schließlich dieses Gefahrenmuster erkennt. Aber auch eine eigene Sparte wie das „Hintergrundwissen“, in diesem Fall zu lockerem Schnee und Wind bietet weitere wichtige Informationen. So werden zum Beispiel die Windrichtung und Windgeschwindigkeiten an dieser Stelle näher beleuchtet:

  • Was sind die speziellen meteorologischen Verhältnisse im Früh-, Hoch- und Spätwinter oder im Frühjahr?
  • Wie wirken sie sich auf die Schneedecke aus?
  • Und vor allem: Welche Risikomomente entstehen daraus?

l l k

Die Darstellung punktet dabei durch seine Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit. Dies gilt meiner Meinung nach für alle Teile des Werkes, was dazu führt, dass man das zunächst sehr umfangreich wirkende Buch schnell durcharbeiten kann. Im Anschluss ist man mit diesem innovativen Ansatz der Aufarbeitung durch Mair und Nairz in punkto Lawinenwissen sehr gut aufgestellt. Das Buch fasst nämlich die gängigen Strategien des Risikomanagements (z. B. „3×3“ oder „Stop or go“) zusammen und ergänzt sie umfangreich. Entstanden ist so ein Buch aus der Praxis für die Praxis, spannend und lehrreich zugleich, ohne belehrend zu sein.

Als Fazit bleibt damit festzuhalten, dass sich die Beschäftigung mit dem Werk „lawine.“ für alle Wintersportbegeisterten in jedem Fall lohnt. Natürlich ersetzt das Buch keine Ausbildung am Berg, es ist jedoch eine hervorragende Ergänzung dazu und optimal geeignet sein Wissen zu vertiefen und zu aktualisieren.

 

 

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WEITERE BEWERTUNGEN

Ein MUSS für wintersportbegeisterte Pistenverweigerer
Bewertung Ø: 4.82 Sterne

Vorteile

  • besseres Verständnis von Lawinenberichten
  • Nachschlagewerk oder chronologisch lesbar
  • für Profis und Anfänger
  • viele Beispiele zum besseren Verständnis
  • Übersicht in Coverklappe
  • nachhaltig produziert

Nachteile

  • unglücklich platzierte Textumbrüche (Lesbarkeit leidet)
  • Bindung reisst leicht

Bewertung

Als Outside-Stories Produktscout bekam ich das Buch "lawine." zum Testen zur  Verfügung gestellt. Dieses Buch ist „Das Standardwerk zur Schnee- und Lawinenkunde“ und erklärt gut gegliedert entscheidende Probleme und Gefahrenmuster und wie es dadurch zu Lawinen kommen kann. Erschienen ist dieses Sachbuch im Tyrolia Verlag unter der ISBN 978-3-7022-3504-8. Ich habe es in der 7. aktualisierten Auflage 2020 erhalten. 

buch

Autoren des Buchs sind Rudi Mair und Patrick Nairz. Rudi Mair ist Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol und Patrick Nairz stellvertretender Leiter, beide bereits seit 1999. Somit können sie auf viele Lawinenabgänge zurückschauen und konnten Schlüsse daraus ziehen, sowie mittlerweile allgemein gültige und in diesem Buch beschriebene Gefahrenmuster definieren. Sie beschreiben, dass es sich bei Lawinen eben um keine zufälligen, sondern nach bestimmten Mustern ablaufende Vorkommnisse handelt und besonders, wie sie vermieden werden können.

Ziel dieses Buchs ist es, diese Muster kennen- und bewerten zu lernen.

Eine Besonderheit dieses Buchs ist, dass es sich nicht nur an Profis, aber eben auch nicht nur an Einsteiger richtet. Sobald man mit dem Thema Skitouren, Freeskiing oder ähnlichen Sportarten im offenen Gelände zu tun hat, oder sogar bei einer Bergwacht o.ä. arbeitet, ist dieses Buch eine gute Hilfe. So kann es chronologisch von vorne nach hinten durchgelesen werden und ist so ein guter Einstieg für unerfahrene auf diesem Gebiet. Es ist aber gleichzeitig auch ein Nachschlagewerk, welches in konkreten Kapiteln einzelne Probleme behandelt. So kann man auch nochmal einen Blick hinein werfen, nachdem man den Lawinenbericht gelesen hat und die aktuellen Probleme erkannt hat um sich für eine Tour die Details nocheinmal einzuprägen.

Der Einstieg ins Thema Lawinenkunde geht über geschichtliche Hintergründe über die Entwicklung der Lawinenberichte, die sich mittlerweile weltweit etabliert haben, größtenteils ausgehend aus der Alpenregion. Nach einer kurzen Erklärung und Einordnung der Lawinenprobleme und Gefahrenmuster geht es in ebendiese im Detail.

Den ersten Teil übernehmen die 5 Lawinenprobleme zur groben Einordnung des möglichen Problems:

  • Neuschnee
  • Triebschnee
  • Altschnee
  • Nassschnee
  • Gleitschnee

Neben einer kurzen Texterklärung folgt ein immer wieder folgendes Schema mit folgenden 5 W-Fragen, die als Merkstütze dienen sollen:

  • Was? (Merkmale / zu erwartende Lawinenarten)
  • Wo? (Räumliche Verbreitung / Position der Schwachschicht in der Schneedecke)
  • Warum? (Auslösemechanismen)
  • Wann? (Zeitpunkt / Dauer)
  • Wie gehe ich damit um? (Problemerkennung im Gelände / Verhaltensempfehlung)

Außerdem eine Übersicht, welche Gefahrenmuster auf das jeweilige Problem häufig folgen.

 

Zur detaillierteren Bewertung und Betrachtung folgen die 10 entscheidenden Gefahrenmuster:

  • gm.1 bodennahe Schwachschicht
  • gm.2 Gleitschnee
  • gm.3 Regen
  • gm.4 kalt auf warm / warm auf kalt
  • gm.5 Schnee nach langer Kälteperiode
  • gm.6 lockerer Schnee und Wind
  • gm.7 schneearm neben schneereich
  • gm.8 eingeschneiter Oberflächenreif
  • gm.9 eingeschneiter Graupel
  • gm.10 Frühjahrssituation

Den Einstieg in die Gefahrenmuster, die eine etwas längere Erklärung, sowie Beispiele enthalten, macht immer eine Übersichtsseite. Diese dient zur Einordnung, in welcher Höhe das Muster meist auftritt und in welchen Monaten es einzuordnen ist. Natürlich ist dies jeweils nur ein Anhaltspunkt und es kann immer Ausreißer geben, da sich das Wetter nicht an feste Monate oder Höhen hält. Es gibt jedoch eine Hilfe bei der groben Einordnung, mit welchem Gefahrenmuster zu rechnen ist.

Einleitung Gefahrenmuster

Es folgen Analysen zu Lawinenabgängen, die dem entsprechenden Gefahrenmuster zugeordnet werden. Mithilfe von Grafiken und Fotos des Geschehens, sowie Luftbildern lassen sich die Hergänge gut nachvollziehen und die Muster erkennen. Außerdem gibt es zu den entsprechenden Themen etwas meteorologisches Hintergrundwissen, welches die Vorgänge weiter nachvollziehen lässt. Kurze Definitionen oder Praxistipps sind hervorgehoben und prägen sich beim schnellen überfliegen ein.

Beispiel

 

Das Buchcover ist sowohl auf der Vorder-, wie auch auf der Rückseite ausklappbar. Dabei enthält die vordere Klappe eine kurze Vita der Autoren, sowie ein Bild. Die hintere Klappe enthält nochmals das Inhaltsverzeichnis, um schnell zu den Lawinenproblemen oder den einzelnen Gefahrenmustern navigieren zu können, auf der anderen Seite ist Werbung aufgedruckt. Diese beiden Klappen finde ich super, um sie irgendwo als Lesezeichen einzustecken, das Inhaltsverzeichnis ist ebenfalls zum schnellen Nachschlagen sehr nützlich. Ich denke statt der Werbung und dem Bild hätten sich kurz und bündig einige Informationen auf beiden Klappen sehr gut gemacht.

Übersicht

Außerdem fällt auf, dass der Einband bei stärkerem Knicken, wie im Foto erkennbar, sehr schnell zu Rissen neigt. Gerade bei einem solchen Nachschlagewerk ist das etwas ungünstig. Wiederum vorteilhaft ist der weiche Einband zum Reisen, man kann das Buch mal eben in die Reisetasche oder den Rucksack schieben, etwas Biegung kann es sehr gut ab.

Riss einband

Viele Fotos und Grafiken lassen teilweise komplexere Zusammenhänge leichter verstehen, trotzdem ist dieses Buch keine leichte Kost, die man mal eben bei einem Kaffee zu sich nimmt. Etwas Eindenken in die Materie ist gefragt, um die Zusammenhänge zu verstehen und sich einprägen zu können. Hin und wieder störend fand ich die Textumbrüche eingefügt, die das Lesen und gleichzeitige Nachvollziehen von Grafiken erschwerten, da diese auf die nächste Seite sprangen, obwohl in der Nähe der Grafiken noch genügend Platz vorhanden gewesen wäre. Manch einem mag das nicht auffallen, mir leider schon und es hat den „Lese-Verstehens-Fluss“ zeitweise etwas gebremst.

ungünstiger Umbruch

Nichts desto trotz erkennt man schnell, warum es sich zu DEM Standardwerk zum Thema Lawinen etabliert hat. Jeder kann sich aus diesem Buch neue Erkenntnisse mitnehmen und aus der über 25 jährigen Erfahrung der beiden Autoren in diesem Sektor lernen.

Es sei noch zu erwähnen, dass bei der Produktion auf eine möglichst nachhaltige Herstellung geachtet wurde. So wurde auf „Farben auf Pflanzenölbasis, Klebestoffe ohne Lösungsmittel und Drucklacke auf Wasserbasis auf FSC-zertifiziertem Papier“ zurückgegriffen.

 

Fazit:

Empfehlen möchte ich das Buch "lawine." jedem Wintersportler, der sich auch einmal abseits der Piste bewegt. Es lenkt die Blicke noch einmal völlig neu auf das Element Schnee und lässt Gefahren und Probleme frühzeitig erkennen, sodass sie nicht zu ernsthaften Folgeproblemen werden müssen. Der sonst mal schnell überflogene Lawinenbericht enthält plötzlich viel mehr Information, die man sonst vielleicht nie zuordnen konnte oder als Randnotiz empfunden hat.

Klare Kaufempfehlung!

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WEITERE BEWERTUNGEN

Tolles Fachbuch zum Thema Lawinen!
Bewertung Ø: 4.82 Sterne

Vorteile

  • tolle/ leicht nachvollziehbare Strukturierung
  • kleine Kapitel
  • inkl. bildlicher Darstellungen und Skizzen
  • Jahreszeit/ Gefahrenmuster einzeln nachlesbar
  • viele Fallbeispiele (inkl Analyse)
  • mittlerweile auch in Lawinenlageberichten eingearbeitet

Bewertung

Eine erkannte Gefahr ist bekanntlich eine halbe Gefahr - Aber erkennen braucht Wissen! Klingt doof - ist aber so! Diese Weisheit steht auf der ersten Seite dieses Buches und regt sofort zum Nachdenken an - damit ist sie der perfekte Einstieg in diese Materie.

erste Seite

Ich finde, dass Buch "Lawine. Die entscheidenden Probleme und Gefahrenmuster erkennen" ein perfekt aufbereitetes Werk an möglichen Lawinensituationen die über die gesamte Saison entstehen können. Darum bezeichnet nicht nur der Tyrolia-Verlag als das "Standardwerk zur Schnee- und Lawinenkunde, sondern auch ich!

Durch die tolle Aufbereitung ist es fast schon ein Kinderspiel sich auf die aktuellen Gefahrenmuster bestmöglich einzustellen bzw. vorzubereiten. Besonders weil mittlerweile auch schon in einigen Lawinenlageberichten die momentane Lawinensituation mit den im Buch angeführten Gefahrenmuster versehen werden.

Um diese 10 Gefahrenmuster überhaupt einmal verstehen zu können, wird in mehreren kleinen Kapitel und Ausschweifungen die allgemeine Information über Lawinen und deren Entstehung vermittelt und auch mit Skizzen, Bildern und Zeichnungen dargestellt. Dies alles zusammen ermöglicht auch einem Neuling auf diesem Gebiet, sich rasch einen kleinen Überblick zu verschaffen und bald das neu Erlernte in der Praxis Schritt für Schritt anzuwenden.

Besonders hervorheben möchte ich noch die äußerst präzise aufbereiteten Fallbeispiele und deren genaue Analyse inkl. möglicher Lösungsvorschläge. Diese schaffen ein sehr ausgeglichenes Verhältnis zwischen Theorie und Praxis, welches ein Verstehen enorm erleichtert.

Fallbeispiel

Ich selbst habe dieses Buch bereits des Öfteren gelesen, bzw. kapitelweise - je nach Schnee-/Wetterbedingungen - darin nachgeschlagen. Auch bei uns in der Bergrettung hat sich die Aufteilung der Lawinensituation in Gefahrenmuster etabliert - wie man unschwer an der Rückseite des Einbandes erkennen kann.

Rückseite des Einbandes

Abschließend kann ich nur allen Interessierten bzw. Wintersportlern (welche abseits des gesicherten Geländes unterwegs sind) empfehlen, die Gefahr der Lawinen nicht zu unterschätzen und sich grundsätzlich & speziell vor jeder Tour mit den aktuellen Verhältnissen zu beschäftigen. Und all jenen die sich schon viel mit der Materie Lawine beschäftigt haben - diese nicht zu leichtfertig zu sehen. Denn! "Du kannst zwar ein Lawinenexperte sein. Jedoch weiß die Lawine nicht ob du ein Experte bist oder nicht." In diesem Sinne kann ich diese leichtbekömmliche Fachliteratur für jede und jeden Wintersportler/in und seine Bibliothek empfehlen.

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Simpler Name, komplexer Inhalt!
Bewertung Ø: 4.82 Sterne

Vorteile

  • Praktisches Format
  • Viele Bilder
  • Echte Stories

Bewertung

Liebe Outdoorfreunde,

ich möchte euch hier das Buch „Lawine“ näher beschreiben. Gleich vorweg, im Grunde ist es egal wo ihr eure Infos bezieht: gebt Acht auf Lawinen! Warnstufen beachten, informiert euch gründlich, nehmt die nötige Ausrüstung mit und verwendet sie auch regelmäßig trainingshalber. Spielt verstecken mit dem LWS. Und wenn es einmal zu gefährlich scheint, zögert nicht umzudrehen, denn kein Wissen der Welt nutzt euch etwas, wenn ihr einmal verschüttet seid!!

Wer sich aber genauer informieren möchte aus einer zuverlässigen Quelle, dem lege ich dieses Buch sehr ans Herz! Es ist mittlerweile die sechste Auflage und ist 2018 erschienen. Wie beschreibt man ein Buch am besten? Ich beginne bei den „Hard Facts“: Es ist in einem praktischen Format, es gibt also keine Ausrede es nicht mitzunehmen weil es „zu sperrig“ ist oder zu schwer. Es passt in jede Handtasche, jeden Rucksack =). Also nehmt es euch mit in den Bus, Ubahn, oder wo immer ihr gerade ein wenig Zeit zu lesen habt und lest es Gründlich, Es gibt viel zu lernen! Das sind aber Nebensächlichkeiten, worum es wirklich geht ist immer die Informationsfülle und die Art wie sie jemandem vermittelt wird.

Darin glänzt dieses Werk! Es beinhaltet eine Fülle an Infos in einem gut verständlichen Format unterlegt mit sehr vielen Bildern. Bilder sagen mehr als 1000 Worte behauptet man doch immer? Stimmt! Niemand kann sich etwas vorstellen unter „Gleitschnee“. Doch wenn man davon ein Bild bekommt, dann weis man worauf man achten muss. Damit möchte ich auch gleich zu dem Strukturellen Aufbau kommen: Das Buch beschreibt 10 Gefahrenmuster (eines davon der „Triebschnee“), welche sich bei den Rettungsmannschaften und Outdoor-profis über die Jahre eingeprägt haben. Diese Gefahrenmuster werden Schritt für Schritt erklärt und das immer mit Bildern und auch mit Realen Lawinenabgängen belegt! Bei den Gefahrenmustern sind immer die nötigen Hintergrundinfos beschrieben: Als Beispiel, bei Triebschnee sind jede Menge Infos über Wind, welcher die tragende Rolle bei Triebschnee spielt. Wie schon vorher erwähnt, sind bei den Gefahrenmustern jeweils Beispiele von tatsächlichen Abgängen herangezogen worden. Diese wurden näher beleuchtet und mit Bildern nachgestellt bzw mit den echten Bildern unterlegt. Ich finde das ist der wichtigste Ansatz in dem Buch! Anhand von echten Situationen kann man am meisten lernen. Man kann sich etwas vorstellen und es ist nicht erfunden sondern tatsächlich so passiert. Man sieht den Hang, den Kegel, Gefahrenbereiche, die Spur der Skifahrer bzw Tourengeher und kann somit einiges ableiten auf seine eigene Tour und adaptieren was man selbst anders machen sollte wenn man einen Ähnlichen oder sogar den gleichen Berg/Hang betritt. 

Die Bilder sind in sehr hoher Qualität sowie generell der Druck des Buches sehr Hochwertig ist. Der Preis liegt bei ca 30€ (Amazon) und ist absolut gerechtfertigt.

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WEITERE BEWERTUNGEN

Umfangreiches Lehrbuch über Schnee- und Lawinenkunde. Gut strukturiert. Man kann es ganz lesen aber auch zum Nachschlagen verwenden.
Bewertung Ø: 4.82 Sterne

Vorteile

  • gut strukturiert
  • auch als Nachschlagewerk nutzbar
  • für Anfänger und Fortgeschrittene
  • viele Praxisbeispiele
  • auf Lawinenlagebericht übertragbar

Nachteile

  • keine Angeben/Details IN den Abbildungen
  • teilweise etwas verwirrend

Bewertung

Das Lawinenkunde-Buch vom Tyrolia Verlag ist ein sehr empfehlenswertes Buch für alle Skitourenbegeisterte und jene die es noch werden wollen. Es ist für Anfänge wie auch Fortgeschrittene ein empfehlenswertes Buch um sich mit der Materie vertraut zu machen. Dass ich das Buch von Outside Stories vor der richtigen Skitouren-Saison zur Verfügung gestellt bekommen habe, passt eigentlich ganz gut, um sich vor der ersten Skitour noch einmal einzulesen.

Das Konzept des Buches:

Die Autoren greifen in ihrem Buch die 5 Lawinenprobleme sowie die 10 Gefahrenmuster auf, welche auch im Lawinen-Lagebericht vorkommen. Neben einer kurzen Einführung die sich auf den Lawinenlagebericht bezieht, hilft dieses System, sein erlentes Wissen im Alltag, beim Studieren der aktuellen Lawinenlage, anzuwenden.

Das Buch verweist immer wieder auf die verschiedenen Gefahrenmuster (gm1-gm10). Da es zumindest mir anfangs schwer gefallen ist, mir die Nummerrierung zu merken, ist es wirklich gut, dasss im Buchumschlag hinten, die 5 Lawinenprobleme und die 10 Gefahrenmuster, inklusive Nummerierung, angeführt sind. So kann man auch während dem Lesen schnell nachschauen um welches Gefahrenmuster es sich handelt.

Der Aufbau des Buches gibt das Konzept wieder. Nach ein paar einleitenden Worten folgt eine Beschreibung der 5 Lawinenprobleme, gefolgt von den 10 entscheidenden Gefahrenmustern.

Durch diesen Aufbau kann man das Buch auch gut als Nachschlagewert nutzen. Es regnet gerade auf den Schnee? Höchste Zeit, anstelle einer Regenskitour, das Kapitel „regen“ zu lesen um ein Gefühl für das Wettergeschehen zu bekommen.

Die Einleitung beinhaltet Vorwort, Erfahrung & Entwicklungen, Grundlagen und Statistik & Konsequenzen für die Praxis. Es lohnt sich sehr diese einleitenden Worte zu lesen, v.a. wenn man noch nicht so tief mit der Materie vertraut ist. Für Neulinge erleichtert dieses kapitel das weitere Verständnis des Buches und, umso wichtiger, des Lawinenlageberichts.

Es folgen die 5 Lawinenprobleme. Jedes Lawinenproblem ist mit einem kurzen Text beschrieben. Viel übersichtlicher ist jedoch die Zusammenfassung, welche mit den klassischen W-Fragen erörtert wird: Was? Wo? Warum? Wann? Wie gehe ich damit um? V.a. den letzten Punkt finde ich sehr invormativ. Ganz unten stehen dann noch die Gefahrenmuster angeführt, welche mit diesem Lawinenproblem verknüpft sind.

Anschließend werden die 10 Gefahrenmuster (gm) der Reihe nach behandelt. Jedes Gefahrenmuster beginnt mit einer Art Kompas, der Zeigt in welchen Expositionen und Höhen das gm vorwiegend auftritt. Es folt eine Listung der Monate, in welchen hauptsächlich mit dem gm gerechnet werden kann und ein paar allgemeine Worte.

Dann beginnen schon ein paar Praxisbeispiele. Bei diesen werden Lawinenunfälle, die aufgrund des beschriebenen gm entstanden sind, genauer erläutert. Jedes Fallbeispiel enthält eine Beschreibung des Unfallherganges und eine Analyse sowie ein Übersichtsfoto in dem die Lawinen farblich hervorgehoben sind. Die Stelle der Auslösung sowie die Verschüttungsstelle(n) sind auch eingezeichnet. Unter dem Bild sind die Eckpunkte wie Wo, Wer, Wann, Lawine (Art der Lawine, Breite, Länge, Anrisshöhe, Verschüttungstiefe), Gefahrenstufe (1-5), Schlagzeile LLB und Lawinenproblem beschrieben. Auch wenn im Text die Gipfelhöhe meist herauslesbar ist und die Lawinenlänge- und -breite angegeben sind, wären meiner Meinung nach ein paar Zusätzliche Informationen im Übersichtsbild sehr hilfreich. Die Seehöhe der Gipfel, bzw. des Auslöse- und Verschüttungspunktes sowie einige Distanzangaben würde ich mir hier wünschen. Ein gespür für Distanzen habe, zumindest ich, bei so verschneiten Bilder nicht. Die Analysen der Lawinenunfälle sind sehr sachlich und informativ. Man kann viel aus den Unfällen lernen. Bei manchen Beispielen ist es jedoch so, dass die Tourengeher alles Offensichtliche beachtet haben und eine Verkettung von unglücklichen Zufällen zu dem tragischen Unglück geführt hat. Dies finde ich dann eher etwas verunsichernd (auch wenn mit durchaus bewusst ist, dass bei allen Bergunternehmungen immer ein mehr oder weniger großes Restrisiko besteht).

Nach den Fallbeispielen folgt oft noch Hintergrundwissen zum beschriebenen gm. Was, wie, warum im Schnee passiert und welche Folgen das für den Skitourengeher bzw. der Schneefestigkeit hat.

Ganz zum Schluss folgen noch ein paar Fallbeispiele mit dem Titel „happy end – noch einmal gut gegangen“.

Zusammenfassend hält man mit diesem Buch 227 Seiten voller Wissen über Schneedeckenaufbauch, Lawinen, Gefahren und Verhaltentipps in der Hand. Meiner Meinung nach, kann jeder Tourengeher von diesem Buch nur provitieren!

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WEITERE BEWERTUNGEN

Gute Ergänzung zu einem Theoriebuch
Bewertung Ø: 4.82 Sterne

Vorteile

  • beinhaltet verständlich formulierte Theorie
  • gut bebildert
  • klar strukturiert
  • Sammlung echter Ereignisse
  • alle Gefahrenmuster
  • regt zum mitdenken an

Nachteile

  • Theorieteil nicht so ausführlich

Bewertung

Da ich mit Bandscheibenproblemen und gebrochenem Schlüsselbein zur Zeit ausgefallen bin und nicht wirklich viel testen konnte in den letzten Wochen, konnte ich zumindest für das OutsideStories Team ein Buch vom Tyrolia Verlag mit dem Titel „Lawine“ lesen und bewerten anstatt selbst auf den Brettern zu stehen:

Es heißt mit Untertitel „Das Praxishandbuch von Rudi Mair und Patrick Nairz“ und ich finde das trifft es soweit perfekt. Das Buch greift die Grundlagen und Theorie zum Thema Lawinengefahr zwar auf aber der Haupt-Augenmerk liegt auf den vielen Praxisbeispielen zu den bekannten Gefahrenmustern.

Die ersten 51 Seiten beschäftigen sich mit Einleitung und den Grundlagen, bevor dann im Hauptteil auf den restlichen der insgesamt 204 Seiten die 10 Gefahrenmuster der Reihe nach an real passierten Fallbeispielen aufgezeigt werden und mit teils zusätzlichem Hintergrundwissen erklärt werden.

Hier jeweils ein Beispiel:

Ich finde das Buch im Vergleich zu anderen Büchern weniger theoretisch, da es im Eigentlichen ja eine Ansammlung von realen Lawinenereignissen ist.

Mir hat gefallen, dass das Buch klar strukturiert aufgebaut und gut und verständlich bebildert ist.

Man muss es also nicht zwingend von vorne nach hinten durchlesen, sondern kann sich auch gezielt später nochmals Infos und Beispiele zu aktuellen Gefahrenmustern durchlesen, bevor man selbst auf Tour geht.

Wenn man sich also schon mit der Theorie auseinandergesetzt hat, dann helfen einem die Fallbeispiele, das gelernte Wissen an Praxisbeispielen zu vertiefen und zu verstehen. Die Unfälle und Ihre Ursachen nachvollziehen zu können, hilft im Idealfall dabei, die verantwortlichen Muster an den eigenen Skitagen besser lesen zu können und somit Unfälle zu vermeiden.

Ich habe vorher unter anderem auch das Buch „POWDERGUIDE-Lawinen“ auch aus dem Tyrolia Verlag gelesen und fand das damals als für mich als Einsteiger super verständlich.

Ich denke, dass man sich mit der Kombination beider Bücher zumindest literarisch jede Menge Wissen aneignen kann und auch den LLB (Lawinen Lagebericht) besser verstehen kann. Trotzdem sollten die ersten Touren für Neueinsteiger am besten mit Bergführer oder bei Safety Camps erfolgen, denn grau ist alle Theorie. Außerdem gehört dann auch im Gelände der Mut dazu, eine tolle Tour abzubrechen, oder eine Hammer-Abfahrt sausen zu lassen, bevor man das Erlernte dann vor lauter PowPow-Blindheit dann ignoriert. Das Buch zeigt aber auch Beispiele in denen die Skifahrer keine signifikanten Fehler gemacht haben und trotzdem Lawinen auslösten, das Restrisiko sollte man also trotzdem im Hinterkopf behalten.

Für mich gibt’s 5/5 Zelten, da ich zwar das andere erwähnte Buch deutlich schöner zu lesen empfunden habe, das Buch hier ja aber auch ein Praxishandbuch mit Fallbeispielen ist und kein reines Grundlagenbuch. Wie schon gesagt, empfehle ich zusätzlich das „Powderguide-Lawinen“ Buch für Anfänger und Einsteiger. Für Leute, die bereits Grundkenntnisse haben, ist das Buch echt klasse als Ergänzung und Vertiefung! UVP 29,95€.

Übrigens ein paar Tipps von mir:

 

Interaktiv bietet Ortovox für Einsteiger einen super Online Kurs für lau an: https://www.ortovox.de/safety-academy-lab/avalanche-basics

Die aktuelle LLB’s für ganz Europa findet Ihr übrigens auf www.lawinen.org .

Einige LLB’s wie z.B von Tirol könnt Ihr auch kostenlos per Whatsapp bekommen, dann gibt’s Ihn jeden Tag frisch aufs Handy, sobald er verfügbar ist. Im Whatsapp Service werden ab und an auch Hintergrundinfos zu abgegangenen Lawinen geteilt, genauso wie auf den zugehörigen Facebook Seiten, von daher lohnt es sich, diese zu liken oder den Whatsapp Service zu nutzen finde ich.

Stay safe!!!

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WEITERE BEWERTUNGEN

Empfehlenswert für jeden begeisterten Wintersportler!
Bewertung Ø: 4.82 Sterne

Vorteile

  • übersichtlich gestaltet
  • viele Praxisbeispiele (+viele Bilder)
  • gute Erklärungen
  • einfach geschrieben
  • kurz und bündig, aber trotzdem tiefgreifend

Bewertung

Ich bekam das Lawinenkunde-Buch vom Tyrolia Vertrag von Outside Stories zum Testen zur Verfügung gestellt. Im Testzeitraum gab es leider nicht genug Schnee zur Untersuchung des Geschriebenen, jedoch war das Buch eine gute Leselektüre für meinen Wanderurlaub - bzw. dient es als gute Präventions-Grundlage für ev. heikle Situation beim Ski-Touren gehen etc. Das Buch hilft, entscheidende Probleme und Gefahrenmuster frühzeitig zu erkennen und so gefährliche Situationen zu vermeiden.

Das Buch ist die Überarbeitung des Praxisbuches “Lawine. Die 10 entscheidenden Gefahrenmuster erkennen” von Patrick Nairz und Rudi Mair. Lawinen sind nichts Zufälliges - das Buch erläutert anhand vieler Praxisbeispiele, wie man diese frühzeitig erkennen kann. Dabei steht im Vordergrund, dass es nicht zu wissenschaftlich ist, sondern auch von der breiten Masse verstanden wird (sprich dem 08/15 Wintersportler) und zudem einheitlich ist. Dabei wurde nach dem Grundsatz so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig” vorgegangen.

Jede Situation wird wie folgt hinterfragt:

- Was ist das Problem?

- Wo ist das Problem?

- Warum besteht das Problem?

Es ist wie folgt aufgebaut:

- Grundlagen

- Die 5 Lawinenprobleme

- Die 10 entscheidenden Gefahrenmuster

Grundlagen:

Bei den Grundlagen wurde ein Schwerpunkt auf Wesentliches gelegt, wie: Wie ist dieses Buch aufgebaut, Für wen ist dieses Buch, Welche Gefahrenstufen gibt es, Was sind Muster. Grundsätzlich ist es sinnvoll diesen Teil zu lesen, um die späteren Inhalt besser zu verstehen. Aber auch ohne findet man sich ganz gut zurecht. In der neuen Auflage wurden  statistische Auswertung von Lawinenunfällen der letzten 5 Jahre + deren Gefahrenmuster und Zuordnung hinzugefügt. Der Text an sich ist immer unterteilt in Unterüberschriften/Fragen und deren Antwort. So geht man bis zum wirklich interessanten Teil nicht verloren.

Die Lawinenprobleme und Gefahrenmuster werden je anhand eines Theorie- und eines Praxisteiles (+Unfallanalyse) beschrieben.

Die 5 Lawinenprobleme:

In diesem Teil werden kurz und bündig innerhalb von je 2 Seiten die 5 Lawinenprobleme erläutert: Neuschnee, Triebschnee, Altschnee, Nassschnee und Gleitschnee. Diese werden anhand der 5-W-Fragen erklärt: Was? Wo? Warum? Wann? Wie gehe ich damit um. Was mir besonders gefällt, ist, dass bei jedem Problem auch die möglichen Gefahrenmuster dazu angegeben sind. So kann man sich über das Lawinenproblem zuerst schlau machen, und dann nach hinten zum jeweiligen Gefahrenmuster blättern und so das Buch durcharbeiten. Weiters wird auch erklärt, wie man sich beim jeweiligen Problem verhalten soll - und wie schon gesagt, das alles in je 2 Seiten pro Problem! Also super übersichtlich, bündig und einfach erklärt.

Die 10 entscheidenden Gefahrenmuster:

Dabei wird zuerst beschrieben, was die Lawine ist und zu welcher Zeit und in welchen Höhen sich die thematisierte Lawine bildet. Dann gibt es ein Praxisbeispiel dazu, welches anschließend analysiert wird und weiters beschrieben wird, wie man den Unfall verhindern hätte können. Anschließend wird genau geschildert, wie sich die Lawine genau bildet. Zum Vertiefen gibt es dann noch weitere Praxisbeispiele zur jeweiligen Lawine (1 + 3/4 Bsps).

Fazit:

Ein Buch, das eigentlich jeder Wintersportler bei sich daheim liegen haben soll!

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WEITERE BEWERTUNGEN

Ein leicht verdauliches und doch tiefgreifendes Buch zu einem ohne Frage sehr wichtigen Thema.
Bewertung Ø: 4.82 Sterne

Vorteile

  • übersichtlich
  • leicht verständlich
  • ansprechendes Layout
  • tiefgreifend
  • fundiert
  • aktuallisiert (6. Auflage, 2018)

Nachteile

  • unnötig lange Einleitung mit Wiederholungen

Bewertung

Thematik

Lawinen sind neben Steinschlag und Stürzen eine der großen Gefahren für uns Bergsportler. Zwar suchen einige von uns eben diese, da – um Reinholdmessner zu zitieren – ein Abenteuer aus Schwierigkeiten, Gefahren, und einer gewissen Exposition besteht. Jedoch sollte – wie er weiter sagt - das Überleben stets oberste Priorität besitzen. Und der Schlüssel dazu ist das frühzeitige Erkennen und das dadurch erst mögliche rechtzeitige Umgehen von Gefahren gepaart mit einer gesunden Selbsteinschätzung. Nun, die Selbsteinschätzung muss sich ein jeder selbst aneignen, aber bei der Erkennung von Gefahren durch Lawinen soll dieses Buch helfen:

R. Mair, P. Nairz, lawine. Die entscheidenden Probleme und Gefahrenmuster erkennen Das Standardwerk zur Schnee- und Lawinenkunde, 6. Auflage, Tyrolia, Innsbruck, 2018. - 978-3-7022-3504-8

Das erklärte Ziel dieser Abhandlung ist das Aufdecken klar definierbarer, immer wiederkehrender, ofensichtlicher Gefahrensituationen.

Autoren

Die Autoren Dr. Rudi Mair und DI Patrick Nairz – beide gebürtig aus Innsbruck – sind Leiter und stellvertretender Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol.

Rudi ist ein 1961er Jahrgang. Er studierte Meteorologie und Glaziologie in Innsbruck und arbeitete danach zwei Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter – meist auf einer Forschungsstation in der Arktis – beim Alfred-Wegner-Institut  für Polarforschung. Er leitet seit 1999 den Lawinenwarndienst Tirol und ist seit 2000 allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Meteorologie, Lawinenkunde, Lawinenunfälle und Lawinenschutz. Zudem doziert er seit 2011 an Universitäten im Fach Schnee- und Lawinenkunde.

Patrick ist ein 1970er Jahrgang. Er studierte Wildbach- und Lawinenverbauung in Wien und Vancouver. Seit 1995 darf er sich staatlich geprüfter Skitoureninstruktor und seit 1998 ausgebildeter Bergretter nennen. Er hat die stellvertretende Leitung des Lawinenwarndienstes Toirol seit 1999 inne und leitete zudem zwischen 2009 und 2013 die Arbeitsgruppe der Europäischen Lawinenwarndienste.

Die beiden halten schon länger in Tirol und auch überregional gemeinsame Vorträge Lawinen und ihre Gefahren betreffend und haben 2010 die erste Fassung des seit dem mehrfach überarbeiteten Buches lawine. herausgebracht. Seit 2013 gibt es dieses sogar in italienischer, tschechischer und russischer Sprache.

Lesbarkeit

Ich als Legastheniker und Lessemuffel wühle mich nur ungern durch lange Texte. Zudem bin ich kurze und präzise wissenschaftliche Veröffentlichungen gewohnt und schlage nur im Notfall mal ein umfangreicheres Lehrbuch auf. Mir gefällt dieses Buch jedoch wirklich gut.

Auf den ersten Blick fällt bereits auf, dass das Layout sehr aufgeräumt und übersichtlich gestaltet, durch Bilder aufgelockert und die kurzen Texte durch zusätzliche Darstellung des Inhalts in geeigneten Abbildungen ergänzt wurden.

Der Schreibstil ist deutlich und präzise. Und werden mal Fremdwörter verwendet, so findet sich im selben Absatz noch die passende Erklärung dazu. Die Texte dürften daher für Jedermann gut verständlich sein.

Inhalt zu wiederholen, um ihn einprägsamer zu gestalten, halte ich jedoch für unnötig. Es ist ein Buch, da kann man einen Satz auch zwei oder drei Mal lesen. Nach den ersten 20 Seiten dachte ich mir aber: „Komm endlich zur Sache. Was für ein Geschwafel.“ Dies betrifft jedoch nur die Einleitung. Spätestens sobald es zum Kernthema – den 10 Gefahrenmustern – kommt, ist nichts mehr an den Texten auszusetzen.

Inhaltlich

Im Buch steckt das gebündelte Wissen aus 25 Jahren Unfallanalyse des Tiroler Lawinenwarndienstes. Um diesen Batzen für Laien begreifbar und in der Praxis anwendbar zu machen, wurde er in die Grundlagen, 5 Lawinenprobleme und 10 Gefahrenmuster (Theorie- u Praxisteil) unterteilt.

Die ersten 20 Seiten können getrost weggelassen werden. Hier feiern sich die Autoren selbst, indem dutzendfach beschrieben wird, worum es in dem Buch gehen wird, warum das wichtig ist und wie toll das doch gelungen ist. Nicht, dass etwas inhaltlich falsch daran wäre. Aber wer sich dieses Buch kauft, der wird schon wissen warum er es haben will und muss nicht mehr überzeugt werden.

Die darauf folgenden 10 Seiten sind tatsächlich eine Einleitung und bereiten das Verständnis für die folgenden Kapitel vor.

Die 5 Lawinenprobleme sind schnell überflogen. Sie bieten lediglich einen sehr groben Überblick. Nicht mehr, als wenn man schon mal eine Lawine gesehen hat. Sie machen jedoch deutlich, dass Lawine nicht gleich Lawine ist.

Damit man jedoch einen Blick für die Gefahren im verschneiten Gelände entwickeln kann, ist meiner Meinung nach das wirkliche Verständnis der Ursachen, die im Zusammenspiel zu einer dieser Lawinen führen können, von Nöten.

Daher freut mich umso mehr, dass der größte Teil mit 170 Seiten den Gefahrenmustern mit je einem Theorie und Praxisteil und damit der Erläuterung der Ursachen und der Veranschaulichung anhand zahlreicher Beispiele gewidmet ist. Dieser Abschnitt ist der wirklich lesenswerte Teil des Buches. Wer schon etwas Ahnung vom Thema zu haben glaubt, der kann sich gleich diese Seiten vornehmen. Und das am besten zwei oder drei Mal.

Wissenschaftlichkeit

Die beiden Autoren haben etwas Übung im Umgang und dem Verfassen wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Doch sind diese meist in einer Fachsprache verfasst, um eine Kommunikation zwischen Kollegen auf höchstem Nivea möglich zu machen. Dieses Buch ist weit davon entfernt. Zumindest was die für Leihen oft unverständliche Fachsprache anbelangt. Nicht jedoch im Bezug auf Fundiertheit und Nachvollziehbarkeit. Als Quellenangaben müssen hier die Fallbeispiele herhalten. Doch diese sind ausgewogen ausgewählt. Sie unterstreichen zwar stets das vorher gesagte, machen aber auch deutlich, dass es in der Realität nicht immer so einfach ist und oft mehrere Faktoren ­– und nicht nur die eben noch hervorgehobene – ihre Finger im Spiel haben.

Die Abbildungen und Tabellen weisen meist Über- oder Unterschriften auf und werden anhand derer, direkter Beschriftungen in der Abbildung oder ihrer Legende ausreichend gut erläutert.

Ein weiteres Quellenverzeichnis mit spezialisierten Veröffentlichungen oder Nachschlageliteratur ist nicht vorhanden. Das Buch ist aber auch ein gutes Gesamtwerk und hat diese Verweise ganz und gar nicht nötig.

Daten

Ist´s als Taschenbuch mitführbar, oder eher ein Nachschlagewerk für zu Hause?

Gewicht:             660 g

Größe:                 23.5 cm x 17 cm x 1.5 cm

Seitenzahl:         knapp 230

Das Buch ist im Van sicherlich unter zu kriegen. Für mich als Ultraleichtfetischist ist es aber ganz klar ein Wälzer für zu Hause.

Unterstützer

Neben ein wenig Werbung in den Buchdeckeln finden sich auf dem Buchrücken einige Logos von Unterstützern, die dieses Buch empfehlen möchten. Hierbei handelt es sich um Alpenvereine, Naturfreunde, Bergsport- und Bergführerverbände und das Land Tirol. Zumindest von meinem, dem deutschen Alpenverein, weis ich, dass genau darauf geschaut wird, wo das eigene Logo Verwendung findet. Ich gehe daher fest davon aus, dass der DAV voll und ganz hinter dieser Lektüre steht. Da darf man sich gerne dran orientieren.

Resümee

Überraschungen kann und wird es immer geben. Auch die unangenehme Sorte. Doch kommt dieses Buch seinem erklärten Ziel sehr nahe. Es kann ein grundliegendes Verständnis schaffen, dass dabei hilft die „klar definierbaren, immer wiederkehrenden, ofensichtlichen Gefahrensituationen“ zu erkennen und zu umgehen. Doch ist es keine Alleinlösung. Es ist vielmehr ein guter Baustein in einem Gebäude, dass ein jeder aus theoretischem Wissen und Erfahrung am Berg schützend über sich errichten kann. Nehmt also alles mit, was ihr auf eurem Weg finden könnt. Ein Lawinenrettungskurs wäre beispielsweise eine geschickte Ergänzung, falls es mit dem „aus dem Weg gehen“ mal nicht so klappt.

Wer sich jedoch gerade explizit auf eine Tour vorbereitet, der muss nicht unbedingt das ganze Buch lesen. Jedes einzelne Kapitel - vielleicht das passende zum Wetter - ist schon einmal besser als nichts. Und wenn das Wetter sich dann auch an den Wetterbericht hält, ist schon viel gewonnen.

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WEITERE BEWERTUNGEN

Ein sehr lehrreiches Praxishandbuch - mit vielen dokumentierten Lawinenabgängen
Bewertung Ø: 4.82 Sterne

Vorteile

  • viele Beispiele anhand von Skizzen dargestellt
  • Erfahrungswissen von Rudi Mair und Patrick Nairz
  • 5 Lawinenprobleme gut erklärt
  • 10 entscheidende Gefahrenmuster werden detailiert thematisiert
  • sehr praxisorientiert gehalten
  • lehrreich für alle Wintersportler aufgebaut

Nachteile

  • der Preis von ca. € 28,- ist eher hoch ...
  • ...inhaltlich ist der Preis zwar berechtigt, hält aber evtl. einige von einem tatsächlichem Kauf ab!

Bewertung

LAWINE - die entscheidenden Probleme und Gefahrenmuster erkennen!

Das Praxishandbuch Lawine (Ersterscheinung 2010/11) von 2 sportbegeisterten Innsbruckern...

zu den Autoren:

  • DR. RUDI MAIR, geb. 1961 in Innsbruck, studierte Meteorologie und Glaziologie in Innsbruck, seit 1999 ist er Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol, seit 2000 allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Meteorologie, Lawinenkunde, Lawinenunfälle und Lawinenschutz.
  • DI PATRICK NAIRZ, geb. 1970 in Innsbruck, studierte Wildbach- und Lawinenverbauung in Wien und Vancouver. Seit 1999 ist er stellvertretender Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol, seit 2009 Leiter der Arbeitsgruppe der europäischen Lawinenwarndienste.

Inhaltsangabe:

Das Handbuch ist ein echter Tipp, für Wintersportler, die im freien Gelände unterwegs sind (Skitourengeher, Schneeschuhwanderer, Freerider...).
Das Angebot an Kursen oder Vorträgen wird zwar immer Größer, eine gewisse Grundlage oder ein Nachschlagwerk, mit dem man sich in Ruhe befassen kann, hat mir bisher noch gefehlt.

Ich mache jährlich zu Winterbeginn einen Lawinen-Übungskurs, betrachte das Wetter vor jeder Skitour.... wenn ich allerdings dann im Radio wieder von Lawinenabgängen in meiner Nähe höre, kann ich es mir das WARUM oft nicht beantworten!

Warum ist die Lawine abgegangen?
Wodurch ist die Lawine ausgelöst worden?
Wie hätte man dies verhindern können?


Diese Fragen beantwortet das Handbuch "lawine." --> Es sind sehr viele Praxisfälle aus der letzten Zeit beschrieben. Es sind Muster erkennbar, das für das Verständnis ganz wichtig ist.. um auch in der Natur draußen, diese Muster wieder abrufen zu können.

Lawinenabgänge sind mit Fotos dokumentiert, mit Lawinenabrissen gekennzeichnet, mit dem Lawinenkegel und mit Datum/Jahreszeit/Lawinenopfer etc. dokumentiert.

Hier einige Beispiele, damit ihr euch vorstellen könnt, wie das im Buch beschrieben wird:

 

Mir helfen Bilder und Skizzen besonders, um mir die gelernte Theorie besser vorstellen zu können.

Im Buch wird aber auch noch auf viel mehr eingegangen:

  • vom Grundlagenaufbau,
  • Erfahrungen,
  • Entwicklungen,
  • die größten Lawinenprobleme und eben die oben genannten Lawinen und zugleich Gefahrenmuster!

Für mich eine absolute Empfehlung, gerade jetzt vor Tourenbeginn, um sich den eventuellen Gefahren wieder bewusst zu werden und das Wissen zu vertiefen um im Winter dann auch ohne Gefahr noch mehr Erlebnis zu haben! :-)

In diesem Sinne: Eine wunderschöne und gefahrlose Wintersportzeit euch allen!! ;)

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Als Wintersportler kommt man um das Thema Lawine nicht herum und das Buch Lawine stellt dabei ein absolutes Standardwerk dar.
Bewertung Ø: 4.82 Sterne

Vorteile

  • Sehr gut strukuriert
  • Erklärung anhand echter Beispiele

Nachteile

  • Erkennen der GM für Laien oft schwierig

Bewertung

Als Wintersportler kommt man um das Thema Lawine nicht herum und in den letzten Jahren haben sich bei mir schon einige Bücher zum Thema angesammelt. Es ist sehr sinnvoll sich vor jeder Saison wieder in die Materie einzulesen um das Wissen wieder etwas aufzufrischen. Da kommt dieses Jahr die 6. Auflage des Standardwerks Lawine von Rudio Mair & Patrick Nairz wie gelegen. Das Thema Lawinen ist genau so wie das Wetter ein extrem vielseitiges und komplexes. Man muss sich sofort von der Vorstellung verabschieden jemals 100% exakte Vorhersagen über Lawinen treffen zu können. Viel mehr geht es darum Gefahrenpotentiale zu erkennen und zu vermeiden. Das ist auch genau der Ansatz von Nairz und Mair im Buch Lawine, Die entscheidenden Probleme und Gefahrenmuster erkennen. 

Durch deren Tätigkeit beim Lawinenwarndienst Tirol eröffnen sie dem Leser einen wertvollen Einblick in die Erkenntnisse und Erfahrungen mit Lawinenunfällen. Echtes Anschaungsmaterial von realen Lawinen vermitteln einen ganz anderen Eindruck und ein viel besseres Verständnis beim Leser als Simulationen oder Zeichnungen. Die Erkenntnisse der Beiden Experten sind dabei oft sehr erstaunlich. Der wesentliche Bestandteil dieses Buches ist die Beschreibung der 10 entscheidenden Gefahrenmuster die als Vorboten einer Lawine gelten. Die Erklärung der einzelnen Gefahrenmuster ist sehr detailiert und gut verständlich. Eine Übersicht mit Beschreibung und Videomaterialien findet man auch auf der Seite des Tiroler LWD (unbedingt reinschauen, sehr empfehlenswert). Die Gefahrenmuster wirken auf den ersten Blick alle logisch, jedoch steht man dennoch vor einer wahren Informationsflut, die einem wieder klar macht wie komplex das Thema Lawinen wirklich ist und es keine einfachen Beschreibungen gibt.
Um all diese Gefahrenmuster im Gelände auf einer Skitour erkennen zu können ist jedoch viel Erfahrung erforderlich. Immerhin kann es sein das man bei einer Tour vom Tal auf den Berg eine Vielzahl dieser Gefahrenmuster passiert und viele Wintersportler auf den ersten Blick damit überfordert sind. Viele der Gefahrenmuster erfordern außerdem eine permanente Beobachtung der Schneedecke über den ganzen Winter. Hier erkennt man auch woher der Wind weht, der Ansatz ist ein sehr professioneller und die Gefahrenmuster sollen vorallem auch bei den Lawinenwarndiensten herangezogen werden um die jeweilige Lawinenwarnstufe herausgeben zu können. Als Wintersportler, noch dazu in einem fremden Gebiet, ist es für mich aber nicht so einfach möglich gewisse Gefahrenmuster zu erkennen ohne dass ich dafür das Schneeprofil genau analysiere.

Das Buch Lawine Die entscheidenen Probleme und Gefahrenmuster erkennen von Rudi Mair & Patrick Nairz zählt wohl zu den besten Informationssammlungen zum Thema Lawine und kann ich somit jeden Wintersportler nur wärmsten empfehlen. Das System der Gefahrenmuster wirkt etwas komplex, die Muster selbst sind jedoch allesamt recht logisch. Das gebündelte Wissen bildet eine gute Entscheidungshilfe bei der Tourenplanung, vorausgesetzt man kann die jeweiligen Gefahrenmuster erkennen. Wenn die Gefahrenmuster in Zukunft vielleicht allgemein Einzug in den Lawinenlagebericht finden  dann sieht die Sache schnell wieder anders aus. Somit finde ich das System mit den Gefahrenmuster als Zusatzinformation zum Lawinenlagebericht eine sehr, sehr sinnvolle Ergänzung. Hoffentlich findet man diese Infos bald in allen Lawinenlageberichten. Alles in allem ein sehr sehr gutes Buch, geschrieben von zwei richtigen Profis mit wertvollen Einblicken in die Erkenntnisse des LWD Tirol. Pflichtlektüre für alle Wintersportler.

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