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Test: ROTHER BERGVERLAG Wenn er fällt dann stirbt er - Bergkrimi

ROTHER BERGVERLAG Wenn er fällt dann stirbt er - Bergkrimi
Klassisches Taschenbuch mit witzigem Alpenkrimi, lesenswert
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Taschenbuchformat
  • angenehme Schriftgröße
  • witziges Titelbild
  • origineller Titel

Nachteile

  • reiner Papiereinband, leidet z.B. im Urlaub erheblich

Bewertung

Titelbild

Das Buch ist optisch ein Klassiker, ein Taschenbuch eben. Sowohl in den Maßen (Länge, Breite), in der Dicke und auch in der Papierbeschaffenheit. Für alle Nur-e-Book-Leser, SO war Lesen früher! Und es war schön. Bei allen Vorteilen eines eBooks vorallem, wenn man unterwegs ist, ist so ein richtiges Buch mit Papierseiten wirklich was zum Wohlfühlen. Gerade für den Urlaub ist es irgendwie ein Urlaubsutensil einen richtigen Urlaubsschmöker dabei zu haben. Ich habe mich sehr drauf gefreut. Der Krimi durfte mit in den Sommerurlaub, la France! Nichts ans Meer aber an de Lac-du-Croix am Verdon in Südfrankreich.

Klappentext

Man muss dazu sagen: ich liebe Krimis! Und ich liebe Alpenkrimis! Und beruflich sozusagen vom Fach und begeisterter Hobbykletterin war ich wirklich gespannt. Da ich ursprünglich aus Oberschwaben komme, das dem Allgäu sehr nah ist, bin ich den Alpenkrimis unabhängig von ihrem gemütlichen Humor auch sprachlich und räumlich sehr verbunden. Verzeiht mir also eine positiv voreingenommene Haltung zum ganzen Buch.

Der Krimi ist mit rund 330 Seiten überschaubar. Zu kurz finde ich immer schade. Denn bis man sich mit den Charakteren und der Geschichte vertraut gemacht hat, ist es auch schon rum. Zu lang ist bei so einem Freizeitleser wie mir (Urlaub und vielleicht mal Kranksein) auch schwierig, weil ich dann nicht mehr weiss worum es eigentlich ging.

Für Menschen über 40 kann ich sagen: es ist nicht zu klein gedruckt.

Der Krimi ist in viele kurze Kapitel unterteilt. Bei Krimis ist dies nicht gängig üblich, hilft aber mir zumindest, wenn ich mal ne längere Zeit nicht weitergelesen habe, dann fange ich mit dem letzten Kapitel nochmal an um wieder rein zu kommen. Die Betitelung der Kapitel ist tatsächlich passend und kein Mysterium, das man maximal im Nachhinein versteht.

Zu den Charakteren:

Der Hauptdarsteller, Joe Bichelmair, arbeitet in München. Als eingefleischter Münchner kennt er sich bestens aus in der bayrischen Hauptstadt. Für Nicht-Münchner ist es manchmal ein wenig viel Detailverliebtheit. Aber aus anderen Alpenkrimis kenne ich es, wie schön es ist, sich im Buch wieder zu finden und auszukennen. Daher sei es ihm gegönnt.

Wer andere Alpenkrimis kennt, der weiß, dass die Kombination aus einem gemütlichen Schlawiner als Kommissar, einer meist norddeutschen oder preußischen/sächsischen rechten Hand in Form einer Schreibkraft und einer aktuellen oder verflossenen etwas schwierigen Beziehung, sich bewährt hat. Es ist zwar eine sichere Sache, aber ich hätte mich mehr gefreut, wenn es andere Varianten gewesen wären. Über die Figur der roten Python habe ich deshalb gefreut. Aber klar der Kommissar muss aus „d‘ Heimat“ sein.

A propos Dialekt. Für den Nicht-Bayer ist es eine wirklich amüsante und nette Lesart und bringt einen mitten in die Landeshauptstadt. Wie gelungen das Bayrisch für die Ureinwohner ist, weiß ich nicht. Tatsächlich kann das einem so einen Mundartroman entweder sehr versüßen oder ziemlich verderben. Einige Alpenkrimis, bei denen ich die Ortschaften und Käffer kenne, haben es vorallem Audioversion geschafft Feinheiten heraus zu arbeiten, die ein Ortsunkundiger vermutlich gar nicht hört, aber mich immer wieder schmunzeln ließen. Hingegeben ärgere ich mich noch nach 20 Jahren über den Asterix auf schwäbisch, der eher bayrisch ist.

Zur Handlung:

Ohne alles vorneweg zu nehmen. Wer gern klettert oder zumindest dem Sport etwas nah ist, der hat auf jeden Fall seinen Spass! Sowohl die Distanz bis fast Abneigung vieler Nichtkletterer gegen diese merkwürdige Spezies als auch die Beschreibung der ersten Hallenkletterei eines absolut Ahnungslosen waren absolut humorvoll. Die Autorin versteht es durch die Bank mit viel Witz und Augenzwinkern mit den Vorurteilen und aber auch einfach den Fakten zu spielen. Auch in der Beschreibung einer Skitour fand ich mich absolut wieder.

Manchmal vergisst man fast den Fall, wenn man sich mit den Polizisten in ihre Frotzeleien und allzu Menschlichen Launen verstrickt. Zum Ende und Täter kann ich leider hier nix verraten, sonst liest es ja niemand mehr.

Mir persönlich ist es sympathisch, wenn nicht allzu viele Menschen in so einem Krimi sterben. Aber da gehen die Vorlieben vermutlich sehr auseinander. 

Nicht nur aber vor allem für Natur- und Kletterfreunde ist es ein absolut lohnenswerter Krimi. Die Kletterer haben ihren Spass, weil das Teil der Erzählung ist und die „Anderen“, weil es mindestens so viele Anti-Kletterer gibt in der Geschichte. Vielleicht reißt es ja doch den einen oder anderen und er probiert die Kletterei auch mal aus.

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