Im test

Test: ROTHER BERGVERLAG Bike Guide Allgäuer Alpen - Rad Reiseführer

ROTHER  BERGVERLAG Bike Guide Allgäuer Alpen - Rad Reiseführer
Vom Buch zur App mit GPS... los gehts
Bewertung Ø: 4.25 Sterne

Vorteile

  • gute Übersicht
  • kompakt
  • mit GPS
  • 40 Touren

Nachteile

  • schweres Buch
  • Tourenübersicht ohne farbige Nummern

Bewertung

Im Inhaltsverzeichnis präsentiert der Bike Guide eine bunte Mischung verschiedenster Touren, die mit verschiedenst farbigen Tournummern versehen sind. Hier wurde die Auflistung nach Schwierigkeitsgrad hinterlegt, und leider in der Übersicht vergessen. Hauptsächlich sind rote Touren aufgelistet, die wie ich finde konditionell und fahrtechnisch nicht ohne sind. Ein wertvoller Hinweis sind dabei die Hinweise zur Benutzung des Führers, wo nochmals auf die genauen Schwierigkeitsgrade hingewiesen wird. Außerdem sind auch einfachere (blaue) Touren sowie schwierigere (schwarze) Touren in diesem Inhaltsverzeichnis aufgeführt.

inhaltsverzeichnis

Wer aus Baden- Württemberg kommt kann ein Lied davon singen, was es heißt im Wald mit dem Fahrrad unterwegs zu sein (2- Meterregel). Umso angenehmer sind die allgemeinen Infos in diesem Führer über die Verhaltensregeln um Konflikte mit anderen Menschen draußen in der Natur zu vermeiden. Allgemeine Infos über das Allgäu runden diesen Bike Guide ab.

übersicht

Ab Seite 18 beginnen die Tourenbeschreibungen von den beiden Autoren, die mit dem Schwierigkeitsgrad (hier Farbe rot) gekennzeichnet sind. Außerdem ist eine Übersicht am Anfang jeder Beschreibung aufgeführt, damit Fakten wie Strecke, Anspruch etc. mit in die Planung mit aufgenommen werden kann. Weitere wichtige Daten sind

übersicht  

  • E-Bike-Tauglichkeit

  • Verpflegungsmöglichkeiten und Internetadressen (sowie Ruhetage der Einkehrmöglichkeiten)

  • Anfahrt / Ausgangspunkt

  • Karte

und

  • Resümee

Ein weiteres Plus in der Auflistung dieses Guides ist die Auflistung der Bike&Hike- Möglichkeiten. Der allgemeine Informationsteil enthält Informationen über die regionalen Besonderheiten sowie zahlreiche Zusatzinformationen.

infos

Da ich erst später zum Guiden mit dem Buch gekommen bin, nutze ich das Roadbook nicht. Ich kann den Sinn auch nicht ganz ergründen, während der Fahrt den Guide herauszunehmen und eine Abzweigung zu “checken“. Hier liegt mir das appgesteuerte Routing näher, in der ich direkter Informationen über den Streckenverlauf erhalten kann. Die Abbiegeempfehlung mit Richtungspfeil mag durchaus ihren Sinn haben bei der Planungshilfe, da ich auch die Höhenmeter zum guiden nutzen kann.

roadbook

Interessant ist ebenfalls die Seitenprofilübersicht. Die Angaben über die Bodenbeschaffenheit mit Asphalt, Piste und Singeltrail erleichtert hier den Überblick zu bewahren.

Fazit:

Ich bin ein Mountainbiker, der sehr spät erst mit dem Sport begonnen hatte. Deshalb hatte ich die Evolution in Sachen Internet und Tourenplanung vom Buch über eine Navigation per App oder Handy nicht durchlebt. Ich bin gleich bei der elektronischen Variante eingestiegen und dann auch dabei geblieben. Große und namhafte Hersteller von Tourenapps bieten mir ausreichend Support um meine Touren bisher zu planen. Mit diesem Test war ich damit konfrontiert ein Buch in die Hand zu nehmen und mich mit der Materie und dem Gebiet erst einmal vertraut zu machen. Der Vorteil dabei liegt ganz klar darin, dass ich mir eine “haptische“ und optische Übersicht davon schaffen kann. Vorteil eben deswegen, weil ich mich nicht durch eine Anwendung am PC oder Handy klicken muss, sondern etwas in der Hand halte. Für die Generation die vor der Computerrevolution Touren planen wollte war das ein großer Vorteil. Das Format von dieser Serie ist zwar klein und kompakt, eignet sich aber als abfotografierte Version auf dem Handy besser als im Trailrucksack. Ein weiterer Vorteil ist der Fundus an GPS-Daten von Rother. Auf der Internetseite des Bergverlags lässt sich alles Notwendige herunterladen was das Routing per App erfordert. Rother hat diesen Trend nicht verschlafen.

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WEITERE BEWERTUNGEN

Reifen aufpumpen lohnt sich, es gibt viel zu (er)fahren!
Bewertung Ø: 4.25 Sterne

Vorteile

  • zahlreiche Touren
  • gute Übersicht im Verzeichnis
  • Zusatzinformationen zur Tour für E-Biker
  • GPS-Download der Touren
  • Detailiertes Roadbook
  • Infos zur Bodenbeschaffenheit (Asphalt, Piste Singletrail)

Nachteile

  • Format / Gewicht nicht für unterwegs geeignet
  • Tournummer lediglich im "Header" der jeweiligen Tour

Bewertung

Bisher waren mir die Rother Wanderführer, die kleinen roten Büchlein, als Planungshilfe für Wandertouren bekannt. Nun habe ich von OUTSIDEstories und dem Bergverlag Rother auch einen Bike Guide "Allgäuer Alpen" zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen. 

Die Allgäuer Alpen würde ich mittlerweile als meine zweite Heimat bezeichnen, da ich seit Kindertagen bereits unzählige Wochen dort verbracht habe, sowohl zum Wandern, als auch mit dem Mountainbike. Umso gespannter war ich, was mir der Bike-Guide noch an neuen Touren vorschlagen würde. Soviel sei schon mal verraten: Ich kannte bisher scheinbar doch nur einen kleinen Teil der Allgäuer Alpen.

Tourengebiet des Bike Guides:

Der Bike Guide "Allgäuer Alpen" umfasst 40 Touren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade zwischen Lindau/Bregenz im Westen und Reutte/Tirol im Osten, wobei eine gewisse Häufung der Touren im Bereich Immenstadt / Sonthofen befindet. Allein 19 Touren, also grob die Hälfte, befindet sich im Illertal zwischen Oberstdorf (inkl. Kleinwalsertal) und Immenstadt.

Übersichtskarte

Aufbau des Bike-Guides:

Der Bike-Guide ist von den Abmessung her etwas kleiner als das DIN-A5-Format und als Ringbuch angelegt. Bereits auf der zweiten Seite findet man eine Übersichtskarte des Tourengebiets mit den nummerierten Touren und des Schwierigkeitsgrades (blau, rot, schwarz). Mit dieser Übersichtskarte kann man schon mal eine erste Vorauswahl treffen, welche Touren man sich genauer anschauen möchte. Bezüglich der Tourenauswahl bin ich bei meinem Test dann meist direkt auf die vorletzte Seite gesprungen, denn dort sind dann Übersichtsdaten zu den jeweiligen Touren tabellarisch aufgelistet. Neben der Tournummer und des Tournamens findet man noch die Angaben zu Strecke, Art des Belags (Asphalt, Piste, Singletrail in %), Fahrzeit, Höhenmeter, maximale Höhe, Bewertungspunkte für Kondition und Technik sowie E-Bike-Tauglichkeit. In dieser tabellarischen Übersicht habe ich etwas vermisst, dass nicht auch nochmal der Schwierigkeitsgrad in den Kategorien "blau", "rot", "schwarz" aufgegriffen wurde, wobei man das auch recht gut über die Bewertungspunkte für Kondition und Technik ableiten kann.

Tabellarische Übersicht

Beim erstmaligen Gebrauch habe ich mich noch gewundert, warum man die Übersichtskarte auf die zweite Seite macht, die tabellarische Übersicht allerdings auf die vorletzte Seite. Im Gebrauch hat sich dies dann aber als gar nicht so schlecht herausgestellt, denn diese beiden Enden des Führers findet man ohne großartiges Blättern und Suchen.

Zurück an den Anfang des Buches, hier findet sich im Anschluss an die Übersichtskarte das Vorwort der Autoren Stephan und Sebastian Baur, die sichtlich (und lesbar) Freude daran hatten, die Touren für den Bike-Guide auszukundschaften.

Auf das Vorwort folgt dann das Inhaltsverzeichnis mit den Seitenzahlen der Touren, hier ist dann auch die Tourennummer wieder mit der Farbe entsprechend der Schwierigkeit hinterlegt. 40 Touren sind es insgesamt, wie bereits erwähnt befindet sich der Großteil mit Ausgangspunkt in Iller-Nähe zwischen Oberstdorf und Immenstadt. Der Hauptanteil sind Touren der mittleren (roten) Kategorie, man findet aber auch 5 einfachere (blaue) Touren sowie etliche schwierige (schwarze) Touren. Darauf folgend gibt es noch allgemeine Infos über das Allgäu sowie Hinweise zur Benutzung des Führers (6 Seiten). Weitere drei Seiten sind Infos zur Tourenplanung gewidmet, darin auch Verhaltensregeln um Konflikte mit anderen Naturliebhabern zu vermeiden, was ich sehr löblich finde. Diese allgemeinen Seiten sind durch etliche Bilder aufgelockert, auf denen man teilweise auch die Autoren bei ihrer kräftezehrenden, aber auch glücklichen Arbeit sehen kann. 

Inhaltsverzeichnis

Tourenbeschreibungen

Auf Seite 18 beginnt es dann mit den Tourenbeschreibungen. Diese beginnen zuerst mit einem farbigen Info-Kasten. Die Farbe richtet sich erneut an der Schwierigkeit der Tour aus. Im Info-Kasten sind folgende Daten der Tour aufgelistet:

  • Strecke inkl. Dauer und Höhenmeter
  • Anspruch (Kondition und Fahrtechnik)
  • E-Bike-Tauglichkeit
  • Verpflegungsmöglichkeiten (wichtig für das Motivations-Bier, falls es mal nicht so läuft...und die Autoren haben sogar an das Auflisten der Ruhetage sowie die Internetadressen gedacht...vorbildlich)
  • Anfahrt / Ausgangspunkt
  • Karte
  • Resümee
  • Bei manchen Touren sind auch Varianten oder Bike&Hike-Möglichkeiten aufgeführt

Bedeutet: Alle wichtigen Informationen sind hier kompakt zusammengefasst.

Infokasten

Im Anschluss gibt es allgemeine Informationen zu der Tour, hier gibt es zahlreiche Zusatzinformationen über die Region und Besonderheiten, die man auf der Tour im wahrsten Sinne des Wortes "erfahren" kann.

Ein weiterer Teil der Tourenbeschreibung ist ein Kartenausschnitt mit eingezeichneter Route (inkl. Richtungspfeil) sowie Nummerierungen an markanten Stellen, sodass man anhand dieser Nummerierung den Link vom Roadbook zur Karte und sogar zum Höhenprofil hat.

Tourenkarte

Zusätzlich zur Karte gibt es noch ein detailliertes Roadbook, in dem jede Abzweigung mit Kilometer und Höhenmeterangabe aufgelistet ist. manchmal ist dies sehr hilfreich, um den richtigen Weg zu finden, auch wenn man heutzutage über die GPS-Daten bereits sehr viel Information zur Navigation bekommt.

Roadbook

Des weiteren ist zu jeder Tour ein kleines Höhenprofil abgebildet, dieses ist nicht überladen mit Informationen, sondern die wichtigsten Eckpunkte sind enthalten. Schön finde ich am Höhenprofil, dass auch eine Info über die Bodenbeschaffenheit darin abgebildet ist. Denn es macht schon einen Unterschied, ob der bevorstehende 1000Hm-Anstieg auf Asphalt oder auf einer Schotterpiste zu absolvieren ist. 

Höhenprofil

Was mir bei den Tourenbeschreibungen etwas gefehlt hat: Die Tournummer ist jeweils nur auf der ersten Seite der Beschreibung zu finden. Jede Tour verwendet unterschiedlich viele Seiten (mindestens 5), auf denen dann keine Tourennummer zu finden ist. Wenn ich jetzt also ohne Inhaltsverzeichnis z.B. die Tour Nummer 10 suche und zu blättern anfange, darf man nicht zu viele Seiten überspringen, da man dann die Tourennummern evtl. verpasst. 

Wie man es von Rother gewohnt ist, kann man sich auch alle Touren als GPS-Daten aus einem zugangsgeschützten Bereich von der Homepage des Bergverlag Rother (www.rother.de) herunterladen. Dies erleichtert die Navigation erheblich.

Getestete Touren:

Bei einem Wochenende im Allgäu habe ich mir drei Touren aus dem Führer ausgesucht. Zwei davon mit Schwierigkeitsgrad "rot" und eine mit Schwierigkeitsgrad "schwarz". Die Beschreibungen laut Roadbook lassen keine Zweifel, wo man an den jeweiligen Kreuzungen abbiegen muss. Auch der Hinweis bei der schwarzen Tour, dass es ab einem bestimmten Punkt ans "Eingemachte" geht, war völlig zutreffend. Rampen mit 35% lupfen einem tatsächlich den Helm. Gut wenn man dann bereits aus der Tourenbeschreibung weiß, dass es nach kurzer Zeit wieder humaner wird.

Die Infos sind also alle zutreffend und hilfreich. Auch der Hinweis für E-Biker, dass an bestimmten Abfahrten Vorsicht geboten ist, halte ich für sehr wichtig, da E-Biker oftmals aufgrund der Motor-Unterstützung Berge mit einer Leichtigkeit hochkommen, die Abfahrt auf der selben Strecke dann aber ein gewisses Maß an Fahrkönnen erfordert. Gut, wenn darauf im Bike Guide bereits hingewiesen wird. 

Etwas ungeschickt finde ich das Format und das Gewicht des Bike Guides. Hier ist sicherlich Abfotografieren der geplanten Tour und das runterladen der GPS-Daten eine gute Option.

Fazit:

Ich dachte ja, ich kenne einen Großteil der Touren im Allgäu bereits. Das ist nicht ganz der Fall. Ich kann also weiterhin dort hinfahren und finde dank des Bike Guides noch viele neue, mir unbekannte Touren in sämtlichen Variationen.      

Bike Guide

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WEITERE BEWERTUNGEN

Gelesen, geplant, gefahren und für sehr gut befunden
Bewertung Ø: 4.25 Sterne

Vorteile

  • GPS-Dateien exakt und gut aufbereitet
  • Format/Einband
  • Ausführliche und interessante Beschreibungen
  • Vielseitigkeit/Bandbreite
  • Zusatzinformationen
  • Top Übersichtstabelle

Nachteile

  • empfindlich bei Nässe
  • Dateidownload ausbaufähig
  • Keine Angabe über „Frequentierung“
  • Einstufung nicht immer transparent

Bewertung

Kurzfassung

Wer einen Guide sucht, um seinen Urlaub im Allgäu etwas durch Mountainbike-Touren zu würzen ist mit diesem Guide super bedient. Er ist in der ersten Auflage erhältlich seit dem 01. September 2019.

Der gut strukturiert aufgebaute Guide beinhaltet 40 Mountainbiketouren zwischen dem Bodensee und dem Thannheimer Tal. Die Bandbreite an Touren geht von der asphaltlastigen Einsteigertour bis hin zu wurzelfeldgespickten und alpinen Tagestouren für Enthusiasten. Wer nur in eine Richtung dieser beiden Extreme sucht, wird für sein Geld etwas wenig Ausbeute haben. Wer aber ein allgemeines Werk zur Inspiration und Anregung sucht, ist genau richtig, egal ob Anfänger oder Profi. Das Hauptaugenmerk liegt bei gemäßigten Genusstouren.

Uebersichtstabelle

Testbedingungen

Der BikeGuide für die Allgäuer Alpen wurde mir Mitte September geliefert. Seit dem 01. September kann man ihn kaufen. Seither wurden von mir ein paar der Touren genauer unter die Lupe genommen. Sicherlich konnte ich im vorgegebenen Testzeitraum nicht alle 40 Touren mit jeweiligen Varianten prüfen, aber einen allgemeinen Überblick kann ich schon bieten. Wichtig war mir hierbei, die mittleren bis knackigen Touren unter die Stollen zu nehmen. Ein hoher Trailantail ist das was die meisten Biker wohl suchen werden. Bei den Asphalttouren ist es ohnehin Geschmacksache, ob dies der artgerechten Haltung eines Mountainbikes entspricht. Für ungeübte Biker und E-Bikeausflüge wurden sie aber berechtigterweise mit aufgenommen.

Schneefall an der Kanzelwand

Bei den Wetterbedingungen waren überwiegend herbstlich nasse Konditionen gegeben. Bei der Tour 11 hat es am Kanzelwandsattel sogar geschneit und gerade noch 1 Grad Celsius gehabt. Da ich dieses Jahr keine großen Pläne hatte, stand das Rad (zu) viel in seinem Keller. Mit nicht mal 1000 Trainingskilometern bin ich die Touren gefahren. Man muss also kein Profi sein, um die Touren anzugehen. Wer sich gar nicht einschätzen kann, kann ja mal bei den einfacheren Routen beginnen und sich steigern.

Ich bin alle Touren mit meinem Enduro gefahren um maximalen Spaß bei den Abfahrten zu haben und dem rutschigen Matsch-Wurzelgemisch zu trotzen. Ein solides All Mountain oder Trailbike sind aber sicherlich die besten Varianten um auch zügig auf den Gipfel zu kommen. In den technischen und ruppigen Abfahrten mancher Touren stößt man mit dem Hardtail wohl schnell an die Grenzen. Unmöglich wäre aber auch das nicht gewesen.

Touren/Inhalte

Die Touren sind so gut es ging, von West nach Ost aufgeführt. Mit den ersten Touren vom Bodensee geht es überwiegend durch das Alpenvorland, bis dann zur Mitte des Führers hin die ersten „dicken“ Berge warten. Die äußeren Randbereiche des Gebiets sind dabei weniger dicht mit Touren versorgt wie der Bereich um Sonthofen, Alpsee, Bad Hindelang und Co. Wer in diesem Bereich nach Touren sucht hat eine große Auswahl und dadurch kurze Fahrwege zu vielen der Ausgangspunkte. Meiner Meinung nach ein großer Vorteil.

Wie bereits erwähnt sind die Touren von Einsteiger bis ambitioniertem Hobbyradler gestreut und anhand von Kennzeichnungen schnell zu kategorisieren. Für E-Mountainbiker ist eine gesonderte Angabe vorgesehen. Diese würde ich aber nicht so stark gewichten. Wer sein E-MTB auch mal ein paar Meter schieben mag (z.B. mit Schiebehilfe) und fahrtechnisch top fit ist, kann durchaus auch eine der Touren ohne explizite E-Bike Eignung fahren. (z.B. Tour 11 oder Tour 19).

Ebenso kommen die Genussfahrer die schöne Aussichten und einfaches Tourengelände suchen gleichermaßen auf ihre Kosten wie die Trailliebhaber. Viele der Touren bieten zusätzliche Tipps zu Varianten an, die eben mehr oder weniger Trailanteil, Fahrtechnik oder sonstige Ansprüche erwarten.

Wer gerne mal noch ein paar Meter zu Fuß zu einem Aussichtspunkt oder einem nahegelegenen Gipfel zurücklegen mag, bekommt zusätzliche Hinweise zu Bike&Hike Möglichkeiten.

Detaillierter Aufbau einer Tourenbeschreibung

Der Titelbalken in Farbe dient zur Orientierung der Tourenschwierigkeit (blau, rot, schwarz). Es ist die Kombination aus Kondition, Fahrtechnik und sonstigen relevanten Toureigenschaften wie Fahrzeit, …. Hier war mir nicht immer klar, warum die eine Tour schwarz sein soll, während eine subjektiv wahrgenommen schwierigere Tour rot angegeben war. Eine grobe Richtung ist es aber sicherlich.

Der farbig hinterlegte Infokasten liefert in Kürze die wichtigsten Eckdaten zur Tour. Dies sind Strecke, Höhe und Fahrzeit, Anspruch an Fahrtechnik und Kondition, Verpflegungsmöglichkeiten, Ausgangspunkt, Hinweis auf Kartenmaterial, Anfahrt, Resümee, Varianten, Bike&Hike und E-Bike-Einschätzung.

Danach folgt eine ausführliche Beschreibung der Tour mit vielen extra Informationen. Dieser Etappentext ist für die subjektive Einschätzung sehr gut und wichtig. Wenn ich selbst Gruppen guide, dann sind genau die Extrainformationen am Rand der Tour, das was den Leuten in Erinnerung bleibt. Diese Texte sind gut aufbereitet und super geschrieben. Großes Lob!

Am Ende folgen die Übersichtskarte mit nummerierten Wegpunkten, das super Höhenprofil und die Abbiegehinweise im Roadbook-Format. Zwischen den Texten befinden sich immer wieder Bilder von den Touren. Diese sind gut gelungen und spoilern in den wenigsten Fällen die Tourhighlights, machen aber schon mal Lust auf genau diese.

GPS-Navigation

Die Navigation durch die Touren per GPS ist denkbar einfach und meine empfohlene Variante. Die GPX-Files liegen auf den Servern vom Verlag bereit und man kann sie sich mit dem Code aus dem Buch einfach runterladen. Bis ich am richtigen Punkt zum download angekommen war und wusste wann ich den Code und den Benutzer eintippen muss vergingen ein paar Sekunden. Das könnte der Verlag vereinfachen, indem ohne Vorauswahl einfach anhand vom Code die richtigen Daten geliefert werden.

Ein Direktlink im Buch oder ein QR-Code zur richtigen Stelle im Downloadbereich würden das Prozedere ebenfalls erleichtern. Pro Tour könnte der QR-Code mit angedruckt werden, damit man unterwegs im Urlaub auch mal schnell per Smartphone eine einzelne Tour laden kann und nicht extra noch ein Notebook zum entpacken der Zip-Datei braucht.

Die geladene Zip-Datei mit den GPX-Tracks beinhaltet die 40 Touren und ein Unterverzeichnis mit allen im Buch angegebenen Varianten. Innerhalb der Files sind außerdem die ganzen Wegpunkte angegeben. Diese habe ich gleich wieder aus meiner Sammlung gelöscht, da mich diese auf dem GPS-Gerät nur vom Track ablenken. Das ist aber Geschmacksache.

Ein Tipp noch zur Navigation per GPS: niemals zu 100% auf ein Gerät verlassen. Ein Sturz mit GPS-Defekt oder leere Akkus können einem hier den Spaß verderben. Wer noch eine Backup-Karte oder ein zweites Gerät in der Gruppe dabei hat, ist einfach entspannter unterwegs. Und die Übersichtskarte im Kopf erleichtert auch im Notfall und in schnellen Passagen die Orientierung, ohne dabei ständig auf das Gerät fixiert zu sein.

Ein kleines Beispiel aus meinem Test: Auf Tour 11 wurde der Weg kurz nach Riezlern um etwa 100 Meter verlegt. Wer ausschließlich dem GPS vertraut fährt inzwischen über Privatgelände mit einem Schild, dass der Durchgang verboten ist. Ebenso waren Bauarbeiten auf einem Abschnitt der Strecke. Mit Hilfe der Karte war schnell eine nahezu identische Alternative gefunden. Wer hier auf dem GPS-Gerät nach alternativen Wegen im steilen Gelände suchen muss ist oft eine Weile beschäftigt.

Roadbook-Navigation

Die Navigation mit dem Roadbook habe ich natürlich auch getestet und bewusst das GPS ausgeschaltet. Es ist möglich sich so zu orientieren, es bedarf aber einiger Vorbereitung um flüßig die Tour fahren zu können.

Ich habe mir die ganzen Navigationshinweise aus dem Buch raus kopiert und möglichst platzsparend auf den Lenker geklebt. Das hat prima funktioniert und wenn alles glatt läuft, dann stimmen die Abbiegehinweise ziemlich genau. Für Tour 8 waren die Abbiegehinweise überschaubar und die Varianten unterwegs auch ziemlich gering. Für solche Touren also perfekt machbar.

Wer versucht, mit dem großen/schweren Buch als Roadbook zu navigieren muss zum einen sicherstellen, dass das Wetter knochentrocken ist und zum anderen ziemlich häufig das Buch in die Hand nehmen. Eine Lenkerbefestigung beim Mountainbike halte ich nicht für sinnvoll.

Bei meinen herbstlichen Touren ist etwas Wasser auf den Guide gekommen. Die farbigen Seiten haben sich daraufhin schnell zusammengeklebt und ich musste aufpassen, dass ich die Schrift nicht abscheure. Für eine Navigation bei kritischem Wetter also semi gut geeignet.

Schrift scheuer sich ab

Höhenprofile als Ergänzung zur Navigation

Die Höhenprofile im Guide sind super aufgebaut. Sie zeigen auf minimalstem Raum die Strecke, die Steigung, die wichtigsten Wegpunkte und den Untergrund. Wer das Höhenprofil im Kopf hat, hat sicher schon 70% der Navigation. Für mich das wichtigste Mittel bei allen Touren, gerade auch wenn ich das GPS nutze. Die Profile sind richtig gut gelungen.

Höhenprofil

Verbesserungsmöglichkeiten

In den GPX-Dateien hat sich bei Tour 11 ein kleiner Fehler eingeschlichen. Die Datei heißt zwar Variante B, innerhalb des Tracks ist aber Variante A angegeben. Auf dem GPS heißen dann beide Varianten A, wenn man nicht aufpasst.

Außerdem würde ich im kommenden Frühjahr noch schnell die GPS-Daten mit den Wegänderungen abgleichen. Hier haben sich bereits jetzt einige Dinge verschoben durch Erdrutsch (11), Sperrungen (11), Neuanlage/Umverlegung (8), … Diese Änderungen sind meist in den örtlichen Tourismusbüros bekannt. Diese nutze ich beispielsweise auch bei der Planung von geführten Touren.

Die Fahrzeiten für die Touren mit viel Trailanteil und vielen Höhenmetern laufen etwas aus dem Ruder. Trotz weniger Trainigskilometer war ich teilweise signifikant schneller. Bei kurzen Touren (z.B. Tour 19) habe ich nicht mal die Hälfte der Zeit gebraucht. Die Durchschnittsgeschwindigkeit bei der angegebenen Dauer läge bei knapp 3km/h. Sprich: man könnte die komplette Tour wandern und wäre noch schneller.

Manche der Touren führen an echten Touri-Hotspots entlang. Ein kurzer Hinweis auf die Frequentierung lässt die Entscheidung leichter fallen, was man lieber nur Werktags, nicht Sonntags oder nur außerhalb der Ferien unter die Stollen nimmt.

Aussicht vom Falken

Die Singeltrailskala ist inzwischen ein anerkannter Wert zur Einstufung der Fahrtechnik. Diese kann gut und gerne noch in den Infokasten. Diese 2 Zeichen haben immer Platz.

Autoren, Vorwort und Einleitung

Die Autoren sind zwei Brüder deren Leidenschaft zum Mountainbike in den Touren deutlich erkennbar ist. Es hat richtig Spaß gemacht die Touren anhand der Beschreibung zu genießen und zu erleben. Immer wieder wurde ich überrascht wie gut die Variante an der jeweiligen Stelle sich in die Tour eingegliedert hat. Hin und wieder dachte ich: hier wäre ich aber anders gefahren und bemerkte erst später, dass ich dann eventuell was verpasst hätte und wenn es nur ein sackrisch steiler Anstieg gewesen wäre.

Spezielle Features

  • Kompaktes Format —> quer und immer zum „umschlagen“
  • Ringbindung kann samt Cover geklappt werden
  • Strukturierung von West nach Ost
  • Übersichtstabelle am Ende des Buches mit allen relevanten Informationen zu den Touren
  • Höhenprofil mit allen wichtigen Details

Ringbindung

Fazit

Ich vergebe 4 Sterne, weil der Guide echt eine super Sache ist. Die kleineren Dinge, die mir nicht so zugesagt haben, habe ich schon im Text aufgeführt. Insgesamt haben sie bei mir zu einem Stern Abzug geführt. Aber es braucht ja noch Futter für Auflage 2 ;-)

Zusammengefasst aber echt ein super Werk geworden. Lob an die Autoren.

Wasserdicht verpackt

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WEITERE BEWERTUNGEN

"Gusta" holen und coole MTB-Trails im Allgäu entdecken
Bewertung Ø: 4.25 Sterne

Vorteile

  • gute Tourenauswahl (verschiedene Schwierigkeitsgrade)
  • detaillierte Wegbeschreibungen ("Navi-Funktion")
  • ansprechende Tourenfotos
  • E-Bike Hinweise (worauf ist zu achten usw.)
  • GPS Tracks
  • Preis / Leistung

Nachteile

  • Ringbuchformat ist etwas sperrig zur Mitnahme bei Touren

Bewertung

Mein 1. Mountainbike Guide und mein 1. Eindruck dazu:

Das Buch ist in einem Ringbuchformat. Zum Umblättern sehr praktisch (Seiten fallen nicht zu, wie bei einem Taschenbuch)

Mein Ersteindruck war sehr positiv, weil mir beim schnellen Überblättern wunderschöne Touren ins Auge gestoßen sind und auch der Einband sehr ansprechend designed ist!

Das Format ist allerdings etwas groß, also hier kann man gut recherchieren und Touren auswählen, nicht aber den Guide (so einfach) miteinpacken. Eventuell eher bei E-Bike Touren, wo das Gewicht nicht an 1. Stelle steht...

einbanddicke

einband

Tourenbeschreibungen:

  • wir finden hier 40 MTB Touren in den Allgäuer Alpen (Gebiet zwischen Lindau und Füssen in Deutschland)
  • Kartenausschnitte und Höhenprofile zur Tour
  • Gesamtstrecken 880KM und 33.800 HM
  • Extra Tipps für E-Bike Touren
  • GPS-Tracks zum Downloaden

inhalt

In Summe bietet der Bikeführer 40 verschiedene Tourenvorschläge, diese teilen sich wie folgt auf:

5 leichte (= blaue touren)

22 mittlere (= rote Touren)

13 schwere (= schwarze Touren)

Der Fokus liegt also bei mittelschweren Touren, wo es einfach auf die Länge der Tour und somit auch die entsprechende Kondition erforderlich ist.

Bei jeder Tour findet man einen passenden Kartenausschnitt, für den Überblick:

karte

Man findet eine Art "Navigations-Modus" vor. Hier wird jede Abzweigung beschrieben, um den Weg nicht zu verlieren... In der Theorie sehr praktisch, in der Umsetzung aber schwierig, denn man sieht kaum alle paar Kilometer am Guide nach und sucht sich die aktuelle Position raus. Nichts desto trotz, kann man bei der Planung viele Abzweigungen einprägen und bei der Fahrt "abrufen". Während der Tour würde ich allerdings den GPS Track via Handy wiedergeben, um nicht allzuviel Zeit zu verlieren!

navigationstext

Beispieltourenbeschreibung:

Hier sieht man schön die Unterteilungen in

  • Strecke
  • Anspruch
  • E-Bike Info
  • Verpflegungsmöglichkeit
  • Anfahrt/Ausgangspunkt
  • Kartenmaterial
  • Resümee

beschreibungenschwierigkeit

Besonders spannend finde ich, dass bereits stark auf die E-Bike Fahrer eingegangen wird und zum Beispiel extra darauf hingewiesen wird, dass sehr steile Abschnitte dabei sind und welche Infos besonders oder kaum geeignet sind!

überblick

Das Höhenprofil wird sehr genau dargestellt, das hilft mir immer besonders bei der Tourenplanung, um mir die wichtigsten Punkte im Überblick einzuprägen und die Route im Kopf "durchzufahren".

höhenprofil

Die Touren sind sehr schön gewählt, auch mit genauen Beschreibungen und sehr schönen Bildern dazu, sodass man wirklich auf den Geschmack kommt und am liebsten gleich losfahren würde!

Vergleich zu Tourenzeitangaben im Internet:

Ich habe die Tour Nummer 6 mit anderen Tourenbeschreibungen verglichen und musste feststellen, dass Rother etwas längere Zeitangaben gibt. Allerdings sind private Angaben und Tourenberichte sehr "knackig" berechnet.. somit schätze ich kommt der durchschnittlich trainierte Mountainbiker ziemlich zu den geplanten Zeiten des Bike-Guides an.

Vergleich Internet: 5:30 Stunden (2.100 hm)

Vergleich Bike Guide: 7 Stunden (2.100 hm)

Infos zum Rother Verlag:

Der Verlag wurde 1920 in München von Rudolf Rother sen., einem Buchhändler und auch Bergsteiger (was ich als Bergsteigerin natürlich besonders sympathisch finde ;-)), als alpiner Fachverlag gegründet!

Größtenteils werden Bücher zu allen Themen des Bergsports und Tourenführer zu allen

  • Gebieten der Alpen,
  • wichtiger Urlaubsregionen Europas und
  • auch außereuropäischen Zielen angeboten.

Fazit:

Im Herbst wollen wir noch das schöne Allgäu besuchen und werden definitiv unsere Mountainbikes miteinpacken und bestimmte Trails abfahren. Die Beschreibungen sind sehr gut gelungen und die Auswahl ist für mich groß genug!

Da ich mir den großen Guide nicht im Rucksack mitnehmen werde, ist meine Lösung das abfotografieren ausgewählter Routen und der GPS Download.

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