Unter Motorrad- oder Fahrradreisenden sind sie schon Standard: wasserfeste Taschen mit Rollverschluss. Man weiß ja nie, wann man einen Regenschauer abbekommt. Ein weiterer Anwendungsbereich solcher Taschen liegt im Wassersport, also zum Beispiel beim Kajaken oder Standup-Paddeln. Meist möchte man bei diesen Aktivitäten ja auch den ein oder anderen Gegenstand mitnehmen, der nicht unbedingt nass werden sollte.

Eine solche wasserfeste Tasche findet man auch im Sortiment von Decathlon. Unter der für Wassersportartikel Tochter-Marke "ITIWIT" findet man hier verschiedene Größen solcher spritzwassergeschützten Taschen mit Rollverschluss. Es gibt diese in vielen Farben und unterschiedlichen Größen (zwischen 5l und 60l). Ich habe die Tasche in der Größe 10l, Farbe Khaki beim Kajak fahren getestet.

Eckdaten der Tasche mit 10l Volumen:

• Wasserdichtheits-Klassifizierung: IPX4 ("Schutz gegen allseitiges Spritzwasser")
• Volumen: 10 Liter
• Abmessungen: 18 cm x 43 cm (Durchmesser x Höhe)
• Leergewicht: 315 g
• Form: zylindrisch
• Material: Hauptmaterial 100 % Polyvinylchlorid (PVC)
• Anzahl Schnallen: 3 Stück (2x seitlich, 1x mittig), Schnallen können in der Position nicht angepasst werden.
• Befestigungsmöglichkeiten: Schultergurt (abnehmbar, Länge max. 120 cm), wird in 2 D-Ringe an der Tasche eingehängt

Was passt rein? Die Tasche mit 10l Volumen ist ausreichend für ein paar Kleinigkeiten. Ein kleines Handtuch, T-Shirt, Smartphone, Geldbeutel, Autoschlüssel, Sonnencreme und eine 0,5l Trinkflasche. Damit waren die 10l Volumen der Tasche auch schon ausgereizt. Je nachdem, wie dicht man die Tasche falten möchte, passen evtl. noch ein Paar Gegenstände mehr oder weniger in die Tasche.

Wie wird die Tasche verschlossen? Wie bei wasserfesten Taschen mittlerweile üblich, wird die Tasche über einen Rollverschluss verschlossen. Bis zu fünf Faltungen sind möglich, dann erreicht man die mittlere und seitlichen Verschluss-Schnallen, die ein weiteres Falten verhindern. In der 10-Liter-Variante bleibt dann eh nicht mehr viel Stauraum übrig, daher ist das in diesem Fall nicht weiter problematisch.

Bei einer Tasche mit deutlich größerem Volumen (z.B. die 40- oder 60-Liter-Variante) könnte ich mir vorstellen, dass die Verschluss-Schnallen störend sind, wenn die Tasche nur zur Hälfte gefüllt ist und man eigentlich gerne noch weiter falten würde. Beim Verschließen der Tasche muss man dann die seitlichen Schnallen zuerst schließen, dann die mittlere Schnalle. Dies gestaltet sich ein wenig hakelig, da man die Faltung irgendwie unter Kontrolle halten muss, gleichzeitig aber mit beiden Händen die Schnallen ineinander positionieren muss.

Da gibt es von anderen Herstellern bessere Systeme, wenn z.B. die beiden Roll-Enden unterschiedliche Schnallen-Profile haben, sodass diese ineinandergesteckt werden können und somit der gerollte Verschluss eine O-Form annimmt. Das ist bei der von mir getesteten ITIWIT-Tasche nicht möglich. Da muss tatsächlich die linke Schnalle in die linke Befestigung, die rechte Schnalle in die rechte Befestigung. Diese Verschluss-Art ist meiner Meinung auch der Grund, dass die Tasche nicht noch wasserdichter verschlossen werden kann.  

Ist die Tasche wirklich wasserfest? Gleich vorneweg: Die Tasche wird mit dem Hinweis angeboten, dass diese wasserfest nach IPX4 ist. Dieses Kriterium bedeutet, dass der Inhalt gegen allseitiges Spritzwasser geschützt ist, nicht aber im Falle von Untertauchen. Diese Definition muss unbedingt beachtet werden.

Spritzwasser ist der übliche Anwendungsfall beim Kajak fahren oder Standup-Paddeln. Sollte die Tasche allerdings ins Wasser fallen, wird diese je nach Beladung noch eine Zeitlang aufgrund der eingeschlossenen Luft an der Oberfläche schwimmen, bei vollständigem Untertauchen wird es allerdings nicht zu verhindern sein, dass der Inhalt mit Wasser in Kontakt kommt.

Das habe ich mir in einem Test auch mal genauer angeschaut, und die Tasche tatsächlich komplett untergetaucht. Dabei sind direkt Luftblasen aufgetaucht, also hat das Wasser begonnen, sich den Weg ins Innere der Tasche zu suchen. Bei diesem kurzen Untertauch-Versuch blieb der Inhalt der Tasche dennoch trocken, da die Flüssigkeit sich noch im Bereich des Rollverschlusses befunden hat. Aber nochmals ganz deutlich der Hinweis: Dieser Test war bewusst außerhalb der Spezifikation der Tasche, führt also zu keinem Abzug in der Bewertung. Bei der Verwendung im Kajak oder SUP muss man sich also überlegen, ob man z.B. empfindliche Gegenstände mit einer weiteren (dichten) Schutztasche innerhalb des Beutels schützt.

Befestigung und Transport: Für den Transport ist ein abnehmbarer Schultergurt angebracht. Dieser kann abgenommen und in der Länge verstellt werden. Mit einer maximalen Länge von 120cm sollte dieser Schultergurt für alle Körpergrößen geeignet sein. Befestigt wird der Schultergurt an der Tasche oben mittig sowie seitlich an der Tasche. Dadurch hängt die Tasche zwar leicht schräg, aber nicht unangenehm. Dieser Schultergurt bzw. die D-Ringe an der Tasche können dann auch verwendet werden, um die Tasche zusätzlich gegen Verlust am Kajak oder SUP zu sichern.

Fazit: Die wasserfeste Tasche von ITIWIT bietet genau das, was in der Produktbeschreibung versprochen wird. Der Verschluss mit den drei Schnallen ist etwas umständlich, ich persönlich würde es bevorzugen, die Tasche einzurollen und dann die linke in die rechte Schnalle zu verschließen. Auf diese Weise hätte man auch eine Art Tragegriff. Das Volumen ist mit 10l schon sehr knapp bemessen, ein größeres Badetuch oder eine 1,5l Flasche überschreitet bereits das Volumen. Aber dafür hat Decathlon ja noch weitere Größen dieser Tasche im Angebot. Alles in allem eine brauchbare Zusatzausrüstung für den Wassersport.