WAS STECKT HINTER DER MARKE AQUA SPHERE?

Entstanden ist die italienische Marke Aqua Sphere im Jahr 1998, damals entwickelten die Ingenieure P. Ferraro und G. Beltrani eine Seal-Schwimmmaske. Zwei Jahre Experimentieren, Testen und einige Prototypen waren nötig bis sie ihre erste gebogene Scheibe ohne Sichtverzerrung zum Patent anmelden konnten. In den nunmehr über 20 Jahren Firmengeschichte wurden die Schwimm- und Taucherbrillen immer weiterentwickelt und die Produktpalette verschiedenster Modelle lässt kaum Wünsche offen. Die italienische Marke hat sich über die Jahre einen Platz an der Spitze erarbeitet und ist bei Wassersportlern in der Regel bestens bekannt. Aqua Sphere zählt heute zusätzlich noch Schwimmbekleidung, Wetsuits und Schwimmzubehör zu ihrem Repertoire. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch nach wie vor auf den Schwimmbrillen. Diese werden aus patentierten Technologien und hochwertigen Materialien gepaart mit Handwerkskunst hergestellt. Auch heute befindet sich die Produktion noch im hauseigenen Werk in Italien. Dort werden ebenfalls durch die hauseigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung neue Technologien und Modelle entworfen.

Aqua Sphere ist heute ein Tochterunternehmen von Aqua Lung International. Einem U.S. amerikanischen Hersteller von Taucherausrüstung für militärische, professionelle und Sport-Taucher. Aqua Lung International und Aqua Lung America besitzen unteranderem auch noch weitere bekannte Marken wie Deep Sea, Apeks, Whites, Aerial und Stohlquist. 

WAS BIETET DIE KAYENNE?

Die Kayenne ist ein gerade erst in ihrer Neuauflage auf dem Markt erschienen. Mit ihrem übergroßen widerstandsfähigen Plexisol-Glas (Acrylharz) bietet sie ein 180° Grad Sichtfeld. Zudem ist das Glas mit einer Beschichtung gegen Verkratzen oder Beschlag versehen worden. Eine sehr flache Rahmenkonstruktion soll laut Hersteller eine überragende Hydrodynamik liefern und die Kayenne damit zur perfekten Wettkampfbrille machen.

Durch die Quick-Fit-Schnalle kann man schnell und einfach den perfekten Sitz einstellen. Die Schnalle reagiert auf Druck und ermöglicht ein unkompliziertes, schnelles Straffen und Lösen, selbst beim Tragen. Zudem bestitzt die Schwimmbrille einen stabilen Nasensteg bestehend aus zwei Materialien und ein komfortables und zweiteiliges Kopfband aus Silikon, welches die Brille an Ort und Stelle hält. Alle verwendeten Materialien sind antiallergisch. Farblich gibt es die aktuelle Auflage der Schwimmbrille laut Hersteller-Webseite in sage und schreibe 13 Varianten.

Die Sichtscheiben der Kayenne bieten einen guten Lichtschutz und verstärken den Farbkontrast. Außerdem bieten die Scheiben UV-Filter. Die Gläser sind für den Outdoor-Bereich und sonnige bzw. extrem helle Bedingungen vorgesehen. Man hat bei der Kayenne die Auswahl zwischen klaren oder getönten Scheiben, je nach Einsatzbereich.

Die Schwimmbrille entspricht den FINA-Vorschriften für Schwimmbrillen.

FINA (Quelle: wikipedia.de) : „Die Fédération Internationale de Natation (FINA) (deutsch Internationaler Schwimmverband) ist der Dachverband aller nationalen Sportverbände für Schwimmen, Freiwasserschwimmen, Synchronschwimmen, Wasserball und Wasserspringen.Er wurde am 19. Juli 1908 am Rande der Olympischen Spiele im Manchester Hotel in London von Vertretern aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Schweden und Ungarn unter dem Namen Fédération Internationale de Natation Amateur, aus dem sich die bis heute gebräuchliche Abkürzung ableitet, gegründet. Ziel der Gründung war es, die Vereinheitlichung der bis dahin mitunter recht skurrilen Schwimmwettbewerbe zu beschleunigen.“

WIE MACHT SIE SICH IM EINSATZ?

Ich habe die Aqua Sphere Kayenne von OUTSIDEstories zum Testen bekommen und musste zunächst eine ganze Weile warten, bis ich sie endlich testen konnte. Zu Zeiten vor Corona konnte ich noch drei Mal die Woche ins Hallenbad gehen, was aktuell leider schon eine ganze Weile nicht möglich war. Lange hat es gedauert, bis die Temperaturen endlich schwimmen draußen ermöglicht haben (Ich besitze keinen Neopren-Anzug). Ich habe die Kayenne in erster Linie Freibad getestet. Vor ab zur Info, ich bin weder Leistungsschwimmer noch Triathlet oder Wasserwachtler. Ich schwimme einfach nur für mich, ohne an Wettkämpfen interessiert zu sein. Mein einziger Rivale ist meine Pace und Distanz vom letzten Mal. Schwimmen trainiert ganz einfach die Muskelgruppen die, die nötige Stabilität im Core bringen um nicht ständig Probleme mit Rücken und Co. zu haben. Als Büro-Opfer habe ich leider regelmäßig mit „Rücken“ zu kämpfen. Zudem finde ich die Konzentration auf die richtige Schwimmtechnik und die Verbesserung der eigenen Technik und somit auch der eigenen Leistung als extrem entspannend im Vergleich zum hektischen Arbeitsalltag. Man tauch einfach ab in einen andere Welt.

Die Kayenne ist meine dritte Schwimmbrille meine erste die ZOGGS Predator war ein absoluter Reinfall auf lange Sicht bezüglich ihrer Haltbarkeit (siehe Kommentare meiner ursprünglich guten Bewertung). Mein zweites und immer noch aktuelles Modell war bis zum Test die Aqua Sphere K180, welche mir nun schon eine ganze Weile gute Diente leistet und welche ich absolut zu schätzen weiß. Insoweit habe ich also vorher auch schon auf eine Brille aus dem Hause Aqua Sphere gesetzt. Da ich wie oben geschrieben in der Regel im Hallenbad meine Bahnen ziehe und dies überwiegend abends, also bei dunklen Lichtverhältnisse tue, war mir bei meinen bisherigen Brillen vor allem ein klares Bild und keine oder kaum Tönung wichtig.

Die Variante der Kayenne, welche ich testen durfte ist doch relativ stark getönt. Ich konnte das zwar leider nicht unter Realbedingungen testen, dank geschlossener Hallenbäder, aber auch zu Hause bei normaler Raumbeläuchtung, wenn es draußen dunkel ist, finde ich die Brille ist definitiv zu stark getönt für das abendliche Training. Ich würde das jetzt aber absolut nicht als Kritikpunkt sehen, da sie zum einen ja für den Outdoor-Bereich gedacht ist und sie somit zum anderen eine tolle Ergänzung zu meiner K180 ist. Die K180 ist absolut nicht geeignet um bei sehr sonnigen Wetter im Freibad Bahnen zu ziehen. Hier hat die Kayenne deutliche Vorteile. Der Sonnenschutz und die Tönung sind wirklich toll, wenn die Sonne ihr Bestes gibt.

Das Anziehen und das Einstellen funktionieren dank der Quick-Fit-Schnalle wirklich super schnell und präzise. Selbst wenn man die Brille auf dem Kopf hat. Das ewige Gefummel bei meiner K180 ging mir da schon des Öfteren recht auf die Nerven. Das Finden des perfekten Sitzes ist bei der Kayenne schnell und unkompliziert erledigt und es passt wie es sein soll über die gesamte Trainingsdauer ohne, dass das Kopfband mit der Zeit locker wird.

Das breite Kopfband ist glaube ich Gewöhnungssache und vermutlich auch abhängig von der Haarlänge. Das Band der K180 ist wirklich extrem schmal und kaum zu spüren. Dagegen ist es bei der Kayenne schon extrem dick. Besonders mit seiner Zweiteilung. Ich habe oft etwas länger gebraucht, bis es angenehm auf dem Hinterkopf saß, ohne dass es an den Haaren gezogen hat.

Über die Passform kann man schwierig etwas sagen, da diese sehr individuell und abhängig von der Kopfform ist. Bei mir passt die Brille super und hält dicht. Auch nach 30 Minuten Bahnen ziehen am Stück kam kein Wasser ins Innere. Auch die Anti-Fog-Beschichtung funktioniert super. Ob sich das mit der Zeit ändert kann ich nicht sagen, dafür war der Testzeitraum zu knapp. Aber auch wenn nicht, kann man hier ja immer noch nachträglich Abhilfe schaffen.

Kritikpunkte fallen mir eigentlich nur zwei ein. Der Nasensteg ist nicht variabel und in meinen Augen wird die Kayenne mit zu viel „Müll“ geliefert. Mal ehrlich die Plastikschachtel dauerhaft zu verwenden wäre doch viel zu unpraktisch, sie ist hart, klobig und hässlich. Ich verwende für meine Schwimmbrille ein Neopren-Mäppchen in welchem sie gut geschützt ist und auch gut trocknen kann. Das wäre doch auch eine gute Lösung für den Verkauf.

FAZIT?

Alles in Allem finde ich die Brille absolut toll. Leicht einzustellen, sitzt gut, sie hält dicht und beschlägt nicht. Die Anzahl an Farbvariationen lässt keine Wünsche offen. Einzig der nicht variable Nasensteg und der viele Müll, welcher mit geliefert wird sind nicht so toll. Es wäre vermessen als Hobby-Schwimmer Athleten eine Schwimmbrille für Wettkämpfe zu empfehlen, aber für Freizeit-Spaß-Trainings-Schwimmer wie mich ist sie im Outdoor-Bereich eine gute Wahl. Und wie schon ein schlauer, kleiner blau-gelber Doktorfisch wusste die Lösung für alles eh: „…einfach schwimmen, einfach schwiiiimmmen…“ #wirsehenunsdraussen…