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Test: FISCHER Wax Stand Waxbock Nordic - Wachsstand, Langlaufausrüstung

FISCHER Wax Stand Waxbock Nordic - Wachsstand, Langlaufausrüstung
Perfektes "Tool" für ambitionierte Langläufer
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • für alle Bindungssysteme bzw. auch für unmontierte Langlaufski
  • adaptierbar auf sämtliche Skilängen
  • große Auflagefläche
  • flexibel einsetzbar auf Wachstisch, Werkbank usw.
  • hochwertige Verarbeitung
  • Zeitersparnis

Nachteile

  • Einsatzbereich: NUR für Langlaufski

Bewertung

Auf dem Markt findet man mittlerweile viele Skispanner. Die richtige Entscheidung hängt vor allem davon ab ob man sich mehr im Nordischen oder Alpinen Sektor bewegt. Seit etwa 4 Jahren verwende ich die HOLMENKOL Super Pro Plus Wide. Für Alpin- oder Sprungski wie auch für Snowboards [mit Zubehör] sind diese Skispanner sehr gut geeignet. Auch für den Bereich Langlauf können sie eingesetzt werden, sind jedoch nicht ganz optimal.

Da ich pro Woche oft um die 15 Langlaufski wachse und wieder für den Einsatz auf der Loipe vorbereite, bekam ich heuer zu Weihnachten ein ganz tolles Geschenk, den Waxbock der Firma Fischer.

Aufbau:

Auf einem Formrohr aus Aluminium sind die langen verstellbaren Auflagen aus Holz und der Klemmbacken angebracht. Die Auflagen können über ein Langloch zwischen 160cm und 210cm verstellt werden.

Maximale Länge verstellbar durch LanglochMinimale Länge verstellbar durch Langloch

Nach der Anpassung an die Skilänge, werden sie durch eine metrische Schraube mit Kunststoffkopf und Gegenplatte fixiert. An der vorderen Auflage ist zusätzlich eine Lasche angebracht, welche den Ski bis zur endgültigen Befestigung, mit dem Klemmbacken in Position hält.

Befestigungsschraube mit KunststoffkopfGegenstück Befestigungsschraube AuflagenLasche zur FixierungSki in der Lasche

In der Mitte des Formrohrs befindet sich der verstellbare Klemmbacken. Über das Langloch kann dieser so positioniert werden, dass nur die "Sidewall" und NICHT die Bindung geklemmt wird. Die große Auflagefläche der Backen, welche mit einer Art Gummi versehen ist, fixiert den Ski schonend von beiden Seiten. Durch dieses Prinzip können auch Langlaufski ohne Bindung eingespannt werden.

Klemmbacken Waxbock

Montage:

Der Waxbock kann beliebig auf einer Tischblatte, Werkbank oder wie in meinem Fall auf einem Kantholz befestigt werden. Ich habe mir dazu Tischklemmen 60/22mm besorgt [Kosten: ca. €3 pro Stück]. Mit den Klemmen wird der Waxbock vorne und hinten am Kantholz fixiert.

Tischklemmen

Anwendung und Vorteile:

Der Fischer Waxbock ist rein für Langlaufski gedacht. Der Anwendungsbereich ist im Gegensatz zu den Skispannern sehr begrenzt.

Er bietet jedoch entscheidende Vorteile.

  • Beim Abziehen und Ausbürsten liegt der Langlaufski fast über die gesamte Länge auf den Auflagen aus Holz. Auch zum Einspannen muss der Ski bei richtiger Einstellung der Auflagen nicht nach unten gedrückt werden. Durchbiegen wird vermieden und der Ski wird geschont.

Skispanner AuflageflächeAuflagefläche WaxbockAuflagefläche Waxbock große Darstellung

  • Durch die deutlich größere Fläche der Klemmbacken wird das Verrutschen verhindert. Zudem kann der Langlaufski weiter unten eingespannt werden. Dies bietet den Vorteil, dass Kanten und Lauffläche beim Abziehen zur Gänze frei zugänglich bleiben. 

Klemmbacken SkispannerKlemmbacken Waxbock

  • Durch die hohe Spannweite meiner Skispanner, kann der Langlaufski nur mittels einer Beilage (Foto oben) befestigt werden. Dies ist vor allem, wenn Zeit eine Rolle spielt etwas störend.

Kosten/Nutzen:

In meinem Fall hat sich die Anschaffung schon jetzt mehr als rentiert. Der Preis von ca. 130€ ist nicht gerade ein Schnäppchen. Ambitionierten Langläufern wird der Waxbock aber sicher Freude bereiten.

 

Und wer jetzt noch Interesse hat sich ein wenig in die Materialpflege einzulesen, passend zum Wachsbock eine kleine Anleitung wie ich meine Langlaufskier, nach derzeitigem Stand, für den Einsatz auf der Loipe vorbereite.

Vor etwa zwei Jahren habe ich eine Bewertung über das Skinstar Rotorbürstenset verfasst. Ich bin damit immer noch zufrieden, verwende es aber nur mehr bei Alpin Ski, Splitboard oder zum "finishen" meiner Sprungski. Beim Langlaufski bin ich wieder zurück zu den Handbürsten. Warum? Gerade ein Langlaufski hat eine sehr empfindliche Struktur, welche mit den Handbürsten deutlich schonender behandelt wird. Es dauert zwar etwas länger aber am Ende zählt nur das Ergebnis! 

1.Wachsen

Woran erkennt man ob ein Langlaufski wieder einmal gewachst werden sollte? Spätestens wenn der Belag nicht mehr schwarz, sondern schon etwas grau oder weiß ist. 

"Ich verwende immer ein Heißwachs und vertraue auf das HWK Racing LF [Kosten: €20]. Das Wachs deckt einen weiten Temperaturbereich von -10°C - +10°C ab." 

Vor dem Wachsen ist es wichtig den Belag von Verunreinigungen zu befreien. Oft reicht ein nasses Mikrofasertuch und das Ausbürsten mit einer Rosshaarbürste [Kosten: ca.€15]. Bei starken Verunreinigungen wird zuvor mit einem Tuch ein Wachsentfernen aufgetragen. Nach ca. 10 Minuten ist dieser eingezogen und die Verunreinigungen können mittels Rosshaarbürste einfach ausgebürstet werden.

Rosshaarbürste

Beim Warm Wachsen unbedingt die RICHTIGE Temperatur Einstellung wählen. Diese ist normalerweise auf der Verpackung vom Wachs angegeben. Zum Auftragen wird der Wachsblock sehr knapp über den Ski geführt. "Ich ziehe meistens zwei Bahnen über die komplette Lauffläche. Vom "warm aufreiben" bin ich wieder abgekommen, weil auch dies die Struktur leicht schädigen kann." Danach das Bügeleisen ohne Druck von vorne nach hinten über den Belag führen. Die Geschwindigkeit so anpassen, dass ein Wachsfilm von ca. 5cm hinter dem Bügeleisen entsteht. Bei richtiger Geschwindigkeit sollte es ausreichen, 1x das Bügeleisen über den Belag zu führen. Wichtig: Bitte nur ein Wachseisen [Kosten: zwischen €42-€200] (Achtung bei Billig Produkten) und KEIN Bügeleisen für Bekleidung verwenden! Achtung: Sollte Rauch entstehen ist die Temperatur zu hoch!

Danach sollte das Heißwachs ca. 15 Minuten einziehen.

2. Abziehen

Beim Abziehen wird zuerst die Führungsrille mit dem Rillenstift [Kosten: ca.€10] vom Wachs befreit. Danach sind die Kanten an der Reihe. Dazu verwende ich eine Plexiklinge 3mm [Kosten: ca.€5]. Mit dieser wird auch der Belag vom überschüssigem Wachs befreit. Dazu wird die Klinge, leicht geneigt von vorne nach hinten über den Ski geführt.

Wichtig: Sind im überschüssigen Wachs schwarze Reste zu sehen ist der Druck zu hoch! Die Plexiklinge sollte scharf sein und mit Gefühl über den Ski geführt werden. Tipp: Stumpfe Abziehklingen müssen nicht im Müll landen sondern können z.B. mit dem Toko Scraper Sharpener [Kosten: ca.€30] wieder geschärft werden.

RillenstiftKunststoffklinge

3. Ausbürsten

Im Schritt 1 kommt eine Stahlbürste [Kosten: €49] mit schräg gestellten Borsten zum Einsatz. Wichtig: Die Bürste in Richtung der Borsten, leicht geneigt, mit WENIG Druck von vorne nach hinten zwei bis maximal drei Mal über den Belag führen!

Stahlbürste Groß Borsten sind schräg gestelltNeigung der StahlbürsteStahlbürste Ansicht der Borsten

Im Schritt 2 wird die Struktur mit der harten Bronzebürste [Kosten: €22] von den noch übrigen Wachsresten befreit. Auch hier ist wieder der richtige Druck ausschlaggebend. 

Bronzebürste hartBronzebürste hart Ansicht von unten

4. Polieren

Wer seinen Ski noch auf Hochglanz bringen möchte, greift zu einer Nylonbürste [Kosten: €15-€24] und arbeitet sich mit etwas mehr Druck und kurzen vorwärts/rückwärts Bewegungen über den Belag. Danach noch die restlichen Wachsflocken mit einem Tuch abwischen und fertig! Nun sollte die Struktur vom Ski deutlich sichtbar sein! 

NylonbürsteStrucktur

5. Lagerung

Damit ein Langlaufski lange seine Form behält, sollte man darauf achten, dass die "Skifix" NICHT zu fest über den Ski gestülpt werden. Zusätzlich sollte der Ski bei längerem Einlagern [über den Sommer] eingewachst werden. Für den Transport empfehle ich eine passenden Skisack.

 

 

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