Im test

Test: SCHÖFFEL 3L Jacket Val D Isere - Skijacke, Trekking-Jacke

SCHÖFFEL 3L Jacket Val D Isere - Skijacke, Trekking-Jacke
Ausgewogene Hardshell, für Wintersport und Wandern
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Wasserdichtigkeit TOP
  • Atmungsaktivität TOP
  • gut einstellbare Helmkapuze
  • lange Ärmel
  • 2-Wege Reisverschluss
  • Handytasche

Nachteile

  • kein Schneefang
  • einfach nur blau... :(

Bewertung

(wer den Einführungstext schonmal gelesen hat, für den gehts nach dem Aufstiegsbild weiter)

Als OUTSIDEstories Produktscout bekam ich im Frühjahr diesen Jahres die Möglichkeit bereits vorab die neue Schöffel Skitourenkollektion im wunderschönen Montafon auszuprobieren. Bei der Veranstaltung handelte es sich um die Pressevorstellung dieser Kollektion. Das besondere an dieser Skitourenkollektion ist, dass es die ersten Kleidungsstücke speziell für Tourengeher von Schöffel sind. Sie richten sich besonders an die Gruppe der gemütlicheren Tourengeher, also nicht speziell an ambitionierte Wettkampfsportler. Diese Ausrichtung findet man in einigen Details und dem Schnitt der Kleidungsstücke wieder.

abfahrt

Neben dem Haupteinsatzgebiet, dem Skitouren, sind die meisten Artikel dieser Linie absichtlich auch so konstruiert, dass sie ebenfalls für andere Sportarten einsetzbar sind. Dies spiegelt den Nachhaltigkeitsgedanken von Schöffel wieder. Man benötigt nicht für jede Sportart ein spezielles Kleidungsstück, was nur für diese zugeschnitten ist. Eine Vielseitigkeit des Equipments und hochwertige Verarbeitung für lange Lebenszyklen hat auf lange Sicht das Ziel der Einsparung und Schonung von Resourcen.

gruppe

In einigen Kleidungsstücken der neuen Kollektion wurde außerdem auf das recht neue SCafé Material zurückgegriffen. Dieses wird tatsächlich aus Kaffee hergestellt und soll besonders die Eigenschaften haben, dass es schnell trocknet, Schweiß gut ableitet, vor UV Strahlung schützt und eine gewisse Kühlwirkung bei einstrahlender Hitze hat.

Nach einer Vorstellung und Erklärung der gesamten Kollektion durfte ein Praxistest bei Kaiserwetter im Montafon nicht fehlen. Wer dazu noch mehr lesen möchte, dem empfehle ich den ausführlichen Bericht zum Event hier auf OutsideStories.

aufstieg

Als äußerste Schicht oder Outer Shell kommt in der Val d’Isere Kollektion eine 3-Lagen GoreTex Jacke zum Einsatz. Im schlichten blau präsentiert sich die hochwertige Jacke und passt so perfekt zu den restlichen Teilen der Skitourenkollektion. Etwas mehr Pepp hätte ich mir bei dem Design eigentlich schon gewünscht, die Softshell Jacke zeigt, dass die Designer auch das können. Aber das Design ist nicht die Hauptsache bei einer solchen Funktionsjacke, daher soll's nun um die Funktion gehen. :)

anziehenhoher kragen

Für mich war die Jacke nach dem ersten Skitag ganz klar für die nächste Skisaison schon gesetzt. Sie überzeugte einfach, sowohl was die Dichtigkeit anging, als auch die Anpassungsmöglichkeiten und den Schnitt. Nachdem die Jacke auf und neben der Piste ihr Können zeigen konnte, sollte sie sich aber auch über den Sommer beweisen. So war sie auf Wanderungen als Regenschutz dabei und hielt auch im Alltag den ein- oder anderen Regenschauer souverän aus.

Der Schnitt erlaubt es, die Jacke sowohl für Winteraktivitäten zu nutzen, wie auch im Sommer. Sie ist nicht so kurz, wie viele reine Wander-Hardshells, aber eben auch nicht lang, wie einige Freeride-Powder-Jackets. Hier wurde ein gesundes Mittelmaß gefunden. Ich bin damit ziemlich happy. Ansonsten fällt die Jacke recht locker aus. Ich trage die Jacke in 50/L. Das habe ich bewusst so gemacht, da ich unter der Jacke ggfs. auch mal eine dickere Daunen oder Loftjacke anziehen möchte, dafür sollten noch etwas Reserven eingeplant werden. Normalerweise trage ich in Jacken 48/M. Das sollte man aber einfach aus- und anprobieren. ;) Zum Vergleich, in meiner Arcteryx Rush trage ich M, da diese von Haus aus weiter ausfällt.

etwas weiter

Bei dem Material handelt es sich um eine Gore Performance 3 Lagen Shell. Im Grunde die bewährte GoreTex Membran. Robust, langlebig, aber nicht die leichteste. Hierbei sollte man wissen, was man möchte. Gerade beim Skifahren oder Tourengehen, bei dem die Jacke auch mal mit den Ski in Berührung kommt oder häufig ein Rucksack getragen wird, sind 2- oder 2,5-Lagen Shells nicht die richtige Wahl, da diese deutlich anfälliger für Beschädigungen sind. Für andere Sportarten sicherlich sinnvoll, aber fürs Skitouren finde ich diese Wahl die richtige. In den letzten Jahren habe ich sehr gute Erfahrungen mit 3-Lagen Hardshells gemacht. Dabei handelte es sich um Gore Pro Shell Membrane. Ich muss bisher feststellen, dass die Schöffel diesen Jacken in nichts nachsteht. Ich bin weiter gespannt, was der Langzeittest ergibt.

aufstieg

Die Verarbeitung ist sauber und alle Nähte bzw. Schweißnähte sind sauber ausgeführt. Bisher hat sich auch keine Beschädigung gezeigt.

Verschiedenste Reisverschlüsse zieren die Hardshell, dabei handelt es sich um verschiedene Arten von Reisverschlüssen. Teilweise wurden wasserdichte Reisverschlüsse gewählt, teilweise sind die Taschen mit üppigen Abdeckungen der Reisverschlüsse versehen und die Reisverschlüsse nur semidicht. Beide Systeme funktionieren problemlos. Wieso man hier gemixt hat ist mir jedoch noch nicht ganz aufgegangen. Trotzdem laufen alle Reisverschlüsse gut und haben sich bisher nicht irgendwie verhakt.

Armtasche

Der vordere Reisverschluss ist als 2-Wege Zipper ausgeführt. Das hat verschiedene Vorteile, einerseits kann man beim Aufstieg etwas mehr Bewegungsfreiheit bekommen, ohne die Jacke ganz öffnen zu müssen, andererseits kann man auch mit einem Klettergurt unter der Jacke arbeiten. Zur unteren Sicherung ist zudem ein Druckknopf am unteren Ende angebracht. Oben ist als Scheuerschutz beidseitig flauschig weicher Stoff vor dem Kinn- und Mundbereich angebracht. Bei diesem Reisverschluss handelt es sich um eine wasserdichte Ausführung.

Frontansicht

druckknopf

Scheuerschutz

Unter den Armen befindet sich ebenfalls ein abgedichteter 2-Wege Reisverschluss, der eine Unterarmbelüftung zulässt. Gut finde ich, dass dieser wirklich als Unterarmbelüftung funktioniert und nicht nur eine Seiten oder Oberarmbelüftung darstellt. Trotzdem, dass der Reisverschluss unter den Achseln entlangläuft, ist dieser nicht störend, die Konstruktion passt und funktioniert einfach. Einer der Zipper ist mit einem Riemchen verlängert, welches eine Benutzung im angezogenen Zustand erleichtert.

Unterarmbelüftung

Vorne sind zwei Brusttaschen recht nah am Hauptreissverschluss integriert. Diese sind ebenfalls von außen mit wasserdichten Reisverschlüssen zu erreichen. In der linken Tasche ist außerdem eine Handytasche integriert. Alternativ gibt es noch eine Innentasche. Hier finde ich das Handy gut untergebracht, im Gegensatz zu den engeren Jacken, da die Hardshell lockerer liegt und das Handy so nicht merklich auffällt.

Innentasche

Auf dem linken Arm befindet sich eine kleine Tasche, in der man eine Liftkarte, oder ein Brillentuch unterbekommt. Diese Tasche ist mit einer stabilen Abdeckung vor Nässe geschützt. Ebenso ist das System bei den beiden seitlichen Eingrifftaschen. Die Reisverschlüsse sind zwar auch abgedeckt, aber mit keinem Wasserdichten Stoff. Trotzdem reichte mir auch dieser Schutz bisher.

armtaschereisverschlussabdeckung

Der untere Bund ist auch bei der Hardshell wieder mit einem Antirutschband versehen, sowie Kordelzippern. Mit diesem System spart man sich gleichzeitig einen Schneefang. Das funktioniert weitestgehend ganz gut, sollte es jedoch mal richtig tiefen Schnee geben, wäre mir ein Schneefang lieber. Trotzdem finde ich die Idee des silikonisierten Bandes ganz gut, da die Jacke so nicht vom Rucksack nach oben gezogen wird. Die beiden Kordelzipper findet man ganz gut, da an diesen Stellen etwas verstärkter Stoff verarbeitet wurde und sich farblich absetzt.

Bund

Antirutschband

Die Armabschlüsse sind wie bei der Softshell Jacke auf den Handrücken etwas verlängert und mit einem Klettband raffbar. Die Länge der Ärmel passt auch bei dieser Jacke sehr gut, sie sind etwas länger, was den Vorteil hat, dass der Arm auch bei völliger Streckung noch abgedeckt ist und die Jacke nicht nach hinten rutscht oder spannt.

armabschluss

Sowohl mit Helm, wie auch ohne passt die Kapuze sehr gut. Durch zwei Kordelzipper vorne und einen mittigen hinten lässt sich die Kapuze sehr gut anpassen. Die Bedienung geht dabei auch mit Handschuhen noch gut. Mit Helm muss man jedoch den Hauptreissverschluss etwas öffnen, ansonsten lässt sich die Kapuze nicht überziehen.

KapuzeKapuze2

kapuzenverstellung

Kapuzenverstellung hinten

Was die Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität, die Hauptaufgaben der Hardshell angeht, bin ich bisher begeistert. Beides funktioniert sehr gut. Eben auch im Sommer als Regenjacke schwitzt man sich nicht direkt tot in der Jacke. Hierfür volle Punktzahl.

Mit 554 Gramm handelt es sich bei dieser Hardshell um kein Leichtgewicht. Aber wie oben geschrieben hat Haltbarkeit eben seinen Preis, das bezieht sich auch auf das Gewicht. Da es sich hierbei auch um keine Jacke für den wettkampforientierten Sportler handelt finde ich das Gewicht nicht weiter schlimm. Das Packmaß ist zudem ok. Ich packe die Jacke meist aufgerollt in die Kapuze ein, so hat man ein handliches Päckchen im Rucksack, sofern ich sie nicht außen am sonst vollen Rucksack befestigen muss…

zusammengepackt

auf Wanderung

Fazit:

Eine ausgewogene Hardshell, die neben dem Wintersport auch beim Wandern punkten kann. Als kleinen Abzug muss ich das Design nennen, hier hätte ich ein paar weitere farbliche Akzente gewünscht. Außerdem wäre ein herausnehmbarer Schneefang noch ganz cool.

BTW: Auch Extrembergsteiger und Abenteurer Ralf Dujmovits war im Montafon dabei und schwört auf die Val d’Isere Kollektion. ;)

ralf

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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