Im test

Test: ALPINA Maroi - Skihelm

ALPINA Maroi - Skihelm
Durchdachter Freeridehelm - außen simpel innen clever
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Design
  • Tragekomfort
  • Größenverstellung
  • Gewicht
  • Hygiene/Pflege
  • Farbauswahl

Nachteile

  • empfindliche Oberfläche
  • Übergang Ohrenpolster zu Innenpolster

Bewertung

Allgemein

Wie immer einleitend die Kurzfassung für Lesefaule. Wer einen durchdachten und stylischen Freeridehelm sucht und dabei bezahlbare Ware bevorzugt, keinen unnötigen Schnickschnack aber durchdachte Funktionalität will, der kann hier aufhören zu lesen und den Helm bestellen.

Alpina Maroi - Hauptansicht

Testszenario

Eine Woche lang Pisten und Powder satt standen bevor, als der Postbote den Helm und das Testformular an der Tür abgegeben hat. Zuhause ausgepackt und begutachtet, anprobiert, eingestellt und schon mal festgehalten: meinen alten Helm als "Ersatz" brauche ich nicht mitzunehmen. Der Helm passt, wackelt NICHT und hat trotzdem Luft. Das schon nach wenigen Handgriffen und ohne aufwändiges Gefummel. Nach einer Woche intensivem Test von warmem Sonnenschein bis Schweinekälte und Schneefall bin ich von der Funktionalität und der Vielseitigkeit des Helms überzeugt. Die (Schutz-)Funktionalität habe ich unabsichtlicher Weise ebenfalls getestet. Aber mit etwas Gebrauchsspuren sieht so ein Helm gleich viel besser aus.

Alpina Maroi - Verpackung

Design

Es ist die unausgesprochene Wahrheit, dass Freerider die Surferboys unter den Skifahrern sind. Dazu muss natürlich auch der Style passen. Dieser Helm fügt sich in das Image sehr gut ein, auch wenn er für meinen Geschmack etwas wuchtig rüberkommt. In vier verschiedenen Farbkombinationen von neutralmattem schwarz bis peppigem gelb findet sicher Jeder was Passendes zu seiner Skijacke.

Die matte Oberfläche ist quasi kantenfrei und mit nur wenigen Löchern und sonstigen Anbauteilen, die Angriffsfläche von außen bieten, versehen. Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist dazu noch sicher, da sich nichts verhaken kann. Der untere Rand ist durch einen schmalen und glänzenden Rand aus hartem Kunststoff abgeschlossen, was die obere Schale an empfindlichen Kanten schützen soll. Das Ohrenpolster geht in das tief geschnittene Nackenpolster über und ist an einem Stück gefertigt. In der black matt Ausführung hat es ein dunkles Jeans-Design und gefällt mir persönlich sehr gut. Der kleine "Schild" an der Stirnseite sieht dezent aus und verhindert, dass Schnee auf den Rand der Brille fällt und dort liegen bleibt.

Die matte Oberfläche nimmt Fingerabdrücke und auch sonst jegliche Störeinflüsse willig auf und merkt sich diese sehr gut. Das ist sehr schade, da so die Außenhaut nach kurzer Zeit schon einen used Look verkörpert. Beim Transport kann der mitgelieferte Transportsack noch Gröberes verhindern und eignet sich auch um die Fingerabdrücke etwas abzuwischen. Aber spätestens das Brillenband mit Silikonstoppern, der Kontakt mit der Gondeltür oder die anderen Helme bei Paarung an der Garderobe setzen dem cleanen Design schnell zu. Nach dem unfreiwilligen Funktionstest mit Kopf unten und Beinen oben wurde das gleich mit zwei kleinen aber sehr gut sichtbaren Vertiefungen auf der Helmaußenseite honoriert. Von meinen anderen Helmen bin ich etwas mehr Toleranz gewohnt.

Passform und Tragekomfort

Die Passform und der Tragekomfort sind super. Wenngleich der Helm auch eher runde Köpfe den Eierköpfen (wie mir) vorzieht, so lässt er sich angenehm verstellen und legt sich super an allen Seiten des Kopfes an. Die Grundgrößen sind in 3 Stufen unterteilt (53-57, 57-61, 61-64). Das große Drehrad lässt sich selbst mit dicken Handschuhen super bedienen und hat durch die Gummierung besten Grip. So lässt sich alles sehr fein und einfach einstellen. Am Ende sitzt der Helm auch mit wenig Druck wie angegossen.

Alpina Maroi - Anleitung

An den Ohrläppchen lässt sich das Trapez aus Gurten ganz einfach durch einen Kunststoffstopper regulieren und sorgt so für eine gute Gurtposition am Kinn. Die gerasterte Schließe am Kinn lässt sich auch mit Handschuhen schließen und öffnen und deckt eine gewisse Bandbreite ohne zusätzliche Anpassung der Gurtlänge ab. Gerade wenn man ein Bufftuch oder ähnliches am Hals hat will man hier ja nicht ständig nacharbeiten müssen.

Alpina Maroi - Kinnriemen

Eine besonders gelungene Idee ist der Schlitz im Kinnpolster, welcher über die Schließe gezogen wird. Das Kinnpolster ist somit absolut fix in seiner Position und lässt sich weder verdrehen noch kann das Gurtband oder der Verschluss an irgendwelchen Stellen die Haut berühren. So einfach gemacht aber wirklich topp!

Das durchgängige Nacken-Ohrenpolster ist super angenehm, drück nicht an den Ohren und würde hier sogar kleinere In-Ear-Stöpsel erlauben (wer's braucht). Richtung Gesicht schließt das Polster absolut dicht ab und so kann es nicht in die Ohren ziehen. So angenehm habe ich das bisher selten wahrgenommen. Im Nacken sitzt das Polster tief und schützt den Kopf bis zum ersten Halswirbelansatz. Der gute Rundumsitz wird durch das tiefe Polster angenehm unterstützt.

Lüftung

Der Helm hat an der Oberseite 4 Löcher, welche durch einen Schieberegler in 3 Stufen reguliert werden können. Zwischen geschlossen und offen gibt es noch eine Zwischenposition, die gerade bei mittleren Temperaturen sehr angenehm war. Hinten am Kopf sind zwei Austrittslöcher für die Luft die durch den Helm geleitet wurde. In der Beschreibung werden Kanäle angegeben, welche die Luft um den Kopf führen. In Wirklichkeit sind es Vertiefungen zwischen der Helmschale und dem durchgängigen Innenfutter des Helms. So fliest die Luft nicht direkt an den Kopf, sondern entlang des Polsters und alles ist super angenehm belüftet, ohne dass es an einzelnen Stellen zugig oder kalt wirkt. Das ist wirklich klasse.

Vorne am Helm sind zwei kleinere Lüftungslöcher, welche die Brille hinterlüften sollen. Dies setzt eine optimale Passform der Brille in den Helm voraus, ansonsten gibt es eine eingefrorene Stirn. Mit der getesteten Brille Pheos hat das aber subjektiv tatsächlich für etwas Lüftung am Glas gesorgt. Keine schlechte Idee also.

Die wenigen aber effektiven Lüftungsöffnungen haben den angenehmen Effekt, dass auch bei Schneefall oder sogar Regen, nichts in den Helm reinsickert. Das hatte ich bei anderen Helmen die zwar gut belüftet waren, aber auch viel Zugluft und Schnee/Wasser in den Helm gelassen haben schon beobachtet.

Funktionales

Am Hinterkopf ist eine Gummilasche angebracht, welche das Band der Skibrille sicher fixiert. Es kann über eine Art Lasche auch mit dicken Handschuhen gut gegriffen und geöffnet werden. Der Helm bleibt also auch beim an- und ausziehen der Brille auf dem Kopf.

Alpina Maroi - hinten

Das Nacken und Ohrenpolster lässt sich in wenigen Sekunden komplett entfernen. Hierzu sind ein paar Klettverbindungen und zwei Kunstoffclips oberhalb der Ohren zu lösen. Genauso schnell ist das Polster auch wieder drin. Es soll ja tatsächlich Menschen geben, die das abmachen.

Alpina Maroi - Polster

Pflege

Nur wenige machen sich darüber Gedanken, den Helm auch regelmäßig zu waschen. Für Leute mit wenig Haaren nimmt diese Bedeutung zu, da der Schweiß direkt vom Kopf ins Polster sickert. Auch hier hat Alpina eine sehr komfortable Lösung geschaffen. Das Ohrenpolster abbauen, das Innenpolster entnehmen (alles 1 Stück mit Klettstreifen befestigt) und beides bei 30 Grad und Schonwaschgang in die Maschine. Trocknen, einbauen, frisch! Das Gute daran ist, dass man wirklich an keiner Stelle den Helm berührt. Das Polster ist komplett durchgängig. 

Alpina Maroi - Innenpolster

Schwachstellen

Wenn man hier überhaupt von Schwachstellen reden kann, dann ist es die empfindliche matte Oberfläche und das weiche Material der Helmschale. Dies wird aber die wenigsten stören und wer einigermaßen auf seinen Helm achtet wird auch lange Spaß damit haben.

Alpina Maroi - Dellen

Für Menschen mit langen Ohren (ich gestehe) kommt es hin und wieder vor, dass die Ohrspitze zwischen Ohrpolster und Helmoberschale durchschaut. Dort hat mich das sehr raue Styropormaterial an den Ohrspitzen gerieben. Mit einem minimalen Klettstreifen hinter dem Ohrenpolster und dem Innenpolster habe ich diese miteinander verbunden und hatte Ruhe.

Insgesamt kann man hier also nicht von Schwachstellen sprechen.

Special Features

  • sehr leicht
  • super variabel einstellbar
  • optimale Belüftung
  • hygienisch topp, durch waschbares Innenfutter
  • Brillenhinterlüftung
  • ALLES bedienbar mit dicken Handschuhen

Fazit

Ein wirklich gelungener Backcountry-Helm mit tollen Design und super durchdachten Features. Ich kann den Kauf nur empfehlen und vergebe deshalb auch volle Punktzahl. Die einzige Menschengruppe die ich ausnehmen muss, sind diejenigen, die nicht Fingerabdrücken oder Gebrauchsspuren klarkommen. Das lässt sich bei diesem Helm nicht verhindern.

Alpina Maroi - Sonnenscheinwetter

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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