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Test: C.A.M.P. K Air Handschuhe (grau) - Skihandschuhe

C.A.M.P. K Air Handschuhe (grau) - Skihandschuhe
Sporthandschuh in Strickoptik
Bewertung Ø: 2.00 Sterne

Vorteile

  • Sehr gute Durchlüftung
  • Gutes Handklima (bei wärmeren Temperaturen)

Nachteile

  • Kältebrücken
  • Mangelnde Passform
  • Bändchen stört im Inneren des Handschuhs
  • Kein Nässeschutz
  • Zugluft durch Meshgewebe an den Fingern
  • Kein weicher Stoff (Fleece) am Daumen für die Nase

Bewertung

Sporthandschuhe in Strickoptik

Da ich im Winter auch an kalten Tagen draußen mit dem Hund unterwegs bin, brauche ich Handschuhe die mich ausreichend schützen. Normalerweise bin ich ein Verfechter von Nachhaltigkeit und localem Kauf. Online können nämlich oft Missverständnisse zu Farbe, Materialien oder Verwendungszweck entstehen. Benötigt werden von mir Handschuhe für die kälteren Tage, vom Spätherbst bis in den Frühling, für's Radfahren, Jogging, Hundlaufen oder Skifahren.Um Handschuhe genau für diesen Einsatzzweck anzuprobieren ist deshalb der Gang in ein Fachgeschäft, meiner Meinung nach, sehr wichtig.

Zu den Camp K Air kam ich aber diesmal über Outside- Stories, und freute mich über sportliche, luftig und leichte Handschuhe zu testen.

camp  air

Meine Erfahrungen bei Handschuhen dieser Klasse waren vor allem, dass sie genau den Einsatzzweck treffen müssen. Ein perfekter Sitz ist dabei ebenso wichtig, sowie die Passform und die Materialien. Sie müssen faktisch wie eine zweite Haut sitzen und nichts darf drücken oder scheuern.

Camp kannte ich davor noch nicht und das obwohl die aus Italien stammende Sportarktikelfirma bereits seit 1889 besteht und auf der ganzen Welt in über 80 Ländern vertreten ist. Die Produkte reichen hier von Outdoorsport aller Arten über Bergsteigen zu Wandern usw.

Unboxing und erster Eindruck:

Die Camp Handschuhe kamen in einem schlichten Luftpolterumschlag aus Italien an. Nachdem ich die Größe einmal tauschen musste, konnte ich mit der XL Größe am ehesten meine Größe der Handflächen treffen.

innen

Die Handschuhe wirken wenig filigran und kommen in schlichter Strickoptik daher. Sie sind in schlichtem Grau gehalten mit der Aufschrift der Firma in Gelb. Außerdem sind weitere gelbe Punkte an den Fingerknöcheln angebracht. Die Unterseite ist schlicht schwarz und hat auf der Handinnenfläche und den Fingern Löcher. Zwischen den Fingern ist ein Meshgewebe aufgebracht.

Meshgewebe

Das Strickmaterial ist grob gearbeitet und die Oberseite wirkt eher wie ein flott gestalteter Bauarbeiterhandschuh. Im Vergleich zu anderen Outdoorherstellern wirkt es so, als setze Camp eher auf schlichtes Design. Außer dem Schriftzug ist kein Logo auf dem Handschuh aufgebracht. Außerdem ist ein Gummiband im Innern des Handschuh angebracht, das sehr elastisch wirkt und beim Herausziehen mindestens 10 bis 15 cm lang wird. Mir erschließt sich nicht ganz ob es als An- oder Ausziehilfe dient oder nur zum Aufhängen???

Gummi

 

Die Bündchen sind sehr fein gearbeitet und schließen an den Handgelenken gut ab. Nicht zu vergessen ist die Gummierung an Zeigefinger und Daumen, die eine Bedienung von Smartphone und Co. ermöglichen sollen.

Bund

Camp definiert nicht genau, für welchen Einsatz diese Art von Handschuhen sind. Auf dem Hänger, der an den Handschuhen dabei war, sind nur drei Piktogramme die andeutungsweise Sportarten darstellen. Die Handschuhe in 3D Stricktechnik gefertigt wirken auf den ersten Blick eher wir Arbeitshandschuhe.

Oberseite

 

Passform

Bei einer mittleren Handflächengröße von ca. 21cm hatte ich gehofft, dass ich mit etwa XL gut zurecht komme. Wie bereits erwähnt musste ich den Handschuh einmal tauschen und bin von XXL auf die nächste kleine Größe gegangen. Meiner Meinung nach sitzt der Handschuh jedoch nicht ideal. Für mich heißt K- Air auch immer viel Luft und Durchlüftung und somit maximales Handklima. Im Gegenzug muss ein Handschuh aber auch kompakt sitzen und die Hände umschmiegen wie eine zweite Haut. Dies war meiner Meinung bei diesem Modell nicht der Fall.

Bei Temperaturen von ca. 6 Grad über dem Gefrierpunkt zieht beim Laufen mit der Armbewegung ein Luftstoß in den Handschuh und lässt meine Finger frieren. Beim Greifen eines Skistocks wird schnell klar, dass die Passform oder der Schnitt der Mittelhand auf dem Handrücken und der Handfläche nicht der richtige ist. Röckel, Leki oder ähnliche Marken sind da passgenauer und bieten bei der entsprechenden Handgröße die richtige Umrechnung. Ich denke die Größe nochmals zu tauschen wäre aber hier der falsche Weg gewesen (weil dann sicher zu klein).

Auf Gadgets aus dem Fahrradbereich, wie Gel- oder Polstereinlagen, hat Camp auf der Handinnenfläche ganz verzichtet. An den Fingerknöcheln ist die Strickoberfläche nochmals besonders geschützt.

Die Handschuhe in Aktion:

Bei mir kamen die Handschuhe vor allem beim Gassilaufen und Joggen zum Einsatz. Bei Temperaturen um 5 bis 6 Grad über dem Gefrierpunkt und darunter reichen leichte Handschuhe die einfach gehalten sind. Mir fiel beim Tragen gleich die “luftigen“ Fingerfalten auf, durch die der kalte Wind hereinkam. Ich habe sie zum Joggen benutzt, und mir fiel auf, dass das Meshgewebe unangenehmes Klima im Inneren macht. Die Oberseiten sind außerdem auch nicht genügend winddicht. Ein Test mit dem Mund zeigt, dass durch Blasen Luft ins Innere des Handschuhs gelangt. Schweißprobleme bei körperlich anstrengenden Aktivitäten hatte ich dadurch nicht.

Beim Greifen eines Stocks, beispielsweise zum Skifahren oder Langlaufen liegt der Handschuh etwas besser an. Somit verringern sich Falten oder Kältebrücken. Hier sollte Camp dringend nachbessern und die Passform genauer auf den User abstimmen.

Durch die Perforierung an der Innenseite des Handschuhs konnte ich nicht einmal einen Schneeball werfen. Das Wasser drang sofort ins Innere ein und blieb unangenehm feucht. Ich kann die Erfahrung vom Skilanglauf hier nicht teilen, weil durch den Lockdown keine Möglichkeiten dazu gab. Ich kann mir aber nicht vorstellen im Schnee zu landen, mich abzustützen und mit nassen Handschuhen den Tag noch weiter Laufen. Diese Handschuhe sind nicht für den Wintersport konzipiert mit Berührung eines Skistocks oder Umfallen in den Schnee. Sind sie durchnässt bieten sie nämlich keinen ausreichenden Schutz mehr vor dem Auskühlen, durch Wind.

Taschenlampentest

Die Oberflächen von Smartphones oder der Packstation der DHL zu bedienen war kein Problem. Die Haptik war in allen Fällen ausreichend.

FAZIT:

Der Handschuh von Camp ist in sehr minimalistisch gehaltener Strickoptik gehalten und stellt sich sehr breit in allen Bereichen des Outdoorsports ein. Sein offen gehaltenes Design ermöglicht eine sehr gute Durchlüftung, die aber auch bei kälteren Tagen ein kaltes Handklima macht. Tage im Spätsommer oder Herbst sind dabei möglicherweise besser geeignet als im Winter.

Meiner Meinung nach ist er dabei besser für Trailläufer, Jogging oder Walking geeignet. Wintersport fällt mich dabei ganz raus, weil Schnee die Sache schnell ungemütlich werden lässt.

Mir hat außerdem ein weicher Teil oder Fleecestoff am Daumen gefehlt. Bei schweißtreibenden Aktionen muss ich mir schon das Eine oder Andere Mal über die Stirn wischen. Das Strickfinish ist aber dafür eher nicht geeignet und um die Nase herum (fals doch ein Tropfen bei Kälte entwischen sollte) wird dies schnell ungemütlich. Hier muss Camp dringend nachbessern WEIL Sportler diffundieren schon mal ;-)

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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