Im Test: G HOT DRY LADY – Handschuh von Camp

Erster Eindruck

Der erste Eindruck der Camp Handschuhe ist durchweg positiv. Die Handschuhe sind leicht, sehr weich und auch die Verarbeitung erscheint sehr hochwertig. Im Übrigen scheint der Handschuh auch gut durchdacht zu sein. Es gibt eine Schlaufe, um den Handschuh am Handgelenk zu befestigen, einen am Handgelenk eng abschließenden Neoprenbund, eine Brillenputzmembran, rutschfeste Applikationen auf der Handschuhinnenseite, gepolsterte Fingerknöchel, sowie eine Verstärkung zwischen Zeigefinger und Daumen.

Einsatzbereich

Der G Hot Dry Lady wurde als Fingerhandschuh speziell für Frauenhände entwickelt. Dabei eignet er sich perfekt als Begleiter auf Skitouren, zum alpinen Skifahren und auch zum Bergsteigen. Wobei er selbstverständlich auch sonst in jedem kalten Umfeld eine gute Figur macht.

Fakten

Die Handschuhe sind in den Größen XS, S, M und L erhältlich und sind online für 67,50 € erhältlich. Sie besitzen eine Wattierung aus PrimaLoft® 100 g/m2 sowohl auf dem Handrücken als auch der Handfläche und sollen damit warme und trockene Hände in jeder Situation gewährleisten. Die vom Camp verarbeitete wasserdichte und atmungsaktive DRYZONE® Membrane verspricht ausgezeichneten Schutz vor starker Feuchtigkeit. Die Verstärkungen aus weichem und resistentem Leder zwischen Daumen und Zeigefinger ermöglichen eine Langlebigkeit des Handschuhs, während die Grip’R-Einsätze an Handfläche für einen sicheren Griff sorgen.

 Befestigungsschlaufe

 Einstellbarer Neoprenbund

 Grip'R Einsätze

 Verstärkung zwischen Daumen und Zeigefinger

 (Ab-)Wischmembran am Daumen

Der Test

Die Handschuhe habe ich nun etwa acht Wochen testen dürfen. In dieser Zeit habe ich sie bei Temperaturen von -10 bis +10 beim Bergsteigen, Skifahren und Radfahren auf Herz und Nieren überprüfen können.

Tragekomfort

Hinsichtlich des Tragekomforts konnten mich die Handschuhe gänzlich überzeugen. Die Handschuhe sind – von Anfang an und auch nach längerem Tragen noch – sehr weich und schmiegen sich angenehm an Finger und Hände. Die Anzugsschlaufe hilft beim hinein- und herausschlüpfen. Besonders positiv ist anzumerken, dass sich das Futter der Handschuhe nicht verschiebt. Gerade bei Fingerhandschuhen ohne Innenhandschuh habe ich schon häufig das Problem gehabt, dass sich das Innenfutter beim Ausziehen herauslöst und man dadurch wahnsinnige Probleme beim Wiederanziehen bekommt. Dies ist bei den Camps – trotz Schwitzefingerchen – nie passiert. In den Handschuhen hat man im Übrigen ein – vergleichsweise – sehr gutes Fingerspitzengefühl. Also Reißverschluss- oder Skischuhschließen bereiten einem keine Sorgen mehr.

Wärmeisolation

Von der Wärmeisolation bin ich dagegen leider nicht komplett überzeugt worden. Der Hersteller gibt an bei diesem Modell die besonderen Bedürfnisse von Frauen berücksichtigt zu haben – also eine besonders gute Wärmeisolation bereitzuhalten. Für welchen Temperaturbereich die Handschuhe tatsächlich gedacht sind kann ich allerdings nicht genau sagen. In meinem Test habe ich aber bei schätzungsweise -5 ° Celsius langsam kalte Finger bekommen. Sobald man sich dann aber wieder etwas mehr bewegt geht’s natürlich wieder besser. Ich würde aber sagen, dass bei ca. -10° Celsius auch Bewegung nicht mehr so richtig viel nützt (zumindest für alle anderen, die auch schnell an den Händen frieren). Im „normalen“ Temperaturbereich machen die Handschuhe somit zwar eine ordentliche Figur, für besonders kalte Gefilde würde ich sie jedoch nicht empfehlen.

Funktion

Die vom Hersteller versprochene Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität hält was sie verspricht. Selbst bei Schnee, Nieselregen und hoher Luftfeuchtigkeit bleiben die Hände trocken. Die übrige „Funktion“ der Handschuhe überzeugt insbesondere aufgrund der zahlreichen verarbeiteten Gimmicks ebenfalls. Der Neoprenbund am Handgelenk mit breiter Öffnung und Klettverschluss zur individuellen Anpassung sorgt einerseits für einen perfekten Sitz und verhindert andererseits ein Eindringen von Nässe und Kälte (wichtig beim Schutz vor Nässe ist aber natürlich, dass man seine Jacke über die Handschuhe ziehen kann, sonst „regnet“ es irgendwann rein). Die gepolsterten Fingerknöchel dienen meiner Meinung nach nur einer etwas besseren Wärmeleistung, beim Sturz, Zusammenstoß oder gar im Rennlauf würde ich der Polsterung jedoch keinen besonderen Schutz zuschreiben. Positiv aufgefallen sind aber die zusätzlichen Grip Einsätze an den Handinnenflächen; diese unterstützen beim Stockeinsatz und auch beim Festhalten – etwa des Fahrradlenkrads – sehr gut. Auch das verarbeitete Leder im Bereich zwischen Zeigefinger und Daumen empfinde ich als eindeutigen Pluspunkt. Gerade diese Stelle wird beim Gebrauch von Stöcken besonders strapaziert. Das Leder schützt dort die Membran und zeichnet sich als besonders widerspenstig aus, sodass auch ich von einer Langlebigkeit des Produktes ausgehe. Das verarbeitete Gewebe am Daumen kann zum Brille-, Schweiß- oder Naseabwischen gut genutzt werden und rundet den gut durchdachten Handschuh ab.

Verschleiß

Bislang sind noch keinerlei Verschleißerscheinungen aufgetreten. Das verarbeitete Material ist überall schadlos geblieben und auch die Wärmeleistung hat nicht nachgelassen. Soweit sich diesbezüglich Änderungen ergeben, teile ich dies selbstverständlich in einem Kommentar unter der Bewertung mit euch!

Fazit

Ein durchweg überzeugender Fingerhandschuh mit gut durchdachten Funktionen und einem einwandfreien Fingerspitzengefühl für einen Temperaturbereich um die Null Grad. Soweit man die Handschuhe nur in diesem Temperaturbereich trägt, wird man viel Freude mit ihm haben, weshalb ich 5 Sterne vergebe.