Im test

Test: ABS A.BOVE - aufblasbare Schneeschuhe

ABS A.BOVE - aufblasbare Schneeschuhe
Schlauchboot-Schneeschuhe mit Schönheitsfehlern
Bewertung Ø: 3.00 Sterne

Vorteile

  • Spaßfaktor
  • geringes Gewicht
  • klein komprimierbar
  • relativ einfaches Handling
  • integrierte Harscheisen
  • integrierte Luftpumpe

Nachteile

  • nur bedingt alpin einsetzbar
  • nach Einsatz sind die A.Boves nass im/am Rucksack
  • Ablassen der Luft benötigt etwas Zeit
  • Schneeschuhe müssen getrocknet werden
  • keine Bedienungsanleitung

Bewertung

ABS A.Bove Schneeschuh

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Nachdem wir dieses Jahr auf einer Schneewanderung in Albanien auf den Korab fast knietief im Schnee versunken sind, musste unbedingt ein neues Wandergadget her: ein Schneeschuh. Also sondierte ich den Markt. Da ich gerne leicht unterwegs bin, stieß ich unweigerlich auf den A.Bove von ABS, welcher den Schneeschuh als den leichtesten Schneeschuh auf dem Markt erwarb.

Der Neupreis beträgt 199 Euro, was schon ein recht stolzer Preis für mich „Schneeschuh-Neueinsteiger“ war. Nach etwas weiterer Recherche stieß ich ich aber auf den A.Bove zu einem für mich sehr guten Preis von ca. 75 Euro im Ausverkauf, so dass ich ihn mir kauft.

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Warum sollte es der A.Bove für mich sein:

Zunächst sprach mich vor allem Das Gewicht des A.Bove an. Gerade einmal 500 Gramm wiegen die Schneeschuhe und lassen sich zudem klein, wie eine 1 Liter Flasche zusammenrollen.  Dazu sind direkt Harscheisen integriert, welche einen sicheren Halt bieten sollen.

Des Weiteren war ich von der Form des A.Bove fasziniert, da sie einfach schon etwas skurril aussehen: wie ein Schlauchboot unter den Füßen, welche einen über den Schnee treiben lassen.  Damit die A.Bove funktionieren, gilt es diese aufzupumpen, um sie dann einzusetzen. Benötigt man die A.Bove nicht mehr, lassen sie sich einfach wieder „entlüften“ und zusammenlegen.

Das wollte ich nun im Test ausprobieren, ob die Handhabung wirklich so einfach ist und ob sie vor allen für den Zweck geeignet sind.

Zunächst aber noch ein paar Hard Facts:

Harscheisen aus rostfreiem Stahl

Größe S/M:

  1. Gewicht: 500 g
  2. Größe: 440 mm
  3. Schuhgröße: 36-41

Größe L/XL:

  1. Gewicht: 500 g
  2. Größe: 500 mm
  3. Schuhgröße: 42-46

Außenmaterial aus reißfestem Cordura

 

In der Praxis:

Im A.Bove Set mitgeliefert wird eine kleine Pumpe, welche sich einfach auf das Ventil des A.Bove drehen lässt.

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Das Ventil selbst ist wiederum durch eine Art Stöpsel geschützt, welcher sich einfach abdrehen lässt. Dann nur noch die Pumpe hinauf auf das Ventil gedreht, den Heber der Pumpe nach oben umgelegt und schon wird einem auf der Winterwanderung warm.

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Denn so um die 50 Schläge müssen schon in den A.Bove hineingeblasen werden. Möglich wäre natürlich auch einen kleine Akkupumpe mitzunehmen, was aber wieder den Aspekt des eingesparten Gewichts ad absurdum führen würde.

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Wenn das „Gummiboot“ aufgepumpt worden ist, dreht man die Schutzkappe einfach wieder aufs Ventil und zieht die Schuhe so an, dass man zunächst den Vorderfuß hineinschiebt, die Riemen festzieht und dann das gleiche mit seiner Ferse macht. Und schon kann es losgehen.

Ich habe zunächst einmal das Ganze zu Hause in Ruhe probiert, um  es dann im Gelände bei Tiefschnee noch einmal umsetzen zu können. Es ist schon ein wenig Fummelei dabei, so dass man auch schnell kalte Finger bekommen kann.

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Dann die ersten Meter. Ok. Ich hatte immer noch das Gefühl arg einzusinken und zudem das Gummi zu stark zu belasten.  Grund dafür war m.E., dass einfach zu wenig Luft in dem A.Bove gepumpt wurde. Also pumpte ich nach den ersten Metern noch einmal nach und schon wurde es besser. Problem ist jedoch bei der ganzen Pumperei, dass mir nicht klar war/ist , wieviel BAR die Schneeschuhe bekommen sollen. Es liegt keine Bedienungsanleitung bei, nur ein QR Code, der zu einer Bedienungsanleitung führen soll. Dieser führt jedoch ins Leere.

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Ebenfalls musste ich auch die Riemen noch einmal nachziehen, nachdem sich der Schuh richtig in der Halterung positioniert hatte.

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Statt nun mit dem Fuß fast schienbeintief einzusinken, wurde das Einsinken nun erheblich gestoppt. Zwar gab der Schnee immer noch nach und das Schlauchboot hielt mich nicht komplett über Schnee, aber der Vorteil der A.Boves war deutlich spürbar. Umso weiter es bergab ging und der Schnee nicht mehr so hoch war, zeigte sich aber mehr und mehr das Problem, dass das Harscheisen enorm stollt. Ich lief nun teilweise wie in Stöckelschuhen, wenn ich nicht den gefrorenen Schnee unter meinen Fersen entfernte.

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Also auch hier ein kleiner Kritikpunkt.

Benötigt man die A.Boves nicht mehr, zieht man den zwei kleinen Schlaufen, um die Riemen wieder zu lösen. Dies läuft recht schwerfällig.

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Danach lasst sich der Sicherheitsstöpsel umgedreht auf das Ventil legen und man drückt das Schlauchboot zusammen, so dass die Luft wieder entweicht. Schwierigkeit dabei ist, dass man auf jeden Fall mit dem eigenen Körper den A.Bove drücken muss und zusammenlegen muss, so dass man zwangsläufig auch mit der Nässe der Schneeschuhe in Kontakt kommt.

Natürlich lassen sich die aufgepumpten A.Bove auch zunächst an den Rucksack hängen. Nachteil davon ist aber, dass das die Nässe des A.Boves auf die Hose bzw. den Rucksack tropft. Auch der mitgelieferte Packsack ist nicht wasserdicht, so dass es sich unbedingt empfiehlt, die Schneeschuhe außerhalb des Rucksacks bzw. in einem Extrafach zu befestigen.

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Nach der Tour müssen die A.Boves auch erst einmal zum Trocken aufgehangen werden. Positiv ist zu vermerken, dass das Cordura Material der "Flügel" sehr stabil erscheint.

Was lässt sich also festhalten. Das Laufen bzw. Wandern mit den A.Boves hat mir definitiv Spaß gemacht und durch die Harscheisen hat man auf jeden Fall mehr Halt im Gelände.

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Für alpine Touren sind mir die Harscheisen aber nicht griffig genug und die Schlauchboote im Trittgefühl zu unsicher, da etwas zu flexibel. An „normalen“ Berghängen, Wiesen etc. sind die A.Boves aber sehr sinnvoll. Auch bei einfachen Schneeschuh-Bergwanderungen würde ich sie mitnehmen.

Auf unserer Tour in Albanien hätten sie uns auf jeden Fall sehr geholfen, da sie das Einsinken über mehrere hundert Höhenmetern hinweg stark eingeschränkt hätten. Dazu hätten wir sie auch einfach im Gepäck mitnehmen können, denn klein und leicht sind sie auf jeden Fall.

Hier ein Video im Einsatz:

https://vimeo.com/900705880?share=copy

 

Fazit:

Für den Normalpreis würde ich sie aber dennoch nicht erwerben. Legt man etwas mehr drauf, bekommt man schon technisch ausgereiftere Schneeschuhe, die einem wirklich auch im Gelände eine Hilfe sind. Für den von mir erstandenen Betrag aber machen die Schneeschuhe definitiv Spaß und auch Sinn, daher eine durchaus bedingte Empfehlung.

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