Im test

Test: BCA Tracker S - LVS-Gerät

BCA Tracker S - LVS-Gerät
LVS Gerät mit Bonusfeatures
Bewertung Ø: 4.50 Sterne

Vorteile

  • Simpel in der Anwendung
  • Wenig Bedienelemente
  • Gute Halterung
  • clevere Zusatzprogramme
  • Big Picture Mode
  • Signalunterdrückung

Nachteile

  • Display bei Sonne schrecht ablesbar

Bewertung

Die letzten Male im Schnee durfte ich den TRACKER S von BCA (Backcountry Access) für OUTSIDEstories unter die Lupe nehmen.

mit Panorama

Es handelt sich um ein LVS Gerät vom großen nordamerikanischen Hersteller für Lawinenausrüstung, Rucksäcken, Tourenfellen etc…

Das Unternehmen hat bereits eine langjährige Vergangenheit, ist im deutschsprachigen Raum aber nicht so populär, wie jenseits des großen Teichs.

Der Tracker S befindet sich ausstattungsmäßig im Mittelfeld zwischen Tracker 3 (Topmodell) und Tracker 2 (Einstiegsmodell)

Modelle

Der wichtigste Unterschied zum Top-Modell ist, dass der Micro-USB Port fehlt und somit kein Upgrade durchgeführt werden kann.

Bei meinem privat genutzten Gerät von einem anderen Hersteller geht dies (zumindest per Einschicken) und ist bisher einmal in 5 Jahren notwendig gewesen. Die Dringlichkeit der Update-Fähigkeit ist vermutlich nicht besonders groß, daher verschmerzbar.

Und hier erstmal alle wichitgen Specs vom Hersteller:

Specs

Er ist also kaum merklich größer als eine Packung Taschentücher:

Größenvergleich

Der Tracker ist, wie die meisten LVS Geräte, sehr einfach in der Bedienung. Er besitzt ein Drehrad mit Sicherheitsschieber und einen blauen Knopf an der Vorderseite, das wars auch schon.

Bedienelemente

Am Drehrad kann man wählen zwischen "OFF", Sendemodus „TR“ (transmitting) und Suchmodus „SE“ (search). Man muss dazu immer den Schieber betätigen, um versehentliches Verstellen zu vermeiden. Die Ausnahme ist: man braucht diesen nicht zu betätigen, um vom Such- in den Sendemodus zu gelangen, das geht ohne den Schieber. Dies gewährleistet, dass man bei einer eventuellen zweiten Lawine auf die Bergungsstelle schnell wieder in den Sendemodus gelangen kann.

Im Sendemodus blinkt unten rechts am Gerät dann ein Bestätigungs-LED.

Aktiviert man den Sendemodus, piepst das Gerät, es leuchten kurz alle LED Anzeigen auf und die prozentuale Batterieladung wird am Display angezeigt. Das Display ist bei Sonne extrem spiegelnd und nicht zwingend perfekt abzulesen. Meistens geht es aber recht gut.

Reflexion

Mit dem Knopf kann man bei der Suche von Mehrfachverschütteten dann Signale unterdrücken (nach dem jemand gefunden wurde). Drückt man den Knopf bis „SS“ (signal suppression) erscheint, wird das stärkste Signal für 1 Minute ausgeblendet, genug Zeit, um den Pieps des Geborgenen zu deaktivieren.

Mehrfachsignale (2Pers):

2 Signal Anzeige

Hält man den Knopf gedrückt, kommt man in den sogenannten Big-Picture Modus. Dieser zeigt dann mehrere Signale von Verschütteten parallel an, so dass man gleichzeitig sieht, wo mehrere Signale herkommen. Sind mehrere Personen an der gleichen Stelle verschüttet, kann man dort zuerst anfangen zu Bergen und damit effizienter auswählen, wo man beginnt. Lässt man den Knopf los, gelangt man wieder in den normalen Suchmodus.

Auch ein automatischer Umschaltmodus ist vorhanden: Dies geht, wenn das Gerät eingeschaltet wird, während der Optionsknopf gedrückt gehalten wird bis „Ar“ (auto reverse) erscheint. Hier springt das Gerät nach 5 Minuten Suchzeit automatisch in den Sendemodus zurück. Das Gerät macht 30 Sek. vor dem Umschalten mit Piepsgeräuschen auf sich aufmerksam. Möchte man dann weiter im Suchmodus bleiben, genügt es die Optionstaste zu drücken.

Weiterhin kann noch der Ton stummgeschaltet werden, was ich persönlich nicht so wichtig finde und deshalb nicht drauf eingehen werde.

Gut ist, dass der Batterieladestand beim Start des Gerätes abgefragt wird. Befindet sich der Ladestand unterhalb der 40% Marke ertönt beim Start kein akkustisches Signal mehr und unterhalb von 20% gibt es auch bei der Suche keine akkustischen Signale mehr.

Ist zu wenig Energie in der Batterie enthalten, erscheint „Lb“ (low Battery) im Display und es ist definitiv Zeit, die Batterie zu wechseln. Ist die Batterie komplett leer, blinkt eine „0“ im Display.

Empfohlen wird wie bei anderen Herstellern die Batterie bei 40% bereits zu tauschen.

Ein spezielles Programm für den Partnercheck gibt es nicht, das braucht es meines Erachtens aber auch nicht zwingend.

Testbedingungen:

Ich hatte den Tracker S beim Skitourengehen in Kelchsau und beim Alpinfahren in Fieberbrunn/Saalbach dabei (leider war es hier zu warm, um noch gute Bedingungen abseits zu finden).

Tour

Tourstop

 Abfahrt

Saalbach

Pro Tag hat der Tracker S im Schnitt ca 5-7% Batterie verbraucht, das finde ich in Ordnung.

Die mitgelieferte Halterung lässt sich super einstellen und bietet viele Möglichkeiten, so dass jede Statur mit dem Gurt klarkommt. Auch unter dem Tourenrucksack oder dem schweren ABS-Rucksack hat das Ganze nicht gedrückt (dank extra Polsterung im Schulterbereich) oder gescheuert, meist hab ich vergessen, dass ich das Gerät überhaupt anhabe! Auch mit Handschuhen lässt sich sowohl die Halterung als auch das Gerät gut bedienen.

Clip

Die Spiralschlinge, die das Gerät mit dem Gurt verbindet, ist sogar so angebracht, dass man es nicht verdrehen kann - echt Klasse!

Tragegurt

Wenn ich das Gerät behalten dürfte, würde ich den Gurt kürzen, aber er lässt sich auch so sehr gut verstauen.

Da die Bedienung wie bei anderen LVS Geräten echt einfach ist und der Tragegurt super bequem ist, stört eigentlich nur das Hochglanzdisplay etwas.

Für einen Punktabzug reicht das aber nicht, da der Tracker noch viele durchdachte Zusatzfunktionen bietet neben dem klassischen Suchen und Senden.

Ich habe ihn zusammen mit Geräten von Ortovox und Pieps getestet und es wurden beide Geräte gut gefunden und beide Geräte haben auch den Tracker S gut orten können!

Von mir gibt’s auf jeden Fall eine Kaufempfehlung! Preislich gesehen liegt er mit 249,95€ UVP und für 190€-220€ zu kaufen momentan genau wie vergleichbare Konkurrenzprodukte mit teils weniger Features.

Also dann! Saftey first und ab in den Tiefschnee!

Hier habe ich Euch noch ein Erklärvideo vom Hersteller verlinkt :

 

Natürlich ersetzt der Pieps keine Lawinenkenntnis, also bitte vorm Abseits-fahren informieren und/oder mit Guide oder Bergführer ins Abenteuer stürzen, um Erfahrungen zu sammeln!

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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WEITERE BEWERTUNGEN

Gutes LVS mit einfacher aber nichtganz intuitiver Handhabung
Bewertung Ø: 4.50 Sterne

Vorteile

  • Makierfunktion bei Mehrfachverschüttung
  • Sehr angenehmes Tragesystem
  • Tonwechsel, je nach Distanz
  • Einfache Handhabung
  • liegt gut in der Hand
  • Automatischer Umschaltmodus

Nachteile

  • Nicht ganz intuitiv
  • Keine Anleitung/Hilfe hinten drauf gedruckt
  • Keine Gruppencheck Funktion

Bewertung

Ich durfte das BCA Tracker S LVS-Gerät die letzten 6 Wochen als treuen Begleiter beim Freeriden und auf Skitour bei mir tragen und fühlte mich, nach einer kurzen Einschulungsphase, damit sehr sicher.

Tracker S

Der BCA Tracker S ist ein 3-Antennen LVS Gerät, welches allen Anforderungen, die zur Zeit an LVS Geräte gestellt werden, nachkommt:

  • 3 Antennen
  • Maximale Reichweite 55 Meter
  • Suchstreifenbreite: 50 Meter
  • Automatischer Umschaltmodus
  • Mit 3 AAA Batterien betrieben
  • 165 g (inklusive Batterien)
  • Markierfunktion bei Mehrfachverschüttung
  • Bei der Feinsuche keine Pfeile mehr am Display
  • Verschiedene akustische Signale, je nach Entfernung zum Verschütteten
  • Tragetasche, die leicht zu öffnen ist und an die das LVS dehnbar fixiert werden kann
  • Batteriestandanzeige

Ich würde den BCA Tracker S als nicht ganz intuitiv beschreiben, da auf ihm lediglich die Kürzel "SE" und "TR", sowie das Wort "OFF" aufgedruckt sind. Mehr Information bietet einem das Gerät nicht. Die LVS Geräte, mit denen ich bisher unterwegs war, hatten alle "SEND", "SEARCH" und "OFF". Meiner Meinung nach ist es doch eindeutiger. Mir viel zwar außer Transmit nichts für "TR" ein, "SE" könnte aber für send und search stehen.

Die Optionstaste ist überhaupt nicht beschriftet. Aber gut, es gibt auch nur eine Taste am Gerät, da kann nicht viel verwechselt werden.

Weiters finde ich es etwas schade, dass auf der Hinterseite des Gerätes nich, wie bei den meisten anderen, eine Anleitung zur Verschüttetensuche aufgedruckt ist. Inklusive der für das Gerät passenden Suchstreifenbreite.

Natürlich sind das nur Kleinigkeiten, die einem überhaupt nicht auffallen, wenn man sich mit dem Gerät auseinandersetzt und weiß was man tut. Da dies eigentlich die Grundvorraussetzung an jeden Tourengeher oder Freerider sein sollte, könnte man diesen "Kritikpunkt" auch wirklich vernachlässigen. Leider sind aber immer wieder Leute unterwegs, die sich mit ihren Geräten nicht so gut auskennen, bzw. sich mit der Verschüttetensuche zu wenig beschäftigen, um im Stress eines tatsächlichen Unglücks alles im Kopf zu haben. Da hilft es dann doch noch einmal nachlesen können.

Daher hier ein Appell an alle: Beschäftigt euch mit eurem Gerät und der Thematik!

Aufbau:

Das Gerät ist in einer angenehmen Quaderform und liegt gut in der Hand.

Tracker S

Am oberen Ende befindet sich ein Rad, mit den 3 Einstellungen "SE", "TR" und "OFF". Wenn man sich wirklich nicht merken sollte, wofür "SE" und "TR" stehen, hilft einem das Rad doch bei der Entscheidung. Im Sendemodus "TR" rastet das Rad ein, damit man nicht versehentlich umschalten kann. Im Suchmodus "SE" ist dies nicht der Fall.

Weiters gibt es dann noch den Optionsknopf, welcher im Suchmodus bei Mehrfachverschüttung den nähesten Verschütteten markieren kann und man somit zum Nächsten weiter navigieren kann.

Auf der Rückseite befindet sich das Batteriefach, welches gut mit einem Schraubenzieher oder einer schmalen Münze geöffnet werden kann.

Am unteren Ende kann eine Fixierung durchgefädelt werden. Mitgeliefert wird hier ein Gummiband, welches einfach am Tragesystem festgemacht oder abgemacht werden kann.

Das mitgelieferte Tragesystem ist wirklich sehr angenehm zu tragen. Es besteht aus einem gepolsterten Gurt, welchen man sich über die Schulter hängt. Diesen kann man nicht öffnen, aber in der Länge verstellen. Um den Bauch führt dann ein verstellbarer Gurt, welcher mit einer Schnalle auf und zu gemacht werden kann. Allgemein ist das Band, mit dem die Tasche am Bauch fixiert wird, wirklich sehr lange! Wenn ich das LVS Gerät trage bleiben ca. 90 cm Band über. Wenn einem das Gerät gehört, kann man dies natürlich leicht abschneiden.

Tragesystem

Praxistest - Skitour und Suchübung:

Ich trug den Tracker S bei einigen Skitouren und auch 2 Mal beim Freeriden. Die Gerätehalterung lässt sich gut an den Körper anpassen und ist wirklich angenehm zu tragen. (Das lange Band muss halt gut verstaut werden).

Suchtest:

Wenn man das Gerät in den Sendemodus einschaltet, zeigt es einem als erstes die Batteriestärke an. Anschließend folgt noch das Zeichen "tr" am Display eher der Disply schwarz wird und nur im Eck rechts unten ein kleiner Punkt blinkt. Auch das war für mich etwas ungewohnt, da die meisten LVS Geräte dauerhaft etwas am Display anzeigen. Wenn das Gerät länger als 12 Stunden im Sendemodus ist, ertönt alle 2 Minuten ein Warnsignal, was einen erinnern sollte das Gerät auszuschalten, falls man dies vergessen hat.

Sollte nun ein Lawinenunglück passieren, kann der Tracker S sehr leicht aus seiner Tragetasche genommen werden. Man entriegelt den Sendemodus und wechselt auf Suchen "SE". In diesem Modus blinkt regelmäßig "SE" am Display, solange das Gerät kein Signal findet. Die Einstellung rastet auch nicht ein und so kann man schnell wieder zurück in den Sendemodus wechseln. Wenn das Gerät länger als 30 Minuten im Suchmodus ist, ertönt alle 2 Minuten ein Warnsignal, für den Fall, das man gar nicht im Suchmodus sein möchte.

Einstellungen

Schaltet man den Tracker S mit gedrückter Optionstaste in den Suchmodus erscheint "Ar" am Display. Jetzt befindet man sich im automatischen Umschaltmodus. Im automatischen Rückstell- / Umstellmodus schaltet der Tracker S automatisch in den Sendemodus (TR) zurück, wenn man länger als 5 Minuten im Suchmodus ist. 30 Sekunden bevor sich das Gerät automatisch in den Sendemodus zurückschaltet, ertönt ein Warnsignal. Das Umschalten kann dann, durch das Drücken der Optionstaste verhindert werden.

Befindet man sich nun in der Verschüttetensuche, läuft man erst einmal bis zum Signal-Erstempfang. Dieser war bei mir immer bei ca. 50 Metern. Hier gibt es Geräte die deutlich früher ein Signal anzeigen (ein Vergleichsgerät bei mir fand das Erstsignal immer bei ca. 65 Metern). 50 Meter sind jedoch auch nicht schlecht. Man folgt dann der Anzeige. Bei weiterer Distanz zeigt der Bildschirm die Richtungspfeile der Felslinien an, bei der genaueren Suche erlöschen diese Pfeile dann (so wie bei jedem LVS Gerät, mit dem ich bisher gearbeitet habe).

Bei einer Mehrfachverschüttung, werden am Display mehrere kleine Männchen angezeigt. So weiß man gleich, dass hier mehr als eine Person verschüttet worden ist. Wurde ein Opfer grob ausgeforscht, kann dessen Signal über die Optionstaste markiert/blockiert werden uns man kann mit der Suche nach dem nächsten Opfer weitermachen, währen z.B. Kollegen das erste Opfer ausgraben.

Mehrfachverschüttung
Mehrfachverschüttung, unter der Distanz anzeige sind  2 Männlein angezeigt

Das Suchverhalten mit dem Gerät war sehr angenehm. Die Meter zählten ganz gut hinunter und stimmten auch grob. Lediglich am Anfang blieb das Gerät lange bei rund 50 Metern, ehe es dan eine Sprung nach unten machte. Die Richtungsangaben passten aber immer, daher muss in diesem Bereich die Meterangabe auch noch nicht so genau sein. Die Feinsuche hat auch sehr gut funktioniert und auch das Suchen von mehreren LVS Geräten funktionierte sehr gut.

Das Gerät liegt angenehm in der Hand und das Suchen ist einfach und genau. Hier hat das Gerät alle Anforderungen an ein LVS Gerät bestens erfüllt.

Suchen

Fazit:

Der Tracker S ist ein zuverlässiges LVS Gerät, welches in der Bedienung einfach ist, WENN man sich anfangs mit dem Gerät auseinandergesetzt hat, da es meiner Meinung nach nicht ganz intuitiv ist. Wenn man sich mit dem Gerät aber vertraut gemacht hat, trägt man es gerne bei sich und hofft dennoch, es nicht zu brauche.

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