Im test

Test: FISCHER RCS Skate Plus Stiff IFP - Skatingski, Langlaufski

FISCHER RCS Skate Plus Stiff IFP - Skatingski, Langlaufski
Der Pfeil unter den Füßen
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • gelungenes, unaufdringliches Design
  • gute Steifigkeit
  • gute Kontrollierbarkeit (bei entsprechender Technik)
  • leicht
  • ab Werk vorgewachst
  • veredelter Belag (verbessert die Wachsaufnahme)

Bewertung

Da ist er wieder. Der Winter. Mittlerweile liegt selbst in den Mittelgebirgen Schnee und vielerorts sind die Loipen gespurt. Da lohnt es sich doch, mal wieder ein paar Langlaufskier zu testen. Heute dreht sich alles um den "Fischer RCS Skate Plus".

Fischer ist sicherlich jedem Wintersport-Fan ein Begriff. Sowohl Touren-Ausrüstung, als auch Alpin- und Langlauf-Ausrüstung bietet der österreichische Hersteller an. Insbesondere beim Thema Langlaufski führt kein Weg an den Produkten von Fischer vorbei. Bei dem getesteten Ski handelt es sich um einen Skating Ski, getestet habe ich diesen in der Länge 186cm.

Erster Eindruck Beim Auspacken des Testpakets viel mir zuerst das sehr edle Design auf. Die Oberfläche ist in mattem Schwarz gehalten, selbst der Hersteller-Schriftzug ist in Schwarz (allerdings glänzend) gehalten. Das sieht sehr gut aus. Ebenfalls springt einem die Skispitze direkt ins Auge. Fischer-Typisch ist hier eine Aussparung in der Spitze, mit dem Hintergrund. dass die Masse der Spitze reduziert wird, was die Pendelbewegung bei angehobenem Ski reduzieren soll. Für mich als Freizeit-Läufer ist das zwar nicht wirklich spürbar, weder positiv noch negativ. Soviel mal zum ersten Eindruck, der nächste Test erfolgte dann in der Loipe.

Für wen ist dieser Ski zu empfehlen? Bei der Auswahl von Langlaufskiern muss man meiner Ansicht nach auf 2 elementare Dinge achten: * der Ski muss zum Körpergewicht passen * der Ski müssen zur Lauftechnik, also dem Können des Läufers passen

Wenn einer der beiden Parameter nicht passt, ist auch der Spaßfaktor eingeschränkt, bringt es doch nichts, als Anfänger zu versuchen, einen Weltcup-Ski zu bändigen und umgekehrt. Der Fischer RCS Skate Plus richtet sich an den ambitionierten Freizeitläufer, der die Skating Technik bereits gut beherrscht und vielleicht auch mal bei einem Rennen mitlaufen möchte. Dieser Punkt ist sehr wichtig, ein Anfänger wird mit diesem Ski seine Schwierigkeiten haben, aber keine Sorge: Fischer hat für jedes Level den passenden Ski im Angebot. Ich selbst würde mich als Freizeitläufer bezeichnen, die Skating-Technik laufe ich schon seit vielen Jahren.

Technische Details des Test-Skis:

  • Länge: 186 cm (angebotene Längen: 171cm, 176cm, 181cm, 186cm, 191cm)
  • Gewicht (lt. Herstellerangabe): 1090g/Paar
  • Material Ski Kern: Carbon

Des Weiteren führt Fischer in der Produktion weitere "Veredelungs-Schritte" durch, wie z.B.

  • Cold Base Bonding (homogene Molekülstruktur für verbesserte Wachsaufnahme)
  • Prewaxed (Infrarot Präparation mit fluorhaltigem Heißwachs)
  • Hole Ski Tip (die Aussparung in der Skispitze spart Gewicht und reduziert pendeln)
  • DTG World Cup Plus (universeller Schliff im Belag)

Auf diese Veredelungs-Schritte möchte ich im Detail gar nicht eingehen, da ich diese nicht wirklich testen oder beurteilen kann. Schaut euch das einfach mal auf der Homepage www.fischersports.com an. Auf einen der Punkte möchte ich aber dennoch kurz eingehen: Das Vorwachsen mit Heißwachs. Ein Skibelag kann nicht oft genug gewachst werden, nur so stumpft der Belag über die Jahre nicht ab. Und da ist es eine gute Sache, dass die erste Schicht bereits im Werk aufgetragen wird. Natürlich liegt es dann am Benutzer, den Ski im weiteren Verlauf selbst regelmäßig mit Heißwachs zu versehen.  

Technische Infos Testski
Einer der wenigen Farbkleckse auf dem ansonsten gänzlich schwarzen Skis: Technische Infos des Skis
Skispitze mit Loch
Fischer-typisch: "Hole Ski Tip" -  Reduziert die Masse der Skispitze und reduziert dadurch die Pendelbewegung

Praxistest Nun aber endlich zum Praxistest, um das geht es ja schließlich bei Outside-Stories.

Zuerst mal die Testbedingungen: Strecke 1: 10km Rundkurs mit kupiertem Profil; kurze steile Anstiege, Kurvenreiche Abfahrten, Flachstücke. Strecke 2: langgezogener Anstieg, welcher in der eins-einser-Technik gelaufen werden kann. Strecke 3: Kurzer, steiler Anstieg, nach links hängend. Strecke 4: schnelle Abfahrt mit engen Kurven, die umgetreten werden müssen. Strecke 5: kurvige Abfahrt, bei der die Kurven allerdings gerutscht werden können.

Schneebeschaffenheit 1: Eisige, frisch präparierte Skatingspur. Schneebeschaffenheit 2: im tagesverlauf aufgeweichte Bedingungen, nicht besonders zerlaufen.

Ich muss zugeben, die Umgebungsbedingungen waren aufgrund der ausgiebigen Schneemenge immer sehr gut. Ich konnte leider keinen Test auf schlecht präparierten Strecken oder besonders tiefen Bedingungen machen. Ok...das Wort "leider" muss ich zurücknehmen. Im Prinzip deckt der Test allerdings schon die typischen Streckenbedingungen ab, es ist ja schon klar, dass man mit einem Langlaufski nicht in den Tiefschnee geht.

Neben den Skating-Skiern wurden mir von Fischer auch die passenden Schuhe zum Testen zur Verfügung gestellt (siehe separater Testbericht).

Ski, Schuhe und Stöcke
Gleich geht's los: Unaufgeregtes Design, typischer Wolf im Schafspelz

Nach den ersten Eingewöhnungs-Runden im flachen Gelände ging es auf die kupierte 10-km-Runde. Zu diesem Zeitpunkt war die Strecke noch ziemlich gefroren. Hier spielt der Fischer direkt die hohe Torsions-Steifigkeit aus. In der Abdruck-Phase gibt es nur eine minimale Verdrehung. Gerade bei eisigen Anstiegen ist dies relevant, um den Druck über die gesamte Skilänge auf die Spur zu bringen.

Ein weicherer Ski würde hier eher zum Rutschen neigen. Der torsionssteife Aufbau des Skis erfordert aber auch eine saubere Technik des Läufers. Der Ski ist dadurch weniger fehlerverzeihend. Im weiteren Verlauf der Testrunde hat sich auch die gute Federwirkung zu erkennen gegeben und kann von versierten Läufern genutzt werden. Auch die Kontrollierbarkeit des Skis ist zu jeder Zeit gegeben, sowohl in der Gleit- und Abdruckphase, als auch in der Abfahrt, wo ein Kontrollverlust nie so gut ist. Kurven, die in der rutschenden Technik durchfahren werden, können rasant angefahren werden (die entsprechende Technik natürlich vorausgesetzt), der Ski nimmt die Richtung an, die der Läufer vorhat. Also ganz klarer Fall, mit diesem Ski kann man es richtig krachen lassen.

Langlaufski auf Loipe

Ein von mir beliebter Test bei Skating-Skiern ist auch immer ein leichter Anstieg, der in der eins-einser-Technik gelaufen werden kann. Bei dieser Technik hat man sowohl auf dem linken, als auch auf dem rechten Ski eine ähnlich lange, ausgiebige Gleitphase. Aufgrund der relativ langen Gleitphase merkt man relativ schnell, ob der Ski gut kontrollierbar ist oder eher "schwimmt". Auf diesem Abschnitt hat sich der Ski sehr gut angefühlt, vergleichbar mit einer Feder, die immer leicht auf Spannung ist. Der Test lässt sich wiederholen, indem man dieselbe Strecke bergab läuft und hier ohne Zuhilfenahme der Stöcke rein aus den Beinen arbeitet. Auch hier zeigt der Ski keine Schwächen.

Abdruckphase Langlauf
Kaum Torsion im vorderen Skibereich in der Abdruck-Phase

In den kurzen, steilen Anstiegen zahlt sich auch bei weicheren Bedingungen die Verdrehsteifigkeit vorteilhaft aus. Man hat jederzeit einen sehr guten Kantendruck und kann sich so gut abdrücken. Hier spielt auch Vorspannung des Skis eine große Rolle. Die natürliche Vorspannung ist vergleichbar zu der Vorspannung anderer Hersteller, auf jeden Fall gut zu laufen.

Abdruckphase
Abdruckphase in leichten Anstiegen
Skating Langlauf
Auch bei weicheren Bedingungen: Guter Abdruck, Ski gut kontrollierbar
Ski und Maßstab
Vorspannung an der Fußspitze: ca. 1,7cm. Vergleichbar zu anderen Herstellern

Zusammenfassung Der Fischer RCS Skate Plus will gelaufen werden. Keine Spaziergänge, sondern eher vom Typ Fluchtwagen. Das setzt allerdings voraus, dass der Läufer die Skating-Technik gut beherrscht, um Freude an diesem Ski zu haben.

 

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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Hallo liebe Leser! Gerne möchten wir zum oben angeführten Text bzw. zu den oben angeführten technischen Details noch einen Zusatz hinzufügen. Beim Material des Ski Kerns ist der Begriff Carbon nicht korrekt, da es sich richtigerweise um einen Air Core HM Kern handelt. Hier weitere Infos dazu - https://www.fischersports.com/at_de/rcs-skate-medium-set/bdg-race-skate-1903?c=1208

Erstellt von Pippo - Fr, 01/29/2021 - 13:06

Hallo Herr Wimmer, danke für die Rückmeldung! Dem Link folgend ist auf der fischersports-Homepage allerdings auch von "Air Core Carbon" die Rede. Daher bin ich davon ausgegangen, es gibt einen gewissen Carbon-Anteil im Skikern.

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