Im test

Test: ROSSIGNOL X-IUM WCS S2 - Langlaufski

ROSSIGNOL X-IUM WCS S2 - Langlaufski
Sprungfedern für die Loipe
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • ausgeprägte Vorspannung
  • geringes Gewicht
  • sehr torsionssteif
  • gute Kontrolle

Nachteile

  • für Anfänger nicht ideal

Bewertung

Diesen Winter erweiterte OUTSIDEstories die Testprodukte für ProduktScouts auch auf Langlaufprodukte, was mir als begeistertem Schnee-Fanatiker sehr entgegen kommt. In diesem Zusammenhang bekam ich von der Firma Rossignol die Skatingski X-IUM WCS S2 für Tests zur Verfügung gestellt. Laut Herstellerangabe ist dieser Ski für anspruchsvolle Läufer ausgelegt. Getestet habe ich diesen Ski bei unterschiedlichen Bedingungen, von morgendlichen eisigen Strecken bis zu vom Sonnenschein aufgeweichten Verhältnissen.

Nun aber zunächst mal das "unboxing". Beim Auspacken der Skier ist mir als erstes das sportliche Design des Skis ins Auge gesprungen. Viel Schwarz und abgesetzte Elemente (Spitze und Ski-Ende, sowie teilweise an den Seitenwangen) in knalligem Orange. Beim ersten Griff an den Ski fällt die, im Vergleich zu Wettbewerber-Produkten sehr ausgeprägte Vorspannung des Skis auf. Bei entlastetem Ski ist die Vorspannung auf Höhe des Bindungs-Kopfes (Kipppunkt) satte 23mm. Langlaufskier anderer Hersteller haben hier zumeist eine Vorspannung um die 17mm. Auch ohne Raketenwissenschaftler zu sein, ist mir hierbei klar, dass es sich eigentlich nicht um einen Ski, sondern eher um eine Sprungfeder handeln muss. Im beinahe durchgängig schwarzen Belag sind ganz Rossignol-typisch zwei parallele, aber nicht ganz so tiefe Führungsrillen eingelassen. Auf dem Ski ist bereits eine Bindungs-Grundplatte (Integrated Fixation Plate - IFP) befestigt, sodass die passende Bindung ohne Werkzeug und ohne großen Aufwand angebracht werden kann. Was gibt es noch zu sagen...die Maße des Skis lauten 40/44/43/43mm, das gemessene Gewicht sind 1325g/Paar (bei Länge 186 cm und inkl. Bindung).

Ski im Schnee
gelungenes Design, viel Schwarz mit kontrastreichem Orange
Ski mit Maßstab
Satte Vorpannung in entlastetem Zustand: 23mm an der Fußspitze
Technische Daten
Ein paar "technische Daten" des Test-Skis

Nun zum Praxistest:

Für den Praxistest habe ich mir eine Strecke ausgesucht, bei der alles enthalten war: kurze steile Anstiege, längere flache Anstiege, leicht abfallende, schnelle Streckenabschnitte (meine Lieblings-Streckenabschnitte) sowie kurvige steilere Abfahrten. Das Ganze dann auch teilweise auf die eine oder andere Seite hängend. Also alles in allem sind jegliche Arten von Streckenabschnitten enthalten gewesen. Zu den Loipenbedingungen habe ich folgende Beschaffenheiten erlebt: Eisige, harte Verhältnisse sowie angetaute, eher weiche Verhältnisse.

Skating-Schritt
Macht auch auf eisiger Strecke Spaß

Bei den eisigen Verhältnissen ist die ausgeprägte Vorspannung der Ski unmittelbar spürbar. Um die Vorteile der Vorspannung auch ausspielen zu können, muss der Ski technisch sehr sauber gelaufen werden, damit sich die Federwirkung des Skis auch wirklich in die richtige Richtung entfalten kann. Dies ist aus meiner Sicht auch der Grund, warum der X-IUM WCS S2 eher den fortgeschrittenen Läufer anspricht, weniger der Anfänger, der zum ersten Mal auf Skatingski steht. Etwas gewöhnungsbedürftig war für mich zuerst die Länge des Skis, da ich bisher etwas kürzere Ski gewohnt war. Die 4cm mehr haben in den ersten Anstiegen noch etwas Konzentration erfordert, damit die Spitzen nicht im Schnee hängen bleiben. Gerade bei eisigen Bedingungen ist mir die Torsionssteifigkeit des Skis spürbar aufgefallen. Selbst in der Abdruckphase im Anstieg "verdreht" sich der Ski nur wenig um die Längsachse. Da hatte ich schon deutlich weichere Skier unter den Füßen. Dadurch sind die X-IUM WCS auch sehr gut kontrollierbar. Aber wie bereits erwähnt: Eher für den fortgeschrittenen Läufer, ein Anfänger wird sich damit eher schwer tun. Auf schnellen, flachen Abschnitten macht der Ski richtig Laune. Die Gleitphase ist gut kontrollierbar, mit jedem Abdruck geht es auch richtig vorwärts. Auch bei steileren Abfahrten, die auf meiner Teststrecke auch noch äußerst kurvenreich angelegt ist, lässt sich der Ski gut kontrollieren. Egal ob die Kurventechnik "Umtreten" oder "rutschen" angewendet wird, der Ski flattert nicht und die Richtung wird vom Läufer vorgegeben, nicht vom Ski. Zur Gleitphase kann ich keine "messbaren" Hinweise geben, hängt hier doch immer viel vom Wachs und der Struktur des Belags ab. Mir ist die Gleitphase auf jeden Fall nicht negativ aufgefallen. Die selbe Strecke bin ich, wie gesagt, bei unterschiedlichen Schneebedingungen gelaufen. Auch bei den weichen Bedingungen geht es mit dem X-IUM gut vorwärts, die entsprechende Technik vorausgesetzt.

Abdruckphase
Gut zu sehen: Die Vorspannung des entlasteten Ski

Fazit:

Der Ski läuft wie der Teufel, muss aber auch entsprechend sauber gelaufen werden. Für den fortgeschrittenen Langläufer ist dieser Ski eine sehr gute Wahl, der Anfänger sollte eher zu einem "fehlerverzeihenden" Modell greifen.

Aki in der präparierten Spur
In der Abfahrt darf es auch mal in die präparierte Spur gehen. Die Spitzen sind nicht ganz so abgeflacht wie bei anderen Modellen

Ski aus Vogelperspektive

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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