Im test

Test: MADSHUS Race Pro Skate - Langlaufski

MADSHUS	Race Pro Skate - Langlaufski
Toller Skatingski für Freizeitläufer, Renneinsatz möglich.
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • angenehm zu laufender Ski
  • fehlerverzeihend
  • Belagstechnologie aus der Weltcup-Serie
  • in unterschiedlichen Härtevarianten erhältlich
  • emPOWER in der Produktion (zusammenfügen zweier Ski zu einem idealen Paar)

Nachteile

  • emPOWER in der Anwendung für den Endkunden unnötig
  • emPOWER-APP auf Android 10 nicht funktional

Bewertung

Rechtzeitig vor dem abrupten Ende der Wintersaison 2019/2020 durfte ich noch einen Skating-Ski auf Herz und Nieren testen. Es handelt sich dabei um das Modell "Race Pro Skate" der norwegischen Firma Madshus. Eine norwegische Firma, die sich auf Langlaufski spezialisiert...das macht Sinn. Die Firma Madshus wird für viele (Alpin-)Skifahrer eher unbekannt sein, liegt es doch daran, dass sich diese Firma ausschließlich auf den Nordischen Bereich spezialisiert hat. Die Produktpalette umfasst neben den üblichen Verdächtigen für die klassische Technik und die Skating-Technik auch noch den Bereich "Backcountry", welcher spezielle Skier für solche Abenteuer wie eine Grönland-Durchquerung bereithält. Damit aber genug zur Firma und der Produktpalette, schaut es euch am besten auf www.madshus.com selbst an. Wichtig ist mir nur herauszuheben, dass es sich bei der Firma Madshus um eine auf den nordischen Skisport fokussiertes Unternehmen handelt.   

Technische Daten des Ski
Abmessungen und Informationen zum Test-Ski

Testobjekt:

Bei dem von mir getesteten Ski handelt es sich wie gesagt um den Skating-Ski Race Pro in der Länge 182cm. Bei meiner Körpergröße von 170cm empfand ich es als sehr angenehm, einen nicht allzu langen Ski testen zu können. Meine bisherigen Skating-Ski hatten meist die Längen zwischen 187cm und 192cm, wobei man bei diesen Längen und "müdem Allgemeinzustand" gerne mal im Anstieg mit der Skispitze hängen bleibt. Den Race Pro Skate der Firma Madshus gibt es in Längen zwischen 172cm und 192cm, jeweils in 5cm Abstufungen und unterschiedlichen Härtegraden, damit man für die jeweilige Körpergröße und Gewicht ein passendes Exemplar ausfindig machen kann. Beim ersten auspacken des Ski ist mir direkt die sehr flache Spitze aufgefallen. Man benötigt also auf jeden Fall eine sauber gewalzte Spur, bei wenig Schnee und dadurch suboptimaler Präparierung in deutschen Mittelgebirgen könnte es bereits problematisch werden, war meine (noch ungetestete) Annahme. Glücklicherweise hatte ich beide Varianten an meinen Test-Tagen: Von blitzsauber präparierten "Rennstrecken" im Allgäu aber auch notdürftig zusammengestellte Strecken im Schwarzwald. Der Testski wurde mit einer Rottefella-Bindung geliefert, die entsprechende NIS-Grundplatte ist auf dem Ski bereits vormontiert. Noch bevor es mit dem Ski auf den Schnee ging, ging es zuerst mal auf die Waage: Bei einer Länge von 182cm bringt das Paar 1350g auf die Waage (inkl. Bindung). Dieser Wert liegt gut im Mittelfeld, bei dieser Ski-Linie wird allerdings auch der Freizeit-Läufer angesprochen, sodass man nicht an jeder Ecke mit dem Gewicht des Skis sparen muss. Dennoch liegt der Ski mit diesem Gewicht gut im Rahmen zu anderen Wettbewerbern.

Die Vorspannung des Skis (17mm an der Fußsspitze) ist moderat, es gibt auch Hersteller mit einer extremeren Vorspannung. Allerdings verhält sich der Madshus mit dieser eher geringen Vorspannung fehlerverzeihend und lässt sich dadurch einfacher laufen.

Skatingski auf der Loipe
Ski in aufgeweichten Bedingungen
Ski und Maßstab
Vorspannung des Skis von 17mm an der Fußsspitze

Testbedingung:

Den Ski habe ich an einem Wochenende bei eisigen Temperaturen früh morgens getestet, dann auch bei etwas aufgeweichteren Temperaturen gegen Mittag und auch bei Bedingungen mit Altschnee, also eher nassen Bedingungen in tiefer Spur. Bei allen Umgebungsbedingungen ließ sich der Ski sehr gut laufen, er verzeiht auch mal eine schlechtere Lauftechnik. Dies fällt besonders dann auf, wenn man schon mehrere Kilometer hinter sich hat und etwas müde in den letzten Anstieg geht, da ist es deutlich spürbar, ob man einen gutmütigen Ski unter den Füßen hat oder ein Ski, der immer sauber gelaufen werden muss. Während meiner Testphase hatte ich mehrere Skier parallel, der Madshus hat sich insofern als "Lieblings-Ski" herauskristallisiert, als ich mir für eine Feierabendrunde überlegt habe, welchen Ski ich mitnehme und ich mir dachte: Mit dem Madshus liege ich auf jeden Fall richtig. Und so soll es für den Freizeit-Läufer ja auch sein: Ein Ski, auf den man gerne ohne Bedenken zurückgreifen kann. Ich hab anfangs ja noch die sehr flache Spitze und meine Bedenken erwähnt, dass man dafür eine unbedingt sehr sauber präparierte Piste benötigt. Wie sich allerdings herausgestellt hat, waren diese Bedenken unbegründet. Auch bei bereits durchgepflügter gibt es da überhaupt kein Problem, dass man mit der Spitze hängen bleiben könnte. Das passt also.

Ski auf Piste
Auch in der Abdruckphase angenehm zu laufen

 

Seitenansicht während laufens
Deutlich zu erkennen: die sehr flache Spitze

emPower:

Eine Besonderheit der Madshus-Ski ist ein im Ski eingelassener RFID-Chip. RFID-Chips sind Bauteile, die z.B. über die NFC-Funktion eines Smartphones ausgelesen werden können. Dafür stellt Madshus auch eine spezielle App zur Verfügung, um den Ski mit dem Smartphone zu verbinden und dann über das GPS des Smartphones die Strecke mitgetrackt werden kann. So zumindest die Theorie. In der Praxis bin ich bereits an der App gescheitert, die Installation auf Android 10 hat zwar noch funktioniert, aber bereits das Starten der App hat zu ständigen Abbrüchen geführt. Dementsprechend schlecht ist die App auch bei Google Play bewertet. Für den Endanwender hätte ich so oder so keinen Vorteil darin gesehen, sich solche Dinge wie Streckenlänge darüber zu tracken, wenn man so oder so sein Smartphone mit GPS dafür verwenden muss. Aber der Chip hat noch eine viel wichtigere Funktion, die der Endkunde normalerweise nicht mitbekommt: Während der Fertigung unterscheiden sich die Ski aufgrund des Fertigungsprozess minimal. Das können zum Beispiel solche Parameter wie Biegelinie, Härtegrad, oder sonstige fertigungsrelevanten Parameter sein. All diese Parameter werden während der Produktion auf dem Chip zu jedem einzelnen Ski abgespeichert. Das hat den Vorteil, dass dann bei der Zusammenstellung eines Paars die bestmögliche Kombination gefunden werden kann. Also der passende Deckel auf den Topf, wobei hauptsächlich die inneren Werte zählen ;-) Das leuchtet ein, macht auch tatsächlich Sinn, würde ich allerdings nicht zwingend als Kaufargument einbeziehen, da ich bei jedem Hersteller erwarte, ein ideales Paar zu bekommen.

Fazit:

Der Madshus Race Pro Skate hat das Zeug zum Lieblingsski. Der ambitionierte Freizeitläufer, der auch gerne mal ein Rennen mitlaufen möchte, liegt mit diesem Ski auf jeden Fall richtig.

Ski von vorne

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
War diese Bewertung für dich hilfreich?
  • Ja
    2
  • Nein
    0
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Dazu bitte anmelden Anmelden oder Registrieren

WEITERE BEWERTUNGEN