Für den Test der Fischer Langlaufausrüstung wurden mir neben den Skating-Ski "Fischer RCS Skate Plus" auch der dazu passende Skating-Schuh zur Verfügung gestellt: Der Fischer Carbonlite Skate, ein sportlicher Skatingschuh für hohe Ansprüche.

Der Name gibt schon einen dezenten Hinweis...da ist Carbon im Spiel. Und wo Carbon ist, muss auch geringes Gewicht sein. Also kam der Schuh zuallererst auf die Waage. Mit 580g / Paar ist der Schuh schon sehr nah am Profi-Modell "Speedmax" dran, sollte also für den ambitionierten Freizeit oder Amateur-Rennläufer sehr gut geeignet sein.

Carbon ist natürlich auch für die Stabilität bekannt, das wird bei diesem Schuh insbesondere an der Fersenkappe und am "Carbon Cuff", der Sprunggelenksstütze sicht- bzw. spürbar. Das Carbon Cuff stützt das Sprunggelenk ideal, sodass unerwünschte seitliche Ausweichbewegungen des Gelenks schon gar nicht erst möglich werden. Die Kraftübertragung geht daher zielgerichtet über die Fußsohle und den Ski dorthin, wo es am meisten bringt: auf den Untergrund.

Passform: Das Anziehen des Schuhes gestaltet sich bereits als geschmeidige Angelegenheit. Die Sprunggelenks-Unterstützung kann bequem nach hinten geklappt werden, sodass der Zugang zum Schuh weit geöffnet ist. Das "Lace Cover", also die Abdeckung des Innenschuhs, kann durch einen mittig angebrachten Reißverschluss bis beinahe in den Zehenbereich geöffnet werden, sodass die Schnürung freigelegt wird.

Um den Einstieg in den Schuh nun noch einfacher zu machen, ist sowohl an der Zunge, als auch im Fersenbereich je ein Lasche angebracht, um den Schuh auch mit angezogenen Handschuhen angelegt werden kann. Als Schnürung dienen die mittlerweile bei fast allen Herstellern zum Standard gewordenen Schnellverschlüsse, bei Fischer mit dem Namen "Speed Lock" bezeichnet. Diese klemmen auch bei längeren Trainingseinheiten konstant gut und können ebenfalls mit angelegten Handschuhen gelockert oder festgezogen werden. Mit der Schnürung wird auch der Fersenhalt spürbar erhöht, der Fuß sitzt nun gut fixiert im Schuh.

Als nächstes den "Außenschuh" per mittigem Reisverschluss schließen, sodass auch hier kein Wasser oder Schnee in den Schuh eindringen kann. Der mittig angebrachte Reißverschluss hat mir sehr gut gefallen. Zum einen fallen die beiden Flügel des Außenschuhs dadurch symmetrisch vom Schuh weg, zum anderen hat man beim Schließen keine Schwierigkeiten, alles in Position zu bringen.

Meine bisherigen Langlaufschuhe hatten immer einen seitlich angebrachten Reißverschluss, da hat man aber immer das Problem, dass man den großen Lappen des Außenschuhs erstmal ordentlich in Position bringen muss, bevor man den Reißverschluss schließen kann. Das hat mich schon immer genervt, beim Fischer Carbonlite Skate ist das sehr elegant und auch funktional gelöst. Eigentlich eine Kleinigkeit, aber eine gut durchdachte Kleinigkeit. Eigentlich war ich ja noch beim Anzieh-Vorgang. Der Außenschuh ist nun also geschlossen und liegt auch im Schienbeinbereich gut und insbesondere dicht an, da fehlt nur noch die Sprunggelenk-Unterstützung. Diese klappt man nun einfach von hinten um den Unterschenkel und verschließt diese im vorderen Bereich mit einem breiten und ausreichend langen Klettverschluss.

Nun sitzt der Fuß sehr gut fixiert, aber dennoch komfortabel im Schuh. Der Schuh fühlt sich in Sachen Passform sehr gut an, auch die Wärmeleistung im Schuh ist außergewöhnlich gut. Ich hatte während meiner Testphase weder nasse, noch kalte Füße.

Der Schuh im Einsatz: Wie erwähnt habe ich den Schuh in Kombination mit dem Skating-Ski Fischer RCS Skate Plus getestet. Der Schuh bietet ein hohes Maß an Kontrolle, sei es in knackigen Anstiegen, kurvigen Abfahrten oder schnellen Flashpassagen. Der Fuß wird insbesondere im Sprunggelenk sehr gut unterstützt.

Auch die steife Sohle trägt ihren Beitrag dazu, dass die Kraft definiert über den Ski auf die Spur übertragen wird. Getestet habe ich den Schuh sowohl bei gefrorenen Bedingungen, hier wirkt sich die Steifigkeit besonders aus. Bei Frühjahrsbedingungen mit weichem, nassem Schnee hat mich besonders die wasserabweisende Oberfläche überzeugt. Ich habe zum Vergleich mal meinen bereits in die Jahre gekommenen alten Skatingschuh bei denselben Bedingungen verwendet, damit hatte ich innerhalb kürzester Zeit nasse Füße.

Eine Kleinigkeit, die ich bisher noch nie so beachtet habe, aber dennoch von Fischer hervorragend gelöst wurde, ist die Laufsohle. Meist muss man ja mit den Langlaufschuhen z.B. auf dem Weg vom Auto zur Loipe oder beim Überqueren von Straßen ein paar Schritte zu Fuß zurücklegen. Und üblicherweise ist man im Winter unterwegs und die Straßen oder Parkplätze sind mit Splitt gestreut. Was habe ich schon geflucht, wenn ich beim Anziehen des Skis wie ein Flamingo rumstehe und versuche, diese Kieselsteine aus dem Profil der Schuhe zu fummeln. Idealerweise hat man den ersten Ski bereits angezogen was die Flamingo-Nummer dann gleich noch herausfordernder macht. Da habe ich also in der Vergangenheit schon den ein oder anderen Fluch wieder runtergeschluckt und jetzt kommt Fischer daher und macht die Sohle im Bereich der Führungsschiene einfach so breit und profillos, dass die Kieselsteinchen dort gar nicht verklemmen können.

Lediglich im Fersenbereich sind Einkerbungen, die allerdings unten breiter als oben sind, so dass die Kieselsteine nur wenig Möglichkeit haben, in der Sohle hängen zu bleiben. Mir geht es hier nicht nur darum, dass es nervig ist, die Kieselsteine rauszufummeln, ein verklemmter Kieselstein beschädigt auch sehr schnell die Bindung oder Führungsschiene. Auch hier ein weiterer Pluspunkt des Fischer Carbonlite Skate.

Fazit: Ein souveräner Skatingschuh, der keine Wünsche offen lässt. Wenn es also mal nicht so gut läuft, liegt es sicherlich weniger am Schuh, viel eher an der eigenen Tagesform ;-)