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Test: SCARPA Epic Lite OD - Multisportschuhe

SCARPA Epic Lite OD - Multisportschuhe
Dieser leichte Zustiegsschuh begleitet einen zuverlässig beim Zustieg und leichten Klettersteigen, ist aber auch im Freizeitbereich des Alltags ein absoluter Allrounder und nicht overdressed.
Bewertung Ø: 4.33 Sterne

Vorteile

  • Griffige nicht zu grobe Vibramsohle
  • Wasserdichte Membran
  • Gute nicht rutschende Schnürung
  • Guter Halt im Fersenbereich
  • Feiner Kontakt im Zehenbereich der Sohle

Bewertung

Dieser Zustiegsschuh durfte eine Erfahrung des etwas anderen Teststarts machen, wenn auch nicht weniger anspruchsvoll. Er wurde fernab von Alpen, Bergen oder Klettersteigen getestet, aber am und zum Fels. Die Rede ist von der Bretagne in Frankreich. Hier kam der Schuh sowohl bei sinnflutartigen Regengüssen, bei Gezeitenstrandwanderungen sowie bei zahlreichen Klettereien an der felsigen Küste zum Einsatz. Hier waren sicherlich nicht das Gefälle bzw. die Höhenunterschiede das Entscheidende.

Zugegeben den Kampf gegen den Starkregen hat der Schuh verloren, allerdings und das ist das Entscheidende: nicht durch die Membran sondern von oben. Das Wasser lief irgendwann auf der Haut in der durchnässten Hose direkt in den Schuh. Wasserdicht oder nicht, da hatte er keine Chance.

Die anderen Einsätze am Meer waren interessant. Zum einen schützte der Schuh aufgrund seines nicht flachen Aufbaus und des gepolsterten und hinten hochgezogenen Fersenbereichs sehr zuverlässig vor dem Eindringen von Sand. Wer kennt es nicht. Irgendwann fragt man sich bei lockerer sitzenden Schuhen, ob es nicht Zeit sei, diese einfach auszuziehen, weil man gefühlt den halben Strand in den Schuhen hat. Hier war das nie ein Problem. Weder mit trockenem noch mit von den Gezeiten durchtränktem Sand oder feinem Kies. Der Halt im Sand beim Spiel mit den Kindern und der Brandung (in voller Bekleidung durchaus mit einem gewissen Ernst) war wirklich gut. Kein Ausrutschen, keine Stollenbildung. 

An den Felsen der Küste, die aus recht schroffem Gestein bzw. aus Gestein besteht, das teilweise vollständig von Muscheln bedeckt ist, ist eine stabile und robuste Sohle sowie ein griffiges Profil Gold wert. Egal ob feuchter Fels, rutschige Algen, Sand, lose Muschelreste in Spalten, die Sohle hielt. Auch wenn die Auflagefläche manchmal nur eine scharfkantige Felsspitze war, war die Stabilität in der Sohle aber auch im gesamten Schuh gegeben.

Dank der abgeflachten aber sehr griffigen Schnürsenkel, die sich nicht lösten mit der Zeit, blieb der Halt durchgehend erhalten. Reinschlüpfen – wohlfühlen – anbehalten. Auch mit nassen und sandigen Sohlen

Der Schuh ist schmal geschnitten und trägt nicht auf. Er umschließt den Fuß gleichmäßig. Eigentlich weist nur die verstärkte Zehenkappe auf das alpine Einsatzgebiet hin. Ansonsten könnte es sich optisch auch um einen Allround-Freizeitschuh handeln. Von unten betrachtet, kann der Schuh allerdings seine Bestimmung nicht mehr verleugnen. Die glatten Sohlenränder entlang der Zehen bis zu den Groß- und Kleinzehenballen weisen auf die Klettertauglichkeit hin, stören aber auch im sonstigen Freizeitgebrauch oder aber eben genau beim Zustieg auch nicht.

Das Meshgewebe mit der Outdry-Membrane ist wasserdicht. Dies macht den Schuh bei Wind und Wetter zu einem zuverlässigen Begleiter. Sowohl das atmungsaktive Gewebe als auch die herausnehmbare Innensohle sorgen dafür, dass Feuchtigkeit abtransportiert werden kann und der Schuh nach schweißtreibendem Gebrauch oder suboptimalem Wetter wieder vollständig trocknet.

 

Mehr Testberichte aus dem Outdoorbereich gibt es bei uns unter www.outdoortest.info

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WEITERE BEWERTUNGEN

Guter Allround-Schuh mit zu vielen Kompromissen.
Bewertung Ø: 4.33 Sterne

Vorteile

  • Sock-Fit-Technologie
  • Wasserdicht
  • Atmungsaktiv
  • lange ohne Schmerzen zu tragen
  • schöne asymmetrische Versenverstärkung
  • gut verklebt/vernäht

Nachteile

  • sehr weiche Sohle
  • "leicht"
  • scheint nicht besonders robust
  • teuer

Bewertung

Gleich vorweg:
Mich hat der Scarpa Epic Lite OD nicht ganz überzeugen können.
Seine Stärke liegt klar in der Vielseitigkeit – allerdings mit einigen Kompromissen.

Tragekomfort

Der Schuh ist vor allem eines: sehr angenehm zu tragen. Ich hatte den Schuh jetzt einen Monat lang fast täglich an. Anfangs (also bevor sie dreckig wurden ;D) als „Kurs-Patschen“ in der Kletterhalle, später sowohl für die Stadt, als auch bei Hochseilgarten, Klettersteig und diversen Zustiegen.

Durch den ausgefeilten Schnitt an Verse und Rist (bzw. an den Seiten) sitzt der Schuh wirklich gut, auch wenn das Gelände unwegsamer wird. Mir persönlich gefällt die Umsetzung der „Scarpa Sock-Fit Technologie“ sehr, bei der die Schuh-Zunge an die Seitenteile angenäht ist. Das macht den Schuh super für den Hochseilgarten. So weich, dass man darin den ganzen Tag stehen kann. Perfekt für jeden „Drahtseilakt“ und auch zu Slacklinen. Trotzdem halbwegs robust und wasserdicht. Wasserdicht, ohne extreme Schweißfüße zu verursachen. Die OutDry-Membrane und das Cocona-Futter leisten hier wirklich gute Arbeit!

Wie für Zustiegsschuhe üblich, geht die Schnürung recht weit bis zur Schuh-Spitze. Die Zehenbox wird daher genauer geschnürt, um im steilen Gelände die Tritte besser ansteigen zu können. Hier steht sich der Schuh aber selbst im Weg. Die Sohle ist recht flach und dünn. Damit erinnert sie eher an einen Sneaker. Die Spitze ist zwar dem Design eines Kletterschuhs nachempfunden, allerdings endet die Gummierung auf Höhe des Zehenballens. Dort knickt der Schuh sehr leicht ein. Mehr als „auf Reibung ansteigen“, oder die Innenkante benutzen, geht leider nicht.
Grade in der Halle lies sich der Schuh gut mit anderen Modellen vergleichen. Normalerweise ist eine 6er-Route in der Halle mit Zustiegsschuhe gut zu machen. Mit dem Epic Lite war die üblicherweise gut gangbare Route eine ziemliche Zitterpartie.

Durch das starke Einknicken beginnt sich nach einem Monat der Schwarze Gummi an der Knick-Kante leicht abzulösen. Gut möglich, dass das nicht schlimmer wird, ist aber schwierig zu sagen. Ähnlich wie Laufschuhe hat der Epic Lite keinen umlaufenden Geröllschutz, sondern eine weiche und leichte Zwischensohle (gelb). Vermutlich auch zur Gewichtsersparniss, die den Epic „Lite“ allerdings nur ca 100g leichter machen als vergleichbare Modelle. Dafür ist diese gelbe Zwischensohle ziemlich anfällig auf Umwelteinflüsse. Bereits nach einem Monate finden sich einige offensichtlich Schnitte und Gebrauchsspuren darin.

Als Allround-Schuh also sehr fein! Der Schuh erinnert an die Sneaker-ähnlichen Zustiegsschuhe für die z.B. FiveTen bekannt ist. Für anspruchsvollere Zustiege bzw. Klettersteige allerdings nicht zu empfehlen. Bei einem Listenpreis von 170€ hätte ich mir mehr erwartet.

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WEITERE BEWERTUNGEN

Toller Allrounder mit großem Einsatzgebiet
Bewertung Ø: 4.33 Sterne

Vorteile

  • Tragekomfort
  • Verarbeitung
  • Material
  • Membran
  • Stabil / Grip
  • Gewicht ?

Nachteile

  • Gewicht ?
  • Passform

Bewertung

Ein allgemeiner Überblick:

Mein erstes Produkt, dass ich als Produktscout testen durfte, war der Scarpa Epic Lite OD in „lakeblue/springgreen“, den ich von Scarpa zur Verfügung gestellt bekommen habe und nach der Testphase freundlicherweise behalten durfte.

Als ich gefragt wurde ob ich den Schuh testen wolle, habe ich mich natürlich sehr darüber gefreut, dass ich endlich mal ein Produkt zugeschickt bekomme. Am Anfang war ich mir bei der Farbe noch nicht sicher, ob mir diese gefallen wird (hätte ich mir persönlich wahrscheinlich im Internet nicht bestellt), da es aber um das Produkt bei dem Test geht und nicht um die Farbe, die bekanntlich Geschmackssache ist, wartete ich auf das Paket und ließ mich überraschen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich auch noch nicht, dass ich den Schuh letztendlich behalten darf.

Als das Paket endlich ankam, packte ich es auch direkt aus und dachte mir direkt „wow“, „der schaut stabil aus“ und „die Farbe sieht ja doch nicht so schlimm aus“.

Mein erster Eindruck wurde in den nächsten Wochen bestätigt und ich konnte mich mit der Farbe auch anfreunden.

Der Schuh wurde neben seinem gedachten Einsatzzweck (Trekking, Wandern, technische Zustiege) auch im Alltag, beim Spazieren gehen und Gartenarbeit getragen, dies liegt wahrscheinlich an seinen vielen positiven Aspekten, die im weiteren Verlauf des Berichts erläutert werden. Ebenso vielfältig waren auch die Testgebiete, in denen der Schuh getragen wurde, in den Innsbrucker Bergen, auf Wanderwegen in der Bretagne (Westfrankreich), am Strand oder in verschiedenen Städten.

Nun möchte ich auf die positiven wie negativ aufgefallenen Punkte näher eingehen.

Was ist mir aufgefallen? Was konnte ich feststellen?

Positiv aufgefallen:

+ Tragekomfort

Zu Beginn sind die Schuhe noch recht steif, nach einigen Kilometern werden sie allerdings immer bequemer und man merkt mit der Zeit gar nicht, dass man Wanderschuhe trägt, dies liegt wahrscheinlich unteranderem auch an der Vibram Sohle, die auch bei den Scarpa wunderbare Dienste erweist. Ebenfalls macht die herausnehmbare Einlage (Ergonomic fit) einen sehr hochwertigen und bequemen Eindruck, obwohl sie sehr dünn ist. Diese Sohle besteht aus einem vorderen weicheren Teil, der 1/3 ausmacht, die restlichen 2/3 bestehen aus einem härteren Teil. Beide Teile besitzen viele kleine Löcher/Poren, die vermutlich zur Atmungsaktivität beitragen sollen, die übrigens sehr gut funktioniert (siehe Punkt  Membran).

+ Verarbeitung

Der Epic ist mein erstes Scarpa Produkt, ich wurde von der wohl Scarpa typischen Qualität sehr schnell überzeugt. Der Schuh hat eine sehr saubere Verarbeitung! Kein Material steht über oder wurde zu kurz abgeschnitten. Der Schuh sieht sehr gut verklebt aus und ich konnte in der Testphase keine Mängel feststellen. Außerdem entsprechen die Nähte hoher Qualität, nirgends steht ein Faden über. Dadurch kam vermutlich auch der erste „ WOW“ Gedanke, weil der Schuh einfach einen sehr hochwertigen Eindruck macht.

+ Material

Die verwendeten Materialen sind folgende: Mesh, Synthetik, Nubuk-Leder (enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs), thermoplastisches Polyurethan. Und das Innenmaterial ist: OutDry + Cocona (Herstellerseite entnommen). Ein Laie, und auch ich kann mit den einzelnen Komponenten nur bedingt etwas anfangen, allerdings lässt sich sagen, dass die Aufteilung der Materialen sehr durchdacht wirkt.

So besteht der Schuh im unteren Bereich und an den Stellen, an denen er besonderen Belastungen ausgesetzt ist aus Leder / harten Materialien und im oberen Bereich aus dem Mesh-Material. Diese Verteilung macht einen sinnvollen Eindruck und passt zum Einsatzzweck. So sind die Füße vor Nässe, Spitzen Steinen, Wurzel etc. geschützt und der Schuh sollte dadurch eine hohe Lebensdauer besitzen. Besonders gut gefallen hat mir die Verstärkung im vorderen Zehenbereich, wodurch diese geschützt werden und man ohne Angst auch mit dem Schuh gegen Felsen oderähnliches treten kann.

+ Membran

Die Membran hat mir gut gefallen, der Schuh ist auf jeden Fall atmungsaktiv, allerdings hängt dies auch sehr stark mit den Socken zusammen, die getragen werden. So wurde der Schuh selbst nach mehreren Stunden nicht zu warm/ feucht und er war immer angenehm. Inwieweit der Schuh wirklich wasserdicht ist konnte ich leider nicht testen, allerdings macht die Membran einen hochwertigen Eindruck, und es ist kein Wasser eingedrungen, als ich den Schuh gewaschen habe, weshalb davon auszugehen ist, dass er ausreichend wasserdicht ist, um auch durch Pfützen, kleine Bäche oder Regenschauer zugehen.  Dies kann man von einem guten Wanderschuh erwarten – sollte er erfüllen!

+ stabil/ Grip

Wie bereits unter dem Punkt Material erwähnt, macht der Epic einen sehr stabilen Eindruck und ich konnte in der Testphase, trotz intensiver Nutzung keine großen Abnutzungen feststellen. Die Vibram-Sohle schaut noch aus wie neu, nur im Zehenbereich kann man minimale „Abnutzungs- / Nutzungspuren“ finden (siehe Bilder), die nachvollziehbar und nicht vermeidbar sind. Die Vibram Sohle leistet tolle Arbeit, so bietet der Schuh in jeder Situation ausreichend Grip, egal wie steil oder feucht es ist. Außerdem ist die Selbstreinigung super.

In jeder Situation hatte der Schuh super Grip!

Negativ aufgefallen:

Nachdem die wichtigsten positiven Feststellungen erläutert wurden, will ich auf die „negativ“ aufgefallenen Aspekte eingehen.

- Gewicht

Wenn man den Schuh in der Hand hält, merkt man, dass er recht schwer ist. Um möglichst objektiv das Gewicht zu beurteilen, habe ich in der Kategorie Wanderschuhe im Internet verschiedene Modelle, ähnlicher Preisklasse und Einsatzzweck angeschaut. Festgestellt habe ich, dass er nicht der leichteste Schuh mit über 900g (Größe 46) ist. Jedoch muss angemerkt werden, dass ich das Gewicht nicht störend empfand während dem Tragen und ich persönlich lieber schwerere Ausrüstung verwende, die dann stabiler ist, als Leichtbau und anfällig.

Für mich ist das Gewicht zu verkraften, dass muss jeder für sich selber entscheiden.

- Passform

Meinem Empfinden nach fällt der Schuh größer aus. Normalerweise habe ich in allen Schuhen 46, beim Scarpa war allerdings noch recht viel Platz, sowohl oben, vorne und an den Seiten. Vermutlich hätte ich eine Nummer kleiner gebraucht, allerdings hatten dadurch meine breiten Füße ausreichend Platz ;), wodurch er sich auch für Leute eignen wird, die noch ihre persönlichen Einlagen verwenden wollen. Negativ ist mir außerdem aufgefallen, dass der obere Teil des Schuhs (der Öffnung) am rechten Fuß drückt, dies wird aber vermutlich an meinem Fuß liegen, weil es sonst wahrscheinlich auch links gedrückt hätte?! Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass ich oft sehr in der „Innenwand/-seite“ stand, dies liegt aber vermutlich einfach an dem zu großen Schuh. Hier kann ich jedem empfehlen verschiedene Größen anzuprobieren.

Insgesamt bin ich mit dem Schuh sehr zufrieden und es hat Spaß gemacht ihn zu testen. Trotz der kleineren Mängel kann ich den Schuh für Leute empfehlen, die gerne in alpinen Regionen wandern gehen und einen guten Allrounder suchen und die „großen Stiefel“ nicht immer tragen wollen. Der Scarpa Epic wird mich auf jeden Fall dieses Jahr noch auf einigen Bergabenteuern begleiten und sicherlich nicht im Stich lassen!

Egal ob Sand, Fels, Wiesen oder Wurzeln, der Epic hat sich auf jedem Untergrund wohl gefühlt!

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