„Schuhe machen Schule“…das müssen sich die beiden Outdoor-Firmen „Keen“ und „Sherpa Adventure Gear“ gedacht haben, als sie sich für die Entwicklung des Wanderschuhs „Innate x Sherpa“ verbündet haben. Denn mit jedem Paar verkauften Schuhe werden 15€ an die Nonprofit-Organisation „Room to Read“ gespendet. Ziel des Projektes sei es, 1000 nepalesischen Kindern Lese- und Schreibunterricht für ein Jahr zu ermöglichen. Ein wirklich sehr bewundernswertes Ziel. Weitere Informationen zu diesem Projekt sind auf der Keen-Homepage https://www.keenfootwear.com/de-at/innate-sherpa/, der Sherpa-Adventure-Gear-Homepage https://www.sherpaadventuregear.de/ oder direkt auf der Room-to-Read-Seite https://www.roomtoread.org/ zu finden.

Nun zum getesteten Produkt, dem Wanderschuh „INNATE x Sherpa“. Hierbei handelt es sich um die limitierte Sonderedition des Innate-Schuhs. Der Anwendungsbereich wird als „Reisestiefel für Stadt und Trail“ beschrieben. Gegenüber dem „normalen“ Modell Innate hat das Sondermodell mehrere Design-Gimmicks, welche auf die Zusammenarbeit mit der Firma Sherpa hinweisen. Am Auffälligsten ist dabei der unendliche Knoten, welcher seitlich als Prägung im Leder angebracht ist. Der unendliche Knoten (Firmenlogo von Sherpa Adventure Gear) steht bei den Sherpas für die Einheit von Gedanken und Taten, Worten und Handlungen sowie Weisheit und Mitgefühl. Diese Werte sollten in der heutigen Zeit weltweit wieder mehr Bedeutung finden.

Weiters erinnert das Design der Schnürsenkel (es sind zwei verschiedene Farben im Lieferumfang) an die typischen farbenfrohen Gebetsfahnen, die im Himalaya allgegenwärtig sind.

Das Obermaterial besteht aus hochwertigem Nubukleder und einer PFC-freien, wasserabweisenden Beschichtung. Durch die Einarbeitung der KEEN.Dry-Membran wird der Stiefel vollends wasserdicht und atmungsaktiv.

Die Sohle des Innate x Sherpa besteht aus mehreren kleinen Blöcken und eingearbeiteten Flexkerben. Bei meinen ersten Testwanderungen mit dem Innate bei trockenem Wetter in einfachem Gelände (Waldwege, ein bisschen Wurzeln, ein bisschen Wiese) habe ich die Sohle und das Profil nicht nachteilig empfunden. Bei einer weiteren Tour in höher gelegenes Gelände mit Stein/Erd-Kombination (bei Regen) hatte ich doch etwas zu kämpfen, um dem rutschigen Untergrund entgegenzuwirken. Die Sohle hat sich auch recht schnell mit Dreck zugesetzt.

Allerdings muss ich zugeben, dass bei diesen Verhältnissen (abgelatschte Steine & Nässe) vermutlich jede Art von Sohlen an ihre Grenzen kommt. Aufgrund der geringen Profiltiefe kommt man mit dem Keen Innate x Sherpa. allerdings schneller in den Grenzbereich. Eventuell habe ich mit dem Schuh bei dieser Tour allerdings bereits außerhalb des empfohlenen Anwendungsbereichs (Reisestiefel für Stadt und Trail) bewegt. Im weiteren Verlauf der Tour ist mir auch aufgefallen, dass sich die Sohle ohne mein zutun auch wieder selbständig vom Dreck befreit hat. Im Zehenbereich ist mir allerdings aufgefallen, dass sich die Sohlenklebung etwas löst, da ich wohl doch mehrfach mit den Zehen an Steinen entlanggeschrappt bin und der Schuh nicht über einen umlaufenden Stoßschutz verfügt.

Die Passform ist äußerst bequem. Reinschlüpfen und wohlfühlen ist die Devise. Da ich aus der Vergangenheit weiß, dass die Keen-Schuhe immer etwas größer ausfallen, habe ich den Testschuh eine halbe Nummer kleiner gewählt, was sich als richtige Entscheidung herausgestellt hat. Zu der bequemen Passform trägt insbesondere die recht weiche Sohle bei. Der Komfort wird dadurch gesteigert, auf einer längeren Tour oder in felsigem Gelände werden Unebenheiten allerdings deutlich spürbar. Aber auch hier gilt wieder: Außerhalb des empfohlenen Anwendungsbereichs bewegt, da darf man nicht meckern.    

Fazit:

Ein sehr bequemer Schuh für Wanderungen in leichtem Gelände und auch gut als Winterschuh in der Stadt geeignet. Aufgrund der Spendenaktion tut man nicht nur sich, sondern auch den Kindern in Nepal etwas Gutes.