Im test

Test: INOV-8 Rocfly G 350 GTX - leichte Wanderschuhe, Herren

INOV-8 Rocfly G 350 GTX - leichte Wanderschuhe, Herren
Gehen wie auf Wolken
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • ultraleicht
  • weich
  • Gore-Tex
  • hab ich "weich" schon erwähnt
  • guter Grip

Bewertung

Liebe Outdoorfreunde,

 steig schuh

ich werde euch hier einen leichten Wanderschuh näher bringen. Es handelt sich um den „INOV-8 Rocfly G350 GTX“. Ein imposanter Name für einen Imposanten Schuh. 

 Lasst uns einmal die Highlights durchgehen, wie sie der Hersteller stolz bekannt gibt:

Eine „Gore-Tex-Membrane“ wurde verbaut – in der heutigen Zeit zwar nicht mehr unbedingt besonders, aber immer wieder gibt es Hersteller, die sich weniger qualitativer Materialien bedienen. Dieser hier nicht. Er baut auf die bewährte Qualität von Gore-Tex-Material für Wasserfestigkeit und Atmungsaktivität.  

„Cushioning Maximum“ ist der nächste Punkt. Was das heißt? Er ist gefedert und dämpfend. Dieser Punkt ist gleich einer, den ich direkt hervorheben möchte: Der Bereich zwischen Sohle und Fuß ist sehr dick gehalten und aus einem sehr festen aber gleichermaßen weichem Material. Dies macht den Schuh unheimlich angenehm bei schneller Schrittfolge auf hartem Untergrund. Ich komme darauf noch zurück bei meiner persönlichen Meinung und den Erlebnissen aus den Touren.  

„Urban Trail“. Für mich unvorstellbar, aber offenbar sehr beliebt: Städte besichtigen. Dieser Schuh ist, aufgrund der Eigenschaften, welche ihn zu einem guten Outdoorschuh machen, auch ausgezeichnet für lange Touren auf Asphalt und Beton geeignet. Atmungsaktiv und gut gedämpft geht es dann dahin auf den Straßen Roms oder anderer traumhafter Städte.  

„Multiday Hike“ schon eher mein Interessensgebiet. Ich habe zwar nur eine zweitägige Tour damit unternommen, aber der Schuh ist sehr leicht und wie oben bereits mehrmals beschrieben sehr federnd und dadurch perfekt auch für lange Touren. Denn bei solchen ist es durchaus von Vorteil, wenn die Ausrüstung ein gewisses Maß an Leichtigkeit (wörtlich) mit sich bringt. 

„Vegan“ – ein Modebegriff. Aber wieso nicht? Wenn man es verhindern kann, Tiere auszunutzen für unsere Zwecke, ausgezeichnet. Die Qualität wird darunter nicht leiden, da die künstlichen Materialien mittlerweile so fortgeschritten sind, dass man kaum noch auf tierische Produkte zurückgreifen muss – Außer in Spezialfällen wie Leder und Daune. Also somit auch hier: Daumen hoch!  

„350 Gramm pro Schuh“: Nach kurzer Internetrecherche sagt mir dieser Wert, dass sich der Schuh im unteren Drittel bewegt. Das ist absolut großartig. Ich habe zu Hause einige vergleichbare Schuhe abgewogen – all meine anderen Schuhe sind mindestens 50 g schwerer. Ein kurzer Ausflug in den Gewichtswahnsinn: 50 g klingt wenig - Jede Smartwatch wiegt mehr. Aber es ist pro Schuh. Ok sind 100 g, immer noch wenig! Aber man nehme an, man macht 10.000 Schritte – den Berg hinauf. Das sind 10 tausend Mal 50 g bewegen, was einer Gesamtmasse von 500 kg entspricht. Klar, man kann es so nicht rechnen, aber es gibt einem ein Gefühl wie viel sehr wenig Gewicht auf Dauer ausmachen kann. Natürlich ersetzt letztlich nichts ein ordentliches Training und die damit verbundene Fitness. Dann kann man auch die 500 extra kg auf den Berg schleppen 😉. 

Der interessanteste Punkt: Graphene Sohle. Bzw. „Graphene Grip“. Ich konnte leider keine Technische Beschreibung dazu finden, deshalb kann ich dazu aus technischer Sicht wenig sagen. Im Grunde kann ich es mir so vorstellen, dass in dem Gummi auch noch fester Kohlenstoff eingearbeitet ist, was dazu führt, dass er verschleißbeständiger wird. Ähnlich wie bei Autoreifen wo Rus im Gummi ist um sie mit mehr Grip zu versehen und gegen UV beständig zu machen.  

Kommen wir nun aber zu ein paar persönlichen Eindrücken.

Ich war mit dem Schuh im Testzeitraum in etwa 80 Stunden unterwegs. Meist am Berg – also steiniger Untergrund, aber auch in einer kleinen Höhle (Schlamm), im Wald (erdiger Boden) und im Zustieg zu einem Canyon (nasser Stein).

Fazit: Ich bin begeistert. Ja, so simpel kann ich es ausdrücken. Dieser Schuh macht, was er soll. Er hat Grip auf jedem der genannten Untergründe und lässt einen niemals im Stich. Auch auf steilem Felsen brauchte ich meine Hände nicht, sondern konnte nur durch Reibungstritte gemütlich absteigen.

Auch bei einem Klettersteig habe ich ihn ausgiebig getestet – der „Anna Klettersteig“ auf dem Dachstein musste dafür herhalten. Auch hier: Guter Halt auf jedem noch so kleinen Felsvorsprung.  

schuh im element

Die Federung wollte ich euch noch einmal näherbringen, wie schon oben erwähnt: Ich fühlte mich bei jedem Schritt auf Felsen sehr wohl. Man spürt keinen Stein durch, kein Vibrieren bei einem schnellen Sprung auf eine harte Fläche und auch kaum eine Torsion bei unebenem Untergrund, da die dicke Zwischensohle all dies absorbiert.

 schuh am klettersteig

Eines meiner klassischen Themen – Hike & Fly. Ja, ich war auch fliegen mit dem Schuh. Sehr angenehm bei der Landung, er verzeiht schließlich auch etwas unsanfteres Aufkommen. Vor allem aber ist er bei bis zu 80 km/h Wind immer noch undurchlässig und damit angenehm im Flug.  

Nach all diesen Touren zeigt der Schuh keine Abnutzung. Das ist zwar nicht unbedingt eine Glanzleistung, es wäre eher traurig, wenn Abnutzung zu finden wäre. Ich erwähne diese Tatsache nur der Vollständigkeit halber.

Optisch gibt der Schuh nicht viel her – das meine ich allerdings positiv. Er ist unauffällig. Dezente Farben (Blau, Grau) und keine aufdringlichen Muster verschmelzen ihn mit felsigem Untergrund. Man kann ihn also auch für verdeckte Missionen nutzen, wo man tief in der Natur auf der Suche nach dem „Wildlife“ ist.  

Zwei kleine Punkte, die ich bemängeln würde: Der eine ist ein Tick von mir: Es fehlen Laschen an den Fersen, wo man den Schuh mit einem Karabiner am Gurt befestigen kann – um ihn als Zustiegsschuh für Mehrseillängenrouten nutzen zu können. Dafür habe ich schon meine Methode gefunden, da es leider selten Schuhe haben: Ich brenne mit einem Lötkolben ein kleines Loch in das Material und fädle eine Gleitschirmleine durch – Lasche fertig.

Der zweite Punkt macht mir mehr Sorgen – ich hoffe zu Unrecht. Die tatsächliche Sohle ist sehr dünn. Die Zwischensohle ist bekanntlich sehr dick und sie ist farblich eindeutig zu unterscheiden von der Sohle. Dadurch sieht man, dass die Sohle nur sehr dünn (ca. 2 mm) stark ist. Ich hoffe, dass sie trotz ihrer geringen Stärke lange hält – versprochen wurde es ja mit dem Graphene Argument 😉.  

Abschließendes: Ihr sucht einen Wanderschuh? Ihr habt ihn gefunden! Klare Empfehlung. Der Preis bewegt sich bei 180 € allerdings ist er aktuell (August 2023) im „Summersale“ um nur 100 €. Wer ihn um 180 € kauft macht nichts falsch – ein guter Wanderschuh darf so viel kosten. Meist sind stylische Schuhe von bekannten Marken teurer! Wer ihn sich um nur 100 € schnappt, macht den Deal seines Lebens 😊.  

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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