AKU Trekker Lite 3 Wide GTX

Der AKU Trekker ist ein Schuh für Backpacking und Trekkingtouren – also eher ein Schuh fürs Grobe und Schwere bei Tagestouren. Ob man hier also einen treuen Begleiter für schweres Gepäck bekommt oder die Schuhe eher am Rucksack baumeln, klärt der folgende Test.

1. Aufbau

Der Trekker besitzt einen umlaufenden Wildledersaum oberhalb der Sohle und darüber sitzt das Air8000 Gewebe von AKU. Die Laschen für die Schnürung sind allesamt links und rechts der Zunge in regelmäßigen Abständen ausgeführt, es gibt jedoch keine Lasche auf der Zunge, mit der man die Schnürung noch zusätzlich ausrichten könnte. An der Ferse gibt es noch Laschen, die einem helfen in den Schuh zu kommen. Es sind keine Fadenenden zu sehen oder Klebereste zu entdecken – die Verarbeitung ist hier tadellos.

Als Sohle kommt die Vibram Curcuma zum Einsatz, welche mit einer doppelten EVA Zwischensohle kombiniert ist.

Den Schuh gibt es in als "normale" Variante in schwarz und grau, meine "wide" Variante kommt in einem Blauton daher, sodass sich für Männer damit aus 3 verschiedenen Schuhen des selben Modells wählen können. Für Frauen gilt die gleiche Anzahl als Varianten, nur dass es hier andere Farbkombinationen gibt.

2. Anwendung

Zum Testen hatte ich den Schuh in Verwendung, während ich meine Tochter in der Kraxe trug. Das Gesamtgewicht auf dem Rücken betrug damit knapp 15kg, was für den Einsatzzweck des Schuhs angemessen war. Aufgrund der sehr steifen Konstruktion für den Anwendungsfall fühlt sich der Schuh ohne Last auf dem Rücken tatsächlich merkwürdig am Fuß an – das kenne ich aber so auch von anderen Trekkingschuhen. Das Wandern auf den erdigen Pfaden in der sächsischen Schweiz gepaart mit Treppenstufen aus Holz, Metall oder Stein oder durchqueren schlammigerer Gefilde verlief mit dem Trekker soweit gut. Positiv erwähnen muss ich den Abrollkomfort - beim Biegen des Fußes liegen alle Teile des Schuhs an der richtigen Stelle, sodass hier kein Material auf den Fußspann oder die Zehen drückt.

Nach der Eingewöhnungsphase fiel mir aber dennoch auf, dass die Sohle als auch der Knöchelschaft sehr steif sind. Das ist einerseits sehr angenehm bei ebenem Untergrund und Stufen oder Absätzen, wo der Schuh entsprechend gut im Bereich des Voderfußes und der Wade unterstützt. Auf unebenem oder grob steinigem Untergrund hingegen kam ich bisweilen ins Stolpern oder Straucheln, weil sich die Sohle zu wenig an den Untergrund angepasst haben. Die Vibramsohle konnte das zwar von der Haftung her gut ausgleichen, da diese auf feuchtem oder staubig trockenem Untergrund zu jeder Zeit gut war, die Gesamtsteifigkeit des Schuhs stand dem aber dennoch gegenüber.

Aber vor allem mit dem Knöchelschaft hatte ich so meine Probleme. Hatte ich die Schnürung ausreichend fest, kam es zu einem andauernden Druckschmerz an beiden Knöcheln. Hatte ich sie wiederum locker genug, dass es nicht schmerzte, hatte ich zu viel Spiel im Bereich des Knöchels und Schienbeins, was sich ebenfalls negativ auf das Laufgefühl auswirkte. Die Balance zu finden zwischen zu locker und zu fest ist mir noch nie so schwergefallen wie bei diesem Schuh. Auch die Verwendung verschieden dicker Wandersocken konnte mir hier keine Abhilfe schaffen.

Die im Schuh verbaute ist GoreTex Membran, hat sich in meinem Test als sehr gut erwiesen, sowohl von der Wasserdichtigkeit, als auch der Atmungsaktivität. Das dürfte sicherlich auch an der AIR8000 Gewebemischung liegen, die mir trotz der heißen Sommerwochen ein angenehmes Fußklima bescherte

3. Fazit

Der Trekker Lite III von AKU ist ein guter Trekkingschuh, der durch seine Anpassbarkeit (weite oder normale Version) punktet und ebenfalls eine sehr gute Atmungsaktivität bietet. Die Sohle hingegen ist für mich ein zweischneidiges Schwert, da sie zwar guten Grip bietet, mir jedoch zu steif ist. Bitterer Wermutstropfen ist für mich jedoch der Bereich um den Knöchel, bei welchem ich kein für mich passendes Mittelmaß finden konnte. Insgesamt könnte ich den Schuh von seinen Daten her also sehr empfehlen, zumal sein UVP von 180€ durchaus attraktiv ist.

Mir bleibt also abschließend nur zu sagen, dass man den Schuh unbedingt am eigenen Fuß testen muss um das Thema der Passform am Knöchel ausschließen zu können – wenn das passt, hat man einen in meinen Augen soliden Trekkingschuh.