Im test

Test: AKU Selvatica GTX - Wanderschuhe

AKU Selvatica GTX - Wanderschuhe
Strapazierfähiger Alleskönner für Draußenliebhaber
Bewertung Ø: 4.60 Sterne

Vorteile

  • Stabile Sohle
  • Trittsicherheit
  • Hervorragende Dämpfung
  • Wasserdichte
  • Atmungsaktivität
  • Geröllschutz

Nachteile

  • Verschlusssystem
  • Chermischer Geruch

Bewertung

Im Test: der AKU Selvatica GTX WS in Schwarz/Hellblau

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Erster Eindruck:

Der erste Eindruck des Schuhs ist überwiegend positiv. Die Verarbeitung erscheint sehr hochwertig; es stehen keine Fäden ab, alle Schnittstellen wurden makellos verklebt, das Material fasst sich angenehm an und der Verschluss funktioniert problemlos. Auch die Sohle wirkt vielversprechend. Sie ist wirklich sehr fest und verspricht Trittsicherheit, sowie eine angenehme Dämpfung am Berg. Der Geröllschutz an Zehen und Fersen spring ebenfalls positiv ins Auge. Auch er ist hervorragend verklebt und verstärkt die empfindlichen Bereiche merklich. Für eine lange Lebensdauer dieses Schuhs ist damit schon mal die Grundlage gelegt!

Negativ ist mir leider der Geruch der Schuhe aufgefallen. Beim ersten Öffnen des Schuhkartons wird ein unangenehmer, chemischer Geruch verströmt. Auch nach längerem Auslüften hält sich dieser im Material (man riecht ihn dann aber nur, soweit man die Schuhe in die Nähe der Nase bringt). Vermutlich ist dies der Imprägnierung geschuldet, solange damit die Füße trocken bleiben, ist dieses Übel aber hinnehmbar. Aber auch das Anziehen des Schuhs konnte mich nicht gänzlich überzeugen. Die Schnürsenkel, sowie die Lasche sind so knapp gewählt, dass ich (trotz der Anzieh-Schlaufe am Schuh) nur Mithilfe eines Schuhlöffels und hin-und-her-wackeln hineinschlüpfen konnte. Nachdem ich den Kampf mit der Enge des Schuhs allerdings gewonnen hatte, wurde ich mit einem angenehmen Tragekomfort belohnt. Im Inneren des Schuhs sind keine Nähte spürbar und auch sonst nichts, was Druckstellen erzeugen könnte. Ich bin gespannt, ob sich das Anzieh-Problem mit der Zeit legt und wie der Schuh sich im Test machen wird!

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Fakten:

Das Selvatica Modell gibt es derzeit in zwei verschiedenen Farbvariationen. Einmal in Anthrazit-Gelb und einmal in Schwaz-Hellblau. Es ist in den Größen 35-43 erhältlich und bietet in einigen Größen (37,39,41,42) zudem noch Zwischengrößen an. Die UVP liegt bei 164,90 €; online ist das Modell jedoch bereits günstiger (~110,00 €) verfügbar.

Vorgesehener Einsatzbereich sind Multi-Terrain-Aktivitäten. Das heißt, leichtes Wandern und Trekking gehören zu den favorisierten Verwendungsmöglichkeiten des Schuhs. Durch seine Bauweise will er ein schnelles und komfortables Vorankommen ermöglichen. Das Obermaterial besteht aus einem skelettförmigen, mit PU behandeltem Textil. Es wurde so konstruiert, dass Nähe vollkommen überflüssig geworden sind und dadurch Druckstellen vermieden werden. Die Selcativa Magagrip Sohle stammt aus dem Hause Vibram und sorgt für eine optimale Kontaktoberfläche mit dem Boden, sodass selbst rutschiges und/oder nasses Gelände keine Sorgen mehr bereiten müssen. Zudem wurde die Sohle mit der exklusiven AKU Elica Neutral Stride System Technologie ausgestattet, welche eine biodynamische Effizienz erzeugen soll. Elica ist ein integriertes System, das Leiste, Brandsohle, Zwischensohle und Profil umfasst, die Form der Fußsohle fußgerecht nachbildet, die normale Neigung der Ferse und des Vorfußes stützt, um auf diese Weise den Aufprall und die Beanspruchung zu mindern. Labortests konnten nachweisen, dass durch diese Technologie eine gleichmäßigere Druckverteilung gewährleistet wird (wer sich mehr Informationen dazu wünscht, sei auf die ausführlichen Angaben von AKU unter https://www.aku.it/de/firma/tecnologie-de/tecnologia-elica-de.html verwiesen). In Verbindung mit der antimikrobakteriellen und atmungsaktiven OrthoLite Einlegesohle sorgt AKU mit seinem Selvatica Modell für eine optimale Stoßdämpfung. Die verarbeitete GoreTex Membran sorgt zudem für trockene Füße; sie hält Wasser und Schmutz von außen ab und gewährleistet gleichzeitig einen hervorragenden Schweiß-Abtransport.

m Stabile Sohle und ausgeprägtes Profil des Schuhs

m Skelett Aufbau

m Seitlicher Aufbau der Sohle

Einzelheiten auf einen Blick:

  • Obermaterial: AIR8000® + WELDED PU FILM
  • Geröllschutz: Gummi
  • Futter: GORE-TEX® EXTENDED COMFORT
  • Sohle: VIBRAM® SELVATICA MEGAGRIP
  • Zwischensohle: INJECTED EVA
  • Brandsohle (Steifheit): 2.0 MM POLYPROPILENE + EVA MICROPOROSA (FLEXIBILE)
  • Fußbett: CUSTOM FIT SOFT
  • Gewicht: 360 g

Der Test:

Ich habe die Selvaticas nun knapp sechs Wochen testen können. Dabei trug ich sie häufig während abendlichen Spaziergängen durch Wald, Wiesen und über Asphalt, bei Wander- und Trekkingtouren im heimischen Mittelgebirge, sowie auf einigen Alpentouren und auf einem Klettersteig. Bei allen seinen Einsätzen zeigte sich der AKU von seiner besten Seite und bewies sich als hochklassiger und zuverlässiger Wander- und Trekkingschuh!

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- Passform:

AKU ordnet dieses Modell in die Kategorie Woman Fit ein. Die Leisten dieser Passform sind speziell für die anatomische Form der weiblichen Fußsohle entwickelt worden. Sie gewährleiten ein bequemes Tragegefühl und sorgen neben dem Komfort zusätzlich für Halt und Stabilität auf unebenen Gebirgspfaden. Meines Erachtens handelt sich um ein Modell für schmale Füße. Das gilt insbesondere im Hinblick auf die eingangs bereits kurz beschriebene Problematik des „Schuh-Anziehens“. Die begrenzte Schnürsenkel-Kapazität und die fest vernähte Lasche machen es einem breiten Fuß nahezu unmöglich, Platz zu finden – was letztlich vollkommen in Ordnung ist, da dieses Modell eben speziell schmale Füße anspricht. Die hochwertige und durchdachte Konstruktion kann einfach nicht jedem Fuß gerecht werden. Wer weiß, dass er eher breitere Füße hat, sollte auf ein anderes Modell zurückgreifen.

- Sohle:

Die Sohle konnte mich in jeder Testphase vollständig überzeugen. Wie von Vibram gewohnt, wird man in jedem Gelände optimal unterstützt. Ob nasse Steine, Wurzeln oder ein Schneefeld, nichts stellt mehr ein unüberwindbares Hindernis dar. Das tiefe und gleichzeitig durchdachte Profil ermöglicht stets einen sicheren Antritt und gewährleistet selbst bei kleinen Auflageflächen einen hervorragenden Halt. Auch die Zwischen- und Brandsohle hält was sie verspricht! Ich habe besonders auf langen und steinigen Wanderungen von der Dämpfung profitiert. Kleine und mittlere Schläge wurden gelenkschonend abgefedert und spitze Steine waren überhaut nicht zu spüren.

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- Wetterbeständigkeit:

Auch in Punkto Wetterbeständigkeit hält der AKU Selvatica was er verspricht. Die GoreTex Membran sorgt wirklich zuverlässig für trockene Füße, egal ob man durch nasses Gras, Schnee oder ein kleines Flussbett läuft. Zu beachten ist gleichwohl, dass das Wasser nicht seitlich in den Schuh eindringen darf; Wasserströme über dem Knöchel führen daher leider schon zu nassen Füßen (außer man trägt Gamaschen).

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- Atmungsaktivität:

Trotz des festen und dichten Materials habe ich nie überheiße Füße bekommen. Auch hinsichtlich der Atmungsaktivität hält die von AKU verarbeitete GoreTex Membran in Kombination mit der OrthoLite Einlegesohle also was sie verspricht.

- Design und Funktion:

Das Design ist meines Erachtens nach sehr zeitlos gewählt. Der dominierende dunkle Ton passt einerseits zu allen Kleidungsstücken und ermöglicht auch ein Tragen zu legerer Alltagskleidung. Andererseits verbirgt er Dreck und Flecken, um damit auch zur Langlebigkeit des Produktes beizutragen. Was mir immer noch nicht gefällt ist das Schnürsystem. Verarbeitet wurde ein dünnes Band, dass sich mithilfe eines Reglers enger und weiter stellen lässt. Der Verschluss kann in eine dafür vorgesehene Schlaufe untergebracht werden, sodass er nicht stört. Dabei ist das Band jedoch recht kurz gewählt. Ein richtiges Öffnen des Schuhs (zum Lüften oder Hineinschlüpfen) ist daher nicht möglich. Auch ein einfacher Schnürsenkel Wechsel scheidet damit aus. Positiv zu erwähnen ist diesbezüglich nur, dass der Verschluss tatsächlich nie aufgegangen ist bzw. sich gelockert hat. Dies stellt schon einen Vorteil gegenüber einer herkömmlichen Schnürung dar. Mich konnte das Verarbeitete System dennoch nicht überzeugen (nicht zuletzt weil ich auch nach häufiger Nutzung noch wirklich lange gebraucht habe, um in die Schuhe hineinzukommen); aber das muss letztlich jeder für sich selbst erfahren!

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- Verschleiß:

Natürlich kann man nach sechs Wochen noch nicht so viel zum Verschleiß eines Produkts sagen. Allerdings ist das Modell, trotz etwa 300 gelaufener km, immer noch wie neu. Die Sohle zeigt keinerlei Abrieb, das Innenleben des Schuhs ist unverändert, die Schnürsenkel sind zeigen keinen Verschleiß und es hat sich auch noch kein unangenehmer Geruch entwickelt. Insgesamt also eine sehr positive Bilanz, was den Verschleiß angeht. Sollte sich daran in nächster Zeit etwas ändern, werde ich es in einem Kommentar erwähnen!

- Pflege:

Im Rahmen der Pflege stellt das Modell keine besonderen Anforderungen. Sind sie mal schmutzig, bekommt man sich gut mit einem Tuch und lauwarmem Wasser wieder sauber. Von einer Waschmaschinenwäsche ist jedoch (wie bei allen [Sport-] Schuhen) dringend abzuraten, da diese das Material viel zu sehr in Mitleidenschaft zieht.

Fazit:

Mit dem AKU Selvatica GTX WS erhältst du einen zuverlässigen Alleskönner, der dir bei jeder sportlichen Aktivität die optimale Unterstützung bietet und dich vorantreibt. Sobald du die AKUs angezogen hast (was wie beschreiben ein bisschen tricky sein kann), wirst du sie nicht so schnell wieder hergeben! Ich verleihe dem Modell daher fünf Sterne, da ich glaube, dass die Schnürung vielen Anderern gut gefällt und alles andere bei dem Modell einfach perfekt passt :)

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Ich hatte noch nie eine besseren Schuh!
Bewertung Ø: 4.60 Sterne

Vorteile

  • Komfort
  • Qualität
  • wasserfest
  • Schnellschnürsystem
  • gute Traktion
  • nachhaltig

Nachteile

  • drückt anfangs am Knöchel

Bewertung

Bis jetzt habe ich mich nie wirklich an Schuhbewertungen herangetraut. Von OUTSIDEstories die AKU Selvatica GTX zum Testen zu bekommen hat mich somit so sehr herausgefordert, wie es mich gefreut hat. Da ich aber wirklich Spaß dran hatte werden in Zukunft sicherlich noch einige folgen, seit also gerne kritisch.

Selvatica GTX

Da ich die AKU vor dem Test überhaupt nicht kannte erst kurz etwas zur Marke selbst:

AKU ist ein in den 70er Jahren gegründeter Hersteller aus Italien, welcher sich auf Berg- und Wanderschuhe spezialisiert hat.

Das Thema Nachhaltigkeit wird bei AKU großgeschrieben. Auf der Website steht:

„Wir können alle zu einer besseren Zukunft beitragen: für die Umwelt und für die Gemeinheit. Bei beidem ist AKU bereits Vorreiter. Zum einen ist AKU sehr daran gelegen, die Produktionskette so sauber und nachhaltig wie möglich zu organisieren und alle Produkte transparent und bis auf die Rohstoffe rückverfolgbar zu machen. Zum anderen unterstützt AKU aktiv Projekte, die Mensch und Natur – mit dem speziellen Fokus auf eine funktionierende Flora und Fauna – zusammenbringen“

Wer mehr wissen möchte findet alle Informationen auf der Website https://www.aku.it/de unter dem Reiter „Firma“.

Aber nun zum Schuh:

Vor allem bei der Konstruktion der Sohle hat AKU sich viele Gedanken gemacht und verschiedene Sohlen für unterschiedliche Fußformen und Einsatzbereiche konzipiert. Aber auch die verschiedenen Phasen während des Gehens wurden bedacht, um den Fuß in der Bewegung zu unterstützen. Alles in Allem ein gelungenes Konzept, welches ich so bei noch keinem Hersteller gesehen habe. Beim Selvatica GTX wurde diese die AKU Elica Natural Stride System Technology verbaut, welche für Multi-Terrain konzipiert ist und das Gehen in jedem Gelände optimieren soll.

Für eine gute Traktion sorgt die Vibram Selvatica Megagrip Sohle. Und ehrlich, sie macht ihrem Namen alle Ehre, selbst auf nassem Stein habe ich mit der Sohle guten Halt gefunden und finde sie teilweise sogar besser als die Sohle meiner Bergstiefel.

Sohle

Für ein gutes Fuß Klima und Dämpfung soll eine antimikrobielle und atmungsaktive Einlegesohle sorgen. Bei täglichem Gebrauch stinken meine Schuhe trotzdem.

Einlegesohle

Um die Füße auch bei Regenwetter und Pfützen trocken zu halten sind die Selvatica GTX Schuhe mit einer Goretex Mebran ausgestattet, welche bei mir immer sehr gut funktioniert hat. Wasser kam nur von oben in den Schuh.

Da jeder Fuß anders ist, möchte ich kurz Bedürfnissen auf meine Bedürfnisse eingehen: Ich habe eine recht schmale Ferse, aber gerne etwas Platz im Bereich des Vorderfußes, was die Schuhwahl schon recht kompliziert macht. Zudem habe ich kaputte Knie, womit wandern in den falschen Schuhen für mich unmöglich ist.

Erstes Anziehen:

Beim ersten Anprobieren war ich nicht ganz überzeugt von, dass mir dieser Schuh passen wird. Die Ferse passte zwar sehr gut, allerdings kamen mir meine Zehen recht gequetscht vor.

Die erste Tageswanderung: Nach den ersten paar hundert Metern schien der Schuh sich im Bereich des Vorderfußes zu weiten und meinem Fuß anzupassen, was meine Zehen deutlich besser fühlen ließ. Allerdings fingen die Schuhe schon nach wenigen Kilometern deutlich im Bereich es Schafts an zu drücken, sodass ich immer wieder die Schnürung etwas lockern musste. So schlimm, dass die Druckstellen am nächsten Tag noch spürbar waren wurde es zwar nicht, aber angenehm ist definitiv etwas anderes. Ansonsten war der Schuh absolut perfekt, obwohl ich keine Wanderstöcke hatte, hatte ich keinerlei Probleme mit Knieschmerzen, was mir an ein Wunder zu grenzen schien.

Die erste Woche:

Einen Tag nach meiner Rückkehr nach Hause sind meine Alltagsschuhe kaputt gegangen und so sollte der AKU Selvatica übergangsweise diese ersetzen. Da ich in den nächsten Wochen leider nicht mehr zu längeren Wanderungen aufbrechen kann schien mir das der bestmögliche Test. Die ersten Tage drückte der Schuh im Bereich des Knöchels, vor allem beim bergab laufen, deutlich. Nach inzwischen einer Woche ist davon (fast) nichts mehr zu spüren.

Sechs Wochen später:

Meine Pläne, mir andere Schuhe für den Alltag zu kaufen habe ich komplett aufgegeben. Zwar fühle ich mich nicht immer ganz angemessen gekleidet, dafür hatte ich, seit ich die AKU Selvatica GTX trage, keine Knieprobleme mehr, egal ob ich m Tag 20km in der Stadt gelaufen oder spontane Ausflüge ins Gelände gemacht habe. Auch über 1000hm am Tag bergauf und wieder bergab sind für mich ohne Wanderstöcke gehbar.

Selvatica GTX

Die Selvatica GTX Schuhe sind mit einem Schnellschnürsystem mit unelastischen Schnürsenkeln ausgestattet. Dieses hat, seine Vor- und Nachteile.

Schnellschnürsystem

Der größte Nachteil ist natürlich die verminderte Anpassungsmöglichkeit an den Fuß. Wenn man seinen Schuh direkt selbst schnürt kann man die Schürsenkel an bestimmten Stellen etwas fester zeihen, an anderen dafür lockerer lassen. Das Schnellschnürsystem ist hingegen dafür ausgelegt mit einem Zug alles zu zu ziehen, weshalb die Schnürsenkel sehr dünn sind und gut durch alle Laschen rutschen. Solange man den Schuh nicht in technisch allzu anspruchsvollem Gelände nutzt finde ich das allerdings sehr praktisch. Man kann einfach reinschlüpfen, zuziehen und los gehen. Für die ein oder andere Kraxelei durchaus ausreichend. Was ich eben schon erwähnt hatte, die Schnürsenkel sind sehr dünn, zwar scheinen sie mir ziemlich robust, reiben sich aber bei Felskontakt viel schneller durch, als die ein dickeres Band. Der Verschluss macht es auch schwieriger diese zu wechseln, da die Bänder im eingefädelten Zustand einen geschlossenen Kreis bilden sollen, unmöglich ist es allerdings nicht.

Sehr angenehm finde ich die Lösung des Verschlusses selbst. Man kann ihn einfach zu ziehen und er bleibt, im Gegensatz zu vielen anderen Schnellverschlüssen, an seiner Position. Um diese zu entriegeln zieht man den Verschluss einfach nach vorne. Meine Meinung nach, eine wirklich sinnvolle Lösung. Die überhängenden Schuhbänder werden unter eine Gummilasche im Bereich des Vorderfußes gesteckt und sind damit aus dem Weg.

Fazit:

Auch wenn es Anfangs nicht so schien, bin ich inzwischen überzeugt, dass AKU den perfekten Schuh für mich konzipiert hat. Ich habe den Selvatica GTX schon in meiner Familie und im Freundeskreis viel weiterempfohlen und da bis jetzt jeder dieser Leute vollends zufrieden ist tue das auch hier.

Selvatica GTX

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Halbhohe Wanderschuhe, (fast) genauso gut wie Wanderstiefel!
Bewertung Ø: 4.60 Sterne

Vorteile

  • schnelle Schnürung
  • Gore-Tex-Membrane
  • guter Grip
  • wasserdicht
  • angenehm für schmale Füße
  • Schlaufen für erleichterten Einstieg

Nachteile

  • keine individuelle Schnürung möglich
  • drückt anfangs etwas am Knöchel (gibt sich dann aber)

Bewertung

AKU nah im Sommer-Einsatz

Passform

Normalerweise bewege ich mich bei Schuhgrößen immer zwischen 38 und 40 - da machen die Schuhe von AKU keine Ausnahme. Den Selvatica GTX habe ich in Schuhgröße 39,5 und da passt er sehr gut. Die Zehen haben genug Platz nach vorne, um auch bergab nicht anzustoßen. Der speziell für weibliche Füße angepasste Schnitt trifft sich sehr gut mit meinen schmalen Füßen, so dass ich seitlich sehr guten Halt habe und auch hier nicht herumrutsche.

im Sommer
im Sommer auf unterschiedlichem Untergrund unterwegs

Im Gegensatz zu Wanderstiefeln geht der Selvatica GTX nicht über den Knöchel. Er ist zwar etwas höher geschnitten, als ein Laufschuh, hört jedoch knapp auf Knöchelhöhe auf. Das ist gerade für meine Knöchel etwas gewöhnungsbedürftig gewesen. Denn gerade am Anfang, wenn der Schuh noch komplett neu ist, ist die Oberkante doch noch recht steif und hart. Ich habe knapp unterhalb des linken Knöchels ein kleines Überbein und das hat sich bei der ersten Wanderung ordentlich beschwert. Diese Wanderung haben wir im Regen unternommen, und je höher wir kamen, desto näher kamen auch die Schneefelder, die doch noch teils über den Weg ragten und wir sie überqueren mussten. Dementsprechend kühl waren die Temperaturen.

am Flussbett entlang
am nassen, glitschigen Flussbett entlang - mit gutem Grip

Bei späteren Wanderungen war es dann deutlich wärmer - teils sogar 38 Grad - und da hatte ich keine Probleme mehr mit dem Überbein oder dem Knöchel.

auch zum Kraxeln geeignet
die Selvtica GTX sind auch zum Kraxeln geeignet

Features

Die Selvatica GTX sind - wie der Name vermuten lässt - mit Gore-Tex ausgestattet. Das ist für einen nicht-ledernen Wanderschuh schon fast normal zu nennen. Hat aber den großen Vorteil, dass man sich auch vor Regen oder Pfützen nicht in Acht nehmen muss. Lediglich bei Flussdurchquerungen muss man aufpassen, dass das Wasser nicht zu hoch steht, denn sonst schwappt es über den Schuhrand ins Innere und dann kann der Schuh außen noch so dicht sein, dann hat man doch nasse Füße ;)

im Gebirgsbach

Hält man den Schuh in einen klaren Gebirgsbach, kommt zwar kein Wasser durch, aber die Temperatur des kühlen Wassers merkt man nach einiger Zeit dann doch. Das fühlt sich im ersten Moment an, als ob es nass werden würde, dem ist aber wirklich nicht so. Ich habe extra den Schuh nach dem Experiment ausgezogen, um meine Socken zu inspizieren - und die waren trocken!

Das ist auch ein Indiz dafür, dass die Schuhe sehr gut atmungsaktiv sind. Denn die Wanderung war schon durchaus schweißtreibend und gerade in Gore-Tex-Schuhen kommt man doch gern mal ins Schwitzen. Hier hilft sicher auch die atmungsaktive und antimikrobakterielle Innensohle. Denn auch nach längeren Einsätzen - bspw. einen ganzen Tag bei unterschiedlichsten Witterungsverhältnissen (Sommerhitze, kalte Nacht, starker Regen) auf Rock im Park - haben die Schuhe nicht intensiv gerochen. Hier funktioniert die Sohle wirklich gut.

Pause bei Rock im Park
Pause bei Rock im Park

Eine extra Portion Stoßdämpfung solle es durch die OrthoLite Einlegesohlen auch geben. Hier habe ich keinen großen Unterschied zwischen meinen normalen Wanderschuhen und den Selvatica GTX feststellen können. Nach dem Tag auf dem Festival waren meine Füße durch und ich habe wegen der sommerlichen Temperaturen und der nur mäßigen Regenwahrscheinlichkeit die Gore-Tex- gegen Trailrunning-Schuhe ausgetauscht. Ich hatte tatsächlich den Eindruck, dass meine Füße die nächsten Tage weniger "fertig" waren, als ich sie von den Schuhen befreit habe. Ob das aber an der Dämpfung oder eher an der doch in den Trailrunning-Schuhen höheren Atmungsaktivität lag, kann ich nicht sagen.

Schnürung vorm Start
Schnürung gut verstaut vorm Start der Wanderung

Die Selvatica GTX sind meine ersten Schuhe mit der Schnellschnürung. Bisher hatte ich nur klassisch zu schnürende Schuhe mit Schnürsenkeln für alle Aktivitäten. Schnell geschnürt sind die Schuhe definitiv. Nur leider kann ich diese Art der Schnürung nicht auf meine Füße individuell einstellen. Vielleicht stelle ich mich hier etwas an und eigentlich geht es ganz einfach. Ich habe es jedoch nicht geschafft, eine Lösung zu finden. Wenn ich die Schuhe so eng schnüre, dass ich bergauf nicht mit der Ferse hoch rutsche (gefühlt halb aus dem Schuh heraus, tatsächlich sind es wohl nur wenige Millimeter), ohne dass mich dann der Schuh am Knöchel drückt. Also entweder ich rutsche bergauf mit der Ferse oder ich habe Schmerzen im Knöchel. Nachdem ich beim Rutschen mit der Ferse bisher noch keine Blase bekommen habe - dabei sind die Socken auch egal (Kompressionssocken von CEP oder normale Alltagssocken) - habe ich mich immer für die weniger enge Variante entschieden. Gut finde ich allerdings bei diesem System, dass die Enden der Schnürung gut verstaut werden können und dort auch bleiben.

Schnürung bleibt wo sie verstaut ist
Schnürung bleibt wo sie verstaut ist

In der Außensohle ist sowohl die Vibram Selvatica Megagrip Sohle, als auch die exklusive AKU Elica Natural Stride System Technology verarbeitet bzw. integriert. Und tatsächlich muss ich sagen: in Sachen Grip steht die Sohle meinen schweren Leder-Wanderstiefeln in nichts nach! Natürlich ist bei Eis nicht mehr viel übrig vom Grip - aber das kann keine Sohle leisten. Aber bei normal nassen, schlammigen, oder trockenen oder staubigen Verhältnissen hat mich die Sohle nie im Stich gelassen. Selbst auf losem Schotter hatte ich einen sehr guten Eindruck.

Vibram-Sohle
Vibram Sohle noch sauber vor dem Start
Sohle mit Dreck
bei Regen und entsprechendem Untergrund (Waldboden, Schlamm, Schotter) fängt sich dann auch mal was im Profil

Preis/Leistung

Bei AKU direkt kostet der Schuh aktuell 160€ - im Netz gibt es ihn auch günstiger. Ich finde den Preis nicht zu hoch, denn man bekommt dafür einen wirklich gut verarbeiteten Begleiter für fast alle Outdoor-Lebenslagen ;) Die Sohle ist wirklich sehr gut in punkto Grip.

Grip im Schneefeld
Grip im Schneefeld

Der Schuh ist definitiv wasserdicht und dazu noch atmungsaktiv. Mit der Innensohle kann man sich auch mal auf eine Hütte trauen und die Schuhe ausziehen, ohne die Nasen der Mitmenschen zu sehr zu strapazieren. Einziges Manko wäre für mich die Schnürung - das mag aber auch an meinem Knöchel bzw. Überbein liegen. Und je öfter man den Schuh anzieht, desto weicher wird der Bereich um den Knöchel und damit die Schmerzen weniger bei engerer Schnürung.

bergab

Fazit

Ich bin sonst nur mit Wanderschuhen bzw. -Stiefeln unterwegs gewesen, die mindestens Knöchel-hoch waren. Damit ist der Selvatica GTX der erste Schuh, der für mich als vollwertiger Ersatz durchgeht, obwohl er nicht über den Knöchel geht! Aber die Sohle steht den großen Wanderstiefeln in nichts nach und gerade bei den sommerlichen Temperaturen der letzten Wochen war ich gar nicht böse, einen nicht ganz so hohen Schuh zum Wandern anziehen zu dürfen :)

übers Schneefeld im Sommer

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AKU Selvatica GTX glänzt mit ELICA Technologie
Bewertung Ø: 4.60 Sterne

Vorteile

  • Schnelle Schnürung
  • Wasserdicht dank GoreTex
  • Elica Technologie
  • Guter Grip

Nachteile

  • keine

Bewertung

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Hallo zusammen!

Es müssen nicht immer hohe Trekkingschuhe sein. Das beweist der Trekkingschuh Selvatica GTX von AKU. Normalerweise bin ich kein großer Fan von kurzen Trekkingschuhen, da mir der Halt beim Wandern gehlt, aber dieser Schuh von AKU hat mich überzeugt. Der Schuh ist für leichte Wanderungen und Trekkingtouren geeignet, hierfür hat er einen ausreichend guten Halt und er ist auch sehr bequem. Vor allem tritt man mit dem Schuh sehr sicher auf, auch bei unebener Bodenstruktur.

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Dafür ist die Elica Technologie von AKU verantwortlich. Durch die Technologie wurde bei der Sohle die biodynamische Effizienz optimiert. Dies führt zu einer Verbesserung der Kontaktoberfläche mit dem Boden und somit zu einer besseren Rundum-Traktion. Die optimierte Sohle spürt man auch beim Gehen, da man mit den Versen besser abrollen kann und somit ein angenehmeres Gehgefühl hat. Gefühlt kann man somit auch leichter größere Stecken zurücklegen Außerdem sind die Ortholite Einlegesohlen antimikrobakteriell und atmungsaktiv. Die Schuhsohle ist von Vibram und exklusiv für AKU hergestellt worden.

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Die Schuhe haben einen sehr guten Grip, vor allem auch bei Nässe. Wie man auf dem Bild erkennen kann, sieht man beim Schuh keine Nähte, dies ist aufgrund eines PU-behandeltes Skelett im Obermaterial möglich. Wie der Name des Schuhs schon sagt, ist in dem Schuh eine GoreTex Membran eingearbeitet, was ihn zu 100% Wasserdicht macht. Was mir besonders an den AKU Schuhen gefällt, dass man die Schuhe ganz easy und schnell zu machen kann. Dies ist mit Hilfe eines Zippers, wie man auf dem Bild erkennen kann, möglich. Dabei muss man einfach nur den Schwarzen Verschluss anziehen und im Nu sind die Schuhe zu. Das abstehende Band kann man dann durch den dafür vorgesehenen Gummi ziehen, somit ist alles gut befestigt und aufgeräumt.

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Am Schuheingang sieht man noch zwei Schlaufen, um besser in den Schuh zu gelangen, dies ermöglicht ein einfaches Rein- und Rausgehen in die Schuhe.

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Aufgrund aller dieser Besonderheiten des Schuhes ist der Schuh definitiv seinen Preis wert und ich kann ihn mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Wer einen niedrigen Wanderschuh benötigt, ist mit dem AKU Selvatica GTX bestens bedient! 5 Sterne gibts von mir.

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Wasserdichte Schuhe mit perfektem Halt bei Nässe
Bewertung Ø: 4.60 Sterne

Vorteile

  • sehr guter Halt auf allen Untergründen
  • schmal geschnitten
  • wasserdicht
  • schneller Verschluss

Nachteile

  • Verschlussystem bietet keine individuelle Schnürung
  • Mich drückt er in den Knöchel

Bewertung

Wasserdichte Schuhe sind für jeden Bergsportler unabdingbar. Egal ob es regnet, man durch Pfützen oder kleine Bäche laufen muss, durch Schneefelder oder nur durch nasse Wiesen, es gibt viele Situationen, in denen sie das Leben erleichtern. Außerdem sind sie meistens etwas wärmer und für kühlere Bergtage so bestens geeignet. Ein Schuh, der zusätzlich den Fuß unterstützt, klingt vielversprechend.

Der AKU Selvatica GTX auf der Terrasse mit etwas Gebrauchsspuren

Technische Daten 

Obermaterial: air8000 + welded PU film Futter: GORE-TEX® Extended Comfort Sohle: VIBRAM® Selvatica Megagrip Zwischensohle: Injected Eva Brandsohle: 2.0 mm Polypropylen + Eva Microporosa Fußbett: antimikrobakterielle und atmungsaktive Ortholite Einlegesohle

Gewicht

Der Hersteller gibt 360g an, ich habe 390g gemessen (Gr. 38). Zum Vergleich: Die CMP Rigel Low wiegen 335g (Gr. 38), Scarpa Zen Pro GTX wiegen 377g (Gr. 37,5) und die Lowa Renegade wiegen 481g (Gr. 38). Es sind also die schwersten Schuhe mit niedrigem Schaft aus dieser Auswahl, obwohl sie sich subjektiv leichter anfühlen als die Scarpa Zen Pro, was aber vielleicht daran liegt, dass die Scarpa Schuhe eine sehr steife Sohle haben.

Sohlentechnologie

AKU hat die natürliche Fußbewegung genau unter die Lupe genommen und eine Sohle entwickelt, die diese unterstützen soll. Dabei wird zwischen zwei Phasen eines Schritts unterschieden: Die Auftrittsphase, hier hat die Ferse den Bodenkontakt und der Fuß ist leicht nach außen geneigt, sowie die Vorstoßphase, bei der der Vorfuß den Bodenkontakt hat und der Fuß leicht nach innen geneigt ist. Die AKU Sohle besteht aus verschiedenen Schichten: Leisten, Brandsohle, Zwischensohle und Profil. Damit soll die normale Neigung von Ferse und Vorfuß gestützt werden und somit Aufprall und Beanspruchung gemindert werden. In der Auftrittsphase funktioniert das folgendermaßen: Die Brandsohle ist nach außen geneigt, was die Ferse stützt. Außerdem ist im Bereich der Ferse eine dickere Stoßdämpferschicht, sodass der Aufprall gedämpft wird. In der Vorstoßphase hingegen ist die Brandsohle nach innen geneigt, wodurch der Vorfuß gestützt wird. Zudem ist im vorderen, inneren Bereich stoßdämpfendes Material verwendet, damit die Schubkraft besser verteilt wird. Das Profil steht weiterhin im Fersenbereich auf der Außenseite und im vorderen Bereich an der Innenseite etwas über, damit die Auflagefläche in die relevante Richtung vergrößert wird und der Fuß entsprechend besser gestützt. Das kann man auch gut erkennen, wenn man sich den Schuh genau anschaut. AKU wirbt damit, dass der Fuß so effizienter arbeitet und das sogar von einem Forschungslabor (CeRiSM) bestätigt wurde.

Die Sohle des Schuhs, nachdem er schon mal mit auf Tour war

Sitz

Beim ersten Anprobieren fällt mir auf, dass der Fersenteil der Schuhe sehr stabil zu sein scheint. Der Fuß wird gut gerade gehalten, vielleicht sogar etwas gerade gedrückt. Das Fersenteil des Schuhs reicht außerdem relativ weit zum Knöchel hoch. Das bietet eine gute Stütze und guten Halt, allerdings scheint es nicht ganz mit der Anatomie meines linken Fußes vereinbar. Dort drückt das Fersenteil außen in meinen Knöchel, was mir etwas unangenehm vorkommt. Ich habe dann die Schnürung etwas gelockert, damit ist es besser geworden, ganz weg gegangen ist es aber nicht. Der Schuh ist relativ schmal geschnitten, nachdem ich schmale Füße habe, passt er von der Form her sehr gut zu meinem Füßen. Meine Schuhgröße ist meistens 37,5 (bei Scarpa, Adidas und Nike-Schuhen), bei LOWA Wanderschuhen 38, bei den AKU Schuhen passt mir die 38 auch perfekt. Man sollte also lieber eine halbe Nummer größer als kleiner wählen. Die Schuhe sind mit einem Zip-Mechanismus verschließbar, was deutlich schneller geht, als sie zu binden.

Der Zip-Verschluss des Schuhs

Bei Salomon Schuhen mit einem ähnlichen Mechanismus ist es mir nach längerer Zeit passiert, dass der Mechanismus nicht mehr gehalten hat und sich beim Laufen immer weiter gelockert. Das AKU System wirkt auf mich fester, ich kann aber nach so kurzer Zeit noch keine Aussage treffen, wie das auf lange Zeit aussieht. Die überstehende Schnur des Verschlusses wird in ein Gummiband unten am Schuh gesteckt. Beim Wandern musste ich feststellen, dass das Band leider hin und wieder raus rutscht und dann blöd im Weg rum hängt, wie man auf dem Bild unten erkennen kann.

Die Schnur ist rausgerutscht
Am Gipfel angekommen hat sich die Schnur aus der Halterung gelöst

Praxistest

Ich habe die Schuhe zunächst auf einer Tagestour, bei der es dauerhaft geregnet hat, getestet. Die drückende Stelle am Knöchel habe ich beim bergauf und bergab gehen dabei nicht mehr bemerkt. Mit dem Regen, Matsch und auch kleineren Bächen hatten die Schuhe kein Problem, sie haben perfekt dicht gehalten. Die Sohle war durchaus sehr angenehm, meine Fußsohlen haben zu keinem Zeitpunkt weh getan. Das kam bei anderen Schuhen schon manchmal vor, aber auch nicht immer. Ich würde sagen, dass ich persönlich keine bewusste Verbesserung wahrnehmen konnte, die Sohle aber auf jeden Fall angenehm war. Zur Profilsohle kann ich noch sagen, dass sie auf rutschigen Oberflächen sehr gut gehalten hat. Über nassen Fels und rutschige Steine im Bach sowie eine nasse Holzbrücke konnte ich problemlos gehen. Auch im Matsch und auf erdigem Untergrund hatte ich guten Halt, wie ich es von den meisten Schuhen mit Vibram-Sohle kenne. (Info zur Vibram-Sohle: Sie ist eine Gummisohle, die 1937 auf Grundlage der Vulkanisierungstechnologie von Charles Goodyear in Zusammenarbeit mit der Reifenfirma Pirelli entwickelt und seitdem stetig verbessert wurde.) Nur kam die Druckstelle am Knöchel dann doch wieder zurück. Als ich die Schuhe am nächsten Tag wieder anziehen wollte, drückte es sehr am Knöchel und ich bemerkte, dass er leicht angeschwollen war und druckempfindlich. Ich hoffe, dass sich das noch legt und der Schuh an dieser Stelle noch weicher wird.

zwei AKU Selvatica im Praxistest bei Regen
Zwei AKU Selvatica im Praxistest bei Regen und im Schlamm

Um das Weichwerden zu beschleunigen, habe ich die Stelle des Schuhs umgebogen und so für einige Stunden stehen lassen, bevor ich die nächste Tour mit ihnen gemacht habe. Bei dieser Tour habe ich auch die CMP Rigel Low GTX dabei gehabt, um einen direkten Vergleich zu bekommen. Dabei ist mir aufgefallen, dass man bei trockenem Untergrund und Geröll einen leichten Unterschied, bei nassem Untergrund einen sehr starken Unterschied im Halt merkt, wobei die Selvatica immer besser gehalten haben als die Rigel Low. Nur beim Gehen durch Schneefelder habe ich keinen Unterschied bemerken können. Auch bei der Atmungsaktivität konnte ich feststellen, dass die Selvatica etwas besser abschneiden als die CMP Schuhe. Trotz der Versuche, die drückende Stelle weicher zu bekommen, drücken sie mich leider immer noch - es ist aber schon besser geworden, dieses Mal hatte ich keinen druckempfindlichen Knöchel mehr. Ich denke deshalb, dass sich dieses Problem nach ein paar weiteren Wanderungen erledigt. Die Rigel Low haben mich im Vergleich dazu nirgends gedrückt. Ein weiterer kleiner Nachteil ist für mich das Verschlusssystem. Durch die Zip-Methode ist der Schuh zwar schnell angezogen, allerdings kann man die Festigkeit so nur allgemein einstellen und nicht wie bei Schnürschuhen individuell an einer Stelle etwas fester und an einer anderen Stelle lockerer, wie man es eben braucht. Bei der ersten Wanderung habe ich es als angenehm empfunden, dass die Schuhe relativ warm sind, da es recht kalt war und wir durch Schnee gelaufen sind. Bei der zweiten Wanderung musste ich dafür an den Füßen schwitzen. Die Schuhe waren im Anschluss leicht feucht innen und meine Füße gut warm, aber es war noch nicht unangenehm. Ich würde sagen, die Schuhe verhalten sich dahingehend wie die meisten wasserdichten Schuhe, sie sind warm und eher für kältere Tage gedacht, bieten aber im Vergleich zu den CMP Rigel Low eine bessere Atmungsaktivität, wenn es doch mal warm wird.

Praxistest im Schnee und auf Fels
Praxistest im Schnee und auf Fels

Unternehmen

AKU ist ein italienisches Unternehmen mit Sitz in Montebelluna. Seit über 30 Jahren ist AKU auf die Herstellung von Bergschuhen spezialisiert. AKU achtet sehr auf Nachhaltigkeit. So versucht das Unternehmen, die Verwendung schädlicher Stoffe stark zu reduzieren bzw. darauf ganz zu verzichten. AKU verwendet viele recycelte Materialien und hat die Lieferketten in der Vergangenheit stark verkürzt, sodass jetzt 85% der Produktion ausschließlich in den Werken in Italien und Rumänien stattfinden und die Transportwege damit viel kürzer sind. Außerdem hat AKU sowohl den Energieverbrauch als auch die Verwendung von Plastikverpackungsmaterial reduziert und die CO2-Bilanz deutlich verbessert.

das Logo der Firma ist seitlich auf den Schuhen gut zu sehen

Fazit

Vollständig wasserdichter Schuh, der bei Wanderungen im Regen nicht enttäuscht und dabei sehr guten Grip auf allen Oberflächen bietet. Die Sohle ist sehr bequem. Mich drückt allerdings die Versteifung in den linken äußeren Knöchel, die Stelle scheint aber weicher zu werden bei häufiger Benutzung. Die Schuhe sind außerdem relativ warm, bieten aber auch eine gute Atmungsaktivität.

zwei Paar AKU Schuhe im Einsatz

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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