Im test

Test: SCOTT Kinabalu RC 2.0 - Laufschuhe/Trailrunning Männer

SCOTT Kinabalu RC 2.0 - Laufschuhe/Trailrunning Männer
Enganliegende Neon-Trailrakete
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • leicht
  • stabil
  • eng anliegend
  • guter Grip
  • atmungsaktiv
  • gut sichtbar dank Neonfarbe

Nachteile

  • Schnürsenkel lösen sich
  • wenig Platz im Zehenbereich

Bewertung

SCOTT Kinabalu RC 2.0

Schriftzug

Wow, da brauche ich ja fast eine Sonnenbrille, so knallgelb, wie mir die Neonfarbe vom neuen Trailrunningschuh von Scott beim Auspacken entgegenscheint!

Ich durfte als Product Scout für OUTSIDEstories den Schuh schon vor dem offiziellen Verkaufsstart testen, mittlerweile ist er aber schon verfügbar.

Bevor wir die von Scott angepriesenen Key Features unter die Lupe nehmen, schauen wir erstmal, wozu der Schuh konzipiert worden ist: Es handelt sich um einen sehr leichten Trailrunningschuh, der für eher flaches Terrain designed wurde, sowie für schnelle Geschwindigkeiten. Es ist also quasi der Wettkampfschuh für abseits der Teerstraße, wenn es nicht zu grob wird. Unter diesen Gesichtspunkten wird er natürlich auch von mir bewertet.

Hier ein kleines Video von Scott, in dem man etwas mehr vom Schuh erkennen kann, als auf meinen Bildern:

Features

Hybrid-Traction-Laufsohle

Die Sohle ist relativ flach und hat wirklich die Silhouette eines echten Wettkampfschuhs! Das Profil ist ausreichend gegeben mit den pfeilförmigen und runden, ich nenne es jetzt mal „Noppen“. Im Vergleich meinen anderen Trailrunningschuhen von ICEBUG und SALOMON wirkt das Profil aber nicht so massiv grobstollig, ja geradezu dezent. Erfreulich ist, dass die Noppen trotz der harten Sohle noch recht biegsam/flexibel sind, was auf guten Grip hoffen lässt.

Profil

Kinetic Foam

Die Innensohle, die auch austauschbar ist, besteht aus dem sog. Kinetic Foam. Dieser hilft nochmals, sich dem Fuß anzupassen und etwas mehr Dämpfung aus dem Schuh zu kitzeln. Die Innensohle kann leicht entfernt werden, klassische Einlegsohlen sind aber zu dick, als dass sie einfach zum Ersetzen der Originalsohle hergenommen werden können.

Innensohle

Internal Fit System

Dazu hab ich leider keine Informationen gefunden.

eRIDE

Beim eRIDE handelt es sich um eine Art Rocker Profil, wie man es von Skiern oder Snowboards kennt, also eigentlich um eine konvexe Biegung der Sohlenunterseite, wenn man seitlich auf den Schuh kuckt. Der Vorteil soll in reduziertem Fersenkontakt liegen, um noch schneller voran zu kommen. Da ich eigentlich keinen Laufschuh kenne, der das nicht hat, ist das wohl eher ein Marketingfeature.

Rockerprofil

Passform

Die Passform ist ähnlich wie man es von einem Sportwagen kennt: sehr schmal und eng. Ich habe selbst laut Größentabelle mit knapp 28cm Fußlänge Gr.44 bekommen und der Schuh sitzt schon sehr knapp. Meist bin ich ihn mit meinen dünnsten CEP Socken gelaufen, da ich mit ihnen am meisten Platz hatte. Andere recht dünne Socken von STANCE waren schon hart an der Grenze und etwas dickere FALKE Laufsocken gingen gar nicht mehr.

Prinzipiell bin ich mit recht schmalen Füßen ja angetan, wenn der Schuh auch schmal geschnitten ist, in diesem Fall würde ich aber eine halbe bis ganze Nummer größer kaufen. Das Hauptproblem sehe ich hier im vorderen Bereich, da der Schuh recht spitz und flach zuläuft und damit die Zehen (zumindest die große) fast konstant Kontakt zum darüberliegenden Stoff hat.

Gottseidank ist dies aber nicht wirklich schlimm, auf Dauer jedoch etwas unangenehm. Normalerweise binde ich alle meine Laufschuhe immer sehr locker und schlüpfe immer nur rein, den Kinabalu RC 2.0 habe ich dann aber aus diesem Grund wirklich jedes Mal gebunden, damit der Fuß soweit hinten wie möglich bleibt, was auch tatsächlich etwas geholfen hat.

Abgesehen von der Zehenproblematik sitzt der Schuh aber wie eine zweite Haut. Auf unebenem Untergrund wird der perfekte Sitz dann noch wichtiger, da mein Fuß im Schuh nicht hin und her rutschen und somit sehr genau und sicher getreten werden kann. Der Schaum, der sich um die Achillesferse und seitlich unter dem Knöchel befindet, fixiert den Schuh nochmals zusätzlich ohne unangenehm zu drücken! So gut habe ich das bisher kaum erlebt.

Testterrain

Getestet wurde der Schuh meistens auf meinen waldigen Hometrails, die ich sonst mit dem Fahrrad unsicher mache. Hier finden sich glücklicherweise fast sämtliche Untergründe bis auf Schnee und Eis jahreszeitbedingt. Getestet habe ich auf wurzeligen Waldwegen, geschotterten Fahrwegen, Sandstein, Sand, Teer und Kopfsteinpflaster.

auf dem Trail   auf Teer   auf Schotter

Performance

Der Schuh macht seine Sache wirklich gut und ist echt schnell! Leider bin ich momentan nicht in Wettkampfform, sonst hätte ich mich gleich bei einem Trailrun oder 10km Lauf angemeldet. Auch ein Halbmarathon ist mit dem Schuh bestimmt noch gut machbar.

Das genialste am Schuh ist aber sein Gewicht! Mit 271g (selbst nachgemessen inkl. etwas Dreck) ist mein Exemplar ungefähr auf dem gleichen Niveau wie meine Straßen-Wettkampfschuhe von ADIDAS. Gespart wurde hier überall, sogar die Zunge ist durchlöchert und nicht gepolstert, dem Sitz schadet das aber nicht.

Waage

Leider hat mir meine verletzungsbedingte, schlechte Form ein bisschen einen Strich durch die Rechnung gemacht, da der Schuh, wie eigentlich jeder Wettkampfschuh, natürlich wenig Dämpfung hat und dementsprechend den Fuß und die Gelenke mehr belastet. Bei Läufen von 10-15km Länge hatte ich als Konsequenz teils Schmerzen im Fuß, was aber wohlgemerkt an meiner Trainingsform lag und keinesfalls am Schuh. (Normalerweise trainiere ich auch nicht mit Wettkampfschuhen, aber das macht ja eh fast keiner, deswegen heißt es ja Wettkampfschuh…)

Der Kinabalu RC 2.0 ist auch bei warmen Temperaturen sehr angenehm zu tragen und dank der vielen Meshflächen super belüftet! Schutz gegen Nässe gibt es natürlich keinen, das ist bei einem Race-Schuh aber auch egal, wenn man ihn anhat, wird’s eh eher schweißtreibend von daher eine willkommene Abwechslung zu den Schuhen mit Membranen, in denen es im Sommer viel zu warm wird.

Schuhe am Fuß Schuhe am Fuß

Die Schnürsenkel sind bei mir, besonders im nassen Zustand, immer von selbst aufgegangen, ein Doppelknoten ist also schon notwendig. Die klassische Schnürung an sich finde ich aber gut, da ich den Schuh genau so anpassen kann, wie ich will. Mir ist das lieber, als diese Schnellverschluss-Systeme, die man oft an Trailrunningschuhen findet.

Die Farbe ist Geschmackssache, ich persönlich finde sie Klasse und finde, dass der Schuh auch als Sneaker eine gute Figur macht, da er ja aber artgerecht benutzt wird, ist das gelb natürlich schnell verdreckt und wirkt dann halt nicht mehr so schick. Die Signalfarbe hilft aber auch besser gesehen zu werden im Straßenverkehr, da kann man sich die Reflektoren wirklich sparen!

auf dem Trail

Der Schuh hat eigentlich auf allen Untergründen gut funktioniert, auch wenn er kein Grip-Monster ist im Vergleich zu schwereren Konkurrenzprodukten.

Die einzigen negativen Erfahrungen hatte ich bei Nässe auf Wurzeln und Steinen und wenn es mal schlammiger wurde, sowie auf Kopfsteinpflaster im trockenen Zustand. Der Haupteinsatzbereich ist für mich trockener Untergrund im Wald und auf Wiesenwegen, sowie nicht zu grober Schotter.

Empfehlung:

Den Kinabalu empfehle ich gut trainierten Läufern, die den leichten Schuh für Wettkämpfe, Intervalle oder schnelle, nicht zu lange Trainingseinheiten nutzen wollen. Dann haben sie einen superleichte, straffe Allzweckwaffe, die sogar auf Teer nicht unangenehm zu laufen ist. Am besten sollte der potenzielle Käufer jedoch vorher die enge Passform prüfen, damit diese auch passt. Von mir gibt’s die volle Punktzahl!

auf dem Trail

Hier noch die Werksangaben von der Homepage zum Produkt:

Zusammensetzung:

OBERMATERIAL: Mesh/nahtlos

SOHLE: EVA/Gummi

Ferse: 21,5 mm

Vorderfuß: 18,5 mm

Sprengung: 3 mm

Eigenschaften

Durchgehende Sohle aus Gummi

Hybrid-Traction-Sohle

Technologie: Traction Rubber

Kinetic Foam

Internal Fit System

Speziell entwickelte EVA-Zwischensohle

Nahtlose Konstruktion

Rennspezifische Lasche

RC Einlegesohle

Größe US 7–13

Gewicht ca. 255 g

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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WEITERE BEWERTUNGEN

Top Trail Laufschuh für Fortgeschrittene!
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Guter Grip
  • Fest sitzendes Schnürsystem
  • Frauenspezifische RC-Innensohle
  • Tragekomfort
  • Extrem leicht
  • 1A Kraftübertragung

Bewertung

Details:

Zusammensetzung:

  • Obermaterial: Mesh/nahtlos
  • Sohle: EVA/Gummi

Sohle 1Frontalansicht

Sohle:

  • Ferse: 21,5mm
  • Vorderfuß:18,5mm
  • Sprengung: 3mm
  • Durchgehende Sohle aus Gummi

Sohle 2

Optik und Aufbau:

Die Farbe des Kinabalu sticht einem schon von weitem ins Auge! Das knallige Gelb weist schon darauf hin das der Schuh gerne schnell gelaufen wird. Mir gefällt die Farbe und das Design sehr gut.

Optik

Passform:

Die Innensohle schmiegt sich angenehm an die Fußsohle und bietet einen festen Sitz im Schuh. Das Schnürsystem kann gut fest gezogen werden und hält bombenfest. Trotz fester Schnürung und der dünnen Gummi Schuhlasche hatte ich nicht das Gefühl, dass der Schuh irgentwo drückt.

Innensohle und Gummilasche

Sprengung:

Die Sprengung des Kinabalu fällt im Vergleich zu meinen anderen Trial Schuhen etwas geringer aus. Bei nur 3cm Sprengung ist der Sitz sehr tief und die Sprengung merkt man kaum. Meine Annahme dass sich dadurch beim Laufen der Schwerpunkt weiter Richtung Ferse verschiebt hat sich jedoch nicht bestätigt. Der Schuh zwingt einen quasi dazu auf dem Vorderfuß zu laufen.

Stabilität:

Der Schuh verlangt gut trainierte und stabile Fußgelenke. Durch den tiefen Sitzt läuft er sich auf gut ausgebauten Trails stabil. Auf sehr unebenen Untergrund kann es aber am Anfang schon mal vorkommen, dass man beim Laufen das Fußgelenk zu wenig stabilisiert und dadurch wegknickt. In der Rotation lässt der Schuh relativ viel Bewegung zu! Bei jedem Ausflug mit dem Schuh auf abgelegene Pfade wird das Fußgelenk gefordert.

Im Test:

Entwickelt wurde der Schuh speziell für schnelle Läufe auf gut Ausgebauten Trails. Auf Steinigem Untergrund oder Waldboden überzeugt er mit einem gutem Grip und bietet eine 1A Kraftübertragung. Auf sehr weichem Untergrund reichen die niedrigen Stollen jedoch nicht mehr ganz aus.

Man erhällt ein direktes Feedback vom Boden. Spitzere Steine spürt man zwar etwas mehr, es fühlt sich aber dennoch nicht unangenehm an. Die Dämpfung ist für Trails genau richtig. Auf Asphalt würde ich den Schuh nur sehr begrenzt laufen. Im Sommer spürt man die Hitze vom Asphalt durch die Sohle sehr stark und es wird dann auch gleich mal unangenehm. Jedoch wurde der Schuh auch nicht für diese Bodenbeschaffenheit konstruiert.

Über die Haltbarkeit der Sohle kann ich nach knapp 60 Laufkilometern noch keine Aussage treffen. Bis jetzt sind noch keine Abnützungserscheinungen erkennbar.

Fazit:

Der Scott Kinabalu ist perfekt für kurze Läufe und auch bei längeren Läufen (15km) macht er einen guten Eindruck. Bei hohem Tempo bietet er einen guten Grip. Selbst enge Kurven sind kein Problem. Bei kurzen Sprints merkt man förmlich wie der Grip einsetzt und einen nach vorne an treibt.

Der Schuh hat mit seinen 235g ein sehr geringes Eigengewicht.

Gewicht

Am Anfang war der Schuh durch seinen niedrigen Sitz etwas ungewohnt zu laufen. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase hatte ich jedoch viel Freude mit dem Schuh.

Da der Schuh gut trainierte Füße vorraussetzt würde ich ihn nicht für Anfänger empfehlen.

Ich

 

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