Newton Distance 11

I. Erster Kontakt: Ausgepackt und direkt verliebt. So schien es mir zu ergehen, als ich den Distance 11 auspackte. Die Farbe ist genau mein Geschmack, frisch und leuchtend, so dass man bei Joggen auch nicht verloren geht. Dann das Gewicht. Welches Gewicht, kann man sich fast fragen. Denn der Distance 11 wiegen mit 220 Gramm weniger als meine Flip-Flops. Ob sie mich nach dem ersten Verliebtsein aber auch im längeren Test in ihren Bann ziehen konnten, werdet ihr in diesem Test lesen. Dafür habe  ich den Schuh 6 Wochen lang auf Asphalt, im Wald und in leichten gebirgigen Passagen getestet.

Zunächst aber einmal zu ein paar Facts zum

II. Material

• Schnürsenkel: 100 % recyceltes Polyester
• Mesh-Obermaterial: 100 % recyceltes Polyester
• Zwischensohle: EVA mit EcoPure®
• Lug-Membran: Hytrel mit EcoPure®
• Außensohle: Gummi mit EcoPure

Das Obermaterial besteht aus ultraleichtem Ultra Mesh, welches sehr atmungsaktiv ist und damit für ein gutes Binnenklima sorgt. Dafür ist der Schuh natürlich nicht wasserdicht .Die Overlay-Konstruktion ist nahtlos, wodurch Gewicht gespart wird und Reibungsstellen entgegen gewirkt wird.

Das Innenfutter stellt ein sogenanntes Anti-Friction Innenfutter dar, welches durch seine Weichheit Reibung und Bildung von Blasen minimiert.

Auch die Zehenkappe ist nahtfrei, so dass auch hier kaum Druckstellen entstehen sollten.

Sprengung: 2,0 mm Sprengung (Drop): Mit der Sprengung ist der Unterschied in der Sohlenhöhe zwischen Vor- und Rückfuß gemeint. Die geringe Sprengung von 2,0 mm sorgt dabei für ein hohes Maß an Vortrieb, indem man nicht über die Ferse abrollt.

Gewicht: 261 Gramm (Größe 46 ohne Einlegesohlen) , Newton gibt 220 Gramm für mittlere Größe an

Größen: Der Distance wird in den Größen 39,5 bis 48 angeboten, zum Teil auch in halben Größenabständen.

Den Schuh gibt es ebenfalls in einer extra schmaleren Frauenvariante. In der Herrenversion gibt es nur die hier getestete Farbe, so dass die Auswahl beim Kauf einfach fällt.

Das Material bietet zusammenfassend also genau das, was ein ambitionierter Läufer sucht: Verzicht auf Reibungsstellen sowie geringes Gewicht. Neben dem Material sind natürlich die „neuen“ eingesetzten „Technologien“ essentiell, um den Läufer nach vorne zu bringen

So bietet der Distance 11 folgende

III. Technologie-Highlights:

1. Action/Reaction™- Technologie

Diese Technologie springt einem quasi direkt ins Auge und nicht nur das, denn man merkt diese tatsächlich eindrucksvoll im Lauf. So ist am Vorderfuß eine sogeannte „Lugs“ eingebaut, welche wie ein Balken wirkt.

Mit Hilfe dieses Balkens kann man sich merklich aktiver vom Boden abstoßen, es federt und beim Aufkommen spürt man eine trampolinartige Dämpfung.

Diese Technologie ist für mich der ein absolutes Highlight, da ich einen so reaktiven Schuh bislang nicht gelaufen bin.  

Ebenso wirkt die  

2. Newtonium-X-Dämpfung

einem Energieverlust entgegen. Dafür sorgt eine Dämpfungsschicht aus Hyrtel, der die Energie schnell wieder zurückgibt.

Die Newtonium-Dämpfung besteht aus einem leichten EVA Sie verfügt über eine hohe Energierückführung und bringt so immer wieder einen Schub nach vorne. Die Dämpfung erschließt sich über den gesamten Voll-Fuß, welchen man beim Laufen auch eindrucksvoll spürt.

Diese Dämpfung ergänzt sich perfekt mit der

3. P.O.P. Technologie. P.O.P, oder Point of Power, ist das patentierte Design der Sohle im Vorfussbereich. Die Schuhe haben 3 unterschiedliche P.O.P. Abstufungen, für 3 unterschiedliche Laufeigenschaften. Sie unterscheiden sich durch die Form und das Lauf-Gefühl. Die Distance 11 sind schließlich mit der dem  P.O.P 1 ausgestattet.

  Dies stellt die effizienteste Laufentwicklung da wirkt am dynamischsten der P.O.P.s.

Zusätzliches Highlight:

Der Distance 11 ist nicht nur vegan und PETA zertifiziert, sondern wird auch aus recycleten Materialien hergestellt. Ebenso kann man sich des Labels EcoPure rühmen, welches beinhaltet, dass der biologische Abbau des Schuhs in ungiftige Biomasse und Biogas durch eine Reihe von chemischen und biologischen Prozessen bis zu 75 % schneller von sich geht.

IV. Der Praxis-Test:

Im Vergleich zu meinem eigentlichen Trainingsschuh fiel mir beim Distance schon beim ersten Hineinschlüpfen direkt auf, dass dies ein Schuh ist, der sein Hauptaugenmerkt auf unmittelbares Feedback legt.  So merkt man bei jedem Schritt, insbesondere natürlich beim Lauf auf dem Vorderfuß, die direkte Übertragung der Lugs.  Jedoch wird beim Distance hierbei nicht auf Komfort verzichtet, so dass ich den Schuh häufiger auch im Alltag als Sportschuh getragen habe. Gerade auch die Atmungsaktivität des Schuhs und sein geringes Gewicht kommen meinen Ansprüchen besonders entgegen, da ich absolut keinen Hitzestau beim Laufen in Schuh mag.

Insbesondere beim Laufen auf Asphalt merkte ich eindrucksvoll die Federung der Lugs. Ich fühlte mich anfangs übertrieben ausgedrückt wie auf einem Minitrampolin.  Wenn man dann noch eine Steigung hinaufläuft und sich richtig nach vorne oben abdrückt, spielen die Technologien im Distance richtig ihre Stärke aus. Ebenso auf einer guten reaktiven Laufbahn.

Positiv zu vermerken ist auch, dass ich in der gesamten Testzeit bei wirklich intensiver Nutzung nie ein Druck- oder Scheuermomentum hatte.  Hinsichtlich der Leiste (Breite des Schuhs) ist der Distance eher als normal einzuschätzen. Für die Damen gibt es sogar das Modell Distance S, welches eine engere Leiste bietet. Sollte man sich für den Distance entscheiden, was ich wärmstens empfehlen kann, sollte man sich den Schuh auch passend und eng kaufen, da man sonst die Vorteile des Newtons nicht ausnutzen kann. Auch die Schnürsenkel waren im Einsatz zuverlässig und gingen nicht unnötiger Weise auf, wie man es hin und wieder schon einmal bei anderen Schuhen erlebt.

Schließlich konnte ich den Discance 11 auch noch auf leichten Trailrunningstrecken in den Bergen nutzen. Die direkte Übertragung macht auch hier Spaß, jedoch würde ich hier aufgrund der etwas abgehenden Seitenstabilität eher zu Trailrunningsmodelle raten. Möglich ist es jedoch auf jeden Fall, den Schuh auf leichten Bergenpfaden zu nutzen, so dass das Einsatzspektrums des Schuhs kaum Grenzen setzt. Auch die „Verschleißerscheinungen“ der Schuhe nach der Einsatzdauer sind durchaus überschaubar. Das Obermaterial zeigt bislang keinerlei „Nebenwirkungen“ und die Sohle zeigt sich ebenfalls fast unbeeindruckt. Zur Innensohle vermag ich nichts zu sagen, da ich hier, wie viele andere Läufer auch, meine eigenen Sport-Einlegesohlen verwende. Zu allerletzt sei auch noch hinzugefügt, dass das Preis-/Leistungsverhältnis des Schuhs auch noch passt.

Fazit:

Für mich eine absolute heiße Kaufempfehlung für alle die dynamisch und schnell auf Asphalt und Bahn unterwegs sein, da er mich auf allen für mich wichtigen Ebenen voll überzeugte. Wie lange unsere Partnerschaft halten wird, wird sich dann nach Verschleiß des Schuhs entscheiden.