WAS BIETEN DIE RUN 3FEET PROTECT VON SIDAS?

Sidas stellte 2018 ihre neuen Performance Modelle für den Sommer 2019 vor. Die neue Running-Produktserie beinhaltet mit den Linien „Protect“ und „Sense“ Einlegesohlen sowohl für Gelegenheitsläufer als auch für Profi-Sportler. Die Serie umfasst 3D-Modelle und 3Feet-Varianten, die dank drei unterschiedlichen Höhen auf verschiedene Fußgewölbe eingehen.

Das hier vorgestellt Modell 3Feet-Protect gibt es wie alle 3Feet-Varianten in drei verschiedenen Varianten: high, mid und low. Je nach Höhe des Fußgewölbes mit einer entsprechenden Formung für optimale Unterstützung, dass sich für jeden Fußtyp eignen sollen.

Da man sich beim 3Feet-Protect eher auf Freizeitläufer konzentriert hat, soll eine anatomische Verstärkung Stabilität und Kontrolle für einen sicheren Lauf bieten. Für eine ideale Dämpfung der Ferse wurde diese mit einem Sillitin Gelkissen ergänzt. Das am Vorderfuß integrierte Pad soll für Vortrieb sorgen.

Details

1. Mittelfußverstärkung (EVA): stabile und kontrollierte Schritte
2. Merrymesh-Cover: rutschfest
3. Bi-Density-Struktur: vertikaler Komfort
4. Struktur am Vorfuß (EVA-Kautschuk): verbessert Vortrieb
5. Gel-Pad an der Ferse: Stoßverteilung
6. Perforierungen: Atmungsaktivität

Technologien

• 3 Feet: Egal ob Plattfüße, gewölbte Füße oder eine mittlere Wölbung. 3Feet ermöglicht es Sohlen in diesen drei Arten der Fußwölbung herzustellen: Füße mit einer hohen Fußwölbung, einer geringen Fußwölbung (Plattfüße) und die mit einer mittelhohen Fußwölbung. 
• Sillitin Gel: Speziell von Sida entwickeltes sehr leichtes, hydratisierends Silikongelt. Verwendet in den Schutzvorrichtungen der Einlagen, um der Haut den besten Schutz vor Reibung zu bieten.

Größentabelle

• S          37-38
• M        39-41
• L          42-43
• XL        44-45
• XXL     46-48

Wie ihr auf der Produkt-Seite (hier) von Sidas sehn könnt, werden auch eine Reihe weiterer Einlegesohlen für die unterschiedlichsten Ansprüche angeboten.

WIE MACHEN SICH DIE RUN 3FEET PROTECT IM EINSATZ?

Ich habe die Sidas Run 3Feet Protect von OUTSIDEstories vor gut 6 Wochen zum Testen erhalten. Zunächst sollte ich für die Selektion der entsprechenden 3Feet Variante eine Schablone meines Fußes anfertigen. Dazu habe ich einfach ein Blatt Papier verwendet und den nassen Fuß darauf abgestellt. Basierend auf der gemessenen Länge (28 cm) -> siehe Größentabelle oben <- und dem Wasserabdruck habe ich die 3FEET PROTECT in den beiden Varianten LOW und MID jeweils in Größe XL erhalten.

Der erste Eindruck war sehr gut, die Optik und Haptik der Einlagen wirkt ordentlich. Auch die Verarbeitung lässt nichts zu wünschen übrig. Das Design finde ich sehr ansprechend (ja ich weiß, man sieht die Einlagen ja eigentlich nicht, aber trotzdem). Vor allem die verschiedenen Farbvariationen der verschiedenen 3Feet Versionen sind nett anzusehen. Einen chemischen oder unangenehmen konnte ich auch direkt aus der Packung nicht vernehmen.

Das Anpassen der Sohlen an den jeweiligen Schuh war bei mir zum Glück nicht notwendig, da 45 die maximale Größe für die XL Sohle ist. Aufgezeichnete Schnittkanten für die jeweilige Schuhgröße vermisse ich auf den Sohlen. Also muss man sich das zur Not mit den bisherigen Einlegesohlen selbst ausmessen. Ich habe schon Einlagen gehabt, bei welchen die Größen zum leichteren Zuschneiden aufgedruckt waren.

Verwendet habe ich die beiden Einlagen wechselweise in verschiedensten Schuhen. Überwiegend aber in meinen Laufschuhen. Das wären Asics Gel-Kayano 26, COLUMBIA Montrail Caldorado (Bewertung hier) oder meine geliebten Nike Free Run Natural. Ich habe die Sohlen zum Teil auch einfach im Alltag für einen Dauertest in meine Sneakers (Adidas Special) gepackt und auch mal beim Wandern in die LOWA Catalan GTX Stiefel.

Basierend auf meiner Papierschablone eignet sich mein Fuß wohl tatsächlich für die Varianten MID und LOW. Ich kann auch nach 6 Wochen beim besten Willen nicht sagen, welcher jetzt angenehmer ist. Genauer gesagt, merke ich wirklich keinen Unterschied zwischen beiden. Das ist aber mit ziemlicher Sicherheit ein individueller Aspekt der rein auf mein Fußprofil zutrifft.

Was das Thema laufen angeht, bin ich schon etwas vorbelastet in Bezug auf Verletzungen der Beine. Angefangen hat es mit einer Knochenhautentzündung am rechten Schienbein 2014 (falsches Schuhwerk beim Joggen) über einen Meniskus Riss im linken Knie 2017 (Überbelastung) und last but not least Riss des vorderen und mittleren Außenbandes am linken Knöchel (2019). Meistens habe ich damit zwar keine Probleme, es kommt aber doch immer wieder vor, dass ich eine Knöchelbandage und eine Kniebandage links benutzen muss zum Laufen. Je nach Tagesform und Bodenbeschaffenheit bereue ich es auch teils nach dem Laufen, wenn ich die Bandagen nicht benutzt hatte.

Ich muss gestehen ich war extrem positiv überrascht über den dämpfenden Effekt der Sidas Einlagen. Auch der satte feste Sitz im Laufschuh trägt dazu bei, dass sich meine jeweiligen Laufschuhe wie ein komplett neues Paar anfühlen beim Joggen. Egal ob auf Teer oder Feldwegen, ich bin bisher grundsätzlich ohne meine Bandagen gelaufen und hatte auch im Nachhinein keine Probleme mit meinen Wehwehchen. Während des Laufens hatte ich ein deutlich besseres Haltungsgefühl im linken (kaputten) Knöchel wenn es auf steinige Wege ging. Meine Bänder sind zwar verheilt, aber die Stabilität macht mir nach wie vor noch etwas Probleme auf Unebenheiten.

WAS STECKT HINTER DER MAKRE SIDAS?

Die Geschichte von Sidas reicht zurück ins Jahr 1975. Gegründet wurde das Unternehmen von Loïc David, welcher in den 70ern als Vertreter der Marke TRAPPEUR in den USA arbeitete. Inspiriert von Fußspuren im Sand Hawaiis kam ihm die Idee eine Einlegesohle zu schaffen, welche ihre Form durch den Fußabdruck bekommt. So nahm er mit einer Auflaufform aus der Küche seine ersten Fußabdrücke als Grundlage für die Sohlen ab.

Kurz darauf gründete er in Zusammenarbeit mit seinen beiden Partnern Jacques Martin und Gabriel Pellicot Sidas.

Es wurden neue Anlagen, Produkte und Geräte (Spektroskop) entwickelt und einige Patente angemeldet. Später wurde Peter Handelbauer für das Design, Patrick Boismal für den medizinischen Bereich verpflichtet.

Sidas konnte sich erfolgreich auf dem Skimarkt positionieren, indem sie eine Lösung für den Fußkomfort in Skischuhen entwickelten und vermarkteten. Mitte der 80er wurde die Marke PODIATECH etabliert, welche therapeutische Lösungen im Fußpflegebereich anbot. Heute werden 98 verschiedene Sohlen im Sortiment geführt. Dabei konzentriert man sich vor allem auf den sportlichen Sektor (Running, Hiking, Golf, Biking, Ski, u.a.).

Sidas wurde bis heute mit einigen Awards ausgezeichnet:

• ISPO Awards 2013: Heated Bootwear • OUTDOOR Awards 2011 : 3Feet Socks • ISPO Awards 2008 : Flashfit machine • INPI prize (National Institute for Innovation)

https://youtu.be/KbrOkbIMIoA

FAZIT?

Die Sidas Run 3Feet Protect sind eine sehr gute Möglichkeit Laufschuhen den letzten Schliff in Sachen Lauf-Komfort zu verpassen. Ich habe über den Testzeitraum keine Mängel verzeichnen können. Das was Sidas mit den Einlagen verspricht sehe ich als bestätigt. Mal sehen, ob sich das im Laufe der Zeit negativ verändern wIrd. Sollte dies der Fall sein, werde ich das in den Kommentaren noch ergänzen. Sollte also kein Kommentar von mir folgen, seht das als fußfeste Beweisführung in Sachen Lauf-Komfort zu Gunsten des Angeklagten... äh Moment ich meinte zu Gunsten der Sidas Run 3 Feet Protect. #wirsehenunsdraussen oder auch #runForestrun :-D

Sidas Run 3 Feed Protect

Vorneweg eine wichtige Information:

Bei den Einlegesohlen von Sidas handelt es sich nicht um orthopädisch medizinisch individuell angepasste Einlegesohlen, sondern um Einlegesohlen, die die persönliche Bedürfnisse des Nutzers unterstützen. Wer also über grobe Fußfehlstellungen klagt, sollte weiterhin sich eine orthopädische Einlegesohle anfertigen lassen.

Die Firma Sidas und ihre Ursprünge:

Da ich Sidas bislang nicht kannte und es vielleicht auch anderen so geht, hier ein paar einführende Worte zu der Firma. Sidas nennt sich auch „Your Foot Company“, womit die Ausrichtung völlig klar ist. Dazu ein schönes kurzes Video, welches repräsentiert, welchen Ansatz Sidas verfolgt.

https://www.youtube.com/watch?time_continue=39&v=tQ7rMKFioZM&feature=emb_logo

Nun aber kurz, wie alles begann: … In den 70er-Jahren entsandte die Marke TRAPPEUR Loic David als Vertreter in die Vereinigten Staaten. Er war damals fest entschlossen, die französischen Skischuhe komfortabler zu machen als die der amerikanischen Konkurrenten, welche auf diesem Wachstumsmarkt führend waren. Auf einer seiner Reisen, an einem Strand in Hawaii, sah er Fußspuren im Sand und kam auf die geniale Idee, eine Einlegesohle zu entwickeln, die ihre Form direkt durch den Fußabdruck erhält.

Loïc David hatte die Idee, aber noch nicht das entsprechende Material. Doch daran sollte es nicht scheitern ! Er holte sich eine Auflaufform aus der Küche und nahm damit die ersten Fußabdrücke ab.

Zusammen mit seinen beiden Partnern Jacques Martin und Gabriel Pellicot gründete er kurz darauf SIDAS. Im Jahr 2009 errichtete SIDAS seinen neuen ökologisch konzipierten Firmensitz, der in völligem Einklang mit der Umweltpolitik des Unternehmens steht, das sich ganz dem Umweltschutz verschrieben hat. Dafür einen fetten Daumen hoch.

Produktpalette:

Sidas bietet 98 (!!!) verschiedene Arten von Einlegesohlen an, die sich in folgende unterschiedlichen Disziplinen aufteilen lassen:

Ski/Nordic/Running/Hiking/Golf/Biking/MultiSport und DailyLife. Wenn sich also jemand mit Einlegesohlen auskennen sollte, dann Sidas.

Die von mir getesteten Sidas Run 3 Feet Protect lassen sich, wie der Name schon sagt, dem Bereich Running subsumieren. Diese Einlegesohle vereint folgende Technologien in sich:

Protect Variante:

Die Protect Variante folgt der Idee, dass der Absatz in Wannenform hergestellt wird, der an die Sitzschale eines Sessels erinnert, dabei den Hinterfuß aufnimmt und diesen umhüllt. Die Sohle sorgt für Bequemlichkeit und Stabilität.  Die Dämpfung erfolgt über Gel auf Höhe der Ferse und Pads im Vorderteil des Fußes. Dazu nun mehr:

3 Feet Technologie

Es gibt drei Unterscheidungsmerkmale für Füße: die Form, die Bewegung und der Druck. Trotz dieser Unterschiede können sie im allgemeinen in drei Kategorien mit jeweils eigenen Bedürfnissen eingeteilt werden: Füße mit hohlem Fußgewölbe - Füße mit mittlerem Fußgewölbe - Füße mit eingesunkenem Fußgewölbe. Die biomechanische Konstruktion der 3Feet®

Zur Erläuterung:

Nr.1 = Mittelfußverstärkung

Nr. 2 = Merrymesh - Cover

Nr. 3= vertikaler Comfort (Bi-Density Struktur)

Nr. 4 = Vortrieb Verstärkung

Nr. 5 = Gel Pad

Nr. 6 = Perforierungen (Atmungsaktivität)

Die 3 Feet Sohle passt sich nun an den Fußtyp an. Bei dem von mir getesteten Modell handelt es sich schließlich um die Mid-Variante und somit für ein mittleres Fußgewöbe ausgerichtet. Es gibt sie demnach noch in der High und in der Low Variante.

Gel Technologie

Das von Sidas entwickelte "Dynamic Cushioning Gel Concept": Ein Netz aus Gel-Mikrobläschen in der Stoßzone verformt sich progressiv durch den Aufprall und soll so für eine außergewöhnliche, dynamische Dämpfung sorgen.

Ebenso sorgt das Gel an der Ferse für eine außergewöhnliche Dämpfung, und die Zone unter dem Vorfuß fördert den Abprall.

Elastische Platte:

Am Vorderfuß sorgt eine elastische Platte für mehr Vortrieb beim Abstoßen: Durch die Perforierungen ist die Sohle auch besonders atmungsaktiv.

Das Merrymesh-Cover sorgt dafür, dass die Sohle auch rutschfest ist.

Soweit die Technologie. Wie aber sieht es in der Praxis aus?

Der Test

Ich habe die Sohle nun in den letzten 5 Wochen nicht nur beim Joggen, sondern auch beim Trailrunnen als auch bei Wanderungen in meinen Lauf- und Trailrunningschuhen getragen.

Positiv ist mir im Text direkt einmal die gute Verarbeitung der Sohle aufgefallen. Nichts steht über und auch nach dem Testen ist die Sohle nicht eingedrückt oder sonderlich abgenutzt.

Zu diesem Punkt habe ich bei anderen Sohlen schon andere Erfahrungen negativer Art machen müssen. Auch finde ich , dass die Sohle äußerst angenehm riecht. Gerade nach längeren Wanderungen im geschlossenen Schuh und schweißtreibenden Aktivitäten fangen Sohlen doch schnell an zu riechen. Nicht aber die Sidas. Meine Schuhe dürfen seitdem sogar im Innern der Wohnung stehen ;)

Positiv zu verzeichnen ist auch, dass man die Sohle äußerst leicht auf seine Schuhform anpassen kann. Heißt, wenn die Sohle ein wenig zu groß ist, lässt sie sich einfach und sauber zuschneiden. Ich hatte das Glück, dass die Sohle nun absolut passgenau zu meinen Lauf- und Wanderschuhen war. Die Sohle ist zudem auch angenehm dünn, so dass der Schuh nicht Gefahr läuft, plötzlich zu eng zu sein.

Im Schuh selbst ist sie dann wirklich auch rutschfest. Beim Laufen selbst hat die Sohle in keinster Weise negativ gedrückt oder gerieben, stattdessen hat sie meine Fußgewölbe „gefühlsmäßig“ sinnvoll unterstützt.

Im Gegensatz zu normalen orthopädischen Sohlen benötigte ich auch keinerlei Eingewöhnungszeit.Auch Blasen waren überhaupt kein Thema.  Da ich über knieschmerzenanfällige O-Beine verfüge, ist es für mich umso wichtiger, dass schon beim Fußgewölbe keine Fehlbelastungen beginnen.

Wie man auf den folgenden Screens von einer Laufanalyse sieht, neige ich zu einer Hohlfußtendenz, so dass auch die "High"-Variante für mich durchaus sinnvoll gewesen wäre. Man sieht an den Bildern auch schön, wo der Fuß am meisten belastet wird. Daher ist die Verstärkung an der Ferse für mich sehr sinnvoll (insbesondere da ich Anfang des Jahres mit einer hartnäckigen Sehnenproblematik an der seitlich inneren Ferse zu kämpfen hatte)

Daher sind die Einlegesohlen für mich absolut gewinnbringend. Dennoch sei auch anzumerken, dass häufige unterschiedliche Reize auch die Muskulatur besser ausbilden. Ich werde daher auch weiterhin meine Schuhe und die entsprechenden Reize wechseln, so dass ich z.B. auch mal in Barfußschuhen unterwegs bin.

Fazit:

Die Sidas Einlegesohlen profitieren von ihrer vielfältigen Angebotsvielfalt, so dass jeder Sportler die für ihn passenden Sohlen zum Feintuning eines Schuhs finden wird. Mich überzeugte insbesondere die sehr gute Qualität und die Unterstützung des Fußgewölbes in individueller Passform. Ob sich meine Kniebeschwerden durch die Sohle legen werden, wird sich auf Dauer zeigen.  Dafür war der Testzeitraum bislang noch zu kurz. Ich werde jedoch davon berichten. Dennoch bin ich jetzt sogar dazu übergegangen, sie auch in meinen Freizeitschuhen zu tragen, da ich einfach ein gutes Gefühl mit ihnen haben. Daher kann ich sie jedem ambitioniertem Läufer definitiv uneingeschränkt empfehlen.

Auf zu großen Sprüngen mit den Sidas Einlegesohlen! :)