Im test

Test: ASOLO Freney EVO LTH GV - Bergstiefel Typ C, Damen

ASOLO Freney EVO LTH GV - Bergstiefel Typ C, Damen
Qualitativ hochwertiger Damen Bergschuh der Kategorie C
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • Bedingt Steigeisenfest
  • Vibram Sohle
  • High Cut
  • Gut anpassbares Schnürsystem
  • Climbing Zone im Zehenbereich
  • Gore-Tex

Nachteile

  • Sehr warm

Bewertung

FRENEY EVO LTH GV - Kategorie C Bergschuh von ASOLO

Im Spätherbst bekam ich das Angebot, den "Freney EVO LTH GV" Bergschuh (Damenmodell) aus dem Hause "Asolo" zu testen. Bis dahin hatte ich noch nie, was von diesem italienischen Hersteller gehört. Sehr objektiv konnte ich somit aber auch in den Test starten.

Die Hochtouren- und Alpintouren- Saison war für mich mit Erhalt des Bergschuhes leider schon ziemlich vorbei. Ende September starteten wir trotzdem ein Versuch die Nordkante am Piz Badile zu klettern. Die Tour schien mir eine optimale Testtour für den Schuh, jedoch hatte ich etwas Kummer eine solch lange Tour ohne Einlaufen der Schuhe zu gehen.

Nach Hin- und Herüberlegen riskierte ich es dann doch und habe es keine Sekunde bereut. Doch wie so oft war auch an diesem Wochenende kein Verlass auf den Wetterbericht und eine extreme nasse Nacht unter freiem Himmel zwang uns am nächsten Tag zur Umkehr.

Die 7 Stunden Zustieg zum Wandfuß und der Abstieg am darauffolgenden Tag über Blockgelände und Platten gaben trotzdem einen vielseitigen Eindruck in die Qualitäten des “Freney EVO LTH GV“ Schuhs. Die Schuhe wurden in den Wochen danach noch für kleinere Bergtouren bis 3400 m und Klettertouren bis zum 5 Grad UIAA, sowie mehrere Bergrettungsübungen verwendet.

BergtourSchuh bei einer Liftbergeübung

Herren und Damenmodell

Es gibt vier verschiedene Modelle in der "Freney" Serie. Die Unterschiede liegen dabei in der Höhe (Mid-Cut und High-Cut) des Schuhs und dem Obermaterial (Leder oder Leder und synthetisches Obermaterial). Weiters gibt es immer jeweils ein Damen- und ein Herrenmodell. Das getestete Modell ist ein High Cut Modell mit "Perwangerleder" als Obermaterial. Dieses ist mit UVP 330 € das teuerste Modell aus dieser Reihe.

Asolo BergschuhAußenseite des Schuhs

Bevor ich zu meinen Eindrücken komme, hier erstmal die Produktbeschreibung des Herstellers"FRENEY EVO SERIE"

Der FRENEY von Asolo war und ist nicht ohne Grund eines der beliebtesten Modelle für alpine Bergabenteuer! Ob vertikal oder horizontal, auf den FRENEY kann man sich immer und überall verlassen.

Für 2023 wurde dieses alpine Ass komplett überarbeitet und noch besser gemacht. Klettereien im Fels, kleine Antritte, Geröllfelder, Schnee- und Eis, die neuen FRENEY EVO Modelle bieten jedem Element sowie jedem Hinderniss die Stirn und sorgen dafür, das Sie sicher bis an das Ziel Ihrer Tour gelangen. Eine thermogeformte Bordüre bietet gute Stabilität und gleichzeitig hervorragenden Tragekomfort in diesem Bereich. Auch der aus Nylon gefertigte Zungenbereich macht das Tragen enorm angenehm und ermöglicht gemeinsam mit der hochwertigen Schnürung eine ideale Einstellung der Passform.

Sowohl als High- und Mid-Cut Modelle und jeweils in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich, bieten diese neuen Berg-Performer für jeden Geschmack die richtige Variante. Ganz zu schweigen von dem modernen und modischen italienischen Design, das jeden am Berg zum Eyecatcher machen wird. Im Gelände bietet ein umlaufender Geröllschutzrand perfekten Schutz vor harten und/oder spitzen Objekten wie Geröll, Wurzeln oder ähnlichem.

Neu bei diesen Modellen ist auch die Zwischensohle, welche aus einer Kombination von PU sowie einem EVA -Absatzdämpfer besteht und die perfekte Balance zwischen Torsionsstabilität, Unterstützung und Dämpfung bietet. Ein unerlässliches Muss am Berg ist natürlich verlässlicher Grip im Gelände. Mit der verbauten Vibram 1229 Mulaz Sohle ist dieser so gut wie überall sichergestellt und die Antrittszone im vorderen Bereich ermöglicht mit der integrierten Brandsohle selbst auf kleinen Tritten einen grandiosen Halt und unglaubliche Präzision. Wahlweise als komplette Leder- bzw. als Leder-Textil-Version erhältlich, ist man mit den neuen FRENEY EVO MODELLEN für das nächste alpine Abenteuer bestens gerüstet.

• High-Cut-Version (zwei Haken am Kragen) & Perwangerleder obermaterial • Empfohlen für: Alpine Bergtouren, Klettersteige und anspruchsvolle Trekkingtouren mit schwerem Gepäck. • Obermaterial: Wasserabweisendes Perwangerleder 2,2 - 2,4 mm • Futter: Gore-Tex Performance Comfort Footwear • Brandsohle: Asoflex Spiky aus Nylon und Fiberglas • Anatomisches Fußbett: Lite 4 • Sohle: Vibram 1229 Mulaz + Zwischensohle aus PU + EVA-Dämpfung in der Ferse + TPU-Steigeisenbefestigung • Gewicht: 756 gr (1/2 Paar 8 UK) – • Wiederbesohlung: Dieses Modell kann wiederbesohlt werden • Nachhaltigkeit: Das Leder entspricht dem Standard von Oeko-Tex

Technologien des Schuhs

Meine Erfahrungen mit dem „ASOLO FRENEY EVO LTH GV“

Schon die Optik dieses Schuhes sagte mir sehr zu. Ein schön verarbeiteter Übergang zwischen Gummi und Obermaterial, sowie ein gutes Profil versprechen eine hochwertige Qualität. Wenn man den Schuh dann in die Hand nimmt, fällt einem direkt die sehr hohe Biegesteifigkeit auf.

s ist also eine recht steife Schuhsohle, welches vor allem fürs Klettern deutliche Vorteile hat. Trotzdem ist der Schuh nicht klobig und schwer. Sondern hat ein angenehmes Gewicht. Der Schuh hat vorne eine eigene „Climbing Zone“ (extra Gummierung und spezifische Form), sowie eine gummierte Zehenkappe, um Bessern Grip und präzises Steigen auf kleinen Tritten zu ermöglichen, sowie mehr Sicherheit im anspruchsvollen Gelände zu gewährleisten. Vor allem beim Klettern hat mich der Schuh voll überzeugt.

Er ist zwar recht schmal geschnitten und passt deshalb wohl auch nicht jemand Fuß, aber welcher Schuh macht das schon. Der schmale Schnitt aber hat den großen Vorteil beim Klettern ein gutes Gefühl vom Fuß auf dem Fels zu haben. Die „Climbing zone“ schaut bedingt durch den wohl etwas weicheren Gummi bei mir nach einigen Touren schon etwas mitgenommen aus. Kletttour

Die Sohle selbst im Gegensatz ist sehr abriebfest. Wer den Zustieg zur Badile Nordkante kennt, der weiß Bescheid über die vielen Felsplatten, wenn diese zudem noch komplett nass sind, braucht man schon einen sehr guten Schuh und Profil, trotzdem noch ohne ständiges Rutschen gehen zu können. Der Schuh von Asolo mit einer „VIBRAM“ Sohle gab mir einen sehr guten Grip auch auf den nassen Platten. Ich hatte nie ein ungutes Gefühl beim Steigen und konnte mich immer völlig auf den Schuh verlassen. Klar ist dies auch eine Kopfsache, wenn man seinem Schuhwerk vertraut, hält es auch meistens. 😊

Platten am Piz BadileProfil des Schuhs

Nach so einer nassen Nacht am Piz Badile, war es umso schöner, dass zumindest die Schuhe, die Nacht halbwegs trocken überlebt haben. Trotz imprägnieren, ist natürlich das Obermaterial des Schuhs durch den anhaltenden Regen nass geworden. (logischerweise und dies ist auch definitiv nicht gesund für einen Schuh). Meine Füße jedoch sind verschont geblieben und es wurde keine Feuchtigkeit hineingelassen. Der Schuh hat also definitiv einen sicheren Schutz gegen Nässe. Biwak am Piz BadileNasse SchuheSchuhe beim trocknen

Mit der High Cut Variante ist man besser geschützt vor Geröll und sonstiges Material, welches sich ab und zu zwischen Schuh und Fuß hereinschleichen möchte. Der Bergstiefel lässt sich zudem durch drei Zughaken (zwei am Kragen und eines beim Sprunggelenk) sehr gut anpassen.

Den Schuh ist in der Kategorie C einzuordnen und ist somit bedingt Steigeisenfest. Dies konnte ich auf einem leichten Felsparcour mal kurz austesten, Gletscherkontakt ist sich leider nicht mehr ausgegangen. Aber ich werde die Schuhe dann bald im Winter auch mal bei leichten Eisklettertouren testen, warm genug sind sie auf alle Fälle.

Praktische Anziehschlaufen an der Achillessehne erleichtern das an- und ausziehen und lassen die Schuhe gut mit einem Karabiner zusammenhängen, zum Beispiel zum Transportieren oder zum Trockenen.<

Der einzige Punkt, den ich als kleine Einschränkung sehen würde, ist die extreme Isolierung des Schuhs. Er ist echt fein warm. Jedoch wird dies auf Dauer bei sommerlichen Temperaturen echt unangenehm, da sich der Schweiß ziemlich ansammeln kann. Für hochalpine Touren oder auch im Winter, wird dies weniger ein Problem sein. Wer also schnell kalte Füße hat, ist hier sicher an der richtigen Adresse.

Und zum Schluss noch das meist befürchtete bei einem neuen Bergschuh, die Blasen! Meine Befürchtung hatte sich zum Glück nicht bestätigt. Als erste Tour, mit einem neuen Schuh, einen 7-stündiger Zustieg auszusuchen ist natürlich nicht unbedingt schlau, aber wie bereits geschrieben habe ich es nie bereut. Die Ferse ist relativ schmal geschnitten und der Schuh lässt sich gut anpassen, somit entstand nie eine Reibung und somit auch keine potenziellen Blasen. Das Leder wird sich, falls notwendig auch noch etwas an der Fußform anpassen, schätze ich mal.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei diesem Schuh definitiv um einen Top-Bergschuh handelt. Für alle, die gern hoch hinausgehen oder auch mal bei niedrigeren Temperaturen einen Bergschuh brauchen, definitiv sehr zu empfehlen. Vor allem die Steig- und Trittsicherheit hat mich bei diesem Schuh sehr überzeugt.

Schuh bei einer Liftbergeübung

 

 

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