WAS STECKT HINTER DER MARKE BLACKROLL?

Blackroll ist eine deutsche Firma mit Hauptsitz am Bodensee, welche sich auf Regeneration spezialisiert hat und allerlei Produkte in diesem Bereich anbietet. Gegründet würde das Unternehmen 2007 von Jürgen Dürr. Seine Idee bestand darin Produkte zur Selbstmassage zu entwickeln. Als das Unternehmen gegründet und die ersten Blackrolls zur Behandlung der Faszien auf den Markt kamen, war der Zusammenhang von Leistungsfähigkeit der Muskulatur und der Faszien noch relativ unerforscht. Faszien sind das Bindeglied zwischen Muskulatur, Knochen, Nerven und formen die Körperstruktur. Daher haben sie Einfluss auf den menschlichen Bewegungsapparat, die Haltung und das Schmerzempfinden. Blackroll versteht seine Produkte als „Hilfe zur Selbsthilfe“ bei Verspannungen, Muskelkatern und allerlei Beschwerden nach sportlichen Höchstleistungen und zum Aufwärmen vor Trainingseinheiten um diese erst gar nicht entstehen zu lassen. Oder auch um Verspannungen von eintönigen Tätigkeiten im Alltag selbst lösen zu können.

2009 gewann Blackroll beim größten Physiotherapeutenkongress den Physiopreis des Thieme Verlags für das „Angebot mit dem größten Nutzen für die Zielgruppe“.  Nach einem Gespräch zwischen Dürr und Oliver Bierhoff auf dem Sportmedizinkongress des DFB 2010 wurde die BLACKROLL fest in die Ausrüstung der deutschen Nationalelf integriert. Mittlerweile ist das Thema Faszien soweit erforscht, dass diese sowohl im Profisport, als auch bei Physiotherapeuten eine wichtige Rolle spielen. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, Ärzten, Therapeuten und Sportlern werden die Produkte und Übungen mit diesen stetig verbessert. Heute besteht das Material für die allseitbekannten Rollen zum Beispiel aus zu 100% recycle fähigen Schaumstoffen (DIN ISO 9001:2015), welche frei von Chemikalien sind und seit langem in Medizin und Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. Dieses Material ist robust, langlebig und wärmeformstabil bis min. 110 °C laut Herstellerangeben. Daher können die Produkte leicht in der Spülmaschine gereinigt werden.

Aber nicht nur die Produkte auch die zu ihnen passenden Trainingspläne und Übungen sind wichtig, den das Produkt alleine bringt dem Verbraucher nichts, wenn er nicht weiß damit umzugehen. Daher werden regelmäßig Übungen und Anleitungen auf dem Youtube-Kanal und in der eigenen App kostenfrei bereitgestellt.

2013 wird die Blackroll AG mit Sitz in Bottinghofen(Schweiz) gegründet. Heute arbeiten über 50 Mitarbeiter für die Firma und es gibt in 37 Länder über 5.000 ausgebildete Trainer. Produziert wurde fast von Anfang an in einem Werk bei Chemnitz. Seit 2016 wird die Produktpalette stetig ausgebaut. So wurde die original Faszienrolle um weitere Variationen mit verschiedenen Oberflächen und Härten sowie neuen Formen und Größen ergänzt. Es werden die ersten Triggertolls, Vibrationstools, der Needleroller und ein Releazer auf den Markt gebracht.  Kurz darauf folgen die ersten Fitnessbänder.

Seit kurzem hat man sich auch dem Thema „Schlafen“ angenommen. Schließlich sind sportliche Höchstleistungen nur dann möglich, wenn man eine erholsame Nacht hinter sich hat. Schlaf, Bewegung, Ernährung, Blutkreislauf, Muskelleistung, Konzentration – alles hängt mit allem zusammen. Die angebotenen Produkte sollen dabei helfen, diese Kreisläufe in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen. Nach dem Blackroll Recovery Pillow, welches 2019 den ISPO Award und 2020 den German Design Award gewonnen hat ist mittlerweile auch die dazu passende Decke auf dem Markt erhältlich. Die Textilien hierfür werden nach OEKO-TEX Standard 100 hergestellt.

WAS BIETET DIE BOOSTER HEAD BOX?

Laut Dürr ist „der Booster die Blackroll 2.0. Man schiebt ihn einfach in eine Blackroll und dank der Vibration braucht man sich zur Behandlung seiner Faszien nur noch daraufzulegen. Denn stärker noch als der Drang nach Faszienbehandlung ist beim Menschen die Bequemlichkeit.“ Die Booster Head Box besteht aus drei auch einzeln angebotenen Produkten und zwar dem Booster, der Booster Heads und einer Slim Rolle. Sie ist somit, so verspricht der Hersteller, die perfekte Kombination zum Lösen von Muskelverspannungen und hartnäckige Faszienverklebungen.

Der Booster ist ein Vibrationsgerät mit oszillierender Schwingung, welches entweder einzeln, in Kombination mit den Booster Heads und jeder Blackroll in Normallänge (30cm, alle Härtegrade, alle Oberflächen) verwendet werden kann. Der maximierte Frequenzbereich liegt zwischen 12 – 56 Hz mit stufenloser Verstellung. Bedient wird er einfach über zwei Tasten [+] und [-]. Sechs LEDs zeigen, wie viel Akku noch bleibt und welche Vibrationsstufe man eingestellt hat. Geladen werden die Akkus über ein Mirco-USB-Kabel, welches im Lieferumfang enthalten ist. Laut Blackroll trägt die revolutionäre VIBRA MOTION Technologie dazu bei, Schmerzen zu lindern. Außerdem wird die Muskulatur durch die Vibration in Schwingung gebracht und so die Durchblutung angeregt dies trägt auch zu Kräftigung der Tiefenmuskulatur bei.

Während die leichten Vibrationen im niedrigen Frequenzbereich der schnelleren Regeneration dienen, können höhere Frequenzen die Muskeln aktivieren. Der Booster kann sowohl bei akuten Beschwerden als auch zur Vorbeugung verwendet werden. Dabei ist die vorbeugende Verwendung vor allem für trainingsbedingte Überlastungssymptome sinnvoll um Beschwerden erst gar nicht entstehen zu lassen. Zudem lässt sich der Booster in Krafttrainingseinheiten einbauen, da die Vibration ähnlich einer Flexibar tiefe Muskelbereiche aktiviert und stimuliert, welche bei herkömmlichem Krafttraining sonst nicht erreicht werden können, so der Hersteller.

Die Blackroll Slim ist eine effektive Rolle zum Lösen hartnäckiger Verspannungen. In Kombination mit dem Booster verstärkt sie die Massagewirkung um ein Vielfaches so heißt es in der Produktbeschreibung. Die Slim hat einen deutlich geringeren Umfang als die Standard Blackroll und somit eine deutlich kleinere Auflagefläche. Dies intensiviert die Faszienmassage, so dass Verklebungen sich schneller auflösen können. Schmerzhafte Hotspots, die meist durch einseitige Körperhaltung, langes Stehen oder Sitzen entstehen, können durch längeres verweilen auf diesen behandelt werden.

Die Booster Heads bieten verschieden Druckpunk-Aufsätze für eine punktuelle und tiefenwirksame Selbstmassage. Die Booster Head Box besteht aus drei verschieden starken konischen Druckpunkt-Ausätzen (weich = grün, mittel = grau, hart = schwarz), einem Kopfstück, einem Gewindeadapter und einem Massagehaken. Die Aufsätze eigenen sich für eine flächige und punktuelle Vibrationsmassage. Mit ihnen lassen sich schmerzhafte Verspannungen lösen und die Durchblutung des Faszien- und Muskelgewebes anregen. Durch die unterschiedlichen Härtegrade der Aufsätze kann zur gezielten Behandlung von Triggerpunkten die Druckpunkt-Massage intensiviert werden. Das Kopfstück besitzt drei Gewinde mit unterschiedlichen Winkeln. Je nach verwendetem Winkel lässt sich die Intensität und die Ausstrahlrichtung der Massage variieren. Zudem lassen sich so auch schwer zugängliche Bereiche wie der Nacken gut selbst massieren. Die Aufsätze werden mit einem Gewindeadapter auf das Kopfstück aufgeschraubt. Für eine großflächigere Behandlung der Faszien wird der Massagehaken genutzt. Durch die gebogene Form eignet er sich für Arme, Beine und Falken.

WIE MACHT SICH DER BOOSTER IM EINSATZ?

Ich habe die Blackroll Booster Head Box im Sommer 2021 von OUTSIDEstories zum Testen bekommen. Für den Test werde ich nicht bezahlt und er spiegelt lediglich meine subjektive Meinung und Erfahrungen mit ihr wider. Blackroll war mir bereits seit einigen Jahren ein Begriff, da ich durch meine Bürotätigkeit sehr häufig Probleme mit Verspannungen im Rücken zu kämpfen habe. Ich verwende überwiegend den Duoball zum Lösen von verklemmten Wirbeln. Ich habe das Blackroll-Set schon seit einigen Jahren und habe die verschiedenen Rollen und Bälle häufig im Einsatz. Eigentlich war ich mit der Box immer sehr zufrieden, bis ich meiner Tochter die „Med“-Blackroll-Box geschenkt habe und feststellen musste, dass mir der 20% weichere Härtegrad der Med etwas mehr liegt. Zudem ist der Med-Duoball etwas größer und hat eine rauere Oberfläche.

Bei meinem Alpencross 2018 hatte ich den Faszienball dabei, auch beim Megamarsch 2019 war dieser im Gepäck um Überlastungssymptomen in den Beinen und Füßen entgegenwirken zu können, wenn nötig. Der Ball ist sehr handlich und wiegt wirklich kaum etwas. Somit ist er für mich ein sehr guter Begleiter, wenn ich mit langen sportlichen Tagen rechne.

Zudem habe ich mir das Buch "Schmerzen selbst behandeln mit BLACKROLL – Dr. Torsten Pfitzer" gekauft um gezielter arbeiten zu können. Vor gut zwei Jahren hatte ich die Erfahrungsberichte meiner ProductScout-Kollegen hier auf OUTSIDEstories für das Recovery Pillow gelesen. Kurz darauf habe ich mir das Kissen selbst gekauft und es seither auch immer im Gepäck, wenn ich verreise. Das Kissen mit dem Memory Foam lässt sich super klein Komprimieren und damit auch gut im Gepäck verstauen. Ich habe den Kauf aller meiner Blackroll-Artikel absolut nicht bereut. Aktuell steht auch die Recovery Blanket Decke auf meiner Wunschliste. Insofern habe ich also schon einiges an Erfahrungen mit den Produkten dieses Herstellers und wurde bisher noch nicht enttäuscht.

Den Booster wollte ich schon länger mal ausprobieren. Jedoch war er mir aber ehrlich gesagt immer viel zu teuer. Was für mich schon mal einer der negative Aspekte dieses Tools ist. Ich habe mich dann logischerweise sehr darüber gefreut, dass ich ihn nun für OUTSIDEstories testen darf. Mittlerweile habe ich die Blackroll Booster Head Box seit gut sechs Wochen fast täglich im Einsatz.

Die Box besteht wie oben bereits beschrieben aus dem Booster, der Booster Heads und einer Slim-Rolle. Mir war zunächst gar nicht bewusst, dass der Booster auch mit allen anderen Rollen mit einer Breite vom 30cm verwendet werden kann. Was extrem praktisch ist, da ich ihn sowohl mit der Standard, der Med-Blackroll und der im Paket enthaltenen deutlich kleineren Slim-Rolle verwenden kann. Mit der Slim konnte ich mich noch nicht so hundertprozentig anfreunden, da diese wirklich extrem hart und durch die kleine Auflagefläche zu einer sehr intensiven Massage führt. Das kann dem ein oder anderen an manchen Bereichen doch etwas zu schmerzhaft sein. Bei mir ist es vor allem der obere Brustwirbelbereich. Hier verwende ich dann doch meistens eher die Med-Roll.

Die Bedienung des Boosters ist eigentlich ziemlich selbst erklärend. Es gibt nur die zwei Knöpfe [+] und [-] über welche sich die Vibrationsstufen einstellen lassen. Der Booster wird ein bzw. ausgeschaltet indem man beide Knöpfe gleichzeitig drückt. Als ich den Booster das erste Mal in der Hand eingeschaltet hatte, kam das einem kleinen Erdbeben gleich. Das Teil hat wirklich ordentlich Power. Wie man auf dem Foto sieht, ist es mir nicht gelungen ein scharfes Foto zu schießen, wenn er in Betrieb ist. Vom Geräuschpegel finde ich den Booster ok, er ist weder leiser noch lauter als meine Massage-Gun. Der Akku hält auch ewig. Ich habe ich trotz häufiger Verwendung in den letzten sechs Wochen nur einmal laden müssen. Das funktioniert genauso einfach wie das Laden eines Smartphones. Den aktuellen Ladezustand sieht man auch beim Einschalten anhand der LEDs.

Die erste Massage mit der Slim Rolle war wie erwähnt anfangs etwas schmerzhaft, weshalb ich zu Beginn erst mal die Med-Rolle verwendet hatte. Man sollte sich für die Massage auch erst drauflegen bevor man ihn einschaltet, da die Rolle sonst unkontrolliert hüpfend rollend durchs Zimmer wandert. Meiner kleinen sechs Monate alten Tochter war das so gar nicht geheuer und endete in einer verzogenen Schnute und Tränen (Sorry Mausi :-D). Das ist auch etwas ein Nachteil, wenn man einen harten Boden und hellhörige Räume hat, oder eben ein kleines Baby was schlafen sollte. Zum Glück habe ich bei mir einen Sportraum mit entsprechenden Bodenmatten. Damit dämmt sich der Geräuschpegel der Vibrationen, welche logischerweise auch an den Boden abgegeben werden deutlich. Zum Test habe ich meinen Sohn mal gebeten die Roll mit dem Booster in seinem Zimmer im ersten Stock einzuschalten. Das war im darunterliegenden Zimmer deutlich zu hören. Daran sieht man auf der einen Seite die Power des Boosters. Aber auf der anderen aber auch, dass eure Nachbarn vermutlich nicht besonders begeistert sein werden, wenn ihr nach 22 Uhr den Booster anwerft, vor allem wenn ihr in einer Altbauwohnung wohnt. In dem Fall solltet ihr unbedingt eine Trainingsmatte unterlegen.

Wem der Booster zu teuer ist, der kann als preisgünstige Alternative zur Blackroll Groove oder Flow greifen. Diese besitzen durch eingearbeitete Rillen einen ähnlichen Effekt beim Rollen. Hier ist aber nur eine leichte Vibration zu erwarten. Ich habe mich mittlerweile an den Booster gewöhnt und muss sagen, ich bin sehr angetan von ihm auch wenn je nach Region die Massage schwankt zwischen leichtem Schmerz und erlösender Entspannung. Umso häufiger ich ihn verwende, umso mehr geht es aber in Richtung Entspannung und weniger Richtung Schmerz. Mittlerweile komme ich selbst mit der Slim-Rolle auch gut klar. Was sehr von Vorteil ist, da ich sie mit dem Booster nun leichter ins Gepäck für meine nächste Reise bekomme.

Wie schon beschrieben gibt es auch Übungen für den Booster allein. Sowohl in der App als auch im beiliegenden Büchlein. Aber wie schon von Dürr erkannt, ist der Drang nach Bequemlichkeit bei mir größer als regelmäßig diese Übungen zu machen. Dem ein oder anderen mögen die Übungen gefallen und das Training mit dem Booster als reines Krafttrainingsgerät. Ich fand sie allerdings sehr langweilig und kann mir demnach auch nicht vorstellen sie regelmäßig zu machen. Da gibt’s deutlich spaßigere Übungen und Trainingsgeräte. Ich werde wohl weiterhin lieber mit meinen Kettlebells und dem Slingtrainer mein Krafttraining machen. Letzten Endes ist der Booster meiner Meinung nach primär zur Entspannung und Regeneration. Die Regenerationsübungen der App find ich aber super.

Was die Verwendung der Booster Heads betrifft, bin ich mir irgendwie bisher noch nicht so recht sicher, ob ich sie gut finde oder nicht. Ja sie funktionieren und es ist sehr angenehm damit schmerzhafte Bereiche zu massieren, aber ich finde die Massage mit den Heads ist an der massierten Stelle bei Weitem nicht so groß wie die Vibration in der Hand, mit welcher man den Booster hält. Zudem bekommt man die Heads, die Gewindeschraube und den Kopf nur recht schwer wieder auseinander, was dann häufiger den Griff zum Schraubendreher, einer Münze oder der Gleichen nötig macht. Die Heads sind aber nichts desto trotz ein praktisches Add-On zum Booster, allerdings nur dann, wenn ihr nicht wie ich über eine Massage Gun verfügt. Mit einer solchen können die Heads nämlich absolut nicht mithalten.

FAZIT?

Der Booster ist eine geniale Erweiterung der Blackroll. Das Teil hat erstaunlich viel Power auch in der niedrigsten Stufe. An die Kombination mit der Slim-Rolle muss man sich aber erst gewöhnen, da die Massage mit ihr anfangs schmerzhaft sein kann, da sie recht hart und durch die kleine Auflagefläche sehr intensiv ist. Die Heads sind ein nettes Add-On um Triggerpunkte zu massieren, machen aber nur dann Sinn, wenn ihr keine Massage Gun habt, da die Heads mit einer Gun nicht mithalten können. Alles in allem ein Blackroll typisch hervorragendes Produkt. Ob man dafür so tief in die Tasche greifen möchte, muss jeder für sich entscheiden. Genug der Worte, ich bin lange genug an dieser Bewertung gesessen und mein Rücken muss einen Runde durchvibriert werden, #wirsehenunsdraussen…