Im test

Test: SAMAYA Opti 1.5 - Ultraleicht-Zelt

SAMAYA Opti 1.5 - Ultraleicht-Zelt
Mit Leichtigkeit in die Profiklasse!
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • ultraleicht
  • nein wirklich: was leichteres habt ihr nicht gesehen
  • unvorstellbare Verarbeitung
  • kleines Packmaß
  • hab ich leicht schon erwähnt?
  • wahnsinns Material

Nachteile

  • teuer

Bewertung

Liebe Outdoorfreunde,

heute möchte ich euch ein wenig über Biwakieren erzählen. Aber nicht allgemein – das habt ihr sicher schon gemacht bzw. ihr findet bessere Quellen als den Test eines Zeltes. Hier geht es um ultraleichtes Biwakieren.

Welchen Sinn hat „Ultraleicht“? Manche Touren erfordern viel Ausrüstung. Bestes Beispiel sind Hochtouren, bei denen man Zelten möchte. Dabei kommt so viel Zeug zusammen, dass man den Rucksack oft schon gar nicht mehr heben möchte – und nur gerade noch so kann. Wenn man bei solchen Touren erfolgreich sein möchte, gibt es zwei Möglichkeiten: Man trainiert sich bis zum Lastenesel auf oder aber man speckt ab – bei der Ausrüstung.

Punkt eins ist sicherlich weglassen, was nicht benötigt wird – perfekt, gleich vorweg: Das Zelt, um welches es hier geht, lässt schon mal das Gestänge weg! Punkt zwei ist die Ausrüstung, welche man nicht wegrationieren kann/darf so auszusuchen, dass sie möglichst leicht ist.

Ein Zelt ist üblicherweise recht schwer. Stangen, viel Stoff, Heringe, Seile und noch mehr Stangen und was man sonst noch so benötigt, um es aufzustellen kugelt dann im Sackerl herum. Das Zelt um welches es hier geht, ist anders. Ich darf vorstellen: Das Opti 1.5 von Samaya.

Zuerst ein paar Eckpunkte zu der Verarbeitung und zum Material: Ich war noch nie so überwältigt von einem Material und dessen Verarbeitung! Das Außenzelt (welches nur einlagig ist) besteht aus Nylon (100%). Es ist ähnlich gewebt wie Gleitschirme, nämlich mir einem Karomuster in den Nähten, welches ein Reißen/Weiterreißen verhindert (Ripstop).

Ich habe noch nie so ein Material in der Hand gehalten und kann es kaum beschreiben! Allein deshalb bin ich schon versucht das Zelt zu empfehlen. Der Boden ist aus Dyneema – einer Polyethylen-Form, welche unter speziellen Bedingungen (hohem Druck) hergestellt wird. Diese Herstellungsart macht das Material extrem strapazierfähig – alle Kletterer kennen das Material: Dynnema Bandschlingen, welche halb so dick sind wie die Normalen, aber ebenfalls >zwei Tonnen aushalten! Ja, daraus ist dieser Boden!

dyneema boden zu sehen

Laut Angaben hat der Boden eine Wasserfestigkeit von 20.000 mm Wassersäule. Ich habe noch nirgends einen so hohen Wert gelesen. Natürlich kann ich diesen Wert nicht prüfen, aber als ich darin geschlafen habe auf schneefeuchtem Boden, war es im Zelt Staubtrocken – das muss man mal nachmachen!

Das Außenmaterial hat eine Wasserfestigkeit von 10.000 mm Wassersäule. Diesen Wert kenne ich nur vom Carinthia Observer, einem militärischem Ein-Mann-Zelt. Ich hatte nicht die Ehre (das Pech) im Regen zu testen, jedoch bin ich mir sicher, wenn die Marke bei dem Außenmaterial so qualitativ gearbeitet hat wie beim Boden, dann kann es lange regnen, ohne das auch nur ein Tropfen im Inneren kondensiert!

Das alles wird der „Nanovent – Technologie“ zugeschrieben. Ich konnte leider keine Details herausfinden, aber im Grunde ist es recht selbsterklärend: Im Nanobereich sind Poren, welche Wasserdampf hinauslassen, aber von außen kein Wasser hinein. Ebenso die Zipverschlüsse sind wasserdicht gehalten. Sie haben eine Dichtlippe, welche sich gemeinsam mit den Zähnen schließt und damit verhindert, dass Wasser eindringen kann.

außenmaterial

Der Name 1.5 rührt vermutlich von der Personen Anzahl. Es ist ein „Ein- bis Zwei-Personenzelt“. Wie auch immer man sich das Vorstellen mag, meine Vermutung ist, dass zwei Personen ohne Ausrüstung gut Platz haben, aber dank fehlendem Boden im Vorzelt muss die Ausrüstung dann eventuell im Nassen liegen. Eine Person hat hingegen jede Menge Platz mit Ausrüstung!

zelt im aufgestellten zustand

Nun einer der Eckpfeiler, wenn es um ein Ultraleichtzelt geht: Das Gewicht! Wie viel wiegt es denn nun? Ich weiß nicht wie man in einem Text noch Spannung aufbauen kann, außer mit Hinauszögern der Antwort, aber ihr dürft wahrhaft gespannt sein: nur 700 g wiegt das Zelt! Das ist ein Wert, welcher schon fast unrealistisch erscheint! Aber man darf es ruhig glauben.

Zusätzlich zu diesem niedrigen Gewicht kommt noch, dass es ein Packmaß von lediglich 3 Litern hat! Das ist für eine solche mobile Behausung ebenso unvorstellbar wenig Volumen.

Wie erreicht man ein solches Gewicht?

Ich habe vorher im Text schon ein wenig vorgegriffen mit dem weggelassenen Gestänge. Nein ich habe mich da nicht vertan. Das Zelt benötigt extra Zubehör, um aufgestellt werden zu können. Klingt nach Bauernfängerei? Nein! Dieses Zubehör hat jeder auf großen Touren sowieso mit: Wanderstecken/Skistecken. Diese ersetzen das Gestänge und sind damit kein Leergewicht tagsüber und haben nachts ebenso eine wertbringende Funktion und liegen nicht nur irgendwo draußen herum. Diese Idee ist simpel, aber sehr gewinnbringend was das Gewicht betrifft. Mehrfachverwendung von Material ist bei Expeditionstouren sowieso ein Muss.

winizig! da ist ein zelt verstaut für 2 leute

Ebenso wurden die Heringe aus Plastik gefertigt. Das ist vielleicht der einzige Punkt, wo ich Kritik üben könnte. Der Kunststoff wirkt zwar sehr robust (für Kunststoff), aber natürlich kann in diesem Fall kein Material das gute alte Metall ersetzen. Auf Kunststoff würde ich nicht wagen mit einem Hammer zu schlagen, wenn es nicht per Hand in den Boden zu treiben geht. Ich musste zum Glück auf dem Berg im Schneematsch nicht allzu stark drücken, um die Teile zu versenken, und habe sie daher auch nicht bis zum Versagen getestet. Jedoch bleibe ich bei meiner Überzeugung, dass sie sehr fest wirken für Kunststoffteile!

haaringe aus kunststoff

Der Schlafkomfort war überragend. Jedoch möchte ich das nicht in die Bewertung einfließen lassen, da ich sehr häufig draußen schlafe und es von so vielen Bedingungen abhängen kann, ob der Schlaf nun gut und erholsam ist oder einer Katastrophe gleicht. Ich hatte das Zelt nur über den Testzeitraum zur Verfügung und durfte es leider nicht behalten – deshalb nur eine Nacht des Tests. Aber man sieht meine Begeisterung ist nicht durch Bestechung erworben – ich bin tatsächlich sehr begeistert von dem Produkt.

Das Zelt kommt in einem sehr sterilen weißen Design mit ein paar dezenten schwarzen Nähten – für mich ein Traumdesign! Ich bin ein Fan von Schwarz-Weiß-Design =).

design

Einen abschreckenden Punkt habe ich auch noch zu vermelden: Der Preis! Er liegt mit ~1200 € in der Topklasse. Jedoch zu Recht. Man bekommt wenig, aber dafür den besten Stoff, und hat damit sicherlich sehr lange Freude. Wer ein hochwertiges Produkt sucht in dieser Gewichtsklasse ist hiermit sicherlich bestens beraten.

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
War diese Bewertung für dich hilfreich?
  • Ja
    1
  • Nein
    0
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Deine Meinung ist gefragt. Hier kommentieren:
Dazu bitte anmelden Anmelden oder Registrieren

WEITERE BEWERTUNGEN