Ich muss zugeben, es ist schon ein paar Jahre her als ich das letzte Mal ein Zelt aufgebaut und darin geschlafen habe. Genauer gesagt, zuletzt am Anfang meiner Wanderzeit. Als dieses Zelt dann ausgedient hatte, schwenkte ich zum Tarp über. Doch heute bewerte ich das Queedo Light Spruce2 Trekkingzelt. Am Tarp mag ich die offene Schlafeinheit. Doch zugegeben, ein Zelt hat bei bestimmten Touren und Wettersituationen auch seine Vorteile. Nachdem ich die Touren, mit dem Zelt für die Bewertung gemacht habe und diese wieder neu kennengelernt habe, werde ich bestimmt zukünftig wieder ein Zelt mitnehmen. Nun aber zur Bewertung.

Das Light Spruce 2 (2 Personen) wird als Trekkingzelt von Qeedo geführt. Es gibt aber auch noch das Light Spruce 1 (1 Person) von Qeedo.

Doch was macht ein Trekkingzelt für mich aus?

Es sollte leicht sein. Ein schneller und einfacher Aufbau- Abbau ist immer von Vorteil. Länger anhaltendem Regen standhalten, um auch einmal einen regnerischen Tag aussitzen zu können ohne abzusaufen. Außerdem sollte es Wind stabil sein. Genug Platz im Innenraum bieten, je nach angegebener Personen Zahl. Und es muss leicht zu transportieren sein, also relativ klein verpackt. Ja dies sind meine Kriterien bei einem Zeltkauf.

Als ich das Spruce 2 das erste mal in der Hand hatte, verfügte es über ein Packmaß von 53 X 15 cm (LxB). Nach meiner ersten Übernachtung, habe ich es in das Maß 46 X 20 cm verpackt bekommen. Ich würde sagen, das gibt sich nicht viel. Beim verstauen im Rucksack, bekommt man es aber auch noch ein paar cm komprimiert. Mit diesem Packmaß kann ich leben. Für ein 2 Personen Zelt finde ich es gut. Auf meiner Waage bringt das Päckchen 2204 g Auf die Waage. Herstellerangabe ist 2300 g .

Der Inhalt im Packsack besteht aus :

1 Päckchen mit 16 Y Aluminium Heringen

1 Päckchen mit 2 Aluminium Gestänge

1 Innenzelt

1 Außenzelt

Das ist der ganze Inhalt wenn es aus dem Packsack ist. So sauber und ordentlich werde ich es wahrscheinlich nicht mehr nach der ersten Benutzung zusammen gerollt bekommen.

Der erste Aufbau

Natürlich wollte ich so schnell wie möglich mit dem neuen Zelt raus. Auch wenn es erst einmal nur für eine Nacht war. Ein Wochenende mit viel Regen wäre auch nicht schlecht. Ich suchte mir den kürzesten Tag im Jahr dafür aus. Im Umkehrschluss bedeutete das, dass ich min 14 Stunden im Zelt verbringen musste. So konnte ich auch gleich ausprobieren wie ich mich bei längerem Aufenthalt im Zelt fühle.

Für das, das ich schon lange kein Zelt mehr aufgebaut hatte, war ich mit der ersten Aufbauzeit von 10 Minuten zufrieden.

Zuerst wird das Außenzelt aufgebaut. Und hier fiel mir gleich etwas auf. Wenn man keine Innenkabine braucht, weil es vielleicht kühl ist und keine Moskitos mehr unterwegs sind, kann man sich auch das Innenzelt sparen, was wieder eine Gewichtrsreduzierung bei Touren bedeuten. Das Außenzelt mit Heringen und Gestänge alleine hat ein Gewicht 1384 Gramm. Es gibt auch eine perfekt dazu passende Bodenplane, die man mit Steckschnallen aus Kunststoff am Außenzelt befestigen kann. So hat man alles passend zusammen. Ich finde diese Idee nicht schlecht. Das Gewicht vom Grundsheet liegt laut Hersteller bei ca 300 Gramm. Ich lasse meine Gedanken spielen und zähle zusammen.

Außenzelt mit Heringen und Gestänge 1384g

Qeedo Light Spruce 2 Grundsheet (erhältliches Zubehör) 300 g

Gesamt 1684 g

Zelt komplett 2203 g

2203g minus 1684g

Gewichtsersparnis 519 g

Dieses Trekkingzelt eignet sich für Radtouren, Motorradtouren , Kanutouren, Trekkingtouren und vielem mehr. Aber nur bei Trekkingtouren muss ich meine Sachen selbst tragen. Und da versuche ich so viel Gewicht zu sparen wie es geht. Also wenn ich das Innenzelt nicht brauche, kann es auch zu Hause bleiben. So mein Gedanke.

Aber nun weiter.

Wenn das Außenzelt steht, wird nur noch die Innenkabine eingehängt und fixiert. Fertig! 

Das ganze hat dann folgende Maße:

Der erste Eindruck

Das Außenzelt hat genug- und große Belüftungsklappen. Drei an der Kopfseite und eins am Fußende. Die zwei Lüftungen an den Ecken vom Kopfteil kann man öffnen oder schließen wie man möchte. Die mittleren Belüftungen sind vorgegeben. Das Außenzelt hat eine angegebene Wassersäule von 3000 mm.

Die Wassersäule sagt aus, wie wasserdicht bzw. wasserundurchlässig das Zelt ist. Je höher die Wassersäule, desto mehr Widerstand hat die Zeltwand gegen eindringende Feuchtigkeit. Der Wert ist daher eine sehr wichtige Einheit beim Kauf eines Zeltes.

Beispiele für Wasserdichtigkeitswerte nach verschiedenen Regelungen

1.500 mmDIN ISO 10966Zeltstoff ist wasserdicht

2.000 mmDIN ISO 10966Zeltboden ist wasserdicht 

4.800 mmNorm EN 343:2003Wasserdicht auf feuchtem Untergrund beim sitzen und knien

20.000 mmNorm EN 343:2003Wasserdicht für Outdoorkleidung für Segler und Bergsteiger

Ich habe das Zelt noch keinem Dauerregen ausgesetzt. Aber bei einer Wassersäule von 3000 mm sollte es schon einige Stunden im Dauerregen dicht sein. Die Nähte sind PU-Beschichtet und komplett versiegelt.

Das Außenzelt besteht aus Polyester und hat eine Stärke von 68 D.

Das Innenzelt

Der Zelt Innenboden ist mit einer Wassersäule von 4000 mm angegeben und fühlt sich dick und stabil an. Material des Zeltbodens ist ebenso aus Polyester. Gut finde ich auch, dass der Rand so ca 10- 15 cm an den Seiten hoch geht bevor der andere Stoff angenäht ist.

So wird verhindert, dass sich fließendes Wasser seinen Weg ins Zeltinnere bahnen kann, wenn es einmal Sturzregen gibt und das Zelt an einer nicht so günstigen Stelle steht.

Der Rest des Innenzeltes besteht aus Mesh-Gewebe und sorgt für zusätzlichen Luftaustausch. Im Innenzelt sind zwei geräumige Aufbewahrungstaschen angenäht. Diese reichen aus, um Kleinkram gut zu verstauen.

Der Innenraum bietet viel Platz für eine Person und deren Gepäck. Bei zwei Personen mit Gepäck wird es allerdings schon eng und Körperkontakt wird sich nicht vermeiden lassen. Dies ist bei Paaren vielleicht auch nicht schlimm. Allerdings kann das bei Kollegen/innen schon wieder etwas unangenehm sein.

Der Ein- und Ausgang.

Das Zelt hat einen großen Ein/ Ausgang und ermöglicht einen leichten Ein- und Ausstieg.

Da man aber quer zur Öffnung liegt und das Queedo Light Spruce 2 als ein 2 Personen Zelt deklariert ist, haben die beiden Insassen das Problem, dass entweder immer beide aus dem Zelt müssen (wenn der hintere Nutzer raus muss), oder der Hintermann immer über den Vordermann rüber klettern muss um raus zu kommen. Dies ist sehr nervig und umständlich. Ein Punkt der vom Hersteller noch einmal überdacht werden sollte. Ein zweiter Ein- und Ausgang wäre hier sehr wünschenswert. Im Innenzelt ist auch genügend Höhe gegeben um sich hinzusetzen oder um zu knien. Der Eingangsbereich zwischen Innen und Außenzelt bietet ebenso genug Platz um dort unter besonderer Vorsicht mit einem Gaskocher seine Mahlzeiten zuzubereiten, ohne nach draußen zu müssen.

Mein Fazit:

Das Queedo Light Spruce 2 ist ein geräumiges und schönes Trekkingzelt für eine Person. Für 2 Personen wird es etwas eng aber ist dennoch machbar. Allerdings macht der fehlende zweite Ausgang für mich das ganze nicht zum idealen 2 Personen Trekkingzelt. Wenn der Hersteller bei diesem Punkt Änderungen vornimmt, ist es ein Zelt das von mir 5 Sterne bekommt. So gebe ich nur drei Sterne, da der Ausgang für mich ein sehr wichtiger Punkt ist.