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Test: DECATHLON QUECHUA Wurfzelt "2 Seconds Easy" 2P - Trekkingzelt

DECATHLON QUECHUA Wurfzelt "2 Seconds Easy" 2P - Trekkingzelt
Ein Campingzelt für Kurzurlaube oder den heimischen Garten
Bewertung Ø: 3.00 Sterne

Vorteile

  • Sehr schneller Aufbau
  • Im Sommer innen schön kühl
  • Schneller Abbau
  • Groß genug für 2 Personen

Nachteile

  • Helle Farbe, da sieht man jeden Schnutz
  • Packmaß

Bewertung

Heute darf ich euch ein Zelt von der Firma DECATHLON vorstellen. Nämlich das neue Camping Faltzelt 2 Seconds Easy Fresh & Black für 2 Personen.

Eins mal gleich vorab, geworfen wird hier gar nichts. [Anmerkung der Redaktion: Hubert hat das Zelt von uns fälschlicherweise unter der Bezeichnung "Wurfzelt" erhalten. Inzwischen wurden wir jedoch von Decathlon darüber aufgeklärt, dass es sich um ein FALTzelt handelt und kein Wurfzelt. Hubert hat also richtig bemerkt: es wird nicht geworfen sondern (auf-)gefaltet. Dafür entschuldigen wir uns. Sorry!] Und in 2 Sekunden ist es auch nicht aufgebaut, auch wenn es schon sehr schnell geht. Aber fangen wir wie immer mal ganz vorne an - mit der WhatsApp von Britta. Britta ist bei Outside-Stories die Person, die Produkte an die ProduktScouts vergibt. Und dies geschieht mit einer Anfrage wie diese: „Hallo Hubert, geht es dir gut und magst du wieder was testen?“ Nachdem ich dann wusste, um welches Produkt es sich handelt, und ich zugesagt hatte, leitete Britta alles Nötige in die Wege und schon war das Paket zwei Tage später bei mir.

So, und nun hatte ich 6 Wochen Zeit das Zelt zu testen, und hier ist nun meine persönliche Meinung und Bewertung.

Da es sich um ein Campingzelt handelt, habe ich es noch am selben Tag/Nacht das erste Mal auf einem Campingplatz in meiner Nähe ausprobiert. Das war sehr spontan, aber es passte gerade.

Hier zuerst einmal ein paar Daten zum Zelt.

Der Inhalt der Packtasche

  • 1 Kabine vormontiert
  • 1 Außenzelt wasserdicht
  • 12 Heringe
  • 6 Spannseile
  • 1 Transporthülle

Das Packmaß vom Werk aus ist 59 × 20 × 20 Zentimeter. Gewicht: 4,7 Kilo.

Das Zelt  Verpackt
So schön habe ich das Zelt nie wieder verpackt bekommen. Auch wenn es gut in die Transporttasche geht.

 

Packmaß lange

Packmaß breite

Die Innenkabine ist 145 x 205 cm groß und hat eine Sitzhöhe von 110 cm.

Innenkabine

Die Wasserdichtigkeit ist angegeben mit einer Wassersäule von : Außenzelt: > 2.000 mm, Zeltboden > 5.000 mm.

Was bedeutet Wassersäule und was sagt sie aus?

Die sogenannte Wassersäule gibt an, welchem Wasserdruck das Außenmaterial des Zeltes standhält, bevor Feuchtigkeit durch die Außenhaut dringen kann. Das wird folgendermaßen gemessen: 10cm² des jeweiligen Stoffs werden unter einem Messzylinder (=Säule) aufgespannt der anschließend mit Wasser gefüllt wird. Nun wird so viel Wasser in den Zylinder gegossen, dass der Druck auf den Stoff in der Säule pro Sekunde um 10 Millimeter steigt. Anschließend wird die Zeit gemessen, bis sich an der Rückseite des Stoffs weitere Tropfen Wasser gebildet haben. Hat sich nach zehn Sekunden beispielsweise der dritte Tropfen bereits gebildet, hat der Stoff eine Dichtheit von 100 Millimeter Wassersäule und wird angegeben als "100 mm Wassersäule".

Als Richtwert kann man sagen :

  • bis 800 mm: Wasserabweisend, aber nicht wasserdicht
  • 800 bis 5.000 mm: Wasserdicht gegen Regen. Wenn gegen das Zelt angelehnt wird, dann kann es an der Innenseite feucht werden.
  • 5000 bis 15.000 mm: Wasserdicht gegen Regen und verschiedene Formen von Druck

Außenzelte sollten eine Wassersäule von mindestens 1500 mm haben und der Zeltboden mindestens 5000 mm.

DECATHLON hat auf ihre Webseite zur Wasserdichtigkeit folgendes geschrieben:

Unsere Zelte werden im Labor und in der Praxis auf Wasserdichtigkeit getestet.

"Hierfür wird das komplette Zelt für 3 Stunden unter die Dusche gestellt, mit 200 Liter Wasser pro Stunde gewässert. Das Außenzelt besteht aus Polyester mit PU-Beschichtung (2.000 mm Wassersäule), Zeltboden aus beschichtetem Polyester (5.000 mm Wassersäule), alle Nähte sind mit thermogeklebtem Band versiegelt."

Ich finde dieses Testverfahren sehr realistisch nachgestellt und glaube von daher den Angaben zur Wasserdichtigkeit. Leider habe ich es kaum bei Regen testen können. Aber in der Zeit in der es geregnet hatte, war es dicht geblieben.

DECATHLON hat vorwiegend Eigenmarken im Programm und so wurde auch das Zelt von der Eigenmarke QUECHUA entwickelt und hergestellt. Vor einigen Jahren habe ich mitbekommen, dass DECATHLON mit einer neuen Erfindung wirbt, die sich Fresh & Black nennt. Sie soll durch ein patentiertes Außengewebe 99 % Dunkelheit auch bei Tageslicht im Innern des Zeltes bieten und diese wiederum hat den Effekt, das das Zelt sich auch im Hochsommer nicht so stark durch die Sonnenbestrahlung aufheizt.

Somit ist es auch kühler im Innern des Zeltes. Aber wie wirkt es auf den Benutzer, wenn er am Tag im Zelt liegt? Mein erster Gedanke, der mir beim ersten Erkunden des neuen Testproduktes gekommen war, - wie soll ich sagen, sehr ungewohnt?! Und vielleicht auch etwas unwohl bei dem Gedanken, bei Tageslicht in einer dunklen Zeltkabine zu liegen, wo es normalerweise hell ist. Ich jedenfalls muss das erst für mich in den nächsten Wochen testen und herausfinden.

Der erste Aufbau:

Als ich das Zelt zum erste Mal ausgepackt hatte und es dann da so liegen sah, stellte sich mir die Frage, wie soll daraus ein Zelt werden? Da lag ein Haufen, ich nenne es Polyester mit eingebundenen Glasfaser-Gestänge. Aus der Aufbauanleitung wusste ich, dass ich an den zwei Seilen nacheinander ziehen musste, um ein Zelt aus dem Ganzen zu machen.

Die zwei Schnüre sah ich auch sofort und begann daran zu ziehen. Und siehe da, das Gewirr entfaltete sich langsam zu einem Zelt. Hier und da musste ich das Gestänge noch etwas in die richtige Richtung drücken, aber im Großen und Ganzen klappte das für das erste Mal schon ganz gut und wirklich schnell. Mit einen Klick Geräusch wurde mir dann bestätigt, das das Gestänge richtig eingerastet war.

Das selbe Spiel machte ich dann auf der anderen Seite und siehe da, ich hatte ein Zelt vor mir stehen. Zugegeben, die Form war beim ersten Anblick schon etwas ungewöhnlich. Ein weiterer Gedanke von mir war, läuft da das Wasser gut ab oder bleibt es darauf stehen? Damit meine ich das " Flachdach" vom Zelt. Aber ich kann euch sagen - ja es läuft ab. Dazu muss das Zelt aber auch richtig abgespannt werden.

Zelt

Nun musste es nur noch etwas ausgerichtet werden. Ich hatte mir am Campingplatz eine Stelle ausgesucht, die nah am Ufer vom Weiher war. Ich wollte den einen Eingang so haben, dass ich bei einem offenen Zelt auf den Weiher schauen konnte. Das Ausrichten war sehr einfach. Das Zelt konnte ich nehmen und es so versetzen, wie ich es wollte.

Die Konstruktion macht das durch ihre Stabilität möglich. Also kannst du das Zelt aufschlagen und dann kannst du die beste endgültige Stelle aussuchen. Dort wird es dann auch richtig abgespannt. Das Abspannen ging dann auch ziemlich schnell, zwar dauerte es auch länger als zwei Sekunden, aber ich denke, der ganze Aufbau dauerte nicht länger als 5 Minuten.

Die Zeit nach dem ersten aufbauen:

Nachdem ich das System verstanden hatte, dauerten die weiteren Aufbauten wirklich nur ein paar Sekunden, ohne das Abspannen mit den Seilen. Aber mal ganz ehrlich, ob das nun 1 Minute dauert oder fünf ist ja eigentlich egal, außer es regnet oder schneit, so wie bei meinem letzten Testaufbau auf einem Trekkingpatz. Da hat es nämlich geschneit und hier war es dann wirklich von Vorteil den Rucksack schnell ins Zelt zu bekommen.

Wieso habe ich es überhaupt mitgenommen auf einen Trekkingplatz? Es ist doch ein Campingzelt? In meinem Fall hatte ich nur drei Kilometer zu laufen und wollte wissen, wie es sich zusätzlich als Gepäck auf dem Rucksack befestigen und tragen lässt. Außerdem wollte ich noch ein paar Fotos für die Bewertung machen. Also befestigen am Rucksack ging, aber das Mehrgewicht gegenüber meiner sonstigen Übernachtungsausrüstung hat man schon gemerkt und nein, ich werde es nicht wieder durch den Wald tragen. Es ist ein Campingzelt.

Das Abspannen des Zeltes

Die Abspannseile und Erdheringe fand ich sauber geordnet in der Packtasche unterhalb der Aufbauanleitung.

Aufbewahrungsttasche von heringen und Seilen

Aufbau anleitung

Es gibt zwei verschiedene Größen von Abspannseilen. Da muss man bei der Montage darauf achten.

Seilgrößen
Die zwei langen Seile werden an den Eingängen gebraucht  und die kurzen Seile an den Ecken.

Heringe

Die Heringe sind schön stabil. Auch wenn der Boden etwas härter ist verbiegen sich nicht. Das freut mich, denn die meisten Heringe der Zelthersteller sind eher dünn und schnell verbogen.

Aufbau mit Seilen
Hier habe ich das Zelt nur zur Hälfte abgespannt, zur Anschauung. In der Nacht war kein Wind zu erwarten. Und der Schneefall hatte auch nachgelassen.

Der erste Blick ins Innere des Zeltes:

Da nur eine Seite von zwei Eingängen offen war, war es schon recht dunkel im Innern. Für mich schon etwas ungewohnt. Ich kannte bisher nur Zelte, bei denen es am Tag innen auch hell war und die sich im Sommer innen zur Sauna aufheizten. Aber in diesem Zelt war es wirklich sehr dunkel. Das wird durch die Fresh & Black Technologie möglich. Diese Technologie soll für erholsamen Schlaf durch Kühle und Dunkelheit sorgen.

Im Klartext heißt das, dass auch im Hochsommer es im Innern des Zeltes kühler ist als draußen in der prallen Sonne. Natürlich kann es innen auch nicht kühler sein als die Außenlufttemperatur im Schatten. Zu Fresh & Black habe ich mal bei Sonneneinstrahlung die Außentemperatur gemessen und gleichzeitig die Innentemperatur der Zeltkabine. Die Messung dauerte ca. 1,5 Stunden. Das Ergebnis war das Außenthermometer (es stand in der Sonne) zeigte eine max. Temperatur von 34.3 an und im Zeltinnern waren es noch 19,6 Grad. Ein Zelt ohne Fresh & Black hätte sich mit Sicherheit bei dieser Sonneneinstrahlung über 40 Grad aufgeheizt. Von daher ist diese Fresh & Black eine super Sache, denn jeder kennt es in einen aufgeheizten Zelt zu liegen und man fühlt sich wie in einer Sauna.

Temperatur außen
Außentemperatur
Temperatur im Zelt
Temperatur im Zelt

Die Liegefläche von 145 x 210 cm reicht auch für 2 Personen sehr gut aus.

Innen im Zelt
Ich war bis jetzt immer alleine im Zelt, jedoch kann ich aus Erfahrung sagen, dass es auch gut für zwei Personen reicht.

Ein Pluspunkt ist, dass es 2 Eingänge gibt. So muss man den anderen nicht stören, wenn man aus dem Zelt möchte. Natürlich kann man beide Eingänge mit den Moskitonetzen gegen unerwünschte Mücken und Stechfliegen sichern. Der weitere positive Effekt ist, dass so etwas mehr Licht ins innere des Zeltes kommt. Also muss man auch am Tag nicht unbedingt im Dunkel sitzen, wenn man sich. z.B. bei schlechtem Wetter im Zelt aufhalten muss.

2 Eingänge

Oberhalb der Eingänge befinden sich die Lüftungsklappen, die sich regensicher aufklappen. Die Lüftung funktionierte sehr gut, denn von Kondenswasser konnte ich während der Testphase nichts feststellen.

Lüftung

lüftungsloch
In der Mitte des Bildes sieht man das helle Lüftungsloch oberhalb vom Eingang.

Im Innern befinden sich vorne und hinten jeweils eine geräumige Aufbewahrungstasche. Da kann man einiges an Utensilien unterbringen. Für Zeltlampe oder auch kleinere Kleidungsstücke ist am Zelthimmel quer eine Leine gespannt, an der man kleine Sachen aufhängen kann.

Aufbewahrungstasche

Querseil

Das Zelt hat kein Vorzelt, bedingt dadurch ist auch nicht viel Platz für Dinge trocken zwischen Innenkabine und Außenzelt zu verstauen. Ist man alleine unterwegs, hat man aber auch genügend Platz im Innern des Zeltes. Ist man zu zweit unterwegs, könnte es etwas enger werden- ist aber machbar. Der Abbau geht genauso schnell wie der Aufbau. Allerdings muss ich sagen, habe ich es bis jetzt nicht mehr geschafft das Zelt so schön und sauber in der Packtasche zu verstauen.

Die Verarbeitung:

Alle Nähte sind sauber und doppelt genäht. Die ganze Verarbeitung macht einen guten Eindruck. Und doch ist bei dem letzten Aufbau etwas kaputt gegangen. Es hat sich nämlich ein Gestängeende durch die Halterung gedrückt.

Nähte
Hier kann man schön die Doppelnaht sehen.

Defekt

Das Gestänge sollte nicht herausschauen, sondern in der Stoffhalterung bleiben. Das Ende hat sich aber beim Aufbau einfach durchgedrückt. Ich kann nicht sagen, ob dies ein Fehler von mir war, weil evtl. beim Anziehen der Seile, das Gestänge nicht richtig gelegen hatte und ich zu viel Druck dadurch auf die Gestängehalterung bekommen habe.

Gestängehalterung

So sollte das aussehen. Ich glaube aber auch, dass dies ein Schwachpunkt von Zelt sein könnte. Da sollte sich der Hersteller vielleicht etwas stabileres einfallen lassen. Trotz diesen Schadens kann ich das Zelt weiter verwenden. Aber es sollte trotzdem nicht vorkommen.

Decathlon schreibt auf ihrer Website zu Reparaturen:

Reparieren statt wegwerfen!

"Unsere Zelte begleiten dich auf deinen Campingnächten. Im Laufe der Zeit altern sie jedoch und manche Teile können sich abnutzen oder abbrechen. Für eine einfache Reparatur stehen dir Ersatzteile (Gestänge, Außenzelt, Schlafkabine, usw.) zur Verfügung. Reparieren statt wegwerfen!"

Das habe ich auch noch auf der Seite von DECATHLON gefunden und finde es ehrlich und fair:

Zeltgarantie

"Dieses Zelt ist für den gelegentlichen Outdoorgebrauch bestimmt (4 Wochen im Jahr), wie Camping oder Aufenthalt in freier Natur. Eine mehrere Wochen dauernde, ununterbrochene UV-Bestrahlung könnte das Textilgewebe beschädigen. Denn unsere Zelte gehören nicht zum Sortiment „Gartenmöbel“ und sollten deshalb nicht ständig im Freien bleiben. Um eine optimale Lebensdauer deines Zeltes zu gewährleisten, ist es wichtig es zu verstauen, wenn es nicht gebraucht wird. Fünf Jahre Garantie!"

Mein Fazit:

Das Faltzelt 2 Seconds Easy Fresh & Black für 2 Personen ist meiner Meinung für Campingfreunde gut geeignet, die wirklich nur ein oder zwei mal im Jahr campen gehen wollen. Für Motorradfahrer ist es bestimmt auch gut, jedoch bin ich mir nicht sicher, ob es wegen des doch relativen großen Packmaß sich gut auf dem fahrbaren Untersatz verstauen lässt.

Das Zelt wird als Campingzelt angegeben und nicht als Trekkingzelt-  wo zu es meiner Meinung auch nicht geeignet ist, da es mit 4,7 Kilo viel zu schwer und das Packmaß zu groß ist. Innen ist genügend Raum für 2 Personen und etwas Gepäck. Was mir auch nicht gefällt, ist die helle Farbe auf der man sofort jeden Schmutzflecken sieht.

Ich habe dieses Zelt nun getestet und habe beschlossen dem Zelt 3 Sterne zu geben. Drei Sterne, weil es während der Testzeit einen Defekt bekommen hat, der meiner Meinung auch eine Schwachstelle ist. Außerdem stelle ich mir die Frage der Lebensdauer vom Zelt, wenn der Hersteller empfiehlt max. 4 Wochen im Jahr? So richtig gefällt mir das nicht, trotzdem finde ich die Aussage ehrlich und fair.

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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