Im test

Test: LIFESTRAW Go 2 Stage - Trinkflaschen / Wasserfilter

LIFESTRAW Go 2 Stage - Trinkflaschen / Wasserfilter
Aus Kloake werde Wasser!
Bewertung Ø: 3.50 Sterne

Vorteile

  • kompakt
  • effizient
  • leicht
  • qualitativ

Nachteile

  • teuer
  • geringe Lebenserwartung

Bewertung

Liebe Outdoorfreunde,

ich möchte euch die Trinkflasche „Life Straw“ von Vestergaard ein wenig näher bringen. Wer von euch öfter einmal in der Natur unterwegs ist und das über einen längeren Zeitraum, kennt sicher die Qualen des Wassertragens. Oftmals sind in den Bergen die Flüsse sowieso supersauberes Trinkwasser, also kein Problem oder? Das stimmt zwar, aber man ist schließlich nicht immer nur in Bergen unterwegs. In Wäldern, welche oftmals zwar Bäche haben, diese aber viel Schlamm und damit verbunden auch Bakterien und Viren enthalten (mein Bezugswässerchen ist dazu ein in der Donau-Au bei mir in der Nähe fließender Fluss, welcher schon am Geruch als „möglicherweise nicht trinkbar“ zu identifizieren ist.

Was macht diese Trinkflasche nun so besonders und wieso erwähne ich schmutziges Wasser? Nun ja wie sich jeder denken kann, da ein solches Produkt einem Outdoor Fan wie euch ja nicht unbekannt sein dürfte, handelt es sich um eine Flasche mit integriertem Filter. Es gibt solche Survival Filter in diversen Ausführungen, die mir bekannteste ist die klassische Pumpenversion um beim aufnehmen des Wassers bereits die Filterwirkung zu entfalten.

Diese Flasche ist anders: Sie hat den Filter im Strohhalm integriert (man achte auf den Namen ?) und filtert das Wasser damit erst beim Trinken. Klarer Vorteil ist, man spart sich eine Pumpe und den Schlauch. Klingt praktisch? Ist es auch! Alles in einem vereint macht es nicht nur handlicher, sondern auch einfach zu bedienen!

Ein kleiner Nachteil ist der etwas erhöhte Trinkwiderstand, allerdings ist das so gering, das man damit gut leben kann. Außerdem muss die Filterarbeit so oder so verrichtet werden, man spart also das Pumpen dafür ist dieser Schritt beim Trinken nachzuholen.

Was verspricht die Flasche: laut Benutzerhandbuch sollen nur durch die Hohlfasern 99.999999% aller Bakterien und Viren herausgefiltert werden. Ebenso 99.999% aller Protozoen (ihr kennt keine Protozoen? Kein Thema, kannte ich auch nicht. Kurze Internetrecherche sagt: Urtierchen (Kleine natürlich, welche auch Krankheiten erregen können)). Das ist so effizient das das Wasser doch richtig fad schmecken muss, oder? So ein paar Bakterien gehören doch dazu? Nein natürlich Spaß beiseite, diese beeindruckende Zahl, sofern sie stimmt, garantiert uns ein Wasser das sicher für den Genuss wird, obwohl es das beim befüllen noch nicht war.

Wie lange kann man die Flasche benutzen fragt ihr? Die Hohlfasern versprechen zumindest 4000L Wasser Filtern zu können. Das Limit kommt allerdings von der zweiten Filterstufe und damit komme ich zu dem einzigen Punkt, welchen ich an dem System nicht verstehe. Das Filterelement hat noch ein Segment mit Aktivkohle, welches Verunreinigungen wie Chlor und schlechten Geschmack hervorgerufen durch andere Chemische Verunreinigungen herausfiltert. Dieser Aktivkohlefilter kann allerdings nur 100L laut Beschreibung filtern, danach ist die Kohle gesättigt und nimmt keine Verunreinigung mehr auf. Ob man dann den Filter weiterhin nutzen kann und nur die Hohlfasern nutzt oder ob man ihn nach 100L nicht mehr gebrauchen kann habe ich leider nicht herausfinden können.

flasche beim merr

Nun aber zu meinen Tests: ich habe den Filter sogar mit Meerwasser Probiert, weil ich mir dachte, dass man doch eventuell durch diese Methode immer Trinkwasser beim/am Meer zur Verfügung hätte. Das war weit gefehlt, Der Salzgehalt sinkt nur minimal und das Wasser ist immer noch ungenießbar. Dieser Test war allerdings eher ein Spaß von mir und nicht vielversprechend von Anfang an. Weitaus sinnvoller war der Geschmackstest/Genusstest mit dem Donau-Altarm Wasser. Das Wasser war geschmacklich top und ich hatte keine Beschwerden. Ob ich Beschwerden gehabt hätte, wenn ich ohne Filter größere Mengen getrunken hätte, wollte ich dann im Selbstversuch nicht erfahren aber ich habe einen kleinen Schluck gekostet und zumindest geschmacklich war das Wasser richtig widerlich. Da hat die Filterwirkung vollen Einsatz bewiesen!

Mit einem Kostenpunkt von fast 50€ wäre ich einverstanden, wenn man das Produkt für 4000L nutzen kann. Wenn es nach 100L bereits an Qualität durch Verlust der Wirkung einer Filterstufe einbüßt, dann finde ich den preis doch sehr hoch. 100L sind sehr schnell getrunken, das sollte man bedenken!

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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Hallo Andi, die Lebensdauer des Membran-Mikrofilters ist 4000 Liter und die Lebensdauer des Aktivkohlefilter ist 100 Liter. Diese beide Filter kann man unabhängig voneinander auswechseln wenn sie die maximale Lebensdauer erreicht haben. Das heißt nach 100 Liter kann man im Handel neue Aktivkohlefilter kaufen, in den Membran-Mikrofilters einfügen und den gebrauchen Aktivkohlefilter entsorgen.

WEITERE BEWERTUNGEN

Praktische Filterflasche für Outdoor, Camping und Reisen
Bewertung Ø: 3.50 Sterne

Vorteile

  • reines Trinkwasser in Sekundenschnelle
  • leicht und stabil
  • sehr unkomplizierte Handhabung
  • praktische Karabinerschlaufe
  • gute Füllmenge (650 ml)

Nachteile

  • nur als Trinkflasche nutzbar (kein Umfüllen des gefilterten Wassers)
  • quietscht beim Trinken ;-)

Bewertung

Ich habe die LifeStraw Trinkflasche beim Bergwandern, Kajakfahren und auf Reisen in Marokko getestet. Das Filtersystem ist ideal für alle Outdooraktivitäten, bei denen man schnell Wasser aus einem Fluss oder See schöpfen möchte, ohne sich über eine mögliche Magen-/Darmverstimmung Gedanken machen zu müssen. Auf Reisen in Ländern, in denen das Leitungswasser nicht trinkbar ist, kann man damit außerdem einiges an Plastikmüll vermeiden, weil man kein Wasser in Plastikflaschen kaufen muss.

LifeStraw Go Flasche

Die Wasserflasche mit austauschbarem Filter in Form eines Strohhalms entfernt Bakterien und Protozoen aus dem Wasser, so dass man es bedenkenlos trinken kann. Außerdem reduziert es Chemikalien und schlechten Geschmack. Sie wiegt nur 186 Gramm, besteht aus BPA-freiem Tritan und hat ein Volumen von 650 ml. Der LifeStraw (am Deckel befestigter Filterstrohhalm) filtert in einem zweistufigen System mit einer Hohlfasermikrofiltrationsmembrane und einer Aktivkohlekapsel bis zu 1.000 Liter Wasser ohne Verwendung von Jod oder Chlor (wie sonst bei einer Wasserentkeimung mit Entkeimungstabletten/-tropfen). Beide Filterteile können nach Erreichen der Verbrauchsmenge ausgetauscht werden. Auf Reisen bzw. Outdoortouren muss man damit weder Entkeimungsmittel noch einen klobigen Filter mitnehmen. Sattdessen füllt man die Flasche an einer beliebigen Wasserquelle, schraubt den Deckel mit dem integriertem „Filterstrohhalm“ wieder drauf und kann sofort daraus trinken. Man benötigt keinen Strom bzw. Batterien.

Mit dem praktischen Karabiner kann man die Flasche z.B. außen an den Rucksack hängen oder am/im Boot befestigen. Die Füllmenge von 0,65 Liter finde ich ideal für die meisten Unternehmungen. Man kann ja überall auffüllen und muss nicht so viel Gewicht im Rucksack tragen. Dank der Weithalsöffnung lässt sich die Flasche leicht reinigen. Den LifeStraw Go kann man ausschließlich als Trinkflasche nutzen und nicht als Filtersystem z.B. für Kochwasser beim Camping, denn das gefilterte Wasser kann man nicht abgießen sondern nur mit dem Mund ansaugen.

LifeStraw Flasche mit Filter

Das Trinkwasser erhält von der Flasche keinen Beigeschmack nach Kunststoff o.a. Nach Angaben des Herstellers reduziert der Filter Chlor sowie anderen unangenehmen Geschmack oder -geruch des Wassers. Das von mir geschöpfte See- und Flusswasser schmeckte einwandfrei, das gechlorte Leitungswasser in Marokko war jedoch immer noch gewöhnungsbedürftig. Der Chlorgeschmack bleibt also erhalten.

LifeStraw go Mundstück

Beim Saugen an dem ausklappbaren Silikonmundstück (zur Reinigung abnehmbar) der Trinkflasche entsteht ein lustiges Quietschgeräusch, was ich aber nicht als störend empfand. Vorsicht: Die Flasche ist nicht dicht, wenn sie großen Druckunterschieden ausgesetzt ist. Im Flugzeug nach Marokko lief das Wasser aus, weil es offenbar durch den Luftdruckabfall durch das Mundstück nach oben gedrückt wurde. Aber das entspricht ja nicht dem normalen Einsatzgebiet… Ansonsten hält die Flasche völlig dicht.

LifeStraw Go Wasserflasche auffüllen

Insgesamt kann ich für die Trinkflasche eine klare Kaufempfehlung geben, auch das Preis-Leistungsverhältnis ist für diese langlebige Flasche völlig ok.

Bonuspunkt für den Hersteller: Für jedes gekaufte LifeStraw Produkt wird im Rahmen des Projekts „Follow the litres“ ein Kind in einem Gebiet mit mangelhafter Wasserversorgung für ein Schuljahr mit sauberem Trinkwasser versorgt.

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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