Im test

Test: EXPED SynMat UL Winter M - Isomatten

EXPED SynMat UL Winter M - Isomatten
Auch in kalten Jahreszeiten perfekt gebettet
Bewertung Ø: 5.00 Sterne

Vorteile

  • ultraleicht und superkompakt
  • 4 Seasons Matte
  • hohe Kälteisolierung
  • Pumpsack inklusive
  • Pumpsack vielfältig einsetzbar
  • hoher Schlafkomfort durch 9 cm Dicke

Nachteile

  • LuMa-Rillen für Nicht-Kenner ein wenig gewöhnungsbedürftig

Bewertung

Exped Synmat UL Winter

Vorkommensweisen:

Die Synmat UL Winter gibt es in zwei Größen, einmal  der M-Variante, nämlich 52 x 182 cm und der LargeWide Variante mit 190 x 65 cm. Sie hat dabei ein rechteckiges Format, was mich ein wenig überraschte, da viele Mattenmodelle, um ein wenig Gewicht zu sparen, unten im Fußbereich schmaler zusammenlaufen. Dies liegt aber an  "Rillen", auf die ich noch später zu sprechen komme.  Die Farbe ist ein auffälliges aber auch unempfindliches Rot auf der Oberseite, unten ist sie gräulich beschichtet.

Die Synmat weist dabei eine Dicke von 9 cm auf.

Gewichte: 

  • Matte: 585 g
  • Pumpe: 60 g
  • Packsack: 9 g

 

Packmaße der M - Variante

  • Höhe: 24 cm
  • Durchmesser Packmaß: 13 cm
  • Packvolumen:  3.2 l

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Material:

Obige Seite:

20 Denier Polyester, TPU Polyether Film Laminat, Hydrolyse resistent, Wabenstruktur GripSkin beschichtet, Oeko-Tex 100 zertifiziert

Unten: 

20 Denier Polyester, TPU Polyether Film Laminat, Hydrolyse resistent, Oeko-Tex 100 zertifiziert

Denier gibt dabei die Reißfestigkeit des Materials an. Ein Polyesterstoff der Qualität 75D z.B. wurde aus Garn der Stärke 75 Denier hergestellt (1 Denier = 1 Gramm pro 9.000 Meter). Das bedeutet, dass 9000 m des Materials schließlich 20 Gramm wiegen würden. Je höher der Denier-Wert desto reißfester und robuster ist der Stoff, grob gesagt. Wer sich noch tiefer und intensiver mit der Materie beschäftigen möchte, findet hier einen überragenden Artikel dazu auf der Seite der Bergfreunde.

Obwohl Polyurethan ein hervorragendes Material  mit hoher Resistenz gegen tierische Fette und pflanzliche Öle ist, wird es meistens bei großer Feuchtigkeit und hohen Temperaturen doch geschädigt.  Vorteile durch die Hydrolyse-Resistenz ist eine erhöhte Beständigkeit gegen heißes Wasser und Dampf und verbesserte Resistenz gegenüber mikrobiologischen Angriffen. Die Materialkomponenten erhalten dadurch eine höhere Langlebigkeit. Zudem sagt das Oeko-Tex 100 Standard aus, dass die Materialien schadstofffrei sind. Gerade bei einem Material, zu dem ich ständig Körperkontakt habe, ist dies essentiell wichtig.

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Auf die Liegeeigenschaften des Materials werde ich im weiteren Verlauf des Testberichts noch zu sprechen kommen. Zunächst muss aber erst einmal Luft hinein und daher geht’s weiter mit dem ...

Aufblasen

Die Synmat verfügt über eine Flachventil-Technologie, d.h. es existiert je  ein Aufblas- sowie ein Ablass-Ventil, welche flach an der Mattenunterseite eingearbeitet sind und nicht unangenehm hinausragen.

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Das Aufblasventil verfügt zudem über eine innere Einweg-Klappe, über welche man auch ein klein wenig Luft wieder ablassen kann, wenn einem die Matte zu hart ist. Am Aufblas-Ventil ist zudem eine Gurtschlaufe am Pumpsack befestigt, die einem beim Aufblasen dabei sorgt, dass die Luft ohne hinderliche Knicke hineinfließen kann. Diese Gurtschlaufe kann man mit dem Fuß während dem Aufblasen fixieren.

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Nötig ist dies jedoch nicht, da es auch so problemlos funktioniert. Beim Verschließen des Ventils sollte man darauf achten, dass man den Ventildeckel um die Bandschlaufe herum legt und erst dann diesen schließt. Somit ist eine Sackgriff entstanden, an dem man den Sack als Gegengriff packen kann.

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Mitgeliefert wird – vorneweg gesagt - ein „überragender“ Pumpsack, der bei Exped den lustigen Namen Schnozzel-Pumpsack heißt. Dieser verfügt praktischer Weise über Versteifungsleisten, so dass er wie bei einem Roll-Top Rucksack schnell und luftdicht verschlossen werden kann, so dass man nicht Gefahr läuft, dass Luft beim Aufblasen rücklings wieder aus dem Sack fließt.

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Am unteren Ende des Pumpsacks ist das Ventil verarbeitet. Ebenfalls befindet sich hier noch eine universell einsetzbare Schlaufe. Mit ein wenig Übung gelang es mir die Synmat mit 2-3 Sackfüllungen aufzublasen. Ist die Matte bereits recht voll mit Luft gefüllt und man diese noch ein wenig härter möchte, kommt man nicht herum, am Ende noch per Mund die letzten Züge nachzublasen. Insgesamt ist die Matte aber locker unter 2 Minuten mit Luft gefüllt.

Der Aufblasmechanismus überzeugt mich daher vollends. Insbesondere da es viele geniale weitere Einsatzmöglichkeiten des Pumpsacks gibt, nehme ich das geringfügige Zusatzgewicht gerne auf mich. Zu den Einsatzmöglichkeiten komme ich gleich noch zu sprechen. Zunächst aber die Frage:

 

Warum überhaupt ein Pumpsack?

Aber warum sollte man diesen Pumpsack überhaupt verwenden, man könnte doch einfach die Matte mit seinem eigenen Lungenvolumen aufpusten. Natürlich geht das auch – insbesondere wenn man auf das zusätzliche Gewicht des Pumpsackes verzichten möchte, ABER durch die feuchte Atemluft läuft die Matte Gefahr im Inneren Schimmel zu bilden, worauf man verständlicher Weise lieber verzichten möchte. Da es sich zudem um eine Matte für den Wintereinsatz handelt, würde die feuchte Atemluft Gefahr laufen im Innern zu gefrieren, was stark zu Lasten der Isolationseigenschaften ginge.

Des Weiteren lässt sich der Schnoozel-Bag auch zweckentfremden. Auf Touren kann man ihn so als Kleiderbeutel bzw. Packsack verwenden.

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So verwende ich immer für meinen Daunenschlafsack einen wasserdichten Packsack. Diese Aufgabe kann nun der Schnozzel-Sack übernehmen. Auch ließen sich Kleidungsstücke in diesen füllen, um ihn dann als Kopfkissen verwenden zu können. Des Weiteren ist der Sack , wie bereits erwähnt, wasserdicht, so dass er vom Hersteller auch für die Outdoor-Dusche empfohlen wird.

kkkkkk

Und eine letzte Möglichkeit: der Einsatz in der Wildnis als Kleiderwaschsack, wenn man diesen mit warmen Wasser und Seife füllt und dann in die Brandung stellt, hat man fast die gleiche Wirkung wie eine Waschmaschine. Das muss ich unbedingt mal ausprobieren.  Als Trinksack ist er nicht zu nutzen, da die Beschichtung nicht trinkwassergeprüft ist.

Insgesamt absolut überragend. Positiv jedoch zu verzeichnen ist, dass der Sack mitgeliefert wird, so dass man sich diesen nicht zusätzlich noch kaufen muss.

 

Isolation

Da es sich bei der Synmat Winter, wie der Name schon sagt, insbesondere um eine Winter-Matte geht, ist die Isolation natürlich besonders wichtig. Zu beachten dabei ist, dass eine „normale“ Matte hier schnell an seine Grenzen stößt, insbesondere wenn die feuchte Atemluft im Innern der Matte gefriert. Daher ist die Synmat mit 200 g/m² Texpedloft Mikrofaser gefüllt, auch als Hohlfaserfüllung bezeichnet.

fffff

Der Wert, um die Isolation festzustellen, ist der R-Wert. Der R-Wert ist ein Maßstab für den Wärmedurchgangswiderstand eines Materials (Widerstand = engl. restistance). Er gibt also kurz gesagt an, wie gut oder schlecht ein Material die Wärme leitet.

Der R-Value der Synmat Winter beträgt  5.2 und ist somit definitiv als ein 4-Season-Modell zu bezeichnen.

 

Im Einsatz:

Zum Aufblasen und den Erfahrungen dazu habe ich ja bereits oben etwas geschrieben, es fehlt somit natürlich das eigentlich wichtigste: wie macht sich die Matte auf der Tour. Und hier gibt es sehr viel Positives berichten. Die Matte ist schnell aufzublasen. Dies lässt sich auch problemlos natürlich im Zelt verrichten, denn manchmal kann es von Nachteil sein, die Matte draußen aufzublasen, da sie dann doch einiges an Dreck anziehen kann. Insbesondere wenn man die Matte so hinlegt, dass die Ventile oben liegen, aber die Schlafseite der Matte unten. Daher empfehle ich es eher im Zelt zu erledigen.

Mit ihrer Dicke von 9 cm ist man absolut vor Unebenheiten im Untergrund gesichert. Ich hatte nie das Gefühl, dass irgendwelche Wurzeln oder ähnliches durch die Matte durchdrücken würden. Da ich eher eine harte Unterlage bevorzuge, habe ich die Matte nach Auffüllen mit dem Pumpsack immer noch ein Stückchen mit dem Mund weiter aufgeblasen, bis ich die individuell gewünschte Härte verspürte.

  bbhhh

Zu der Wärmeleistung kann ich bislang leider noch nicht so viel sagen, da die nächtlichen Temperaturen im Testzeitraum nur bis ca. 3-5 Grad hinuntergingen. Ich hatte bei diesen Temperaturen aber nie das Gefühl, das Kälte unangenehm von unten aufzog. Ich bin gespannt, wie sie sich bei frostigen Temperaturen macht. Zum Schlafkomfort ist anzumerken, dass die Matte natürlich aufgrund ihrer Breite nicht so komfortabel ist, wie es sein könnte. Aber selbst ich als Bauchschläfer sah mich hier kaum eingeengt. Auch die Länge reichte mir mit 187 cm vollkommen. Hier würde ich um Gewicht zu sparen auch immer die kleinere Variante empfehlen, da Kopf durch Kopfkissen und Füße auch durch einen Packsack "bemattet" werden können.

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Hier muss man einfach Kompromisse eingehen. Was will man? Braucht man eine richtige breite Matte und reicht einem die schmalere Variante und man spart daher etwas Gewicht ein. Für mich ist der 2. Aspekt absolut kaufentscheidend. Aber das Gute ist bei der Synmat, dass auch derjenige auf seine Kosten kommt, der eine breitere komfortablere Matte möchte, da auch diese angeboten wird. Durch die Rillen in der Matte bleiben die Arme schön in der „Spur“ und rutschen nicht von der Matte. Nachteil zu einer plattenförmigen Isomatte ist hier jedoch, dass man je nach Aufpumpgrad beim Herumdrehen schon ein wenig die einzelnen Kammern infolge der rillenförmigen Anordnung spürt. Daran hat man sich m.E. schnell gewöhnt.

hhhhh

Äußerst gelungen finde ich tatsächlich auch die Grip-Skin Beschichtung. Dadurch rutscht man insbesondere mit Schlafsack viel weniger als bei anderen Matte. So läuft man hier nicht so schnell Gefahr bei etwas unebenem Gelände sich morgens am anderen Ende der Matte wiederzufinden. Ebenso ist die Beschichtung absolut hautfreundlich in seiner Haptik. Ich habe so auch einmal  nur mit dem Schlafsack als Decke geschlafen, so dass meine Haut direkten Kontakt zur Beschichtung hatte. Dies war vom Feeling her ein absolut gutes Gefühl ;)

ddddd

Auch das Ablassen und das Aufrollen der Matte ging absolut schnell und einfach.  Das große Ablassventil sorgt dafür , dass die Luft in Windeseile aus der Matte strömt. Danach ist die Matte schnell wieder zusammengelegt und im kleinen Packsack verstaut. Hier benötigt es durchaus etwas Übung, die Matte so schön wie im Auslieferungsstand wieder in den Sack hineinzubekommen. Hier hätte ich mir vielleicht den Sack doch noch ein wenig voluminöser gewünscht. Denn gerade, wenn es morgens mal schnell gehen soll, habe ich selten die Ruhe und Muße, alles haarfein und genau einzupacken und zu rollen.

 

Reparatur-Set:

Sollte doch einmal eine undichte Stelle in der Isomatte entdeckt werden, liefert Exped direkt ein Reparatur-Set mit. Praktisch.

hhh

 

Garantie:

Auf die Matte gibt es zudem eine 5jährige Garantie auf Material und Verarbeitung.

kkk

Ökologischer Fußabdruck: Hergestellt werden die Matten von Exped in Taiwan, wo man mit der Firma Feng Yi seit 1997 eine Kooperation eingegangen ist. Feng Yi wiederum  ist ein etablierter Mattenhersteller im asiatischen Raum und legt auch einen besonderen Schwerpunkt auf die Aspekte soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit. Exped gibt darüber konkret und offen Auskunft auf seiner Homepage, was für mich sehr glaubwürdig klingt. Insbesondere da Exped selbst ihre eigene Produktionen und die der Outdoor kritisch hinterfragt und selbst anmerkt, dass es nicht nur "richtig oder falsch" gibt, die eigenen "grünen" Zertifizierungen aber nicht an die große Glocke hängt. Sehr sympathisch.

Zusatz: Mat Sheet M

Wenn man seine Matte besonders schützen wollte, könnte man noch zusätzlich ein Mat Sheet anschaffe, welcher vor Schmutz schützt und waschbar ist.  An den Seitenrändern ist es entlang mit Schlaufen versehen, so dass man es auch sogar noch mit einem VersaQuilt koppeln könnte.

fff

Fazit:

Wie man auf dem Bild oben sieht, bin ich super glücklich, diese Matte testen zu dürfen. Sie entspricht genau meinen Vorstellungen einer Matte, da sie ein leicht ist und ein kleines Packmaß hat. Die Dicke reicht dafür, dass selbst die Prinzessin auf der Erbse nichts an ihr auszusetzen hätte. Ebenso bin ich schon absolut gespannt darauf, sie in der Post-Corona-Zeit in wirklich kalten Gefilden testen zu können, um einen besseren Eindruck von ihrer Isolation zu erhalten. . Ebenfalls bin ich absolut überzeugt von dem Pumpsack, da er so vielfältig einsetzbar ist. Daher eine absolute Kaufempfehlung :)

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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