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Test: THERM-A-REST Centari - Kunstfaserschlafsäcke

THERM-A-REST Centari - Kunstfaserschlafsäcke
Der Schlafsack ist sehr geräumig, leicht, schließt am Gesicht etc. gut ab und hält bei einer frierenden Frau genau wie der Komfortbereich beschrieben ist.
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Leicht
  • Weich
  • gute Isolation

Nachteile

  • Volumen
  • Wenn RV-Wulst verrutscht Kältebrücke

Bewertung

Der Schlafsack wurde im Winter zum Winterzelten aber auch ganz im Freien nur unter einem Dach bei deutlichen Minusgraden eingesetzt.

Als schnell frierende Frau waren die Erwartungen an einen Winterschlafsack nicht riesig. Nicht erfrieren war da das Motto!

Der Schlafsack ist erst einmal in seiner Transporthülle ganz schön groß. Aber da es bei uns nicht um den Transport ging, war das egal. Wenn er ausgepackt wird ist klar, warum das Volumen doch einiges ist. Der Schlafsack ist locker, hat eine spürbare Dicke, bei der man sich bildlich vorstellen kann, wie die Kälte draußen bleibt und die Wärme gespeichert. Der Reißverschluss ist leichtgängig und hakt nicht. Er ist auch vom Fußende her zu öffnen.

Die wattierte Wulst, welche den Reißverschluss von innen verdeckt um die Kälte abzuhalten ist ausreichend dick. Oder vielleicht auch zu dick, denn da sie nirgends fixiert werden kann, ragt sie aufgrund ihres Durchmessers ins Schlafsackinnere anstatt plan am Schlafsack aufzuliegen. Hier wäre ein Klettverschluss an zwei oder drei Stellen sicher problemlösend.

Die Wulst am Kragen hilft sehr, die Kälte von den Schultern abzuhalten. Die Kopföffnung und auch die Kragenöffnung können in ihrer Weite reguliert werden. Beides unabdingbar, dass es oben nicht hinein zieht. Die Gesichtsöffnung kann wirklich so eng zugezogen werden, dass nur noch ein Teil vom Gesicht heraus schaut. Das muss man natürlich ab können, denn da wird es dann schon auch mal eng beim Atmen.

Das Gewebe innen wurde nicht als glitschig oder rutschig empfunden. Die Außenoberfläche ist glatt, so dass Staub nicht gleich anhaftet.

An der Unterseite des Schlafsackes befinden sich zwei breite elastische Bänder. Sie dienen dazu, die Isomatte durch zu schlaufen, um den Schlafsack darauf zu fixieren. Beim Test wurde eine Isomatte mit einer Breite von ca. 50 cm verwendet. Bei zwei verhältnismäßig glatten Materialien und der geringen Breite wäre ich in der Nacht sicherlich auch öfters von der Matte gerutscht. Dank der Bänder passierte dies nie. Sie stören überhaupt nicht, es ist kein Gefühl von festgebunden sein. Durch die Elastizität der Bänder geben sie auch mal ein Stück nach, so dass man sich nahezu frei bewegen kann.

Das Kopfstück ist ausreichend geräumig um den Kopf gut zu umschließen. Mit einem kleinen Kissen drin wird es dann eher eng, aber dafür ist er wohl auch nicht ausgelegt, wenns mal richtig kalt ist.

Ich habe ihn im Zweimannzelt bei -7 Grad und einmal bei -2 Grad getestet. Bei – 2 Grad war alles prima. Bei -7 bin ich nachts um drei ins Warme geflüchtet.

Bei einem weiteren Versuch ganz unter freiem Himmel/ lediglich  überdacht und leicht windgeschützt bei -10 Grad war alles prima, allerdings habe ich mir da noch einen dünnen Daunensommerschlafsack hinein gegönnt.

Zwei Anmerkungen hierzu:

Ich bin eine Frostbeule, d.h. ich friere tatsächlich ab dem Komfortbereich und dann auch schnell richtig.

Zweitens, der Testschlafsack war in Größe L, d.h. mir eigentlich zu groß. Dies wurde bereits bei den Zeltübernachtungen festgestellt, weil einfach zu viel leerer Raum/ Luft um mich herum war, die ich nicht warm bekam. Im Zelt habe ich deshalb irgendwann eine Jacke zum Ausstopfen genommen, das hat merklich geholfen. Auch wenn der (leere) Schlafsackbereich neben der Isomatte auf den Boden hing wurde das als Kältebrücke empfunden. Das sollte allerdings nicht nachteilig gewertet werden. Bei einem passenden Schlafsack dieses Modell könnte dies anders ausgesehen haben. Da er aber zu groß war, passte der Sommerschlafsack prima hinein. Doppelt isoliert und leeren Raum gefüllt. So war es tatsächlich im Freien bei der Kälte gut auszuhalten. Mit dünner Mütze auf dem Kopf und dem gut zugezogenen Kopfteil des Schlafsacks war auch das Haupt gut geschützt. Lediglich auf einer Wange gab es eine Art Gefrierbrand – ging aber im Laufe des Tages wieder weg.

Dass die Füllung synthetisch ist wurde absolut nicht als nachteilig empfunden. Der Schlafsack ist schön leicht, und mit Feuchtigkeit gab es keinerlei Probleme. Ok, die wäre bei den Temperaturen auch festgefroren.

Ob Synthetik oder Daune ist neben dem Einsatzgebiet vermutlich eher eine Geschmacksfrage.

 

Mehr Testberichte aus dem Outdoorbereich gibt es bei uns unter www.outdoortest.info

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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