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Test: NEMO EQUIPMENT Forte Endless Promise 35 - Kunstfaserschlafsack

NEMO EQUIPMENT Forte Endless Promise 35 - Kunstfaserschlafsack
Innovativer Schlafsack für Seitenschläfer
Bewertung Ø: 4.00 Sterne

Vorteile

  • Toller Packsack und Lagerbeutel inkl.
  • Temperaturregulation durch variable Öffnungen
  • Gut laufender Reißverschluss
  • Angenehme Weite, kein zu enger Mumienschlafsack (wenn man es mag)

Nachteile

  • Kein absolutes Leichtgewicht
  • Fußbox lässt sich nicht komplett öffnen (keine "Deckenfunktion")

Bewertung

Als Outside-Stories Produktscout bekam ich den Nemo Equipment Forte 35 Schlafsack zum Testen zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich um einen schlicht geschnittenen, „normalen“ Schlafsack, mit ein paar Extras, die ich bisher noch nicht kannte.

Gesamtansicht Oberseite

 

Technische Basics:

Der Forte 35 von Nemo Equipment hat seinen Namen von seiner Limit-Temperatur in Fahrenheit erhalten. Diese liegt somit bei 35° Fahrenheit, also umgerechnet bei 2° Celsius. Die Komforttemperatur hingegen liegt bei 7° Celsius, die Extremtemperatur bei -13° Celsius.

temperatur

Der Schnitt des Schlafsacks ist moderat, also kein Deckenschlafsack und auch kein krass taillierter Mumienschlafsack. Nemo Equipment bezeichnet diesen Schnitt als Classic Spoon. Er ermöglicht, sowohl ausgestreckt, wie auch seitlich leicht schräg liegend zu schlafen. Für mich, als Seitenschläfer passte diese Form weitaus besser, als ein eng geschnittener Mumienschlafsack, da etwas Verdrehung im Schlafsack möglich ist.

Mumienschlafsäcke wickeln sich erfahrungsgemäß bei mir immer mit, sodass ich schon mehrfach komplett in den Schlafsack eingewickelt und ohne Bewegungsmöglichkeiten Nachts aufgewacht bin und zuerst ein unangenehmes, beklemmendes Gefühl hatte, weil einfach keine Bewegung mehr möglich war. Dieses Problem wird in dieser etwas weiteren Form glücklicherweise nahezu ausgeschlossen.

schnitt Oberseiteschnitt Unterseite

Zum Testen habe ich den Schlafsack in Größe Regulär erhalten, dieser soll für Personen bis 183 Zentimeter geeignet sein. Für mich, mit etwa 175 Zentimeter passte er gut, allerdings hat er nicht mehr viel Puffer, wenn ich ausgestreckt liege.

Mit 900 Gramm ist er für seinen Temperaturbereich in einem Rahmen, der in Ordnung ist, natürlich nicht mit einem Daunenschlafsack vergleichbar, aber auch nicht viel zu schwer.

Der seitliche, bei meinem Modell links liegende, Reißverschluss geht nur bis oberhalb der Fußbox auf, was es nicht ermöglicht, den Schlafsack effektiv zur Decke auszubreiten, aber genügend Spielraum bietet, um bequem einsteigen zu können. Laut Nemo Equipment ist es auch möglich, zwei Schlafsäcke zu koppeln, wofür natürlich ein entsprechendes Gegenstück, in meinem Falle ein Schlafsack mit rechts liegendem Reisverschluss nötig wäre.

Reisverschluss

Schlafsack geöffnet

Die Außen- und Innenstoffe bestehen aus Recycling Polyester, außen etwas dickeres 30D Material, innen 20D Material. Als Isolationsstoff ist ein Zerofiber PCR angegeben.

 

Besondere Features:

Beim ersten Blick auf die Oberseite des Schlafsacks fallen zwei Reißverschlüsse auf. Öffnet man diese, stößt man lediglich auf eine weitere Stoffschicht. Das selbe Spiel ebenfalls auf der Innenseite. Hierbei handelt es sich um eine Möglichkeit, für etwas mehr Kühlung oder mehr Isolation zu sorgen. Sind beide Reißverschlüsse geschlossen, ist somit auch die Isolationsschicht nahezu dicht verschlossen und der Schlafsack hat seine maximale Isolationsleistung.

Öffnet man nun den äußeren Zipper, wird die Isolation im Bereich der Reißverschlüsse etwas dünner und etwas mehr Luftzirkulation findet statt. Werden beide Zipper geöffnet, ist der Schlafsack zwar nicht offen an diesen Stellen, aber wird nur noch durch einen dünnen Stoff zusammengehalten und ermöglicht somit eine gute, kontrollierte Wärmeabfuhr, wenn es im Schlafsack zu warm wäre.

außen geschlossen

außen offen

innen geöffnet

Durch die Kombination mit diesen beiden Reißverschlüssen eröffnen sich somit viele Möglichkeiten, auch mit nur halb geöffneten Reißverschlüssen, das Wärmemanagement vom Temperaturminimum, welches der Schlafsack kann bis zu höheren Temperaturen nahezu stufenlos an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Somit ein simples, aber durchdachtes Feature, welches in meinem Test sehr gut funktionierte.

Des Weiteren befindet sich am Kragen kein klassischer Wärmekragen, also ein dickerer Wulst um den Hals, der zugezogen werden kann, sondern gleich ein dünnes Kissen. Dieses soll, nach innen geschlagen, quasi als Wärmekragen fungieren, aber nach außen geschlagen Hitze herauslassen. Die Idee dahinter ist also auch hier ein variables Wärmemanagement. Diese Funktion hat mich nur bedingt überzeugt. Nach innen geschlagen funktioniert dieses Kissen ganz gut, außen hält es für meinen Geschmack etwas zu schlecht und klappt gerne zurück, um dann im Gesicht zu landen. Hier hätte ich mir eine Möglichkeit der Befestigung, also eine Tasche oder ähnliches gewünscht.

kragen außen

kragen innen

Eine Tasche gibt es dafür aber im Kopfbereich, die den Einschub eines kleinen Kissens ermöglicht. Diese Idee finde ich klasse. Zwar braucht man es direkt für ein Kissen vielleicht nicht unbedingt, wenn es sehr gut in die Kapuze passt und sowieso nicht verrutscht, aber durch die Tasche kann man auch bspw. ein T-Shirt oder ähnliches als Kissen verstauen und es bleibt an Ort und Stelle.

Kissentasche

Sonstiges:

Der Fußteil besitzt außen zwei Laschen zum Aufhängen. Das finde ich sehr praktisch, so lässt er sich easy zum Lüften irgendwo befestigen, ohne wegzufliegen und ohne das Isolationsmaterial mit Klammern quetschen zu müssen.

Lasche

Am unteren Ende des Schlafsacks sind Pflegehinweise angebracht, diesen riesigen Zettel sollte man abschneiden, was auch so auf dem Etikett vermerkt ist. Wieso man aber dafür diese Stelle wählt, erschließt sich mir nicht.

Pflegehinweise

Apropos Pflege: Der Schlafsack kann in der Waschmaschine warm im Pflegewaschgang mit Sportwaschmittel gewaschen werden und verträgt auch einen schonenden Trocknergang.

Alle Reißverschlüsse laufen sehr gut und verhaken sich kaum im Material, besonders der seitliche Reißverschluss ist stabil und groß ausgeführt.

Die Kapuze kann mittels einer Gummikordel zusammengezogen werden, sodass auch hier ein gutes Wärmemanagement gewährleistet wird.

Wärmekragen/Kapuze Kordel

Im Lieferumfang enthalten sind zwei Beutel. Ein Lagerbeutel mit Meshgewebe, welches eine lockere und luftige Lagerung zulässt, sowie ein Packsack mit Kompressionsriemen, welcher ein kompaktes Transportpäckchen schnüren lässt.

großer Lagerbeutel

Kompressionsbeutel oben

Kompressionsbeutel geschlossen

Kompressionsbeutel nicht komprimiert

Kompressionsbeutel komprimiert

Farblich hält sich der Schlafsack außen in einem schlichten grau/grün mit wenigen gelben Akzenten, innen ist er gelb.

Fazit:

Der Nemo Equipment Forte 35 ist kein Hightech-Ultraleicht-Schlafsack, kann aber trotzdem mit einigen Features und vor allem einer sehr guten Verarbeitung punkten. Sowohl zum Camping, aber auch für Gelegenheitstouren eignet sich der Schlafsack hervorragend. Dank seiner thermischen Variabilität lässt er sich in einem kleinen Spektrum an etwas wechselnde Temperaturen anpassen.

 

Wie wurde das Produkt erworben?Ich bin ProduktScout - zum Testen von OUTSIDEstories
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