Meine Erfahrungsgrundlage: Kurzzeit-Test

Das Vesper™ 20F/-6C "Quilt" / Steppdecken-Schlafsack wird mir seit Mitte April 2021 über Outside-Stories von Therm-a-Rest zum Testen zur Verfügung gestellt. An die Bereitstellung des Quilts, wie sich im englischen Sprachraum ein Schlafsack, welcher ohne Reißverschluss auskommt und bei welchem der Rückenbereich ausgespart ist, nennt, sind keine Verpflichtungen abgesehen von der Veröffentlichung einer Bewertung an dieser Stelle geknüpft! Nach dem Ende des Testzeitraums darf ich das Vesper Quilt behalten. Die folgende Bewertung basiert ausschließlich auf meiner persönlichen Erfahrung und spiegelt meine Meinung wieder!

Die Marke Therm-a-Rest hat sich vor allem mit Isomatten weltweit einen Namen gemacht und ist für herausragende Qualität bei innovativen und ultraleichten Produkten bekannt. Ich bin praktisch mit Isomatten von Therm-a-Rest groß geworden. Nicht ohne Grund haben Therm-a-Rest Isomatten einen verdammt guten Ruf und so nutze ich diese fast ausschließlich sowohl für Mehrtages- als auch für Langstreckenwanderungen und habe mehrere Hundert Nächte auf ihnen geschlafen. Die passende NeoAir® UberLite™ Isomatte konnte ich in Kombination mit diesem Quilt  ausgiebig testen und habe sie bereits hier auf Outside Stories bewertet.

Das nun hier zur Bewertung stehende Vesper Quilt ist der erste "Schlafsack", den ich von Therm-a-Rest in die Hände bekommen habe, aber nicht mein Erstes ultraleicht Quilt. So nutze ich seit einigen Jahren ein etwas wärmeres und noch ein bisschen leichteres, maßgeschneidertes Quilt eines amerikanischen Cottage Gear Manufacturers. Aufgrund meines Hobbies, dem Langstrecken Wandern habe ich bereits mehrere tausend Kilometer auf Trails zurückgelegt und unzählige Nächte mit und ohne Zelt in der Natur verbracht.

Was das Vesper™ 20F/-6C ausmacht und wie es sich in den letzten Wochen bei mehreren Wochenendtrips sowohl im Zelt als auch unter freien Himmel geschlagen hat, möchte ich im Folgenden weitergeben. Ganz kurz wird auch die Kombinationsmöglichkeit mit der THERM-a-REST NeoAir UberLite Isomatte angesprochen, welches ich ausführlich hier bewertet habe!  

Allgemeine Informationen zu Schlafsäcken und Füllungen findest du hier im Outside-Stories-Ratgeber. Auf die Vor- und Nachteile von Daunen vs. Kunstfaser werde ich deshalb nicht eingehen, da es einfach den Rahmen sprengen würde. Kurz gesagt sind Daunenschlafsäcke stärker komprimierbar und je höher die cuin-Zahl, desto höher ist die Bauschkraft der Daune.

Ich:

• Geschlecht: männlich
• Gewicht: 72 kg 
• Körpergröße: 179 cm

Mein Vesper 20F / -6C Quilt:

• Größe: Regular
  • Länge: 191 cm
  • Breite: 147 cm
  • Gewicht: 550 g [Herstellerangabe]
• Farbe: Vapor
• Füllung:
  • Füllmaterial: 900-cuin Nikwax Hydrophobic Down™
  • Füllgewicht: 360 g
• Hülle:
  • Außenmaterial: 10D Nylon Ripstop w/ DWR
  • Innenmaterial: 10D Nylon RipStop
• Packmaß: 20 x 14 cm
• Temperaturbereich:
  • Komfort: 0 °C
  • Limit: -6 °C

Das Therm-a-Rest Vesper Quilt ist in verschiedenen Wärmegraden erhältlich. Das 20F / -6°C Vesper ist hierbei das wärmste dieser Familie und wird durch eine 0°C und eine 7°C Variante ergänzt. Weiterhin sind diese Quilts je in einer Regular und einer Long Ausführung verfügbar. Da die Regular Version für Personen um und unter 183 cm Körpergröße empfohlen wird, habe ich mich hierfür entschieden. Quilts haben schon seit einiger Zeit ihren Weg in den "Mainstream" Outdoor Markt gefunden, was aber Therm-a-Rest und hier das Vesper Quilt so besonders macht, ist, dass es mit den ultraleicht Varianten der amerikanischen und europäischen Cottage Gear Herstellern mithalten kann. So wurde bei den Materialien nicht gespart und unnötiger Schnickschnack weggelassen, um das Mögliche an die Grenze zu treiben und das Herz von Puristen und Langstreckenwanderern höherschlagen zu lassen. Das Resultat ist ein Quilt, dass dem "Fast & Light" Motto den Zahlen nach schon mal auf alle Fälle gerecht wird.

Erster Eindruck und Verarbeitung:

Vorweggenommen macht das Vesper Quilt einen sehr guten ersten Eindruck! Aber nun etwas weiter ausgeholt:  Geliefert wird es in seinem grauen Aufbewahrungsbeutel. Beim ersten Auspacken des Quilts kommt es mir erstaunlich wenig bauschig vor, so als ob die Kammern nicht gut genug mit Daunen befüllt wurden. Neben meinem anderen -6°C Quilt wirkt es auf den ersten Blick deutlich dünner und überhaupt nicht wie ein 20F Quilt. Das Ganze gibt sich nach einigen Minuten. Die Daunen erholen sich und das Quilt bauscht sich auf eine normale Dicke auf. Der Grund für diese relativ lange "Aufbauschphase" ist mir nicht ganz klar geworden. Vielleicht liegt es an der Imprägnierung der Daune, dass sie etwas länger braucht, um zurück in Form zu finden. Vielleicht aber auch daran, dass der Aufbewahrungsbeutel zu klein ausfällt und das Quilt so immer etwas komprimiert ist. Im Vergleich zu meinem anderen -6°C Quilt (von einer anderen Marke; unimprägniert) mit ähnlicher Daunenqualität und Füllmenge ist der Aufbewahrungsbeutel fast nur halb so groß. Das macht schon einen Unterschied. 

Nun aber zurück zum Quilt selbst:  Das Vesper präsentiert sich enorm gut verarbeitet. Die Farbe in hell Grau gefällt mir persönlich sehr gut und die farblich abgesonderten Logos und Schlaufen für die SynergyLink Connectors unterbrechen einzig das sonst schlichte, einfach gehaltene, unifarbene Design. Mit seinen grade mal 550 g ist es ein echtes Fliegengewicht und spielt in der Top Liga der ultraleichten Quilts mit. Die 10D Nylon Außen- und Innenhülle fühlen sich, wie von einem Nylongewebe in dieser Stärke gewohnt geschmeidig, seidig an. Dabei kann man einen leichten Unterschied zwischen der  Innen- und Außenhülle spüren. So fühlt sich das Innere des Quilts doch noch etwas weicher an. Dies liegt wahrscheinlich an der zusätzlichen DWR-Imprägnierung der Außenhülle.

Mitgeliefert werden dann noch 2 SynergyLink Connectors und ein Kompressionsbeutel.

Die Verarbeitung des Quilts ist wie von Therm-a-Rest gewohnt hervorragend. Einzig allein bei dem Verfassen dieser Bewertung sind mir bei ganz genauer Betrachtung des Quilts zwei lose Fadenenden aufgefallen, welche den einzigen Makel an der Verarbeitung aufweisen, den ich zu bemängeln habe. Da es sich bei meinem Quilt um ein Testobjekt handelt, und diese manchmal leicht von denen im freien Handel abweichen können, ist es wahrscheinlich, dass du an deinem Vesper keine losen Fadenenden findest. Der Vollständigkeitshalber möchte ich es aber nicht unerwähnt lassen.

Aufbau des Quilts:

Wie schon mehrfach erwähnt, wurden ausschließlich sehr hochwertige Rohstoffe für diese High End Decke verwendet. 900 cuin Gänsedaune aus zertifizierter (RDS) Haltung ist schon was Flauschiges. Die zusätzliche Nikwax Hydrophobe Imprägnierung hält die Daune dabei auch langfristig im Vergleich zu unbehandelten Daunen länger trocken und 60 Mal länger flauschig, so der Hersteller.

Ok, an den Materialien ist nichts auszusetzen. Was aber ist noch wichtig? Abgesehen von den verwendeten Materialien kommt es bei einem Schlafsack oder Quilt gleichermaßen auf die Konstruktion an. Sind die Baffles / Kammern horizontal oder vertikal angelegt? Sind die Nähte durchgestickt oder "boxed", also deutlich aufwendiger, mit einer Meshseitenwand im Inneren versehen? 

Auf die Vor- und Nachteile der verschiedenen "Konstruktions-Religionen" (horizontale vs. vertikale Daunenkammern) möchte ich nicht genauer eingehen. Beide haben ihre Vor- und Nachteile sowie Anhänger. Das horizontale Kammerdesign des Vesper Quilts kommt aber mit einem Twist, das eine ausführlichere Beschreibung lohnenswert macht, da es sich von anderen Herstellern unterscheidet.

Das Quilt läuft zum Fußende spitz zu und ist im Schulter- und Hüftbereich schön breit gehalten. So "hängt" selbst beim Schlafen in Seitenlage bei mir genug Material über den Körper, um Zugluft zu minimieren. Angemerkt sei aber, dass ich relativ schmal gebaut bin und zum Beispiel in Hemden "slim fit" oder "ultra slim fit" trage. Um bei kalten Nächten die Zugluft noch weiter einzuschränken, empfehlen sich die mitgelieferten SynergyLink Connectors, auf die ich später in der Beschreibung mit der Kombinierbarkeit mit der NeoAir UberLite Isomatte eingehen werde.

Um das Design besser beschreiben zu können, habe ich mir mal die Mühe gemacht und die Nähte auf einem Bild nachgezeichnet, um dem interessierten Leser ganz nach dem Motto ein Bild sagt mehr als tausend Worte das Ganze zu veranschaulichen.

Wie man nun gut erkennen kann, sind die Baffles, also auf Deutsch Kammern horizontal angelegt. Das verhindert die Migration der Daunen hin zum Fußende, hat aber den Nachteil, dass die Daunen vor allem bei aktiven Schläfern und Seitenschläfern gerne mal aus der Mitte hin zu den Seiten weg migrieren und dann im schlimmsten Fall keine Isolierung mehr bieten. Therm-a-Rest hat bei dem Vesper das Problem so gelöst, dass zusätzlich zu den horizontalen Kammern das Quilt auch vertikal durch 4 der Länge nach verlaufenden Nähten geteilt ist. So sollen die Daunen da bleiben, wo sie hingehören und das kann ich aus der Praxis auch so bestätigen. Sogenannte "Cold-Spots" gibt es keine.

Die Nähte der Kammern selbst, um eine möglichst gute Bausch-Höhe zu erzielen, sind nicht durch gestickt, sondern in sogenannten "box baffles" angelegt. Also ein zusätzliches Mesh und nicht die Naht der Außen- und Innenhülle bildet die Seitenwände der Daunenkammern. Bei hochwertigen Schlafsäcken und Quilts ist dies mittlerweile Standard und steuert zu den guten Isolationswerten bei niedrigem Gewicht bei!

Die Fußbox ist ähnlich der eines Mumienschlafsackes fest vernäht. Mit knapp unter 50 cm Länge umschließt sie meine Füße und Unterschenkel bis zum Knie vollständig und sorgt so für kuschelig warme Füße und verhindert jegliche Zugluft im Fußbereich. Damit einher geht aber der Nachteil, dass man das Quilt nicht wie andere UL Quilts komplett zu einer Decke auffalten kann. Das Ganze ist natürlich hauptsächlich Geschmacksache, aber bei einem -6° C Quilt finde ich es ganz gut und passend, dass die Fußbox fest vernäht ist. Bei einem reinen Sommer bzw. Hochsommer Quilt wäre es mir wichtiger, dass ich bei den hohen Außentemperaturen mein Quilt zu einer Decke auffalten kann. Meinen Wanderschuhen trage ich in EU 45 1/3 und meine Füße haben ausreichend Platz in der Fußbox! Man kann sie also als geräumig genug bezeichnen! :)

Das Kopfende ist mit einem Druckknopf und einem Seilzug ausgestattet, um das Quilt am Hals eng anliegen zu lassen und zu verschließen. Ein ausgiebig Daunen gepolsterter Kragen verhindert, dass man den Seilzug am Hals spürt und es fühlt sich erstaunlich gemütlich an. Man spürt keinen unnatürlichen Druck am Hals! Aber wie bei jedem Quilt ist der Kopf ausgespart. Man benötigt also entweder für sehr kalte Nächte eine Daunen-Haube oder zumindest eine Mütze, um die Ohren warm zu halten. Vor allem Quilt Neulinge sollten das nicht vergessen!

Die Außenhülle ist mit einer wasserabweisenden Imprägnierung versehen. Das ist nicht nur nützlich, wenn man in einem einwandigen Zelt schläft und Kondenswasser, das an der Zeltwand entlang hinab läuft in Kontakt mit dem Schlafsack kommt, sondern auch wenn man unter freiem Himmel schläft und Morgentau sich absetzt. Das hält die Daunen trocken und den Körper warm. Wie lange diese Beschichtung hält, wird die Zeit sagen, aber zurzeit klappt es super!  

Temperaturbereiche und Schlafkomfort:

Das Vesper 20°F / -6°C hat vom Hersteller folgende empfohlenen Temperaturbereiche bekommen: 

• Komfort Range: 0°C 
• Limit Range: -6°C

Diese Temperaturbereiche sind an die EN 13537 / ISO 23537 für Schlafsäcke angelehnt, entsprechen diesen aber nicht!!! Woran man das erkennen kann? Zum Beispiel daran, dass der dritte Temperaturbereich (Risk Range) fehlt.

Warum man dennoch den angegebenen Temperaturbereichen von Therm-a-Rest trauen kann, lässt sich schnell erklären. Therm-a-Rest verfügt über eigene Kältetestkammer. Das hat nicht jeder Hersteller und kleine Start Ups schon mal gar nicht. In diesen Kältekammern kann anhand von Dummies getestet werden, bei welchen Temperaturen Männer und Frauen in Base Layer Bekleidung einen guten Schlaf haben. Beziehungsweise auch ab welchen Temperaturen der Durchschnittsmensch friert oder Erfrierungen erleidet.   Diese EN Norm ist aber nicht für Quilts ausgelegt und so entspricht das Vesper diesen auch nicht... Aber Therm-a-Rest hat einen vergleichbaren Schlafsack, den Hyperion 20°F /-6°C im Angebot. Dieser hat bei sogar etwas geringerer Daunenfüllmenge mit derselben 900 cuin Nikwax Hydrophobic Down die EN Norm für dieselben Temperaturempfehlungen des Vespers erfüllt. Daraus folgere ich Schluss, dass das Vesper Quilt den Temperaturangaben treu ist, wobei zu bedenken ist, dass bei T.limit ein Mann ohne groß zu frieren zwar durchschläft, eine Durchschnittsfrau es aber lieber ein wenig wärmer hat und junge (<25 Jahre, outdooraffin) frieren weniger schnell als ältere Semester. Man merkt schnell, dass persönliche Erfahrungen bei der Schlafsackwahl Gold Wert sind. Bei einem Quilt spielt dann aber auch noch die richtige Isomatte, wie zum Beispiel die NeoAir XLite oder UberLite, eine dominante Rolle.

Ich schlafe ziemlich warm und friere relativ spät. Ich habe im Vesper Quilt sowohl unter freiem Himmel, im einwandigen-Einmann-Zelt, als auch im doppelwandigen-Zwei-Personen Zelt geschlafen. Die Temperaturen sind dabei bis an den Gefrierpunkt hinabgefallen. Tiefer aber nicht. Ich habe keine Nacht gefroren und war sehr zufrieden mit dem Komfort, den der "Schlafsack" geboten hat. Bei den niedrigen Temperaturen um die 0°C habe ich das Quilt mit den Synergy Link Connectors mit meiner Therm-a-Rest UberLite bzw. XLite verbunden um Zugluft zu vermeiden. Weiterhin trug ich eine einfache Fließmütze am Kopf und sonst nur Boxer Shorts.

Aufgrund der Herstellerangaben und eigenen Erfahrungen würde ich das Quilt für die Zentral-Europäischen-Drei-Jahreszeiten empfehlen. Falls ein Langstreckenwanderweg geplant ist, ist es mit Sicherheit keine schlechte Wahl!

SynergyLink™ Connectors und Kom­bi­nier­bar­keit mit Isomatten

Beidseitig am Quilt finden sich je zwei grüne Schlaufen, die für die Haken der SynergyLink Connectors vorgesehen sind. Passend dazu werden zwei "Connectors" mitgeliefert. Diese sind circa 52 cm lang und lassen sich aufgrund von zwei eingearbeiteten Gummizügen auf bis zu 76 cm dehnen. Auf einer Seite im Quilt eingehakt führt man sie unter der Isomatte durch und hakt sie dann ganz einfach dort auch in dem Quilt ein. So werden aus Quilt und Isomatte eine Einheit und Zugluft wird verhindert, auch bei Seitenwechsel oder Seitenschläfern.

Das System ist sehr einfach gestaltet und wiegt deshalb fast nichts und ist mit fast jeder auf dem Markt erhältlichen Isomatte kombinierbar. Obwohl es effektiv darin ist, die Zugluft zu verhindern, bin ich nicht durchwegs von dem System überzeugt. Da es nicht fest an der Matte befestigt ist, kann es vor allem auf engem Raum im kleinen Zelt schnell sehr mühsam werden die "Connectors" unter der Matte entlangzuführen. Besonders auffällig ist dies, falls man nachts mal kurz aus dem Schlafsack raus und wieder rein möchte...

Selbstverständlich kann das Vesper Quilt auch ohne den SynergyLink Connectors verwendet werden und die Seiten können einfach unter den Körper gestopft werden. Zu empfehlen sind sie hauptsächlich denen, die sich im Schlaf viel bewegen!

Weiteres Zubehör:

1. Aufbewahrungstasche: Der mitgelieferte Baumwollsack zur Aufbewahrung des Quilts ist meines Empfindens nach etwas zu klein bemessen. Am liebsten lagere ich meine Daunenprodukte so locker wie möglich. Natürlich nimmt das etwas mehr Stauraum weg, aber schont die Daunen und erhält das Bauschvolumen langfristig. Leider muss man das Quilt etwas komprimiert in der Aufbewahrungstasche lagern und im Vergleich zu meinem anderen -6°C Quilt eines anderen Herstellers ist der Sack des Vesper Quilts nur etwa halb so groß.

    

    

2. Kompressionspacksack: Ja, es gibt bestimmt andere Meinungen und ja, es ist ein hartes Urteil, aber ich finde in überhaupt nicht gut. Er ist unnötig aufwendig und unnötig schwer gestaltet. Da ich, wie viele andere Langstreckenwanderer und Gramzähler sowieso keinen Kompressionsbeutel mit auf Touren nehme, sondern den Schlafsack einfach so wie er ist in den Rucksack stopfe, um diesen gut auszufüllen und dem Schlafsack so viel Platz wie möglich bieten zu können, ist das für mich aber auch nicht relevant. Das Positive am Beutel ist aber, dass man aufgrund der kleinen Größe und den vier Kompressionsriemen den Schlafsack extrem klein packen kann. Wenn es also wirklich auf das niedrigste mögliche Packmaß ankommt, dann enttäuscht er mit dem Vesper Quilt nicht. So klein bekommt man in dem Temperaturbereich wohl kaum ein anderes Quilt. Mir würde ein einfacher, 7D Nylon Beutel reichen.

    

Fazit:

Ich bin von dem Vesper™ 20F/-6C Quilt vollkommen überzeugt! Es bietet mit nur 550 g Eigengewicht einen fantastischen Schlafkomfort bis mindestens zum Gefrierpunkt mit minimaler Bekleidung. Das Temperaturrating ist meiner Meinung nach korrekt angesetzt und die Verarbeitung ist wie von Therm-a-Rest gewohnt sehr hochwertig. Das SynergyLink System könnte noch etwas verbessert werden, ist aber bei dem Gewicht und gelegentlichem Einsatz immer noch sehr gut!

Empfehlen würde ich den Schlafsack / das Quilt vor allem erfahrenen Outdoor Enthusiasten, die schon wissen, was genau sie brauchen und worauf sie verzichten können und mit einem empfindlicheren ultraleicht Ausrüstungsgegenstand umzugehen wissen.  Da es das bietet, was ich von einem Quilt für Langstreckenwanderungen erwarte, nämlich Leichtigkeit, geringes Packmaß und gutes Daunenmanagement, vergebe ich gerne 5/5 Sternen.